THROMBOSE & TUMOR I H R E DI GI TAL E N SE RVI CE -T OOL S WWW EINFACHE INJEKTION WWW.THROMBOSEPORTAL.EU Informationen rund um das Thema Thrombose 4. Stechen Sie die dünne Nadel senkrecht (in einem Winkel von 90 Grad) und vollständig in die Haut. Nach dem kleinen Pieks ist es wichtig, dass die gesamte Dosis verabreicht wird, damit der automatische Schutzmechanismus aktiviert wird. INJECT-APP 6. Für die Entsorgung der gebrauchten Heparin-Sicherheitsspritze kann es je nach Bundesland unterschiedliche Vorgaben geben. Grundsätzlich wäre sie aufgrund des Sicherheitsmechanismus gefahrlos über den Hausmüll zu entsorgen. Es stehen aber auch kommunale Problemstoff- oder -sammelstellen für Arzneimittel zur Verfügung. Auch in Arztpraxen kann es entsprechende Behälter geben, die eine gefahrlose Entsorgung ermöglichen. DIE INJECT-APP Eine Injektion kann Ihr Leben retten – wenn Sie sie richtig verabreichen THROMBOSE & TUMOR QR-Code für iOS oder Android einscannen und weitere Informationen zur Inject-App und zum Thromboseportal erhalten. E I NE I NF ORMAT IONSBROSCHÜRE FÜR PAT I E NT E N U ND ANGEHÖRIGE SANOFI-AVENTIS DEUTSCHLAND GMBH POTSDAMER STRASSE 8 · 10785 BERLIN 333016-042634 5. Ziehen Sie die Nadel langsam heraus. Dabei schiebt sich die Schutzhülle automatisch über die Nadel und schließt diese ein. Erst dann die Hautfalte loslassen. WEI TERE I NFOB R OS C HÜR E N I N H A LTSVE RZ E I CHNI S VORWORT Thrombose & Tumor Reisethrombose Thrombose & Lungenembolie Thrombose & Thrombophilie Möchten Sie auch die anderen Broschüren bekommen, sprechen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin darauf an. THROMBOSE Die Aufgaben der Venen 06 Was ist eine Thrombose? 07 Entstehung08 Risikofaktoren10 Folgen & Komplikationen 12 Vorbeugung & Behandlung 16 PROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE HINWEIS Diese Broschüre kann und soll das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin nicht ersetzen. Vielmehr möchten wir Ihnen einen ersten Überblick vermitteln, sodass Sie Ihrem Arzt /Ihrer Ärztin gezielte Fragen zum Thema Thrombose und dem Zusammenhang von Thrombosen und Tumoren stellen können. Über notwendige Maßnahmen zum Schutz vor einer Thrombose, deren Behandlung und möglichen Folgen ist ein ärztliches Gespräch notwendig. Lesen Sie die Informationen hierzu noch einmal in Ruhe nach und besprechen Sie die Fragen mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Jede Verwendung, sowohl für Vortragszwecke als auch zur weiteren Veröffentlichung, erfordert ausdrückliche Autorisierung der Sanofi Deutschland GmbH, Frankfurt am Main. Auch bei Vorliegen der schriftlichen Genehmigung ist die Quellenangabe notwendig. 05 06 20 Risikofaktor Metastasierung20 Risikofaktor chirurgische Therapie 21 Risikofaktor internistische Chemotherapie 21 Risikofaktor Strahlentherapie 24 Eine individuelle Entscheidung 25 CHECKLISTE TIPPS IM UMGANG MIT THROMBOSEN FAQs – HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN INJEKTIONSANLEITUNG 26 28 29 32 VO RWORT LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT, derzeit befinden Sie sich aufgrund Ihrer TumorErkrankung in medizinischer Behandlung und stehen am Beginn einer Reihe von unterschiedlichen Therapien. Hierbei steht Ihre Genesung an erster Stelle! Von Ihrem Arzt/Ihre Ärztin haben Sie die vorliegende Broschüre „Thrombose und Tumor“ erhalten, in