Weiterbildung Hufschmiede FDT 2012

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Schweizer Armee
Kdo Komp Zen Vet D u A Tiere
Weiterbildung
Hufschmiede
FDT 2012
Springreiten
Anatomie, Technik, Boden, Verletzungen
Dank
Der vorliegende Vortrag wurde in Anlehnung an die
Diplomarbeit von Dr. méd. vét. Stéphane Montavon,
C Vet D A, „ENTRAÎNEMENT ET QUALITÉ DES
SOLS CHEZ LE CHEVAL DE SAUT
D‘OBSTACLES“ erarbeitet.
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Gliederung
1.
2.
3.
4.
5.
Anatomie
Technik
Boden
Verletzungen
Fazit
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Anatomie – Äussere Ansicht
Kopf
Hals
Vorderhand
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Rücken
Hinterhand
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Anatomie - Skelett
• Kopf und Hals machen 20% des
Gesamtgewichtes aus und helfen
beim Balancieren.
• Der Reiter setzt sich direkt auf
die Wirbelsäule, welche als die
schwächste Stelle beim
Pferdekörper angesehen werden
kann.
• Die Vorderhand hat kein Schlüsselbein,
sondern ist durch eine sogenannte
Synsarkose (reine Muskelverbindung) mit
der Brust verbunden.
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• Durch ihre ausgeprägte
Bemuskelung dient die
Hinterhand dem
Vorwärtsschub sowie zum
kräftigen Absprung über das
Hindernis.
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Anatomie – Distale Gliedmasse
Um die Bewegungen an der distalen Gliedmasse zu
garantieren, sowie die enormen Kräfte zu kontrollieren ist
ein enormer Knochen-Bänder-Sehnenapparat nötig.
Beugesehnen zur Flexion der Fessel
• Oberflächliche (Ansatz an Kron- und Fesselbein);
• Tiefe (Ansatz an Hufbein).
Fesselträger
• Hält zusammen mit den Gleichbeinbändern und den
Gleichbeinen das Fesselgelenk an seinem Platz;
• Verhindert, dass die Fessel am Boden schleift;
• Spannt sich wie eine Spiralfeder bei jedem Schritt, um
das Körpergewicht abzufangen.
Fesselringband
• Stabilisiert das Fesselgelenk;
• Hält die Beugesehnen im Bereich des Fesselkopfes in
korrekter Position.
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Anatomie - Huf
Nur die hinteren Teile des Hufes (Strahl, Strahlpolster) vermögen die Stösse
beim Auftreten etwas zu dämpfen.
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Anatomie – Technik des Sprunges
Grundsätzlich unterscheidet man 5 Phasen bei einem Sprung
Annäherung
Sprung
Flug / Bascule
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Landung
Balance
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Anatomie – Technik des Sprunges
Die Annäherungsphase
Fotos aus Robert 2003 und Higgins 2009
Wichtige Punkte: Richtung, Kadenz, Schwung, Gleichgewicht
Für den Reiter: Damit das Pferd das Hindernis auch richtig sehen kann,
muss der Kopf des Pferdes hoch getragen werden.
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Anatomie – Technik des Sprunges
Die Sprungphase
Fotos aus Robert 2003 und Higgins 2009
Ist die wichtigste Phase: Höhe, Länge, Dynamik und Kinetik der Flugbahn
werden in diesem Moment festgelegt. Die Vordergliedmassen werden im
Carpus gebeugt und die Hufe möglichst nahe an die Brust gelegt.
Der Reiter muss hoch auf dem Pferd im Gleichgewicht sein.
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Anatomie – Technik des Sprunges
Die Flugphase / Die Bascule
Fotos aus Robert 2003 und Higgins 2009
Schönste Phase: Aufwölben des Rückens, Abwärtsstrecken des Kopfes
und Halses, Wiederist sollte der höchste Punkt der Flugbahn sein.
Der Reiter muss sich möglichst immer im Zentrum auf dem Pferd
befinden, damit das Pferd nicht aus der Balance gerät.
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Anatomie – Technik des Sprunges
Die Landephase
Fotos aus Robert 2003 und Higgins 2009
Härteste Phase: Die zuerst auffussende Vordergliedmasse muss ein
Gewicht von bis zu 2,5x des eigenen Körpergewichtes auffangen.
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Anatomie – Technik des Sprunges
Die Wiedererlangung des Gleichgewichts
Fotos aus Robert 2003 und Higgins 2009
Wichtige Phase: Durch das Aufbieten aller Sinne muss das Pferd wieder
das Gleichgewicht erlangen und sich direkt auf den nächsten Sprung
vorbereiten.
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Qualität und Einfluss des Bodens
Der optimale Reitboden
• Trittsicher;
• Elastisch;
• Stabil;
• Schont die Gelenke des Pferdes;
• Einfach und günstig zu unterhalten;
• Möglichst ganzjährig und bei jedem Wetter gut
bereitbar.
