Vorlesung Grundzüge der Wirtschaftsinformatik W1311 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften W. Dangelmaier Grundzüge der Wirtschaftsinformatik - Inhalt 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. Einführung: Worum geht es hier? System Modell Modellierung von Gegenständen Strukturmodelle (Gebildestruktur) Verhaltensmodelle (Prozessstruktur) Produktion Digitale Fabrik Datenorganisation und Datenmanagement Datenintegration/Funktionsintegration Kommunikationssysteme, Internet, World Wide Web und Lab 2.0 E-Commerce / E-Business IT-Governance Systementwicklung Entscheidungsunterstützung Planung von Investitionsalternativen Wirtschaftlichkeitsrechnung Glossar 1 9. Datenorganisation und Datenmanagement Lernziele Kapitel 9 Nach diesem Kapitel sollen Sie in der Lage sein… die zentralen Probleme bei der Organisation von Daten zu beschreiben. zu erläutern, wie Datenbankmanagementsysteme die Organisation von Daten verbessern. zu beschreiben, was ein konzeptioneller und ein logischer Datenbankentwurf ist. das relationale Datenmodell zu erklären. die Funktionen und Bestandteile von Business Intelligence zu erläutern. die Herausforderungen beim Datenmanagement in der Praxis zu nennen. 9. Datenorganisation und Datenmanagement ASCII Der American Standard Code for Information Interchange (ASCII) ist eine 7-BitZeichenkodierung und dient als Grundlage für spätere auf mehr Bits basierende Kodierungen für Zeichensätze. Die ASCII-Kodierung wurde am 17. Juni 1963 als Standard ASA X3.4-1963 veröffentlicht und 1967 sowie zuletzt im Jahr 1968 (ANSI X3.4-1968) aktualisiert. Die Zeichenkodierung definiert 128 Zeichen, bestehend aus 33 nicht druckbaren sowie 95 druckbaren. Letztere sind, beginnend mit dem Leerzeichen: !"#$%&'()*+,-./0123456789:;<=>? @ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ[\]^_ `abcdefghijklmnopqrstuvwxyz{|}~ 2 9. Datenorganisation und Datenmanagement Grundlagen der Datenorganisation (I) Abbildung: 6.1, S.291 9. Datenorganisation und Datenmanagement Grundlagen der Datenorganisation (II) • Datenelement: Gruppierung von einem oder mehrerer Zeichen zu einem Wort, einer Gruppe von Wörtern oder einer Zahl, z.B. zu einem Artikelnamen oder einer Artikelnummer. • Datensatz: Gruppierung von inhaltlich zusammenhängenden Datenelementen, die verschiedene Eigenschaften desselben Phänomens beschreiben. • Datei: Zusammenfassung logisch zusammengehörender, gleichartiger Datensätze. • Datenbank (i.w.S.): Gruppe von Dateien, zwischen denen logische Abhängigkeiten bestehen. 3 9. Datenorganisation und Datenmanagement Dateiansatz und Probleme bei der Datenorganisation (I) Abbildung: 6.2, S.292 9. Datenorganisation und Datenmanagement Dateiansatz und Probleme bei der Datenorganisation (II) • • • • • Datenredundanz: Mehrfaches Vorkommen identischer Datenelemente in verschiedenen Dateien. Dateninkonsistenzen: Vorkommen verschiedener Werte für dasselbe Attribut. Abhängigkeiten zwischen Programm und Daten – Enge Beziehung zwischen gespeicherten Daten und Software. – Änderungen am Programmcode implizieren Änderungen an der Organisation der Daten und umgekehrt. Fehlender Datenaustausch und mangelnde Flexibilität gegenüber Auswertung und Verknüpfungen. Mangelnde Datensicherheit 4 9. Datenorganisation und Datenmanagement Datenbankansatz (I) • • • • Datenbankansatz kann viele Probleme der Datenorganisation auf Basis des Dateiansatzes beheben. Zentrale Elemente des Datenbankansatzes sind ein