5. Digitalschaltungen

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105
106
Def.: Digitalsignale sind zeit- und wertdiskret.
5. Digitalschaltungen
5.1 Grundbegriffe:
Diese Definition geht von einem synchronen System aus, d.h. einem
System, in dem Zustandsänderungen in festen, von einer zentralen
Zeitbasis (Takt) bestimmten Zeitintervallen stattfinden.
Ist dies nicht der Fall, liegt ein .asynchrones. System
vor, in dem Zustandsänderungen zeitkontinuierlich erfolgen.
Der .Wert. eines Signals hängt davon ab, wie Information
übertragen wird.
Wir beschäftigen uns mit Systemen, in denen Signale durch eine
Spannungs- oder Stromamplitude übertragen werden.
Die Amplitude gibt dann den Wert an. Sie ist der
z.B. AD-Umsetzer,
Switched-Capacitor-Logik
Analogsignal
.Informationsparameter.
Neben der Amplitude gibt es andere Informationsparameter, z.B.
- die .Frequenz einer Schwingung. (Modem)
- die .Form eines Impulses.
diskrete Werte
Signal in asynchroner
Digitaltechnik
Digitalsignal (synchrone
Digitaltechnik)
In digitalen Schaltungen wird Information meist über
.zweiwertige. („binäre“) Digitalsignale übertragen und
zwar mit der .Spannungsamplitude. als Parameter.
Die vier Hauptgruppen von Signalen
107
Der gesamte Amplitudenbereich wird dann unterteilt:
U
108
Def.Gatter: Elementare Schaltung, die über .Digitalsignale.
mit der Umgebung kommuniziert.
....H...... - Pegel
Das Gatter implementiert eine ..Funktion der Schaltalgebra.,
UH
UH ! UL
z.B. .NAND, AND, OR, XOR. bzw. eine Speicher-
UL
funktion, z.B. ein Flip-Flop.
....L...... - Pegel
Weitere Größen werden am Beispiel eingeführt.
U t UH
: Signal hat “H“ - Pegel (“H“)
U d UL
: Signal hat “L“ - Pegel ( “L“)
UH ! U ! UL
: Signal hat undefinierten Pegel
UB = 5V
Der Wechsel zwischen Pegeln wird auch als .Schalten.
bezeichnet.
Als Schnittstelle zur Schaltalgebra (Implementierung einer boolschen
Logik) weisen wir den Pegeln logische Werte zu:
U
logischer Wert
H
L
0
1
RC = 5kȍ
Strombegrenzung
RB = 9kȍ
Ue
Ua
RL = 5kȍ
positive
Logik
Inverterschaltung
Schaltbild
undef.
H
L
0
Die angegebene Schaltung liefert zu einem definierten H- oder L- Pegel
negative
Logik
1
am Eingang den jeweils anderen am Ausgang. Der logische Wert wird
also invertiert, die Schaltung ist ein .Inverter.
undef.
Der schraffierte Bereich ist .für Umschaltvorgänge.
Der Ausgang des Inverters werde, z.B. durch nachfolgende Schaltungen,
zwischen H- und L- Pegel reserviert.
mit einer ohmschen Last von RL = 5kȍ belegt.
Dämpfung gewünscht
109
Sperrbereich
110
Dynamische Kerngrößen:
Analogtechnik: Angabe des dyn. Verhaltens durch
Bode- Diagramm/ Ortskurve
Steigung = -1
Digitaltechnik: Angabe durch Verzögerungszeiten
aktiver Bereich
1,7V
Verstärkung erwünscht
1,2V
Sättigung
Dämpfung gewünscht
Übertragungskennlinie des Inverters mit Last RL = 5kȍ
Wir definieren: das Gatter G2 weist für Ue d UL
A
und Ue t UH einen definierten Ausgangspegel auf.
Rechteckverhalten des Inverters
Definition der Gatterlaufzeit
Störsicherheit:
tS: Speicherzeit (storage time)
(Signalverzögerungszeit)
Zur Bestimmung der Störsicherheit bestimmen wir die Störspannung,
die bei der Signalübertragung auftreten darf, ohne daß der Signalpegel
verfälscht wird.
tA: Anstiegszeit (rise time)
tpd: propagation delay time
tV: Verzögerungszeit (delay time)
tF: Fallzeit (fall time)
..Störung...............
tpdH: Verzögerung für Übergang
L -> H
tpdL: Verzögerung für Übergang
Ue1
G1
G2
Ua1
Ue2
Ua2
H -> L
Durch Einführen der Verzögerungszeiten erreicht man die Vereinfachung
des Entwurfs und der Abschätzung des dynamischen Verhaltens einer
Gatter 1
Schaltung.
Gatter 2
111
112
5.2. Komplementäre MOSFET (CMOS- ) Logik
CMOS-Schaltungen werden aus selbstsperrenden p-Kanal und n-Kanal
MOSFETs aufgebaut.
1,7V
US
1,2V
p-Kanal-Typ
S
G
Bestimmung des Störabstandes
Das Gatter G1 hat die gleiche Übertragungskennlinie wie G2.
T2
D
IG
ID
Ia
Am Eingang von G2 muß für definierten Ausgangspegel gelten:
D
UH d Ue2 oder UL t Ue2
Wir tragen UH und UL als Grenzwerte der Ausgangsspannung Ua1 von G1
ein, für die im störungsfreien Zustand geraden noch ein definierter Pegel
am Ausgang von G2 anliegt.
Ue
G
Ua
S
T1
n-Kanal-Typ
Def: Störabstand:
Inverter in CMOS-Technik
SL = ............................................ bei Ue1 = UB
(d.h. H-Pegel am
Eingang)
SH = ............................................ bei Ue1 = 0V
(d.h. L-Pegel am
Eingang)
Sehr einfacher Aufbau bestehend aus nur 2 Transistoren ohne passive
Der Störabstand ist ein Maß für die Störsicherheit eines digitalen
Elemente
Systems.
Ÿ mit sehr geringem Platzbedarf zu integrieren.
Im Beispiel:
Ua (Ue = 0V) = 2,5V
In statischem Zustand gilt:
Ua (Ue = 5V ) = 0,25V
SL = .1,2V - 0,25V = 0,95V.
SH = . 2,5V - 1,7V = 0,8V.
...............................................
113
114
Steigung -1
S
Steigung -1
S
Übertragungskennlinie des CMOS-Gatters
Für zunehmende Eingangsspannung Ue werden folgende Betriebszustände
durchlaufen.
0 bis b
Stromaufnahme des CMOS-Gatters für Ia = 0
: .T1 sperrt, T2 leitet im Triodenbereich.
b bis c
: .T1 leitet im Sättigungsbereich, T2 im Triodenbereich.
c bis d
: .T1 im Sättigungsbereich, T2 im Sättigungsbereich.
c bis e
: .T1 im Triodenbereich, T2 im Sättigungsbereich.
e bis f
: .T1 im Triodenbereich, T2 ist gesperrt.