der er/sie Sie auf eine mögliche Begleiterkrankung, die im Zusammenhang mit Ihrem Tumorleiden auftreten kann, aufmerksam machen möchte – die Thrombose. Was ist überhaupt eine Thrombose? Wie und warum entsteht sie? Wie wird sie behandelt und wie kann man vorbeugen? Wie ist der Zusammenhang zwischen Tumor und Thrombose? Viele Fragen, die Ihnen jetzt womöglich durch den Kopf gehen, werden wir versuchen, zu beantworten. Wir wünschen Ihnen für Ihre Gesundheit alles Gute! V O R WO R T 05 D IE AUFGAB E N DE R V E N E N & WAS I ST E IN E T HR OM B O S E ? DIE AUFGABEN DER VENEN Die Funktion der Venenklappen Durch Öffnen der Venenklappen wird Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen transportiert. Durch Schließen der Venenklappen wird ein Rückfluss des Blutes verhindert. INFO Bewegung aktiviert die Muskelpumpe und verstärkt den Blutstrom in den tiefen Beinvenen. Bei langem Sitzen oder Liegen im Rahmen einer Krankheit oder nach einer Operation, kann das Blut stocken und Gerinnsel können sich bilden. Die Zirkulation unseres Blutes ist für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Denn nur so können die Muskulatur und die Organe mit lebensnotwendigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. WAS IST EINE THROMBOSE? Für den Transport unseres Blutes in den Arterien ist die Pumpkraft des Herzens entscheidend. Der Transport des Blutes aus dem versorgten Bereich (z. B. dem Bein) zum Herzen zurück erfolgt dann über die Venen. Dabei münden kleinste Blutgefäße (die Kapillaren) in kleine Venen, die das Blut nach und nach in immer größere Venen fließen lassen. Nur ein kleiner Teil des Blutes fließt dabei über oberflächliche Venen ab, der größte Teil des Blutes wird in den so genannten tiefen Beinvenen gesammelt. Symptome einer Thrombose: • Schwellung der betroffenen Region • Schmerzen beim Gehen • Bläuliche Verfärbung •Überwärmung •Spannungsgefühl • Vermehrte Sichtbarkeit von Venen Da der Rücktransport aus den Venen der Gliedmaßen zum Herzen gegen die Schwerkraft erfolgen muss, ist dieser besonders schwierig. Tiefe Beinvenenthrombose Die rechte Abbildung zeigt eine Thrombose im Unterschenkel, die den Blutrückfluss aus dem Bein zurück zum Herzen blockiert. Wichtige Hilfsmittel sind hierbei die Muskelpumpen und die Venenklappen. Beim Anspannen eines Muskels werden die Venen von außen zusammengepresst und damit das Blut zum Herzen gedrückt. Die zahlreichen Venenklappen im Inneren der Vene sorgen wie Rückschlagventile dafür, dass das Blut nach der Entspannung des Muskels nur bis zur nächsten schließenden Venenklappe zurückfällt. Auf diese Weise wird unser Blut Stück für Stück zum Herzen hin transportiert. 90 % aller Thrombosen entstehen in den tiefen Bein- und Beckenvenen. Das Wort Thrombose stammt ursprünglich aus dem Griechischen (thrombos) und bedeutet „Pfropf“. In der Medizin bezeichnet eine Thrombose den Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel, den sogenannten Thrombus. Ein solches Gerinnsel kann sich generell in jeder Arterie (sog. arterielle Thrombose) oder Vene (sog. venöse Thrombose) bilden. Zu den am häufigsten betroffenen Gebieten gehören die tiefen Venen der Beine und des Beckens. „Tief“ bedeutet hierbei, dass die Venen in die Muskulatur eingebettet sind und nicht sichtbar oberflächlich unter der Haut verlaufen. Eine tiefe Venenthrombose macht sich z. B. durch Schmerzen, Schwellungen und Rötungen, bei begleitender Venenentzündung manchmal auch durch Fieber bemerkbar. Oberschenkelvene Kniebeugervene vordere/hintere Schienbeinvene seitliche Gastrocnemiumvene Thrombose kleine verborgene Vene Fibularvene D I E A U F G A B E N D E R V E NE N & WA S I S T E I NE T H R O M B O S E ? 