Datenbankmanagementsystem (DBMS) und Datenbanken. Datenbankmanagementsystem: Sammlung von Programmen zum Erstellen und Verwalten einer Datenbank, die es mehreren Anwendungen gleichzeitig ermöglicht, die von ihnen benötigten Daten zu speichern, zu extrahieren und zu manipulieren, ohne jeweils eigene Dateien erstellen zu müssen. Datenbank (i.e.S.): Möglichst redundanzfreie Sammlung von Daten, die so strukturiert sind, dass sie von mehreren Benutzern und Anwendungen gleichzeitig und effizient genutzt und flexibel ausgewertet und verknüpft werden können. 9. Datenorganisation und Datenmanagement Datenbankansatz (II) Abbildung: 6.3, S.295 5 9. Datenorganisation und Datenmanagement Datenbankentwurf • Für den Datenbankentwurf werden folgende Informationen benötigt: – Abbildung der Beziehungen zwischen den Daten – Bestimmung Datentyp – Definition der Verwendung der Daten • Datenbankentwurf besteht aus – konzeptionellen – logischen und – physischen Datenbankentwurf 9. Datenorganisation und Datenmanagement Konzeptioneller Datenbankentwurf ER-Diagramm (Entity-Relationship-Diagramm): Darstellungsmethode zur Dokumentation des konzeptionellen Datenbankschemas, in dem Entitätstypen mit ihren Attributen sowie die Beziehungstypen zwischen verschiedenen Entitätstypen der Datenbank beschrieben werden. Entität: Ist ein Phänomen über das Daten gespeichert und gepflegt werden (bspw. Ort, Ding oder Ereignis). Attribut: Eigenschaft einer Entität (bspw. Name oder Alter einer Person). Primärschlüssel: Attribut bzw. Datenelement eines Datensatzes, das die Instanzen dieses Datensatzes eindeutig identifiziert, sodass sie abgerufen, aktualisiert und sortiert werden können (bspw. Matrikelnummer). 6 9. Datenorganisation und Datenmanagement Konzeptioneller Datenbankentwurf: Elemente Entitäten Student Name Attribute und Primärschlüssel Student Matrikelnr. Relationen Student Veranstaltung besucht 9. Datenorganisation und Datenmanagement Konzeptioneller Datenbankentwurf: Kardinalitäten 1:1 Student 1 hat 1 IMT-Account Jeder Student hat einen (oder keinen) IMT-Account. Jeder IMT-Account gehört einem (oder keinem) Studenten. 1:n Studiengang 1 studiert n Student Jeder Student studiert einen (oder keinen) Studiengang. Ein Studiengang wird von beliebig vielen (oder keinem) Studenten studiert. n:m Student n besucht m Veranstaltung Jeder Student besucht m = beliebig viele (oder keine) Veranstaltungen. Eine Veranstaltung wird von n = beliebig vielen (oder keinem) Studenten besucht. 7 9. Datenorganisation und Datenmanagement Konzeptioneller Datenbankentwurf: Beispiel studiert n Anzahl ECTS Name Adresse Student n m besucht Veranstaltung n Matrikelnr. 1 Studiengang Name Nr. Entitäten Attribute Primärschlüssel Beziehungen Kardinalitäten Name liest Veranst.-nr. 1 MA-Nr. Professor Name 9. Datenorganisation und Datenmanagement Datenmodelle • • DBMS benutzen verschiedene Ansätze zur Darstellung des konzeptionellen Datenbankschemas, zur Verwaltung von Entitäten, Attributen und Beziehungen Übersicht über bekannte Datenbankmodelle – Relationales Datenbankmodell – Hierarchisches Datenmodell – Netzwerkdatenmodell – Objektorientiertes Datenmodell 8 9. Datenorganisation und Datenmanagement Relationales Datenmodell • Relationales Datenmodell: Weitverbreitetes logisches Datenmodell, bei dem Daten in Tabellen dargestellt werden. In einer Tabelle enthaltene Daten können mit Daten einer anderen Tabelle in Beziehung gesetzt werden, sofern beide Tabellen ein gemeinsames