115
Störabstand:
SL = 1,7V
116
5.3.2. Statische CMOS - Schaltungstechnik
SH = 2,5V
Implementierung von Logikfunktionen
UB
sehr großer Störabstand Ÿ gute Störsicherheit
Anmerkung: Übertragungskennlinie ist nicht symmetrisch
S
S
G
G
trotz gleichem W/L, da für Elektronenbeweglichkeit µn und
P1
Löcherbeweglichkeit µp gilt : µn ~3 · µp
D
P2
l/l/S
Parallelschaltung
l/S/S
D
Aus den Kennlinien:
A
a) Für Ue < | Utn | und Ue > US - | Utp | :
D
L/H/H
Es fließt kein Strom solange Ia = 0.
(nach Aufladung von C
sperrt N_2)
S/l/l
E2
Ue2
Ua
Ÿ im statischen Zustand Ia | 0, da im statischen Zustand für alle
N2
G
C ist eine parasitäre
Kapazität
S
ausgeschlossenen Gatter gilt:
IG | 0
Ÿ im .statischen Zustand. nimmt eine CMOS-Schaltung
einen .verschwindend gering. Strom auf
Ÿ Verlustleistung
Substrat des nKanalstransistor
s immer auf
niedrigstem
Potential
C
D
L/L/H
E1
Ue1
G
&
S/l/S
N1
S
(In realen Schaltungen PV | pW ... nW / Gatter)
Reihenschaltung
Schaltbild NAND
NAND - Gatter
b) Während des Umschaltvorgangs:
- Beide Transistoren sind .gleichzeitig leitend, wodurch
.Querströme. entstehen.
- Die parasitären Eingangskapazitäten der nachfolgenden Gatter
müssen umgeladen werden, auch dies erzeugt Ströme.
a + b Ÿ Die Verlustleistung einer CMOS-Schaltung ist .proportional.
.zur Frequenz. der Schaltvorgänge.
E1
E2
N1
N2
P1
P2
S
S
l
l
S
L
L
L
H
S
l
l
H
L
l
S
S
l
H
H
l
S
S
l
l: leitend
s: sperrend
positive Logik:
NAND-Funktion
negative Logik:
NOR-Funktion
A
Allgemeines Funktionsprinzip eines statischen CMOS - Gatters
UB
117
118
Beispiel: A = E1 › E2
NOR
Parallelschaltung
...
fn = .................... = .....................................................................
E1
fp = E1 › E2
p-Block
Reihenschaltung
= ....................................................................
UB
...
E2
p-Kanal Transistor
Substrat immer auf
höchstem Potential
P1
A
E1
En
...
Reihenschaltung p-Block
n-Block
P2
E2
Prinzip der statischen CMOS - Logik
A
1) Zu jedem Zustand ist entweder n- oder der p-Block gesperrt
2) Es besteht immer eine leitende Verbindung von A zu einem festen
Potential (0 oder UB)
N1
n-Block
Parallelschaltung
N2
Inverter
Konstruktionsregel:
t1
Die zu realisierende Funktion sei
"ODER"
A = f (E1, ..., En)
Schaltbild NOR
NOR - Gatter
Funktion des n-Blocks
Komplexe Funktion: Z = A š B › C š (D › E)
fn = .................................................
fn = .........................................
Funktion des p-Blocks (p-Transistoren invertiert gestreut)
Reihe
Parallel
fp = .................................................
Reihe
Dabei: UND ! .Reihen. schaltung
ODER ! .Parallel. schaltung
Parallel
119
fp = A š B š C š (D › E) = .................................................................. =
= ........................ š ..........................
120
Es können nur Funktionen mit Negation erstellt werden
Beispiel: C = A › B = ................................................ = .............................
Reihe
Parallel
NOR
Parallel
Inverter
Reihe
UB
UB
E
P1
E1
C
D
A
UB
P2
E2
UB
UB
P3
A
B
N1
N2
Z
C
A
B
Abschätzung des dynamischen Verhaltens:
D
Komplexes Gatter
UB
E
1) Reihenschaltung von m leitenden Transistoren:
leitet schlechter als
Wc
Verhalten wie Transistor mit
Einzeltransistor
Lc
2) Parallelschaltung von m leitenden Transistoren:
Wc W ˜ m
leitet besser als
Verhalten wie Transistor mit
Einzeltransistor
Lc
L
N3
121
122
Einige spezielle Funktionen.
• Tri - State
Im Gegensatz zu einer normalen Leitung können an einem
.mehrere Ausgänge. angeschlossen werden,
von denen sich aber nur je einer nicht im Z-Zustand befinden darf.
UB
L/H
Busse sind sehr kostengünstige und leicht erweiterbare
Verbindungsfunktionen.
l/s
Inverter
Precharge
A
E
Busse können auch mit einer .Precharge-Logik. realisiert werden.
Dabei wird die .Kapazität C. der Leitungen und der angeschlossenen
Empfänger genutzt.
EN
H/L
H/L
l/s
E
En
1
A
PrechargeTakt
EN
E
A
H
L
H
H
L
C
E2
l/l/S
Z: ."hochohmiger" Zustand
X
L/H/H
...
X: “Don‘t care“ (0 oder 1)
L
Busleitung
H/H/L
E1
n-Block
H
s/l
Takt
Z
l/s
Benötigt für Busse:
L
X
En
L
X
En
1
Z
Takt und Precharge- Takt werden .abwechselnd betrieben.
H
H
Z
(s. Kapitel Flip - Flops). Der Precharge - Takt lädt den Bus auf H - Pegel
1
auf, während das Taktsignal für eine .bedingte Entladung.
En
L
sorgt, falls eine der E - Leitungen auf H - Pegel liegt.
1
Das Bussignal ist damit nur phasenweise gültig.
Bus
- Einsatz im Speicher
- Einsatz für "getaktete" Logik
Es darf maximal ein Ausgang aktiv sein, d.h.
123
124
Transmission Gate
Schaltfunktion mit 2 Transistoren:
Precharge
Takt
s/l
G
S
Bus
Ue
D
UB
S
Ust
Ue
(W/L = 1)
D
T2
G
Ust
L/H
H/L
T1 Ua
Ue
Ua
(W/L = 1)
0V
Ust
Schaltsymbole
physikalischer Aufbau
Transmission Gate
a) Ust = UB| (Ust = H)
Ue = 0 V
Ua
Ia
s/l
bedingte Entladung
..
T
Ue = 5V
(H-Regel)
Stromfluß durch das Transmission Gate für Ue = 0 und Ue = UB
T1 : Trägt Hauptstromfluß für .....................................................
T2 : Liefert größten Betrag für .....................................................
c) Ust = 0 (Ust = L) : .Transmission Gate sperrt.