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Qualität und Einfluss des Bodens
Bodenarten
• Sandboden (aussen und innen möglich);
• Natur- resp. Grasboden (nur aussen);
• Synthetische Böden (aussen und innen möglich).
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Qualität und Einfluss des Bodens
Sandboden
• Lässt sich gut bewirtschaften;
•Für alle Prüfungsteilnehmer immer +/- gleiche Bedingungen.
• Je nach Unterboden sehr gute Drainagemöglichkeiten.
• Richtige Wahl des Sandes;
•Siliziumsand kann unter Wassereinfluss sehr hart und starr werden;
•Lehmiger Sandboden wird sehr tief und glitschig unter Wassereinfluss.
• Schützt die Hufe vor zu starker Abnutzung;
•Ist allerdings sehr von der Korngrösse und –form abhängig.
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Qualität und Einfluss des Bodens
Natur-/Grasboden
• Sehr verschiedene Qualitäten;
•Klima (nass – trocken, hart – weich, eben – uneben, flach – abschüssig);
•Unterboden (Drainagemöglichkeiten?).
•Schwierige Bewirtschaftung;
•Bedingungen verschlechtern sich i.A. für aufsteigende Startnummern;
•Erholungszeit nach einem Concurs.
• Häufig wird Sand über die Oberfläche gestreut und
eingearbeitet.
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Qualität und Einfluss des Bodens
Kunstboden
• Lässt sich gut bewirtschaften;
•Für alle Prüfungsteilnehmer immer +/- gleiche Bedingungen.
• Je nach Unterboden sehr gute Drainagemöglichkeiten.
• Häufig Sand als Hauptstoff und dann Beimengungen von
Kunststoffen (Bsp.: Gehackte Altpneus, Polyurethan,…);
•Es ist an giftige Inhaltsstoffe zu denken (Pferd, Umwelt);
•Entsorgung dieser Böden nicht unproblematisch.
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Fakten zur Kinetik beim Springen
• Im Trab: Jede Gliedmasse erhält beim Auftreten eine höhere
Belastung als das Gesamtgewicht des Pferdes (Weishaupt et al.
2004).
• Belastung der Vordergliedmasse bei einem 1m Sprung: 1,5x der
Körpermasse des Pferdes. Bei 1,3m bereits 2x KM des Pferdes
(Meershoek 2001).
• Die Sehnen werden beim Springen am meisten belastet: 1.
Fesselträger, 2. tiefe und oberflächliche Beugesehne (Meershoek
2001);
•Bsp.: Die oberflächliche Beugesehne hat einen Durchmesser von 2,5cm2
und kann Spannungen von ca. 1500kg aushalten bevor sie zerreisst.
• Beim Landen auf dem Boden wird der Huf als erstes verformt. Die
Festigkeit des Bodens bestimmt dabei den Grad der Rotation des
Hufes (Zebarth, Sheard 1985).
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Einfluss des Bodens beim Springen
Der zu harte Boden
•Die Schläge beim Auftreten werden
direkt auf die harten anatomischen
Strukturen weitergegeben.
•Dies führt zu Pathologien an den
Knochen und Gelenken.
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Einfluss des Bodens beim Springen
Der zu weiche Boden
•Beim Auftreten sinken die Hufe in den
Boden ein. Der Fuss findet nur
ungenügenden Halt.
•Durch dieses unstabile Auftreten
kommt es zu Überdehnungen bei
Sehnen und Bändern.
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Einfluss des Bodens beim Springen
Der ideale Boden
•Beim Auftreten finden die Hufe guten
Halt;
•Der Stoss wird durch eine gute
Schockabsorbtion sowie einer guten
Elastizität des Boden abgefedert.
•Der Boden funktioniert ähnlich einer
Feder und gibt einen Teil der
aufgenommene Kraft wieder zurück, so
das eine fliessend leichte Bewegung
stattfinden kann.
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
1. Caudale Hufpathologien
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
2. Sprunggelenkspathologien
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
3. Osteoartikuläre Degenerationen der Phalangen
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
4. Fesselträgerentzündungen
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
5. Thoraco-lumbale und sacro-iliale Degenerationen
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
6. Degenerationen des Carpus
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
7. Kniegelenkspathologien
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Häufige Verletzungen beim Springen
aufgelistet nach ihrem Auftreten (Ross und Dyson 2002)
8. Fesselringbandentzündungen
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Fazit
1. Springreiten ist ein hochkomplexer Sport für Pferd und Reiter,
welcher gezeichnet ist durch Geschwindigkeit, Richtung,
Kadenz, Schwung, Balance und Distanz;
2. Nur eine kontinuierliche Ausbildung und Entwicklung von
Pferd und Reiter ermöglicht ein erfolgreiches Zusammenspiel;
3. Um Verletzungen im Springsport bei Pferd und Reiter
vorzubeugen sind gute Kenntnisse der Anatomie und der
biomechanischen Abläufe essentiell;
4. Durch eine dem Pferd und seinem Körper angepasste
Bodenstruktur können Verletzungen vorgebeugt werden.
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Fragen
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