Gekoppelte Ströme

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πάντα ῥεῖ alles fließt
Karlsruhe 18. Dezember 2012
Gekoppelte Ströme
Hans M. Strauch
Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, 67433 Neustadt/W.
[email protected]
Gekoppelte Ströme
• Ein Stoff – mehrere Energieträger
• Feste Kopplung zwischen zwei Strömen
Brennstoffzelle
• Schwache Kopplung zwischen zwei Strömen
Thermoelement
πάντα ῥεῖ 2012
• für den Unterricht
Ein Stoff – mehrere Energieträger
Im Allgemeinen gibt es mehrere Energieträger bei einem Energietransport:
P    In
•Masse m
P   Im
•elektrische Ladung Q
•Entropie S
P I
P  T  IS
•Impuls p.
P  vF
P    I n   I m    I  T  I S  v  F  ...
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•Stoffmenge n
Ein Stoff – mehrere Energieträger
P    I n   I m    I  T  I S  v  F  ...
Die Gleichung vereinfacht sich, wenn
T1 (hoch)
• fast alle Summanden gleich null sind:
Beispiel:
T2(niedrig )
Wärmeleitung in Metallstab
Es fließt Entropie und T ≠ 0 K,
T  IS  O
Es fließt keine Masse, kein Impuls und keine elektrische Ladung,
  I m , v  F und   I verschwinden:
P    In  T  IS
P  T  IS
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Es fließen zwar Teilchen, aber ihr chem. Potenzial µ ist null:
Ein Stoff – mehrere Energieträger
P    I n   I m    I  T  I S  v  F  ...
Die Gleichung vereinfacht sich auch, wenn
• geschlossene Kreise vorliegen, bei denen eine Antriebsgröße in Hin- und
Rückleitung gleich ist:
Beispiel:
Energieversorgung el. Gerät
Vernachlässigbarer Massenstrom
und Impulsstrom, da die Masse
der Elektronen sehr klein ist.
Netto-Energiestrom: P  P1  P2  (1  2 )  I  (1  2 )  I n  (T1  T2 )  I S
Wegen T1  T2 und 1  2 ist
P  (1  2 )  I
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Hinleitung: P1  1  I  1  I n  T1  I S Rückleitung: P2  2  I  2  I n  T2  I S
Feste Kopplung zwischen zwei Strömen
Jeder Strom, der durch einen Widerstand behindert wird, braucht einen Antrieb.
Was für einen Antrieb braucht man für ein Bündel von Strömen?
Ein Stoffstrom von Ladungsträgern, der in einer Leitung fließt, kann
• durch ein Gefälle D des elektrischen Potenzials, das an der Ladung des Stoffs
zieht, angetrieben werden,
• durch ein Gefälle Dµ des chemischen Potenzials (z.B. Konzentrationsgefälle,
Druckgefälle), das an der Stoffmenge zieht, angetrieben werden,
weil Stoffmenge n und Ladung Q fest gekoppelt sind.
Beispiele:
H+- und O--Ionen in der Brennstoffzelle
…
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Elektronen und Löcher im Halbleiter
Elektrische Energiequelle
• Nur außerhalb der el. Energiequelle fließt el. Ladung von Stellen höheren
zu Stellen niedrigeren Potenzials (wird von der elektrischen Potenzialdifferenz angetrieben).
• Im Inneren der elektrischen Energiequelle muss die el. Ladung aber von
Stellen niedrigeren zu Stellen höheren Potenzials (den „Potenzialberg“
hoch) fließen.
Damit gibt es auch andere Antriebe, die an den Ladungsträgern angreifen
und sie gegen die el. Potenzialdifferenz bewegen..
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Dies ist möglich, da Ladungsträger mit weiteren Größen verknüpft sind.
Elektro-chemische Energieumlader
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Variante 1: Wasserstoff-Druckzelle (1)
Wasserstoff ‘will‘ von links
nach rechts.
Platinelektroden
Elektrolyt
H+,
e-
H+,
H+, SO4--
e-
H2 1 bar
Protonen ‘wollen‘ von
links nach rechts
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H2 10 bar
Variante 1: Wasserstoff-Druckzelle (2)
Säure ist selektiver
Leiter:
H+
leitet Protonen
leitet Elektronen nicht
H+
H+
Kupfer ist selektiver
Leiter:
leitet Protonen nicht
leitet Elektronen
e-
ee-
e-
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Die WasserstoffDruckzelle gibt es nicht,
aber sie macht vieles
klar.