125
126
Einsatz des Transmission Gates :
6. Übertragung digitaler Signale auf Leitungen
- Vereinfachung logischer Funktionen
Bisher haben wir nur Netzwerke mit .konzentrierten.
Bauelementen betrachtet.
Dies ist nur zulässig, wenn die Effekte der Leitungen, die die
UB
H/L
Bauelemente verbinden entweder .vernachlässigbarsind. oder
..
T
A
durch Ersatzschaltbilder mit .konzentrierten Bauelem entm odelliert.
.w erden. können.
Im folgenden werden wir uns mit Leitungseffekten beschäftigen. Die
..
B
T
Betrachtung wird auf .verlustarm e Leitungen.
beschränkt.
H/L
L/H
S
6.1 Impulsausbreitung auf Leitungen
Multiplexer
Als Modell nehmen wir zunächst vereinfachend eine Leitung mit einem
- Dynamische Logik: Ausnutzen der parasitären Gatekapazität zur
Sender und einem Empfänger und homogener physikalischer
Speicherung elektrischer Ladung und damit von Information.
Charakteristik . -hom ogene Leitung.
UB
Ust
H/L
H/L
..
Ue
T
Leitung
Ua
Sender
Empfänger
Dynamisches Gate
127
128
In Technische Informatik I:
Kurze Wiederholung aus Technischer Informatik I:
Lösung für .einzelne,sinusförm ige W elle.
Zur Betrachtung der Leitungseigenschaften zerlegen wir die Leitung
Mit Vereinfachung ................................. und ...............................
in .infinitesim alkleine. Stücke der Länge dx mit
(verlustfreie Leitung) gilt dann:
folgendem Ersatzschaltbild:
I
L'
Wellenwiderstand:
įI
I
dx
įx
R'
U
G'
C'
U
įU
dx
įx
(„characteristic
impedance“)
Ausbreitungsgeschwindigkeit: .....................................................
Charakteristik der verlustfreien Leitung
Bei der verlustfreien Leitung sind Wellenwiderstand und
Ausbreitungsgeschwindigkeit .frequenzunabhängig.
Der Wellenwiderstand ist .reellw ertig.
dx
Impulse können in .Fourierreihen. zerlegt werden.
wobei
L' : Induktivitätsbelag
ª H º
«¬ m »¼
C' : Kapazitätsbelag
ª F º
«¬ m »¼
G' : Leitwertsbelag
ª S º
«¬ m ¼»
R' : Widerstandsbelag
ª: º
«¬ m »¼
Man kann .einen Im puls. also als eine .Ü berlagerung von.
.W ellen. verschiedener Frequenzen betrachten.
Auf einer verlustfreien Leitung breiten sich alle diese sinusförmigen
Wellen mit gleicher Geschwindigkeit v aus und sind dem gleichen
Wellenwiderstand unterworfen.
Daher:
damit gilt:
Spannungsabfall über R' und L' : įU
įx
Strom durch G' und C' :
įI
įx
R' ˜ I L' ˜
G' ˜ U C' ˜
įU
įt
įI
įt
Auf einer verlustfreien Leitung werden Impulsformen
(1)
(2)
…unverzerrt.übertragen.
Auf einer realen Leitung ist dies nicht der Fall;
Amplitude und Phasengang sind frequenzabhängig.
Leitungen, wie sie üblicherweise in Rechenanlagen verwendet werden,
Dies ist ein allgemeiner Ansatz für Wellenausbreitungen aller Art in der
Physik.
können jedoch .näherungsw eise alsverlustfrei.
betrachtet werden.
129
130
Anmerkung:
Die Laufzeit einer Impulsflanke vom Anfang einer Leitung der Länge l
bis zu ihrem Ende wird als .Leitungslaufzeit.
bezeichnet.
Die Fourierzerlegung gilt nur für periodische Signale. Wir können aber
jede Impulsplanke als Ausschnitt eines periodischen Signals mit so
In üblichen Aufbautechniken gilt eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von
......................................................
großer Periode betrachten, dass weitere Zustandsänderungen nicht mehr
in den Betrachtungszeitraum fallen.
Wie sinusförmige Signale werden auch Impulse an nicht
Veranschaulicht :
angepassten Leitungsenden reflektiert.
U
6.2 Reflexion und Brechung von Impulsen
Impuls
Aus Technische Informatik I wissen wir, dass eine sinusförmige Welle
an .nichtangepassten Enden. einer Leitung .reflektiert.
wird.
t
Dies können wir wieder auf Impulse übertragen (Fourierzerlegung)
Zur Untersuchung von Reflexionen betrachten wir jede Impulsflanke
8
getrennt.
t
t
8
0
Getrennte Betrachtung der Flanken eines Impulses
131
Impulsübertragung und Einschwingvorgang
132
Innenwiederstand des
Empfängers
Innenwiderstand des Senders
Zi
Ih
Ir
}U
}U
rücklaufende
Flanke
hinlaufende
h
Flanke
l (Länge der Leitung: l)
U0
Ie
U0
Ua
Z0,T
Ue
Ze
x
0
Leitungsanfang
.Leitung m itW ellenw iderstand.
.Sender.
. und LeitungslaufzeitT.
.Em pfänger.
Ersatzschaltbild für Impulsausbreitung
Eine Impulsflanke der Spannung U0 am Senderausgang ergibt einen
Spannungssprung der Größe Uh am Ausgang der Leitung:
Uh = U0 · ................... (Spannungsteiler)
Nach der Laufzeit T wird die Welle am Leitungsende reflektiert,
und zwar mit der Amplitude Ur (siehe TI I).
Z Z
e
0
Ur (T) = Uh (0) ·
Z Z
e 0
Reflexionsfaktor r
und
Leitungsende
Prinzip der Überlagerung von hin- und rücklaufender
Impulsflanke bei Impulsreflexion
Erreicht die rücklaufende Impulsflanke den Leitungsanfang,
wird sie .erneutreflektiert:
U h (2T)
U r (T) ˜
Zi Z0
Zi Z0
Man unterscheidet:
ra: Reflexionsfaktor am Leitungsanfang
re: Reflexionsfaktor am Leitungsende
Die Spannung U auf der Leitung ergibt sich aus der .Sum m e.
aller hin- und rücklaufenden Wellen.
Lineares System Ÿ Überlagerung ergibt sich aus
.Sum m e allerEinzelw ellen. (homogene Leitung).
Ir =
..........
r
Insbesondere:
U e (T)
U h (0) U r (T)
133
Z0
U0 ˜
Zi Z 0
U h (0)
134
Ue(T) = Uh (0) + Ur(T) =
Leitung mit Anpassung
Zur Vereinfachung nehmen wir zunächst an:
Zi = Z0, d.h. ra = 0, also keine Reflexion am Leitungsanfang
(angepasster Leitungsanfang).
Ÿ die Leitung befindet sich nach t = .2T. im .eingeschw ungenem .
.Zustand.
