Kulturhaus Dornbirn | Hinterbühne Stadtbücherei Dornbirn MI 24.06. | 20 Uhr Martin Haidinger liest Karl Kraus „Die letzten Tage der Menschheit“ DO 27.08. | 20 Uhr „Ein Schatz auf Papier“ Briefe aus dem Ersten Weltkrieg mit Antworten von heute. Briefe aus dem 1. Weltkrieg, zur Verfügung gestellt vom Stadtarchiv Dornbirn, haben die Schreibwerkstatt-Teilnehmenden dazu veranlasst, sich näher mit diesem Thema zu beschäftigen. Lesung mit Musik und Film mit Barbara Klebel-Vock (Violine), Christina Renghofer (Klavier), Georg Wacks (Bild und Regie) Karl Kraus‘ Drama „Die letzten Tage der Menschheit“ ist mehr als ein Monumentalwerk über den 1. Weltkrieg. Es bespiegelt in zahllosen Facetten menschliche Niedertracht, Grausamkeit und Dummheit und ist bedrückend zeitlos und aktuell. In ausgewählten Szenen erzeugen Martin Haidinger, die Pianistin Christina Renghofer und die Geigerin Barbara Klebel-Vock eine irritierende Stimmung zwischen Lachen und Erschütterung, Schönheit der Musik und dem Grauen des Krieges und erzeugen somit eine literarische und emotionale Hochschaubahn. Wort, Bild und Ton führen zu einer Einheit. Ein Stummfilm sowie ausgewählte Musikstücke von L.v. Beethoven, C. Debussy, F. Poulenc, S. Prokofiew, L. Godowski und A. Pärt verändern und verstärken die Wahrnehmung der Zuschauer. Die Produktion wurde u.a. erfolgreich im Salzburger Literaturhaus, im Kabarett Simpl und im Theater L.E.O. (Letztes Erfreuliches Operntheater) aufgeführt, eine Live-Aufzeichnung wurde in Bayern Alpha vom ORF gesendet. Ebenso erschien in Zusammenarbeit mit dem ORF Wien eine Doppel-CD. Eine Veranstaltung der Kulturabteilung der Stadt Dornbirn. mit dem Thema Krieg und Tod auseinandersetzen. Die Schreibwerkstatt „Offenes Schreiben“ besteht seit Frühjahr 2009 und zählt über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Jeden ersten Montag im Monat treffen sich durchschnittlich um die 15 jüngere und ältere SchreibinteresSie waren sich bewusst um den „Schatz sierte, was für die Auseinandersetzung auf Papier“, der als Grundlage und Ins- in der Gruppe sehr belebend ist. piration zur Verfügung stand. Das Aufarbeiten dieses Themas brachte bei den Schreibenden immer wieder verschiedene Ansichten, Einsichten und Gefühle zu Die Schreib-Nachmittage sind offen Tage. Es entstanden Texte und Antwor- für jeden, der Lust und Interesse am ten, die berühren, sich aber auch kritisch kreativen Schreiben hat. Spezieller Ausstellungshinweis: Kunstraum Dornbirn | Montagehalle Kulturabteilung der Stadt Dornbirn Rathausplatz 2, 6850 Dornbirn, T 05572/306-4201, [email protected] bis 05.07. Berlinde de Bruyckere „The Embalmer“ Die historische Montagehalle des Kunstraum Dornbirn bildet Rahmen und Bühne für neu geschaffene und erstmals gezeigte Werke aus der bedeutenden Serie der Pferde-Objekte. Schockiert und gleichzeitig inspiriert von Bildern gequälter und verendeter Pferde auf den Schlachtfeldern ihrer Heimat im Ersten Weltkrieg, hat sich Berlinde de Bruyckere mehr als 10 Jahre mit dem Pferdekörper als Sinnbild und Projektionsfläche ihrer Auseinandersetzung mit Leid, Schmerz und Vergänglichkeit beschäftigt. Weitere Informationen zu den Dornbirner Kulturtagen: Lebensgroß an brachialen Eisengestellen hängend, vermitteln uns die offensichtlich malträtierten, teilweise verstümmelten Pferde-Objekte einerseits den Schrecken und das Leid des Krieges, andererseits findet sich der Betrachter mit dem eigenen Schmerz, dem eigenen Leid konfrontiert und zur Auseinandersetzung damit aufgefordert. Titelmontage aus der Fotografie Franz Beer – Reservestellung des Dornbirner Standschützen-Batallions am „Monte Pecol“. Frassaner Dolomiten. © Stadtarchiv Dornbirn AUSSTELLUNG FILM LESUNG MUSIK SCHREIBEN VORTRAG Stadtmuseum Dornbirn Begleitende Veranstaltungen zur Ausstellung „Inszenierte Wirklichkeit – Private Fotochroniken einer Front“ Stadtarchiv Dornbirn SA 23.05. bis SO 27.09. Stadtmuseum Dornbirn „Inszenierte Wirklichkeit – Private Fotochroniken einer Front“ Stadtarchiv Dornbirn MI 17.06. bis SO 05.07. Stadtarchiv Dornbirn „Vorarlberg und der Erste Weltkrieg“ Ein Blick in die Gemeinden Feldpostbrief von Jodok Alois Schmid an seine Frau Margaretha vom 5. Juli 1917. BWA, I-014, Fasz. 007, Nr. 73 Im Frühjahr 1915 reiste der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig an die Ostfront, um Originale aller Proklamationen russischer Besatzer für das österreichische Kriegsarchiv zu sammeln. Als er nach Wien zurückkam, begann er sein pazifistisches Stück ‚Jeremias‘: „Ich hatte den Gegner erkannt, gegen den ich zu kämpfen hatte“, schrieb er, „das falsche Heldentum, das