07 THRO MBO S E N : EN TSTEH UN G WIE ENTSTEHT EINE THROMBOSE? Thrombosen entstehen dadurch, dass das Blut verklumpt. Ein ganz normaler Vorgang, z. B. nach Schnittverletzungen: Die Wunde hört schnell auf zu bluten, da das Blut verklumpt und sich eine schützende Kruste bildet. Folgende drei Hauptfaktoren tragen zur Thrombosebildung bei: •Die Verletzung der Gefäßwand (z.B. bei Operationen) •Die Verlangsamung des Blutflusses (z. B. durch Bettlägerigkeit oder reduzierte Mobilität) •Eine erhöhte Gerinnungsneigung (z. B. aus genetischen Gründen) Weitere Informationen zum Thema Lungenembolie finden Sie auch im Kapitel „Folgen und Komplikationen“. Die für die Wundheilung so wichtige Gerinnung kann aber auch zu ernsthaften Komplikationen führen, wenn Sie in den tiefen Beinvenen stattfindet, und somit den Blutrückfluss zum Herzen blockiert. Thromben, die sich hier bilden, können darüber hinaus mit dem Blutstrom fortgetragen werden und in entfernt gelegenen Gefäßen stecken bleiben. Der fortgeschwemmte Thrombus wird dann als Embolus bezeichnet, die Krankheit als Embolie. T H R O M B O S E N: E NT S T E H U NG 09 THRO MBO S E N : RIS I KO FA K T OR E N RISIKOFAKTOREN FÜR EINE THROMBOSE Normalerweise ist unser Körper darauf ausgerichtet, eine übermäßige oder überschießende Blutgerinnung zu vermeiden und die Waage zwischen Gerinnung und ausreichender Viskosität des Blutes zu halten. Dennoch gibt es Situationen, in denen das Risiko für eine Thrombose, ein Gerinnsel, erhöht ist. Potenzielle Risikofaktoren ergeben sich durch reduzierte Bewegung, individuelle Eigenschaften des Patienten oder durch die Einnahme einiger Medikamente. Risikofaktoren für eine Gerinnselbildung NIEDRIGES RISIKO • MITTLERES RISIKO • (bei Vorliegen von mindestens zwei der folgenden Risikofaktoren) E ine Reise von mehr als 5 Stunden in überwiegend sitzender Position, unabhängig von Alter und gesundheitlichem Zustand • Ambulante Operationen • Arthroskopien (z. B. Spiegelungen des Kniegelenkes) Alter über 60 Jahre • Erheblich eingeschränkte Herzleistung • Bekannte familiäre Thromboseneigung • Vorliegen einer Gerinnungsstörung • Krampfadern oder andere Venenerkrankungen • Einnahme der „Pille“ oder Hormonersatztherapie • Übergewicht • Schwangerschaft HOHES RISIKO • Früher aufgetretene Thrombose oder Lungenembolie •Krebserkrankung • Ruhigstellung des Knie- oder Sprunggelenkes • Kürzlich erfolgte Operation mit nachfolgender Einschränkung der Beweglichkeit Besonders nach Verletzungen von Haut und Gefäßen (z. B. nach einer Operation) und bei gewissen entzündlichen und vielen internistischen, nicht-chirurgischen Erkrankungen kann das Blutgerinnungssystem aktiviert und auch überaktiviert werden. Wenn gleichzeitig die Bewegung reduziert ist (z. B. im Bett in der Klinik oder zu Hause, bei einem Gips, einer Ruhigstellung eines Gelenkes usw.) besteht ein erhöhtes Risiko für ein Blutgerinnsel. HINWEIS Sofern bei Ihnen ein hohes Thromboserisiko vorliegt und Sie keine Medikamente zur Vorbeugung verordnet erhalten haben, empfiehlt