absauganlagen bei seho

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Wenn der Lötspezialist den Lötrauch bannt
Lötanlagenhersteller SEHO sorgt für reine Luft in Verbindung mit
seinen Systemen
Mit Löttechnologien von Franken in die Welt
Im Jahr 1976 begann eine der Erfolgsgeschichten, welche die Branche bis heute
prägt: Die heutige SEHO Systems GmbH begann als SEHO Seitz & Hohnerlein GmbH
die rasanten Entwicklungen in der Elektronikindustrie mit voranzutreiben. Aus
einem einfachen Hersteller von Wellenlötanlagen entwickelte sich ein global
agierendes Unternehmen, das heute seinen Kunden Komplettlösungen für
Lötprozesse und automatische Fertigungslinien bietet.
Bild 1: Hauptsitz der SEHO Systems GmbH in Kreuzwertheim
SEHO entwickelt und fertigt am Standort in Kreuzwertheim Anlagen für alle Bereiche
des automatisierten Lötens. Bereits 1985 wurde die Produktpalette um die
Reflowtechnik erweitert. Mit der Markteinführung der ersten StickstoffWellenlötanlage im Jahr 1986 revolutionierte SEHO die Fertigung elektronischer
Produkte. Die fortschreitende Miniaturisierung der Komponenten führte schließlich
zur Entwicklung einer weiteren Löttechnologie: 1998 stellte SEHO die erste SelektivLötanlage mit Roboterhandling vor. Mit der Integrierung eines AOI-Systems direkt in
die Selektiv-Lötmaschine, um nach dem Lötprozess die Lötstellen automatisch zu
kontrollieren, setzte SEHO 2012 einen weiteren Meilenstein. In den letzten Jahren
hat sich SEHO mit der Philosophie „alles aus einer Hand“ sehr erfolgreich vom
Standard-Maschinenanbieter zum Systemlieferanten mit Automatisierungstechnik
entwickelt. Mit intelligenten und kreativen Konzepten für das Baugruppenhandling
und Materialmanagement bietet SEHO seinen Kunden heute komplette Lösungen für
eine Vielzahl an Fertigungsaufgaben.
Um Interessenten und Besuchern diese Konzepte zu veranschaulichen, wurde im
Jahr 2014 ein neues Democenter eingeweiht. Das SEHO Technologiecenter bringt
Kunden und Technik in einer sehr angenehmen Atmosphäre zusammen. Auf rund
960 m² bietet das Technologiecenter genügend Fläche für Demoanlagen,
Besprechungszimmer und einen großen Veranstaltungsraum, in dem Seminare und
Technologietage stattfinden können.
In diesem Democenter findet sich das vollständige Produktportfolio an
Lötmaschinen, die SEHO anbietet. Natürlich sind alle Anlagen betriebsbereit und
führen all jene Lötaufgaben aus, die bei Produzenten elektronischer Baugruppen
anfallen. Dabei werden alle möglichen Versionen von Baugruppen unterschiedlicher
Größe, Gewicht oder Art der Bestückung (einseitig, doppelseitig, Multilayer etc.)
bedient.
Bild 2: Im SEHO Technologiecenter werden Vorführungen an sämtlichen Lötanlagen
durchgeführt
Geruchlose und saubere Räumlichkeiten
Auffallend ist, dass Besucher des Technologiecenters keine Gerüche wahrnehmen.
Dabei kennt doch jeder ‚Hobby-Löter‘ den typischen Geruch geschmolzenen
Lötmittels. „Seitens der Berufsgenossenschaft gibt es Vorgaben zur Luftreinhaltung
beim Betrieb der Lötanlagen“, erläutert Hermann Liebler, Vertriebsbereichsleiter.
„Keine Lötanlage darf ohne Absaug- und Filtertechnik betrieben werden.“ Aufgrund
seiner jahrzehntelangen Tätigkeit bei SEHO, unter anderem im Bereich
Prozessberatung, ist Hermann Liebler einer der Löttechnikspezialisten in
Deutschland schlechthin.