Nachdem die rücklaufende Welle den angepassten Anfang der Leitung
erreicht hat, ergibt sich auf der ganzen Leitung die Spannung 0V.
Der spannungsteilende Effekt des Wellenwiderstandes, der zu
U0
führte, ist also, wie im Fall 1, verschwunden.
Uh
2
.........
Beispiele
re = .1.
8
Allgemein gilt: der Effekt der Leitung ..verschw indetim .
Ze Ÿ
1) offenes Ende
:
Ur = ...
.eingeschw ungenen Zustand, denn im
Ir = ...
Leitungsmodell hatten wir R' = 0 und G' o f angenommen.
Die Welle wird .m itgleicherA m plitude. reflektiert.
Ÿ U e (T)
U h (0) U r (T)
.................................................
Wenn die rücklaufende Welle den Eingang erreicht hat, gilt ebenfalls:
U h (0) U r (T)
U a (T)
2) Kurzschluß am Ende
re = .-1.
U0
Ze = 0:
Ur = ...
Ir = ...
Die Welle wird mit negativer Amplitude gleichen Betrags reflektiert
Uh
U0
2
0
U
0
2
}U
}U
h
r
hinlaufende
Flanke
rücklaufende
Flanke
1
135
x
Allgemeiner Fall Zi # Z0
136
Impulsfahrplan:
Beispiel
Der Ausgang eines Gatters mit Zi = 150 ȍ sei über eine homogene
Leitung mit Z0 = 100 ȍ, T = 1 ns mit dem Eingang eines anderen Gatters
mit Ze = 300 ȍ verbunden.
0,02V
Das Gatter schalte in t = 0 von U0(0) = 0V auf U0(0+) = 5 V.
G1
G2
Z0 = 100 ȍ , T = 1 ns
=0,1V+0,02V=
0,12V
0,1V
=0,2V+0,1V=0,3V
0,2V
Zi = 150 ȍ
U0=5V
Ua
Z0 = 100 ȍ,
T = 1 ns
Ze =
300 ȍ
=1V+0,2V=1,2V
2V*0,5 = 1V
Ue
2V
=2V+1V=3V
Ersatzschaltbild der Leitung
Reflexionsfaktoren:
Im Beispiel:
Gatterausgang G1:
U a (0)
ra =
……………………………………………
Eingang des folgenden Gatters G2:
U e (T)
…3V ………………………………………………
U a (2T)
U a (0) U r (T) U h (2T)
U a (0) ǻU a 2T .......... ......
U e (3T)
U e (T) U h (2T) U r (3T)
3,3V
U e (T) ǻU e (3T) ..........
.....
Die hin- und herlaufende Wellenfront kann mit einem
U a (4T)
U a (2T) ǻU a (4T)
.Im pulsdiagram m veranschaulicht werden.
usw.
re =
……………………………………………
Die rücklaufende Welle wird am Gatterausgang von G1
.erneutreflektiert.
U0 ˜
Z0
Z 0 Zi
....................................................
3,32V
3V
.......... .......... .......... .......... .......
137
Graphisch
138
Allgemein:
U a (0) U a (0) ˜ re U a (0)r e ra U a (2nT)
...... U a (0)re n ra n 1 U a (0)re n ra n
n
U a (0) U a (0) ¦ (rae v ra v1 re v ra v )
v 1
n
U a (0)(1 (1 ra ) ¦ re v ra v 1 )
Spannung am treibenden
Gatter (abgelesen aus
Impulsfahrplan)
v 1
Spannung am empfangenen
Gatter (abgelesen aus
Impulsfahrplan)
Ue ((2n 1)T) Ua (0) Ua (0)re . . . Ua (0)re n ra n Ua (0)re n1ra n
n
U a (0)(1 re ) ¦ re v ra v
v 0
Anmerkung:
Es wurden nur konstante ohmsche Abschlußwiderstände betrachtet.
In der Realität oft:
- .nichtlineare Abschlußwiderstände: Beispiel Transistor Eingangskennlinie
- .Energiespeicher. (Kapazitäten, Induktivitäten):
Beispiel FET
Lösung:
graphisch (Bergeron - Verfahren) oder Rechnersimulation.
140
139
Brechung
Weitere Beispiele:
Beispiel aus der Praxis:
Verzweigte Leitungen auf Platinen:
Koaxialkabelverbindung zwischen Platinen
.Stoßstelle.
Z0
Z0
Z0
S1
S2
Z0
Z0
.Stoßstelle.
Z0
An den Stoßstellen tritt Reflexion .und Brechnung. auf:
S3
Stoßstelle
U
U h + Ur
Parallelschaltung von 2 Wellenwiderständen Z0:
S1
0
Z2
Z1
x
Amplitude der gebrochenen Welle = Spannung an der Stoßstelle
Ug = Uh + Ur = ......................................
d.h.
Ug =
Z0/2
Z0
gebrochene
Welle
ST
rST
Z0
Z0
2
3
Z0
2
1
3
b
Z0
3
Z0
2
2
3
Stoßstellen ebenso durch
- Durchkontaktierung auf Platinen (==> Streifenleitung)
b: Brechnungsfaktor
Amplitude der gebrochenen Welle
- Änderung des Wellenwiderstandes durch benachbarte
Signalleitungen (nicht diese VL).
S2, S3
141
6.3 Störungen
142
Gegenmaßnahmen:
Klassifikation:
- Stützkondensatoren zwischen den Versorgungsleitungen
- interne Störungen: .Gegenseitige Beeinflussung. von
Schaltvorgängen
- Auslegung der Versorgungsleitungen (sternförmig geführte
- externe Störungen: Störungen auf dem Versorgungsnetz,
Masseverbindungen,getrennte Masseleitung für Störer),
durch Elektromotoren, statische Aufladung.
Versorgungsebenen bei Mehrlagentechnik.
- symmetrische Signalübertragung:
Im folgenden werden wieder konzentrierte Bauelemente angenommen
+ VCC
+ VCC
Störungseffekte (grob):
+
_
&
- galvanische Kopplung
LVDS:
SCSI, Serial ATA,
PCI-Express
- kapazitive und induktive Kopplung
Hier wird die Gleichtaktunterdrückung eines Differenzverstärkers gebraucht
Galvanische Kopplung:
Kapazitive und induktive Kopplung:
VCC
G1
G2
USp
Ua
˜
Ue
R
L
G3
ZK
i
iS
Masse
US
G3 sei ein Gatter, das mit hohen Strömen iS schaltet (Beispiel:
Abhängig vom geometrischen Aufbau eines Systems werden Signale über
Mikroprozessor, Bustreiber). Über die Induktivität L und den ohmschen
elektrische und und magnetische Felder durch Schaltvorgänge auf
Widerstand R der Masseleitung wird eine Störspannung US in die
benachbarten Leitungen (oder externe Störfelder) beeinflußt.
Übertragung G1 o G2 eingekoppelt.