sich in jedem Fall ein Besuch bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin. Sie oder er kann Ihnen auch dabei helfen, Ihr persönliches Risiko zu bestimmen. T H R O M B O S E N: R I S I K O FA K T O R E N 11 THRO MBO S E N : FOL GEN & K OM P LIK AT ION E N FOLGEN & KOMPLIKATIONEN Die Folgen eines venösen Gefäßverschlusses führen zu einer Ernährungsstörung des Gewebes, die durch den gestörten Abtransport von Blut und Gewebsflüssigkeit bedingt ist und sich in einer Schwellung und Rötung sowie zum Teil starken Schmerzen äußern kann. Thrombose Rötung und Schwellung des linken Beines als Zeichen einer Thrombose. Bleibt der Thrombus, der an der Gefäßwand haftet, bestehen, kann er größer werden und auf diese Weise das Blutgefäß allmählich verschließen. So verlangsamt sich der Blutfluss zunehmend, bis er im schlimmsten Fall schließlich ganz zum Stillstand kommt. Selbst in diesem Fall versucht der Körper, den Thrombus aufzulösen. Oft sucht sich der Blutfluss im Laufe der Zeit aber einen neuen Weg, der den Verschluss umgeht, indem kleinere benachbarte Gefäße benutzt werden, die hinter dem Verschluss wieder in das Blutgefäß münden. Im Verlauf mehrerer Tage bis Wochen ist durch einen langsamen Abbau des Thrombus im Idealfall eine teilweise Wiedereröffnung des verstopften Gefäßes möglich. Im Laufe der Zeit (Monate) kann der Thrombus auch von der Gefäßwand aus umgestaltet werden, so dass er schrumpft und einen Teil des Gefäßes wieder freigibt. Häufig kommt es jedoch nicht mehr zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, so dass schwerwiegende Folgeerkrankungen resultieren können. Dazu gehören unter anderem die Lungenembolie und das postthrombotische Syndrom (PTS). Kommt es zu einem Thrombus, so kann der Körper sich gelegentlich selbst helfen und den Thrombus ganz oder teilweise auflösen. In diesem Fall merkt der Betroffene nichts, denn es treten keinerlei Krankheitszeichen auf. T H R O M B O S E N: F O L G E N & K O M P L I K AT I O NE N 13 THRO MBO S E N : FOL GEN & K OM P LIK AT ION E N Entstehung einer Lungenembolie Bei tiefen Venenthrombosen kann sich aus dem Thrombus leicht ein Stück ablösen, das dann mit dem Blut fortgespült wird. Es gelangt durch den Blutkreislauf zur Lunge und bleibt dort in den kleinen Blutgefäßen stecken. Symptome einer Lungenembolie: • Luftnot oder erschwertes Atmen •Herzrasen • Beschleunigter Puls • Schmerzen im Brustkorb • Angst oder Beklemmungsgefühl •Kreislaufschwäche Lungenembolie LEBENSGEFAHR! Lungenembolie Lungenembolie-Patienten sollten unverzüglich in einer Klinik behandelt werden. Dort verabreicht die Ärztin/der Arzt blutgerinnungshemmende Medikamente und bei schwerer Kreislaufbeeinträchtigung auch solche, die den vorhandenen Thrombus auflösen können. Alternativ ist dazu die Entfernung des Thrombus bei Lungenembolie auch durch eine Operation oder mithilfe eines Katheters möglich. Postthrombotisches Syndrom Wird eine Thrombose nicht rechtzeitig behandelt, verändert sich die Vene so sehr, dass sie nicht mehr ausreichend Blut transportieren kann. Embolus mit Lungengefäßverschluss Beinvenenthrombose Die Folge: Dieser Verschluss verhindert die Versorgung der dahinterliegenden Areale der Lunge mit Blut und Sauerstoff – und kann je nach Größe des Embolus zu einem sog. Lungeninfarkt (Pulmonalembolie, Lungenembolie) führen. Die Folge: Chronische