lieber die anderen vorausschickt in Leiden und Tod, den billigen Optimismus der gewissenlosen Propheten, der politischen wie der militärischen, die skrupellos den Sieg versprechend, die Schlächterei verlängern, und hinter ihnen der Chor, den sie sich mieteten …“ (Quelle: Nicholson Baker, Menschenrauch) Die Ausstellung ist als Kooperationsprojekt des Stadtmuseums Dornbirn und des Stadtarchivs Dornbirn mit dem Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein entstanden. Thematik der Ausstellung ist die tatsächliche und inszenierte „Wirklichkeit“ der Kriegsfotografie im Ersten Weltkrieg der beiden Dornbirner Fotografen Dr. Franz Bertolini und Franz Beer. Der 23. Mai 1915 war der Tag des Ausmarsches der Dornbirner Standschützen an die Dolomiten-Front. Zehn Studentinnen und Studenten des Bachelorstudienganges Architektur erarbeiteten ein Ausstellungskonzept, das den archivarisch-dokumentarischen Ansatz des Museums und den architektonisch-konstruktiven Ansatz der Universität vereint. Das Konzept beinhaltet eine Installation im Außenraum des Mu- seums und eine Kabinettpräsentation im Inneren, welche die originalen Fotografien zeigt. Das Programm soll zu einer kritischen und gleichzeitig vermittelnden Auseinandersetzung mit der Diskrepanz zwischen Realität und inszenierter Fotografie anregen. Die Sonderausstellung wird von der Kulturabteilung der Stadt im Rahmen der Dornbirner Kulturtage mit einer Reihe besonderer Interventionen der verschiedenen Dornbirner Kulturbetriebe begleitet. Zur Eröffnung am SA 23.05. | 10 Uhr, spielt die Musikkapelle des Militärkommandos Vorarlberg unter der Leitung von Kapellmeister Hauptmann Wolfram Öller. Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zeigen 16 Archive aus dem Arbeitskreis der Vorarlberger Kommunalarchivare (AVK) einen vielgestaltigen Blick auf das wohl prägendste historische Ereignis des 20. Jahrhunderts und seine Auswirkungen auf das Leben der Menschen in Vorarlberg sowie auf die einzelnen Orte selbst. Dieser erstmals in Europa industriell geführte Krieg forderte in Vorarlberg mit ca. 5.000 gefallenen Soldaten und ebenso vielen toten Zivilisten einen hohen Blutzoll. Die Frauen mussten durch das Fehlen der Männer neben der Hausarbeit oftmals auch die Geschäfte führen, allein für die Erziehung der Kinder sorgen und in der Landwirtschaft „ih- inatura – Erlebnis Naturschau DI 16.06. | 18 Uhr Musikschule Dornbirn Beitrag zur Eröffnung der Ausstellung „Vorarlberg und der Erste Weltkrieg“ MI 17.06. | 19 Uhr Vortrag von Günter Stadler „Das Wissen um Heilkräuter in Krisenzeiten – Überleben in der Not“ Glockenabnahme zu Kriegszwecken, St. Martin, © Stadtarchiv Dornbirn ren Mann stehen“. Die Zwangsabgaben für die Rüstungsproduktion sowie die Rationierung der Lebensmittel kamen dabei noch erschwerend hinzu. Mangel schwächte die Bevölkerung, sodass diese schutzlos gegenüber der Tuberkulose und der Spanischen Grippe war. Der Erste Weltkrieg brachte eine hohe Inflation mit sich und nicht zuletzt aufgrund der bei Kriegsende wertlos gewordenen Kriegsanleihen wurden große Vermögenswerte vernichtet. Ein gemeinsames Projekt des Arbeitskreises Vorarlberger Kommunalarchive. Projektkoordination: Andreas Brugger, Montafon Archiv und Thomas Felfer, Gemeindearchiv Lech 1915 veröffentlichte der Oberdorfer Pfarrer Emanuel Thurnher zum Auszug der Dornbirner Standschützen einen Liedtext mit dem Titel „Standschützenabschied“ im Vorarlberger Volksblatt. Er hat auch weitere Lieder, vor allem Scherzlieder (z.B. Über Bantling Watzenegg) geschrieben. Gesungen wird das Lied „Standschützenabschied“ nach der Melodie von „Wohlauf Kameraden“, einem bekannten Soldatenlied aus dem 18. Jahrhundert. Im Vorfeld der „Dornbirner Kulturtage“ haben sich die an der Dornbirner Musikschule tätigen Musiker und Komponisten Gerald Futscher und Florian King mit diesem Marsch beschäftigt und ihn neu bearbeitet. Fast 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Abgeschnitten von jeder medizinischen Versorgung ist ihr Überleben oft von der Kenntnis der aufzufindenden Heilpflanzen abhängig. In Mitteleuropa ist das Wissen über diese natürlichen Helfer in den letzten 100 Jahren vielfach verloren gegangen. Jetzt kündigt sich eine Renaissance an. Zur „Uraufführung“ gebracht werden die beiden Werke im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „Vorarlberg und der Erste Weltkrieg“ im Stadtarchiv Dornbirn von einem Ensemble der Musikschule Dornbirn. Günter Stadler ist pensionierter Apotheker aus Frastanz und Initiator der „Walgau-Wiesen-Wunderwelten“, ebenso zeichnet er verantwortlich für das Projekt „Heugabel“.