Datenelement besitzen. • Tabellen werden auch Relationen genannt, besitzen bestimmte Anzahl an Spalten und eine variablen Anzahl an Zeilen. • Spalten repräsentieren die Attribute der Datenelemente. • Ein Tupel ist ein Datensatz, der in einer Zeile einer Relation gespeichert wird und die Attributwerte einer Entität repräsentiert. • Jede Entität (Zeile/Tupel) wird durch einen Primärschlüssel identifiziert. • Zum Setzen von Beziehungen zwischen Entitäten wird ein Fremdschlüssel genutzt. • Ein Fremdschlüssel ist ein Attribut einer Relation, welches auf einen Primärschlüssel einer anderen Relation verweist. 9. Datenorganisation und Datenmanagement Relationales Datenmodell: Tabellen des ERM-Beispiels (I) Tabellenname Spalten (Attribute) STUDIENGANG STUDENT Nr. Name Matrikelnr. Name Adresse Studiengang Nr. 45 Wiwi 67123 IBS Karl Meier Giersstr. 5, 33098 PB 45 46 47 Winfo 67129 Peter Müller Warburger Str. 150, 33100 PB 45 67187 Karla Koch Husener Str. 33, 33098 PB 46 Primärschlüssel Fremdschlüssel 9 Was ist hier passiert? Entitäten des gleichen Typs werden in einer Tabelle zusammengefasst. Eine Entität füllt eine Tabellenzeile aus (Tupel). Pro Attribut der Entität erhält die Tabelle eine Spalte. Fremdschlüssel dienen zum Speichern von Beziehungen zwischen verschiedenen Datensätzen aus verschiedenen Tabellen. 9. Datenorganisation und Datenmanagement Relationales Datenmodell: Tabellen des ERM-Beispiels (III) Tabelle mit zwei Fremdschlüsseln Jedes Tupel = Student besucht Veranstaltung BESUCHT Matrikelnr. Veranst.-Nr. 67123 1311 67129 1311 67129 2345 PROFESSOR MA-Nr. Name 12 Leena Suhl 23 Dennis Kundisch VERANSTALTUNG Veranst.-Nr. Name Anz. ECTS Professor MA-Nr. 1311 Grundzüge Winfo 9 23 2345 IT in Business 5 12 10 9. Datenorganisation und Datenmanagement Relationales Datenmodell: Tabellenverbund STUDIENGANG STUDENT Nr. Name Matrikelnr. Name Adresse Studiengang Nr. 67123 Karl Meier Giersstr. 5, 33098 PB 45 67129 Peter Müller Warburger Str. 150, 33100 PB 45 45 Wiwi 46 IBS 47 Winfo Verbund über die Studiengang Nr. ERGEBNIS ABFRAGE Name Adresse Studiengang Name Karl Meier Giersstr. 5, 33098 PB Wiwi Peter Müller Warburger Str. 150, 33100 PB Wiwi 9. Datenorganisation und Datenmanagement Logischer Datenbankentwurf Beschreibung der Anordnung der Datenelemente in der Datenbank. Erfassung Beziehungen zwischen den verschiedenen Datenelementen. Identifikation von redundanten Datenelemente. Ableitung einer effizienten Anordnung bzw. Gruppierung der Datenelemente zur Erfüllung der betrieblichen Informationsbedürfnisse. Normalisierung: Erzeugung redundanzarmer Relationen zur Vermeidung von Anomalien beim Einfügen, Ändern und Löschen von Datensätzen. Erste Normalform: Alle Attribute sind atomar. Attributwerte eines Tupels im relationalen Datenmodell sind einfache vordefinierte Datenwerte (Ganzzahl, Zeichenkette, Datum, ...). Zweite Normalform: Nichtschlüsselattribute sind voll abhängig vom Primärschlüssel und die erste Normalform liegt vor. 11 9. Datenorganisation und Datenmanagement Datendefinitionen, -abfragen und –berichte (1) • DBMS enthält folgende Funktionen – Organisation – Verwaltung – Zugriff auf die Daten in der Datenbank • Dabei nutzt ein DBMS – Datendefinitionssprache (DDL) – Data Dictionary – Data Manipulation Language (DML) 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 1 R = {(1, 1), (2,2)} und S = {(1, 1), (2, 2), (1, 2)} seien Relationen auf A = {1, 2}. Gebe die Vereinigung und den Durchschnitt von