Je nach Einsatzgebiet der fertigen Baugruppe und Anforderungen der verwendeten
Bauteile, werden beim Löten unterschiedliche Lotlegierungen und Flussmittel
benutzt. Während des Lötprozesses werden große Teile des Flussmittels und ein
geringer Anteil des Lotes verdampft, und die hierbei entstehenden Aerosole und
Partikel gelangen in die Prozessluft. Diese verbreiten nicht nur unangenehme
Gerüche, sondern können schwere Erkrankungen beim Personal hervorrufen. Ein
besonders gefährliches Produkt sind hierbei die Aldehyde, die aus
kolophoniumhaltigen Stoffen entstehen, wovon einige krebserregend sein können.
Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind Gase, die bei der Erwärmung aus Teilen des
Schutzlackes, Klebstoffes oder Trägermaterialen der Leiterplatte und Bauteile
entstehen.
„Auch der Schutz der Maschinen und der gefertigten Produkte darf nicht
unterschätzt werden“, sagt Udo Kempf, Leiter der Applikation bei SEHO. Die beim
Löten entstehenden Rauche beinhalten auch klebrige Aerosole, die sich in den
Lötmaschinen - und im schlimmsten Falle auf den Produkten - absetzen und diese
verschmutzen. Dies führt dann zu einem erhöhten Wartungsaufwand, weil die
Funktionsfähigkeit der Anlage vermindert werden kann.
Um die entsprechende Luftreinhaltung zu gewährleisten, werden Absaug- und
Filteranlagen betrieben. Doch Verrohrungen und Absaughauben an der Decke des
Technologiecenters sucht man vergeblich. Die Architektur des Gebäudekomplexes
mit ihrer Holzbalkenoptik sollte durch solche Installationen nicht zerstört werden.
Eine zentrale Absaugung kam also nicht in Frage. Daher entschloss man sich bei
SEHO, an jeder Lötanlage jeweils ein Absaug- und Filtergerät zu installieren.
Flexible Absauglösungen für wechselnde Anforderungen
Derzeit werden an den sieben Stationen im Democenter jeweils Absaug- und
Filtergeräte des Typs LRA 200 von der ULT AG betrieben. Die LRA-Serie des Löbauer
Unternehmens wurde speziell zur Beseitigung von Lötrauch entwickelt. Alle
Absauganlagen sind neben den Lötanlagen positioniert und mit dem jeweiligen
Maschinen-Inneren per Verschlauchung bzw. Verrohrung verbunden. Diese
Absaugkanäle wurden von SEHO selbst installiert und derart konzipiert, dass die
Filteranlagen auch bei wechselnden Demonstrationsobjekten betrieben werden
können. Es handelt sich also um eine flexible Art der Erfassung, um die Lötrauche
aus den Maschinen abzusaugen und anschließend zu filtern. Die Abluft wird derart
hochgradig gereinigt (99,95%), dass sie nach ihrer Filtration wieder in den
Arbeitsbereich zurückgeführt werden kann.
Wenn Interessenten sich nun für den Erwerb einer Lötanlage entscheiden, wird auch
der Kauf einer entsprechenden Absaug- und Filteranlage empfohlen – abhängig von
der Menge der zu beseitigenden Luftschadstoffe variieren diese in Größe und
Filtrationsleistung. Teilweise werden die Absauganlagen auch direkt in die
Lötmaschinen integriert, falls die Fertigungssituation beim Kunden das erfordert.
Bild 3: Absauganlagen vom Typ LRA 200 mit flexibler Verrohrung an den SEHO
Lötanlagen
Die Absauganlagen vom Typ LRA 200 sind eher kleine Geräte für mittlere Volumina
an Lötrauch. Für das SEHO Technologiecenter sind sie aber völlig ausreichend. „Die
Anlagen hier laufen ja nicht wie bei vielen Kunden über mehrere Stunden oder gar
rund um die Uhr“, sagt Udo Kempf. „Bei unseren Selektiv-Lötmaschinen wird zudem
mit wenig Flussmittel gearbeitet, sodass auch kaum Dämpfe entstehen und die
Schadstoffmenge relativ gering ist.“
Seit der Anschaffung der Absauglösungen im Jahr 2014 waren Filterwechsel noch
nicht nötig, da diese bisher nicht gesättigt waren. Der Grund sind zum einen die
geringen Lötrauch-Mengen sowie das Filterkonzept in den LRA-200-Geräten,
welches auf lange Standzeiten bei hoher Filtrationsrate ausgelegt ist.