143
Beispiele:
144
- Verschlagen von Leitungen
Beispiel:
Störungen kompensieren sich
induktive und
kapazitive Kopplung
kapazitive Kopplung
Gegenmaßnahmen:
- geeignete Leitungsführung
- starke kapazitive Kopplung mit Masseleitung, Einfügen von
Masseebenen o Änderung des Feldlinienverlaufs und Verringerung
des Wellenwiderstands:
ZK
kapazitive Kopplung mit
Nachbarleitung
kapazitive Kopplung mit
„Masse“
Spannungsteiler
Z0 ZK
Spannungsteiler
Störunterdrückung durch kapazitive Kopplung mit „Masse“
Problem: geringerer Wellenwiderstand Z 0 erfordert
höhere Treiberleistung
145
7. Speicherfunktionen: Flip-Flops und ihr Einsatz
146
Das D-Latch .speichert. die Daten solange der Takteingang auf L-Pegel
In digitalen Schaltwerken werden Funktionen zur Speicherung von
liegt. Liegt der Takteingang auf H-Pegel, folgt der Q-Ausgang dem
Zuständen benötigt (vgl. Variablen). Zu ihrer Steuerung werden
Eingang, das Latch ist .transparent.
.Taktsignale. verwendet. Die elementaren Speichergatter
werden als .Flip-Flops. bezeichnet.
Ebenso gibt es negativ taktpegelgesteuerte D-Latches.
Schaltbild:
Man unterscheidet:
1D
Q
C1
QN
- .taktpegelgesteuerte. Flip-Flops
- .taktflankengesteuerte. Flip-Flops
7.1 D - Latch: .Taktpegelgesteuertes Flip-Flop.
G3
G1
L/H
(H / L) / H / L
& H/L/H R
C
&
QN
Takt
dynamisches Verhalten des D-Latches als .Zeitdiagramm.
dargestellt:
Abhängigkeit
positive Logik
1D
D
Q
H
L
H/L
S
&
D
&
C1
QN
Q
taktpegelgesteuert
H/H/L
Daten
Takt
(L / H) / L / H
/L/H
G2
G4
b) Schaltsymbol
a) Schaltplan
C
D
L
X Q-1 QN-1
Q
QN
H
L
L
H
H
H
H
L
X: Don't care: L oder H
c) Funktionstabelle
t
Langsame Schaltung (max. 3 Gatterlaufzeiten für Signalwechsel).
Alternativ eingesetzt wird in der Regel das .Earle - Latch :
Takt
H/L
&
l: leitend
s: sperrend
L
H
L/H
&
L/H
H/L
&
L/H
Takt
148
Realisierung von D-Latches mit Transmission Gates
Realisierung in .statischer. CMOS - Technik
H/L/H
D
L/H/
147
Q
D
H/L
l/s
TG
L
&
H/L
L/H
H/L
Q
s/l
H
L/H
TG
H/
o erfordert komplementäres Taktsignal
Wenn Taktsignale und Daten (D) nahezu gleichzeitig eintreffen, kann
Kosten:
2x2 Tr = 4 Tr TG
2x2 Tr = 4 Tr Inv.
-----8 Tr
L/L/H
Takt
Takt
H/H/L
es Konstellationen geben, in denen das Flip-Flop im Kippvorgang
unterbrochen wird. Dabei kann es in die Nähe des .metastabilen.
Realisierung in .dynamischer. CMOS - Technik
.Zustands. kommen (siehe VL Digitale Schaltungen) und für einen
Invertierendes D-Latch:
UB
undefinierten Zeitraum undefinierte Ausgangspegel erzeugen.
Wir definieren daher für D-Latch:
......Setup-Zeit..................: Spätester Zeitpunkt für Änderungen von D
L/H
L/H
vor H o L-Übergang des Takts.
D
TG
......Hold-Zeit...................: Mindestzeit nach H o L-Übergang des
Takts, in dem sich D nicht ändern darf.
Takt
Takt
L/L/H
H/H/L
o nur 4 Transistoren !
verboten
H/L
Q
149
Einsatz des D-Latches:.Einphasige Taktung.
Zusammenfassung von Flip-Flop zu Registern:
Q1
150
Def.: Schaltnetz und Schaltwerk
• .Schaltnetz:
Schaltung zur Implementierung einer boolschen
Funktion .ohne Zustandsspeicher.
• .Schaltwerk:
Schaltnetz .mit zusätzlichem Zustandsspeicher.
(Flip-Flops)
D2
Def.: Entscheidungs- und Übergangsintervall:
Übergang gesperrt
-> transparent
Übergang transparent -> gesperrt
Schaltnetz
D2
D1
Register
E
Zyklisch, periodisch
Wir definieren:
Ü
• tpdDmin d tpdDi d tpdDmax: Grenzen für Laufzeit aller D-Latches
(DFF)
späteste Änderung des Eingangs
Um die Funktionsfähigkeiten sicherzustellen, muß gelten:
1) ij:
• tpdSmin d tpdSi d t pdSmax: Grenzen für Laufzeit aller Signalwege
durch das Schaltnetz S.
.........
t - tsi + tpdDmax + tpdSimax + tsj - tskewij
(2)
für tsi = tsj
ij:
.Taktverschiebung (Skew). durch Laufzeiten im Taktnetz.
• tskewmin d tskewijmin d tskewij d tskewijmax d tskewmax
tskewij: Taktverschiebung zwischen Register i und j
tskewmin,max: min bzw. max. Taktverschiebung im Schaltwerk
transitiv: tskewij = tskewik + tskewkj
tcyc t..................................................................................................................................
Mit dieser Bedingung wird sichergestellt, dass alle Signale rechtzeitig
das Register erreichen, ohne ts zu verletzen (Berührung „rechtsseitig“)
• Taktzykluszeit: tcyc = tCH + tCL:
(3)
(2)
151
2) ij: tpdDmax d tCH d tpdDmin + tpdSimin - th - tskewijmax
152
Rechts- und linksseitige Berührung im Zeitdiagramm.
Die Bedingung stellt sich sicher, dass
• das Latch ausreichend lang geöffnet ist, damit das D-Signal korrekt an den
Ausgang Q übernommen wird. (3)
• es ausreichend kurz geöffnet ist damit eine Signaländerung nicht in einem
Takt schon das.nachfolgende Register beeinflussen kann.
.................................. (Berührung „linksseitig“).
Umformen:
ij: 0 d tCH - tpdDmax d tpdSimin - th - tskewijmax + tpdDmin - tpdDmax
d0
d
................................................................................................................
ü
Da häufig tpdSimin sehr klein ist, ist diese Bedingung oft nicht zu erfüllen.