Venenerkrankungen, die auch als „postthrombotisches Syndrom“, „offenes Bein“ oder „Ulcus cruris“ bezeichnet werden, können mit Schwellung, Schweregefühl, Hautveränderungen bis hin zu Entzündungen, Schmerzen und auch der Gefahr für weitere, wiederholte Thrombosen verbunden sein. Das „offene Bein“ ist mit großem Aufwand in der Pflege und Heilung verbunden. Das Risiko für diese Spätfolge kann durch die ausreichend lange Behandlung mit geeigneten Antithrombotika, wie z.B. niedermolekularen Heparinen, deutlich reduziert werden. Auch das dauerhafte Tragen von Kompressionsstrümpfen über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren (nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin) ist von großer Wichtigkeit. T H R O M B O S E N: F O L G E N & K O M P L I K AT I O NE N 15 THRO MBO S E N : VO RBEUGUN G & B E HAN DL U N G AKTIV GEGEN THROMBOSE Thrombose? Nein danke! – So können Sie vorbeugen Als Patient mit erhöhtem Thromboserisiko können Sie aktiv dazu beitragen, Ihr persönliches Thromboserisiko zu verringern. Hierzu genügt es schon, ein paar einfache Tipps zu befolgen. Diese ersetzen jedoch nicht den Gang zum Arzt, falls bei Ihnen ein hohes Risiko vorliegt. BEI MITTLEREM RISIKO Vorbeugung wie bei „niedrigem Risiko“, zusätzlich noch folgendes BEI NIEDRIGEM RISIKO •Vorbeugung durch Tragen von Kompressionsstrümpfen der Klassen 1 bis 2 •Im Einzelfall, z. B. Schwangerschaft oder Gerinnungsstörung, könnte die Gabe von niedermolekularem Heparin angezeigt sein. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin. • Bewegung und viel Trinken, aber keinen Alkohol • Verschaffen Sie in Situationen, in denen Sie viel sitzen (im Büro oder auf Reisen) Ihren Beinen viel Bewegung. Nutzen Sie den Raum unter Ihrem Tisch oder z.B. den Fußraum im Flugzeug um Ihre Beine zu bewegen. • Machen Sie Pausen, um sich zu bewegen. •Stehen Sie auch bei längeren Reisen im Auto, Bus oder der Bahn immer wieder auf und gehen Sie einige Schritte. BEI HOHEM RISIKO Vorbeugung wie bei „mittlerem Risiko“, zusätzlich noch folgendes •Medikamentöse Vorbeugung z. B. durch Gabe eines niedermolekularen Heparins T H R O M B O S E N: V O R B E U G U NG & B E H A ND L U NG 17 THRO MBO S E N : VO RBEUGUN G & B E HAN DL U N G THROMBOSE N VORBEUGEN & BEHANDELN Niedermolekulares Heparin Liegen bei Ihnen Risikofaktoren für eine Thrombose vor oder haben Sie eine Thrombose erlitten, dann kann dem z. B. mit niedermolekularem Heparin Abhilfe geschaffen werden. Niedermolekulares Heparin kann helfen, einer Thrombose vorzubeugen und eine bestehende Thrombose aufzulösen – die Folgen einer tiefen Beinvenenthrombose, einer Venenentzündung, einer Lungenembolie und das Risiko eines postthrombotischen Syndroms können dadurch zu einem hohen Maß verhindert werden. Jedoch hat kein Medikament dabei eine 100-prozentige Wirkung. Jedes Heparin hat für sich genommen spezielle Eigenschaften, Wirkungsweisen, Studiendaten und wurde an verschiedenen Patientengruppen erforscht. Der Herstellungsprozess sichert zugleich auch die unverwechselbare Wirkung und Sicherheit des jeweiligen Wirkstoffes. Je breiter die Forschungsdaten zu Wirkung und Sicherheit eines Heparins sind, desto höher ist die Zuverlässigkeit in der Anwendung für den Patienten. Eine Spritze sorgt für Schutz Die Verabreichung von Heparin erfolgt durch Sie selbst als Injektion mit einer kleinen, dünnen