R und S, sowie das Komplement von R in an. Ist eine Relation eine Teilmenge der anderen? Lösung: ∪ 1, 1 , 2, 2 , 1, 2 , ∩ 1, 1 , 2, 2 , Komplement \R 1, 2 , 2, 1 und ⊆ . Wir können uns das leicht vorstellen, wenn wir für R „Männer“, für S „Frauen“, für die erste Stelle das Gewicht mit 1 … dick und 2 … dünn und die zweite Stelle das Alter mit 1 … alt und 2 … jung einsetzen. Beispiel 2 Wenn R die Relation „m kann eingebaut werden in i“ zwischen einer Menge M von Schaltungen und einer Menge I von Fahrrädern ist, was sagt dann aus? Lösung: R gibt an, welche Schaltung in welches Fahrrad eingebaut werden kann. 12 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 3: Montage von Tischen B 1712 Tisch 5711 4711 2712 A 3711 2711 1711 Tischplatte 3712 4712 5712 nacheindeutig/vorvollständig Bei Nacheindeutigkeit hat jeder Tisch eine Relation zu genau einer Tischplatte. Vorvollständigkeit liegt vor, wenn alle Tische Bestandteil einer Relation sind. 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 3: Montage von Tischen B 1712 2712 A Tisch 3712 4712 5712 6711 5711 4711 3711 2711 1711 Tischplatte injektiv Bei Voreindeutigkeit hat eine Tischplatte eine Beziehung zu jeweils nur einem Tisch. 13 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 3: Montage von Tischen B 1712 Tisch 5711 4711 3711 2712 A 2711 1711 Tischplatte 3712 4712 5712 6712 surjektiv Zusätzlich zu den Anforderungen einer Funktion (vorvollständig, nacheindeutig) sorgt die Nachvollständigkeit dafür, dass jede Tischplatte in mindestens einer Beziehung vertreten ist. 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 3: Montage von Tischen B 1712 2712 A Tisch 3712 4712 5712 5711 4711 3711 2711 1711 Tischplatte bijektiv Nachvollständigkeit und Voreindeutigkeit führen zur vollständigen Abdeckung der Tischplatte und dazu, dass jedes Element in nur einer Beziehung auftritt. 14 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 3: Montage von Tischen B 1711 A Tischplatte 2711 3711 4711 5711 5712 4712 3712 2712 1712 Tisch invers Die Umkehrung der Relation erhält exakt dieselben, jetzt umgekehrt geordneten Paare. Die Relation könnte jetzt als Teileverwendung der Tischplatten interpretiert werden. 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 4: Relatives Produkt Das relative Produkt von Relationen R und S wird mit Hilfe des Symbols „ ∘ “ bezeichnet, und wie folgt definiert: ; →∃ ∧ • • Die Relation „Schwägerin sein von“ ist das relative Produkt der Relation „Ehefrau sein von“ und der Relation „Bruder sein von“, denn für jedes x und y gilt: x ist die Schwägerin von y es gibt ein solches z, dass x die Ehefrau von z ist und z der Bruder von y ist. Die Relation „Onkel sein von“ ist das relative Produkt der Relationen „Bruder sein von“ und „Elternteil sein von“, denn der Onkel ist der Bruder eines Elternteils. In einzelnen Fällen kann S gleich R sein. Wenn zum Beispiel R die Relation „Kind sein von“ ist, dann ist das relative Produkt ∘ die Relation „Enkel oder Enkelin sein von“, denn für jedes x und y gilt: x ist ein Enkel oder eine Enkelin von y es gibt ein solches z, dass x ein Kind von z ist und z ein Kind von y ist. 15 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen • Die Relation „Fahrradbauteil sein von“ ist das relative Produkt der Relation „Vorderradbauteil sein von“ und der Relation „Vorderrad sein von“, denn für jedes x und y gilt: x ist ein Bauteil von Fahrrad y es gibt ein solches Vorderrad z, dass x Bauteil von Vorderrad z und Vorderrad z ist Bauteil von Fahrrad y. Aus diesen Beispielen ist sofort zu ersehen, dass das relative Produkt von Relationen nicht kommutativ ist: Die Ehefrau des Bruders ist jemand anderes als der Bruder der Ehefrau; der Bruder der Mutter ist jemand anderes als die Mutter des Bruders. 