Skew
Lösungsansätze:
• .künstliche Zeitglieder. zur Erhöhung von tpdSimin
• .negative Holdzeiten.....................................
z.B. Leitungsmeander
nicht im
7.3 Einsatz des D-Latches : .M ehrphasige Taktung.
• Taktung .entgegen der Datenflussrichtung,
sofern es eine bevorzugte Richtung gibt o t skewijmax 0
D1
D Q
S
D2
D Q
C
Ɏ1
Ɏ2
tskew12
Taktgenerator
D-Latch 2
D-Latch 1
D Q
C
C
, aber im
S1
D Q
C
D-Latch 3
S2
D Q
C
153
154
7.4 Taktflankengesteuerte Flip-Flops
Verbleibendes Problem: zwei Taktsignale mit u. U. unterschiedlichen
Leitungslaufzeiten Ÿ .Verdrahtungskosten, Entwurfsrisiko.
Beim taktflankengesteuertem Flip-Flop werde Master- und Slave - Takt
aus .einem Taktsignal abgeleitet, und zwar so, dass
• kein transparenter Zustand auftritt
• das Eingangssignal mit der steigenden oder fallenden Taktflanke an den
Ausgang übernommen wird.
Bei zweiphasiger Taktung kann durch die Wahl von Ɏ1 und Ɏ2 stets
sichergestellt werden, dass die Schaltung funktionsfähig ist.
Aber: die Schaltung muss so aufgebaut werden, dass stets ein Ɏ1 -
D Q
D
D Q
D Q
Q
getaktetes auf ein Ɏ2 - getaktetes Register folgt, ohne dass die Schaltung
dabei ineffizient (Kosten, Geschwindigkeit) wird.
C
C
C
Ÿ Vereinfachung mit .Master-Slave-Flip-Flop.
Master - Slave - Flip - Flop für zweiphasige Taktung
Master-Slave-Flip-Flop
D
D Q
D Q
C
Entscheidungs- und Übergangsintervall:
Q
C
MasterTakt
SlaveTakt
155
156
Während 1) immer erfüllbar ist, kann bei großen Taktnetzen 2) nicht
7.5 Einsatz taktflankengesteuerter Flip-Flops
erreichbar sein.
Lösungsansatz:
• Taktung auf unterschiedlichen Flanken. Effekt wie bei taktgesteuerten
FFs mit 2 Taktsignalen.
tCH
D Q
Um die Funktionsfähigkeiten der Taktung sicherzustellen, muss gelten:
1) Der Taktzyklus muss ausreichend groß sein, damit die Ausgangssignale
tCL
D Q
S1
D Q
C
C
C
CLK
S2
der Schaltnetzes korrekt in das folgende Flip-Flop übernommen werden,
ohne ts zu verletzen (vgl. taktpegelgesteuertes FF)
ij: tcyc t ....................................................................................................................
tskew
2) Die Taktverschiebung muss ausreichend klein sein, damit ein Signal
nicht während einer Taktperiode zwei aufeinanderfolgende Flip-Flops
• Master - Slave - Anordnung mit 2 Taktflanken.
beeinflussen kann.
ij: tskewijmax d ..................................................................
J
J
K
K
Takt
Q
D
Q
Q
157
158
• minimale .Zykluszeit:
.K ürzestes zulässiges Zeitintervallzwischen
aufeinanderfolgenden Schreib- oder Lesezyklen
8. Zusammengesetzte und reguläre Schaltungsstrukturen
8.1. Übersicht
Neben Gattern und Flip-Flops werden regelm äßig aufgebaute,.
kom plexe Schaltungsstrukturen.
verwendet, mit denen umfangreichere Funktionen realisiert werden
können.
Bestandteile eines Speichers:
Dazu gehören Speicher, PLAs und FPGAs.
Vorteile:
• .V erringerung derA nzahlICs. bei Logikentwurf
• oftmals .bessereFlächeneffizienz. bei Integration
bestimmter Funktionen
• Vereinfachung des Entwurfs und kürzere Entwicklungszeit
Probleme:
• .Zeitverhalten,
• Flächeneffizienz bei großen Schaltwerken
8.2. .Speicher.
Wichtigste Gruppe der regulären Schaltungsstrukturen.
Hauptkomponenten:
• .Speicherm atrix m itSpeicherzellen.
• .Zeilen-und Spaltendekoder.
• .W ortpufferm itEin-und A usgabe.
• .Schreib-und Lesesteuerung.
• .Speicherm atrix.
Die .Speicherm atrix. besteht aus einem 2-dimensionalen
Feld von 2m Zeilen und 2n Spalten.
Die Zeilen entsprechen .Speicherw orten. und die Spalten
den .Bitpositionen eines Speicherw ortes. . Ein Speicher
kann somit insgesamt 2m x 2n bit speichern.
Wichtigste Kenndaten:
• maximale .Zugriffszeit:
maximale Verzögerungszeit vom Anlegen einer .A dresse.
bis zur Gültigkeit der ausgelesenen .D aten .
Jeder Spalte ist eine .Bitleitung. zugeordnet.
Jeder Zeile ist eine .W ortleitung. zugeordnet.
Jedem Kreuzungspunkt ist eine 1bit .Speicherzelle.
zugeordnet. Die Speicherzelle hat einen Tri-State-Ausgang und jede
Bitleitung bildet einen Bus.
• .D ecoder.
Der Dekoder wird mit einem Adresswort der Länge .m +n-ld x .
bit angesteuert. Dabei ist ld x die Breite des Ein- /Ausgabeworts des
Speichers. Davon adressieren m Bit die Zeile (das Wort o
Wortadresse) und n-ld x Bit wählen einen Teil der Spalten aus
(Spaltenadresse). Entsprechend zerfällt der Dekoder in einen
.Zeilen-.
und einen .Spaltendekoder.
Der .Zeilendekoderadressiert. für jede Belegung
des Adressworts (d.h. jede Adresse) immer genau eine
W ortleitung. Je nach Auslegung entspricht eine
Aktivierung dem Anlegen eines H- bzw. eines L-Pegels, während der
jeweils andere dann der Deaktivierung entspricht.
Beispiel für Zeilendekoder: m = 2
a1 a0
a1
a0
a1a0
a1 a0
a1a0
a1 a0
Wort11
159
160
a1
a0
Wort00
Wort01
Wort10
Wort11
0
0
1
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
0
0
0
1
0
1
1
0
0
0
1
Wenn eine Wortleitung aktiviert ist, verlassen alle angeschlossenen
Speicherzellen den hochohmigen Zustand. Alle anderen Speicherzellen
bleiben im hochohmigen Zustand.
Ÿ .Bitleitungen. tragen den .Inhaltdes.
.Speicherw orts, das deraktivierten Speicherzeile.
.entspricht.
Funktion des Speichers:
a) .W ortauslesen:
1) Die Signale auf den Bitleitungen werden in ein Register aus
Flip-Flops (durch Taktung) übernommen. Dieses Register ist
der .W ortpuffer.