Es gibt aber auch andere Einsatzfälle: In Wellenlötprozessen wird im Gegensatz zum
Selektivlötprozess in aller Regel die gesamte Leiterplatte vollflächig mit Flussmittel
benetzt. Die hierbei entstehenden Sprühnebel bei alkoholbasierten Flussmitteln
können in Verbindung mit weiteren Ausdämpfungen der Baugruppen zu
explosionsgefährlichen, leichtentzündlichen Dampf-Luftgemischen führen. Hier wird
eine höherdimensionale Absauganlage eingesetzt, die mit einem StreckmetallVorfilter ausgestattet ist, um Explosionen bzw. Brände zu unterbinden.
Die SEHO Academy – fit machen für die Zukunft
In einem dynamischen Umfeld wie der Elektronikindustrie ist es von entscheidender
Bedeutung, Wissen gezielt auf- und auszubauen, um bei gleichbleibend hoher
Produktqualität die Fertigungskosten nachhaltig zu senken. Den Grundstein hierfür
legt die SEHO Academy mit einem vielseitigen Programm an Seminaren. Hier
vermitteln kompetente und erfahrene Trainer mit langjähriger Praxis in intensiven
Seminaren ihr Wissen rund um die Lötprozesse, die Bedienung und die Wartung der
Anlagen. Die Effizienz der SEHO Seminare beruht dabei auf einem einfachen
Grundsatz: Theorie und Praxis im ausgewogenen Verhältnis.
Bild 4: Schulungsbereich für Handlöt-Seminare der SEHO Academy mit
Absaugvorrichtungen an jedem Arbeitsplatz
Neben den Prozess-Seminaren und Maschinen-Schulungen werden in der SEHO
Academy auch Handlötseminare angeboten. Hierfür wurden insgesamt sechs
Arbeitsplätze eingerichtet, an denen eine saubere Arbeitsumgebung natürlich
ebenfalls groß geschrieben wird. Zur Lötrauch-Absaugung wird hier ein Gerät vom
Typ LRA 300 betrieben. Es dient als zentrale Absauganlage. An jedem Arbeitsplatz
wurde ein Absaugarm von Typ Alsident 50 mit entsprechendem Erfassungselement
(Saugspitze) installiert. Diese Absaugarme sind über eine Verrohrung mit dem
Absaugsystem verbunden und beseitigen effizient alle anfallenden luftgetragenen
Schadstoffe, die während der Lötarbeiten entstehen. So werden Seminarteilnehmer,
Schulungsleiter, Arbeitsmaterialien, Produkte und Arbeitsplätze vor dem schädlichen
Einfluss der entstehenden Lötrauche und -dämpfe geschützt.
Eine langfristige Beziehung
Die komplette Absaug- und Filtertechnik bei SEHO kommt aus einer Hand. Ein
Grund liegt in der langjährigen Beziehung zwischen dem Lötspezialisten und der
Firma IVH Industrievertrieb Henning. Diese ist seit ca. 20 Jahren Vertriebspartner der
ULT AG im süddeutschen Raum. Schon lange vor der Einrichtung des Democenters
und der Schulungsräume wurden Absauganlagen der ULT AG mit den Lötsystemen
von SEHO betrieben bzw. in diese integriert. Die langjährige Partnerschaft mit IVH
betrachtet Udo Kempf als wichtiges Argument, das bei der Beschaffung der
Filteranlagen für das neue Democenter, eine entscheidende Rolle spielte. „Man muss
eine Beziehung ja nicht ändern, wenn diese funktioniert“, erklärt Udo Kempf mit
einem Lächeln. So stand IVH bei der Einrichtung des Democenters und der
Schulungsräume beratend zur Seite und sorgte zusammen mit den Verantwortlichen
bei SEHO dafür, dass „alles im Fluss ist“, wie es Udo Kempf beschreibt. Auch bei
wechselnden Lötanlagen laufen die Absauganlagen problemlos. Und auch nahezu
geräuschlos. „Ein großes Plus der Anlagen von ULT ist die leise Betriebsweise“, sagt
Udo Kempf. „Leichte Bedienung, hohe Absaugleistung und Filtration, und das ganze
hört man kaum. So macht Luftreinhaltung Spaß.“
Autoren:
Stefan Meißner, Leiter Unternehmenskommunikation, ULT AG
Heike Schlessmann, Marketing Manager, SEHO
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