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 5: Assoziativität Für das relative Produkt von Relationen gilt das Assoziativitätsgesetz: ∘ ; ; ; . Nach diesem Theorem ist der Onkel der Ehefrau gleich dem Bruder der Schwiegermutter des Ehemanns, denn der Onkel ist der Bruder der Mutter und die Schwiegermutter des Ehemanns ist die Mutter der Ehefrau. 16 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 6: Welcher Tisch kann mit welchem Furnier geliefert werden? Tischplatte R 4712 1711 Tisch 47121 47122 2711 3711 4711 5711 Furnier S 4712 Tisch47121 platte 47122 Eiche Buche Teak 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Furnier ∘ Tisch Eiche Buche Teak 1711 2711 3711 4711 5711 17 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 7: Verkettung von Relationen a) Gesucht ist die Verkettung ∘ der Relationen R = {(Nirwana, Sputnik), (Footstrong, Futur)} und S = {(Sputnik, Leder), (Futur, Leder), (Futur, Vinyl)} ∘ = {(Nirwana, Leder), (Footstrong, Leder), (Footstrong, Vinyl)} b) Gesucht ist die Verkettung der Relationen R = {(Merkel, Berlin), (Obama, Washington), (Paus, Paderborn)} S = {(Berlin, Kanzler), (Washington, Präsident), (Paderborn, Bürgermeister)} ∘ = {(Merkel, Kanzler), (Obama, Präsident), (Paus, Bürgermeister)} c) Die Sandplatz haben folgende Familienverhältnisse: R = {(Max, Anna), (Max, Hans), (Siegfried, Max)} sei die Relation „v ist Vater von k“ auf der Menge {Max, Siegfried, Anna, Hans}. Wie viele Kinder hat Max? In welchem Verhältnis steht Max zu Siegfried? Lösung: Max hat 2 Kinder. Max ist der Sohn von Siegfried. 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Beispiel 8: Produktdatenbank Die Fa. Cyberbikes betreibt einen Fahrrad-Spezialversand. Wir bereiten den Aufbau der Produktdatenbank der Cyberbikes vor. Dazu stellen wird die Relationen in Form von Tabellen dar. Die einzelnen n-Tupel einer Relation sind dabei die Zeilen einer Tabelle. (Beispiel: Die Produkte der Cyberbikes). Die Spalten gehören zu gewissen Attributen (wie „Produkt“, „Preis“, usw.). Rp P. Nr. Produkt Preis Hersteller-Nr. 1 Nirwana 990 1 2 Footstrong 590 2 3 Cosmos 2150 2 4 Plusquamperfekt 95 3 Die Zeilen (1, Nirwana, 990, 1), ... sind Elemente der Produktmenge N CHAR (15) N N. Analog enthält die Relation RH = {(Sandplatz, Kalkburg), ...} N CHAR (15) CHAR(15) nähere Informationen zu den Herstellern. 18 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen RH Hersteller-Nr. Name Ort 1 Sandplatz Kalkburg 2 Prophete Rheda 3 Nixe Ludwigsburg Die beiden Relationen RP und RH bilden eine einfache Datenbank. Wenn wir auch Abfragen durchführen wollen, führt das zur relationalen Algebra: • Die Bedingung wählt alle Zeilen aus, für die die Bedingung erfüllt ist. Beispiel: Wählen wir aus RH alle Zeilen aus, deren Attribut Name den Wert „Prophete“ hat: Name=Prophete (RH) = {(2, Prophete, Rheda)}. • Die , ,… -Bedingung wählt die Spalten , ,… aus. Beispiel: Projizieren wir RH auf die Spalten mit den Attributen Name und Ort: Name, Ort (RH)= {(Sandplatz, Kalkburg), (Prophete, Rheda), (Nixe, Ludwigsburg)}. 