2) Aus dem Wortpuffer wird mit den verbleibenden n - ld x bit
des Adressworts ein .Teilw ort. der Länge
.X selektiert. und ausgegeben.
x
Wort10
Wort01
Wort00
Wortpuffer
x
x3
S
x2
x1
Multiplexer
x
Spaltendekoder
A
x0
161
.M ultiplexer:
Gibt ein Eingangswort an den Ausgang weiter, abhängig von einem
Steuerwort.
162
8.2.2 Statische Schreib- /Lesespeicher
Ein Speicher wird als .statisch. bezeichnet, wenn die
einzelnen Speicherzellen in .statischerSchaltungs-.
.technik. realisiert w erden.
Im Beispiel:
G
A ..........................................................
Ein .Schreib-/Lesespeicher. ist ein Speicher,
bei dem während des Betriebs Speicherworte gelesen und geschrieben
werden können (siehe 8.2.1).
“ o “ Vektor binärer Variablen
b) .W ortschreiben:
1) .W ortleitung aktivieren: Wie lesen
2) .Ü berschreiben des von der Spaltenadresse
adressierten Teilworts durch das zu schreibende Wort der
Länge x. Dazu sind Treiber an den Bitleitungen notwendig,
die einen .niedrigeren A usgangsw iderstand.
.aufw eisen alsdieSpeicherzellen.
Wortleitung
Speicherzelle
Bitleitungstreiber
En
Bitleitungstreiber
Inverter
Inverter
Flip-Flop
Statische CMOS-Speicherzelle
Leseverstärker
Funktion:
.T1,T2,T3. und .T4. bilden ein .Flip-Flop. aus
.gegengekoppelten Invertern, die ihren einmal eingenommenen Zustand stabil halten.
Wortpuffer
3) Einschreiben der Werte auf den Bitleitungen in die aktivierten
Speicherzellen
Die Aktivierung erfolgt durch H-Pegel auf der Wortleitung xi, der die
Transistoren T5 und T6 in den leitenden Zustand versetzt (vereinfachte
Transmission-Gates), sonst sperren die Transistoren.
163
Bei leitenden Transistoren T5 und T6 werden die komplementären Pegel
des Flip-Flops auf die Bitleitungen yj und y j übertragen. Die
Bitleitungen sind hier doppelt ausgelegt und ihre .Spannungs-.
.differenz. wird in einem Differenzverstärker (.Lese-.
.verstärker) ausgewertet. Diese differentielle
Signalübertragung verringert den Einfluss von Störungen (Kap. 6)
und erlaubtkürzereZugriffszeiten.
Bei Einsatz von Precharge mit ........................... erlaubt sie zudem eine
.schnelleA usw ertung. des Flip-Flop-Zustands, denn
die Bitleitungen haben eine große kapazitive Last durch die ..................
.parasitären D rain-G ate-K apazitäten C G D .
der angeschlossenen Transistoren T5 und T6 der nicht aktivierten anderen
Speicherzellen (s. unten).
164
Am statischen RAM sind bereits die typischen Probleme der
Speicherelemente erkennbar:
• Um eine hohe Flächeneffizienz zu erzielen, müssen die .Speicher-.
.m atrizen m öglichstgroß und dieSpeicher-.
.zellen m öglichstklein sein.
• Neuere Speicher bestehen aus mehr als 512 Zeilen und Spalten. Beim
Auslesen werden die Speicherzellen daher mit .großen parasitären.
.K apaiztäten belastet, bestehend aus
.den parasitären C G D 's. und .Sperrschichtkapazität. bzw.
.Leitungskapazität. aller angeschlossenen Transistoren (T5, T6). Da die Speicherzellen möglichst klein dimensioniert
sind, weisen Ihre Transistoren einen .hohen A usgangsw iderstand.
auf
Ÿ .hohe Zugriffszeiten.
T5
CGD
Beim .Lesen. bleiben die .Treiber. an den Bitleitungen im
.hochohm igen Zustand .
Beim .Schreiben. werden die .Bitleitungstreiberaktiviert.
(H- oder L-Pegel). Da sie einen .niedrigeren A usgangsw iderstand.
als die Speicherzelle besitzen, bestimmen sie den Pegel auf den Bitleitungen.
Über .T5 und T6. werden damit die Pegel an den Invertern
T1 - T2 und T3 - T4 so verändert, daß .derFlip-Flop um schaltet,
falls die Pegel auf den Bitleitungen invers zu den Flip-Flop-Pegeln sind.
165
166
Der Aufbau ist symmetrisch. Wir können in erster Näherung beide
Bitleitungen getrennt betrachten.
t
Einsatz von .Precharge
Vor Auslesen der Leitungen wird mit dem Treiber der Bitleitungen
.............................................................. erzeugt. Aufgrund des kleinen
Innenwiderstands geschieht dies sehr schnell.
U yj ( t ) (U H U yj (0))(1 e
Allgemein:
Ra C L
) U yj (0)
Ladekurve des RC-Elements
Wortleitung
bei Annahme, dass Uyj auf UH wechselt
(Wechsel auf UL analog, da Aufbau symmetrisch)
UXi
t=
Umformen:
UB
UYj
Es sei Uyjs die Spannung, bei der der Leseverstärker schaltet, dann
UB/2
t sei dann t_read
UB
UYj
tread =
UB/2
Symmetrie, daher: Uyjs =
........................................................
wo Ud Differenzspannung, ab der der Leseverstärker schaltet.
UB
UBit j
Zahlenbeispiel:
UB/2
Ausgangsverstärker
UB = UH = 3V
Signaldifferenz
Mit Precharge:
Ud = 50mV
Ohne Precharge: treado =
erkannt
Rechenbeispiel:
UB = UH = 3V
UL = 0V
treadp =
Durch den Einsatz von Precharge ist die Lesezeit auf
UL = 0V
1/43
Ud = 50 mV Differenzspannung, ab der der Leseverstärker
schaltet.
verkürzt worden!
Ra:
Ausgangswiderstand der Speicherzelle
Beispieldaten realer statischer Speicher:
CL:
Lastkapazität an der Bitleitung
Kapazität:
.16 M b.................
Zugriffszeit:
ta =
.0,2 ...20ns.
tcyc =
.0,2 ...20ns.
x = .1 ...32.................
167
8.2.3 Dynamische Schreib- / Lesespeicher ...............
168
Um ein möglichst großes Lesesignal zu erreichen, wird mit großem
Aufwand eine möglichst .........................................................................
erzeugt.
Eine Standardtechnik ist das Ätzen einer tief in das Substrat reichenden
............................................................
Dynamische CMOS-Speicherzelle
Im ................................................... liegt die Wortleitung auf
...................,
so daß der Transistor .................................. und die ...................................
............................................ wird.
Beim ........................ wird die Bitleitung, wie beim statischen Speicher,
vom Treiber auf den zu schreibenden Wert gebracht und bei aktivierter
Wortleitung (H-Pegel) die ....................................................
............................................................... .
Beim ....................... befindet sich der Treiber im ......................................