H+
Variante 2: Wasserstoff-Sauerstoff-Brennzelle
Wasserstoff ‘will‘ von links nach rechts
Platinelektroden
Kunststofffolie:
Proton Exchange
Membration
Platin dient hier zusätzlich als
Katalysator
Hier regiert Wasserstoff mit
Sauerstoff zu Wasser 
Wasserstoff-Druck sinkt unter
1 bar
Sauerstoff,
Wasserstoff,
Wasser
Wasserstoff
H+, eProtonen ‘wollen‘ von links nach rechts
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H+, e-
Variante 2: Wasserstoff-Sauerstoff-Brennzelle
Neben der elektrischen Ladung ist die zweite
mengenartige Größe, die den Antrieb in der
Energiequelle macht, die Stoffmenge n (H+).
Der Antrieb für sie ist das chem. Potenzial µ
(Dichte).
Stoffmenge ist keine Erhaltungsgröße.
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Die elektrische Ladung Q ist an die Stoffmenge n
geht gekoppelt. Dies geht über das 'Erzeugen' und
'Vernichten' von Protonen.
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Schwache Kopplung zwischen zwei Strömen
Während Stoffmenge n, Masse m und elektrische Ladung Q fest aneinander-hängen,
kann Entropie S über die anderen Größen „hinwegrutschen“. Sie ist nur schwach an die
anderen Größen gekoppelt.
Modelle zur Beschreibung
„Besenstrom“ und „Schmutzstrom“ sind
lose aneinander gekoppelt.
Besen  Entropie
Schmutz  elektrische Ladung
Hände  Entropie
Seil  el. Ladungsträger
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Die Hände rutschen am Seil entlang und
nehmen es dabei etwas mit.
Kopplung zwischen elektrischem Strom und
Entropiestrom: Thermoelektrischer Effekt
Der Entropiestrom ist
(schwach) auch an die
Elektronen gekoppelt.
Er versucht die Elektronen
samt ihrer Ladung, Masse,
Stoffmenge etc.
mitzunehmen.
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Es entsteht ein el. Feld (el.
Potenzialgefälle) entlang
dem Leiter und dieser
Gegenantrieb stoppt den
Ladungsträgertransport.
Elektrische Energiequelle ?
Erster Versuch
??
Ein Draht zurück behebt den Stau.
Die Lampe müsste leuchten.
Die Entropie kann gekoppelt an
Elektronen weiter fließen
Die Lampe leuchtet nicht !
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Elektrische Energiequelle ?
Erster Versuch
Sowohl im unteren als auch
im oberen Wärmeleiter
werden Elektronen nach
rechts getrieben.
Es gibt keinen Antrieb, der
die Elektronen im Kreis
herumdrückt.
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Erklärung im Modell
Es gibt keinen Nettostrom.
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Beide ziehen gleich stark am Seil, deshalb bewegt sich das Seil nicht.
Elektrische Energiequelle ?
Zweiter Versuch
Kupfer
Verwende zwei Materialien,
die sich darin unterscheiden,
dass die Kopplung der
Entropie an die Elektronen
unterschiedlich stark ist.
Eisen
In Eisen zieht die Entropie
fast 10 mal so stark an den
Elektronen als in Kupfer
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Erklärung im Modell
Es gibt einen Nettostrom.
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Beide ziehen verschieden stark am Seil, deshalb bewegt sich das Seil.
Elektrische Energiequelle !
Zweiter Versuch
Die Lampe leuchtet !
Kupfer
Eisen
Die Elektronen werden im Gegenuhrzeigersinn mitgenommen.
Der Mitnahmeeffekt zwischen Entropie
und elektrischer Ladung heißt
thermoelektrischer Effekt, die
Vorrichtung heißt Thermoelement.
Das Thermoelement ist ein
Energieumlader.
Thermoelemente sind sehr leicht
herzustellen und sind robust.
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Thermoelemente haben im
Vergleich zu anderen Umladern
einen schlechten Wirkungsgrad (ca.
10%).
Halbleiter-Thermoelement.
Durch Verwendung von Halbleitern
wird das Element effektiver.
Elektronen im n-Leiter und
Defektelektronen / Löcher im pLeiter werden jeweils von links
nach rechts mitgenommen.
Im n-Leiter fließt der elektrische
Strom nach links, im p-Leiter nach
rechts.
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Peltierelemente
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Umkehrung des Thermoelements, Peltierelement
Elektrische Energiequelle pumpt einen Ladungsträgerstrom durch beide Kontakte
Der Teilchenstrom nimmt in den beiden Materialien Entropie unterschiedlich gut mit.
Dadurch entsteht ein Nettoentropiestrom zwischen den Kontakten.
Diesen Vorgang nennt man Peltier-Effekt.
Damit lässt sich sehr einfach eine Wärmepumpe realisieren.
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Der eine Kontakt erwärmt sich, der andere kühlt ab.
Ein Element, zwei Funktionen
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Ein Gerät zwei Funktionen
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für den Unterricht
– Erklärung der elektrochemischen Zelle /
Brennstoffzelle.
–
Erklärung des Thermoelements / Peltierelements.
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Vielen Dank für Ihr Interesse!
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