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen • Die , -Bedingung „verkettet“ die Relationen und bezüglich der gemeinsamen Attributwerte (von ) und (von ). Die Zeilen der neuen Relation entstehen durch Aneinanderreihung von je einer Zeile der ersten und der zweiten Relation, deren Attributwerte von und übereinstimmen. Beispiel: Die Relationen und können bezüglich des gemeinsamen Attributs HerstellerNr. verkettet werden. RP (Hersteller-Nr., Hersteller-Nr.] RH P. Nr. Produkt Preis Hersteller-Nr. Name Ort 1 Nirwana 990 1 Sandplatz Kalkburg 2 Footstrong 590 2 Prophete Rheda 3 Cosmos 2150 2 Prophete Rheda 4 Plusquamperfekt 95 3 Nixe Ludwigsburg 19 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Die Anfrage „Preis aller von Prophete hergestellten Produkte“ könnte damit wie folgt formuliert werden: Produkt, Preis (Name=Prophete (Rp[Hersteller-Nr., Hersteller-Nr.] RH)), Schritt 1: Verkettung Rp[Hersteller-Nr., Hersteller-Nr.] RH)): R1 = RP (Hersteller-Nr., Hersteller-Nr.] RH P. Nr. Produkt Preis Hersteller-Nr. Name Ort 1 Nirwana 990 1 Sandplatz Kalkburg 2 Footstrong 590 2 Prophete Rheda 3 Cosmos 2150 2 Prophete Rheda 4 Plusquamperfekt 95 3 Nixe Ludwigsburg 9. Datenorganisation und Datenmanagement - Relationen Schritt 2: Auswahl der Zeilen mit „Name = Prophete“: R2 = Name=Prophete R1 P. Nr. Produkt Preis Hersteller-Nr. Name Ort 2 3 Footstrong 590 2 Prophete Rheda Cosmos 2150 2 Prophete Rheda Schritt 3: Projektion auf die Spalten Produkt und Preis R3 = Produkt, Preis R2 Produkt Preis Footstrong 590 Cosmos 2150 Ergebnis ist die geforderte Preisinformation. 20 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Stammdaten: Übersicht Transportbehälter 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Stammdaten: Bestellbares Paket 21 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Stammdaten: Übersicht Vorgabemengen 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Stammdaten: Vorgabemengen 22 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Bewegungsdaten: Übersicht aktuelle Bestände 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Ampeln geben Verhältnis an zw. Kontostand und Vorgabewerten. Rot: muss beliefert werden Gelb: sollte beliefert werden Grün: OK Bewegungsdaten: Bedarf nach Dringlichkeit 23 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Bewegungsdaten: Inventurmeldung 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Bewegungsdaten: Sonderbestellung 24 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Bewegungsdaten: Behälterbegleitschein zur Anlieferung 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Bewegungsdaten: Transportbewegungen nach Status 25 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Bewegungsdaten: Transportbewegungen nach Verzug in Tagen 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Konten: Schnellansicht 26 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Konten: Ansicht eines Lieferantenkontos 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Konten: Buchungsbeleg 27 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Statusmeldung: Anmeldemaske 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Statusmeldung: eMail-Benachrichtung 28 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Statusmeldung: „Ihre Aufgaben“ 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Statusmeldung: Mengenabweichung prüfen 29 9. Datenorganisation und Datenmanagement – Fallbeispiel: Leergutmanagement Zielstellung Prozessablauf Infrastruktur Benutzer Stammdaten Bewegungsdaten Konten Status Statusmeldung: Sonderbestellung einplanen 30