........................... und T leitet. Die ..............................................................
................................................................................... .
Also:
Uyj(t) = ..........................................................................
Da ................... , verändert sich Uyj(t) nur geringfügig.
Der ...................................... muß daher eine...............................................
........................................ besitzen. Weil zudem kein Differenzsignal zur
Verfügung steht, ist die Schaltung störanfälliger. Eine ..............................
.............................. , die parallel zur Bitleitung geführt wird, soll die
Störeinflüsse dämpfen (siehe Kap. 6).
Dynamische Zelle mit Trench-Kapazität
Der Lesevorgang ist ........................................., d.h. der Wert muß nach
dem Auslesen wieder in die Speicherzelle ..............................................
werden.
Aufgrund von ...................................... entlädt sich die Kapazität C und
muß in regelmäßigen Abständen durch einen Lese- /Schreibzugriff
(.............................) wieder ...................................... werden. Während des
Refresh kann kein anderer Zugriff erfolgen.
Insgesamt erfordert ein dynamischer Speicher eine viel komplexere
Ablaufsteuerung als ein statischer.
169
Beispiel:
170
8.2.4. ........................................................
Im Normalbetrieb kann der Inhalt dieser Speicher nur gelesen werden.
Man unterscheidet:
• ............................................................................
Der Speicherinhalt wird bereits bei der Fertigung festgelegt und ist
daher nicht änderbar.
Vergleich von SRAM und DRAM
• .......................................................................:
Der Speicherinhalt kann ................................... vom Anwender
– der dynamische Speicher erreicht eine ....................................................
.............................................. (ca. 4x) als der statische.
programmiert werden.
Heute: ..........................
• ......................................................................:
– der dynamische Speicher ist ...................................................................
und aufwendiger zu steuern.
Der Speicherinhalt kann vom Anwender programmiert und durch
.................................................... wieder gelöscht werden.
Dieser Unterschied bildet die Basis einer Speicherhierarchie.
• .....................................................................:
DRAM: .......................................................................................
Der PROM-Speicher wird auf elektrischem Weg wertweise
überschrieben.
SRAM: .......................................................................................
• ...................................................:
Daneben gibt es seit neuerem Speicher, die beide Typen auf einem Chip
integrieren.
Wie EEPROM, mit dem Unterschied, daß das Löschen blockweise
geschieht.
171
172
EPROM
ROM:
Ein EPROM ist grundsätzlich wie ein ROM aufgebaut, aber mit einem
.......................... statt einem MOS-Transistor.
FAMOS-Transistor (Floating Gate Avalanche MOS)
Funktion:
Ein ............................................ wird ..........................................................
ROM in MOS-Technik
in SiO2 unter dem Gate eingebettet (Floating Gate). Wird eine aus-
Im Beispiel des MOS-ROMs bildet jede Bitleitung eine ...........................
reichend hohe Spannung UDS (z.B. UDS = 17 V) angelegt, entsteht eine
....................... Sobald ein Transistor leitet, liegt am Bit j ein L-Pegel an,
hohe Feldstärke nahe dem Drainbereich (abgeschnürter Kanal), die zur
sonst ein H-Pegel. Es kann nur der Transistor leiten, dessen Wortleitung
Generierung ................................................................................................
aktiv ist (H-Pegel), alle anderen sperren.
führt, die bei gleichzeitig hoher Spannung UGS teilweise ..........................
Auf diese Weise wird ein Wort ausgelesen.
............................................................................ werden und dort zu einer
Der Inhalt wird durch das Uth des Transistors bestimmt:
negativen Ladung führen, die nach Abschaltung erhalten bleibt und zu
U th !U H o.........................................................................
einem .......................................................................................... führt.
Die ..................................... erfolgt durch .............................................,
U th U H o.........................................................................
Die Thresholdspannung Uth wird durch
.......................................................
.....................................................................................................................
Ÿ ....................................................................
die wieder zu beschleunigten Elektronen führt.
173
174
EEPROM, Flash EPROM
Programmierbare Logikfunktionen
Speicherzelle ähnlich wie FAMOS, aber mit einem sehr kleinen Abstand
.................
zwischen Floating Gate und Kanal oder Drain, der ein .............................
Ein ........... (Programmable Logic Array) ist ähnlich einem Festwertspeicher
................................................................ (Welleneigenschaft) ermöglicht.
aufgebaut, weist jedoch eine ............................................................................
Durch ................................................................... kann das Floating Gate
anstelle des Adreßdekoders auf.
wieder entladen werden. Dabei kann Uth aber auch negativ werden, so
Ein PLA implementiert eine ...........................................................................
daß ein ................................................................................ erforderlich
................................................................................................. (UND-ODER-
wird, der die Zelle größer macht. Beim Flash-Speicher sind beide
Verknüpfung).
Transistoren in einer komplexen 3D-Struktur integriert.
Beispiel einer EEPROM-Speicherzelle
PLA mit NOR-Implementierung
Zwei-Transistor-Zelle für EEPROM
175
Nach der DeMorgan´schen Regel läßt sich eine UND-ODERVerknüpfung durch eine NOR-NOR-Implementierung ersetzen, wenn
man negative Logik verwendet.
...............................................................................
Jeder .............................. des OR-Felds entspricht einer ............................
........................................ Jeder Ausgang des AND-Felds entspricht einer
UND-Verknüpfung. Die Ausgangsleitung, die gleichzeitig Eingänge des
ODER-Felds sind, werden als ..........................................................
bezeichnet. Durch gleiche UND-Verknüpfungen (konjunktive Terme) in
verschiedenen Funktionen läßt sich ihre Zahl und damit der Aufwand
176
.........................................
Bei größeren Funktionen werden PLAs oft ...............................................
......................................., da eine zweistufige (UND-ODER)-Implementierung dann zu umfangreich ist. Moderne Bauteile integrieren daher
.............................................. oder andere programmierbare reguläre
Basisstrukturen (CLBs) auf einer integrierten Schaltung zusammen mit
Flip-Flops und Speichern und verknüpfen diese mit ..................................
.......................................................... Diese integrierten Schaltungen
werden .................... (Logic Cell Arrays) oder ..................... (Field
Programmable Gate Arrays) genannt.
verringern. Da die DNF nicht eindeutig ist, ist dies ein Optimierungsproblem (TI III).
Schaltmatrix eines FPGA
Die Schaltmatrizen bestehen aus matrixförmigen Feldern von ..................
..................................................., in der Regel aus nur je einem Transistor
(.............................................................................).
177
Beispiel für CLB (XILINX)
Die CLBs wie auch die Schalter können mit normalen MOS-Transistoren
oder mit einer der Festwertspeicher-Technologien (PROM, EPROM,
EEPROM) realisiert sein. Bei Verwendung normaler Transistoren wird
die Programmierung in ........................................................... gespeichert.
Es ergibt sich damit die Möglichkeit, die Funktion ....................................
..............................................
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