Nadel unter die Bauch- oder Oberschenkelhaut und kann vom Patienten selbst auch zu Hause durchgeführt werden. Nur so ist es möglich, dem Körper die für einen wirkungsvollen Schutz erforderliche Arzneimittelmenge in einer relativ schnell verfügbaren Form vollständig zuzuführen. Weitere Informationen Wie Sie Heparin selbst injizieren, finden Sie in der Injektionsanleitung am Ende der Broschüre. Informationen zur Dosierung oder Packungsgrößen erhalten Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Gegenüber dem so genannten unfraktionierten Heparin, das 3 x täglich unter Aufsicht eines Arztes durch eine Infusion verabreicht wird, hat das niedermolekulare Heparin den Vorteil, nur wenige Male pro Tag verabreicht werden zu müssen: einmal im Falle der Vorbeugung, ein- bis zweimal im Falle der Therapie (abhängig von der rechtlichen Zulassung im jeweiligen Land). T H R O M B O S E N: V O R B E U G U NG & B E H A ND L U NG 19 PRO PHYL AX E IN DE R TUMORTH E R AP IE RISIKOFAKTOR METASTASIE RUNG Tumorpatienten gehören zu den Patienten mit dem höchsten Thromboserisiko.1 Eine Tumorerkrankung stellt eine der bedeutsamsten Risikosituationen für eine Thrombose und Lungenembolie dar. Bereits vor über 100 Jahren konnte auf diesem Gebiet ein Zusammenhang zwischen Tumorerkrankungen und dem Auftreten von Thrombosen nachgewiesen werden. Metastasierung Im Rahmen einer Tumorerkrankung ist es möglich, dass sich Metastasen des Tumors in Organen oder Körperregionen ansiedeln, die ursprünglich nichts mit dem Tumor zu tun hatten. Einzelne Tumorzellen werden ausgeschwemmt und fließen mit dem Blut durch den Körper. Die Innenschicht der Gefäße ist normalerweise so glatt, dass diese Tumorzellen nur schlecht anhaften können. Verschiedene Tumorarten produzieren daher bestimmte Botenstoffe, die das Anheften der Tumorzellen in den Gefäßen erleichtern. Nur wenn diese Anheftung gelingt, kann sich eine Metastase entwickeln. Diese Veränderung in den Gefäßen begünstigt allerdings nicht nur die Metastasierung, sondern auch das Anheften und Verklumpen von Blutzellen und damit die Thrombosebildung. LEBENSGEFAHR! Der Tumor bedroht Ihr Leben und muss mit allen Mitteln behandelt werden. Zur Verfügung stehen chirurgische, internistische und strahlentherapeutische Verfahren. 1 Geerts WH, 2008, Vasa 2009 RISIKOFAKTOR CHIRURGISCHE THERAPIE Thromboseprophylaxe in der chirurgischen Therapie Die Thromboseprophylaxe in der Tumorchirurgie ist klar geregelt. Laut nationalen und internationalen Empfehlungen sollten Tumorpatienten, die an Ihrem Tumor operiert werden, eine Prophylaxe mit einem geeigneten Heparin erhalten. Damit ein optimaler Thromboseschutz erreicht werden kann, wird das niedermolekulare Heparin bereits vor der Operation verabreicht. Nach der Operation sollten die gerinnungshemmenden Medikamente noch so lange verabreicht werden, wie das erhöhte Thromboserisiko besteht. Bei kleineren Operationen, z. B. an der Haut oder bei Entnahmen einer Biopsie, reicht es aus, eine Prophylaxe nur für wenige Tage zu geben. Bei größeren Tumoroperationen im Bauch- oder Beckenbereich wird hingegen empfohlen, die Thromboseprophylaxe 4 bis 6 Wochen über die Entlassung aus dem Krankenhaus hinaus zu verabreichen. RISIKOFAKTOR INTERNISTISCHE CHEMOTHERAPIE Thromboseprophylaxe während der Chemotherapie Der Chemotherapie liegt grundsätzlich der Gedanke zu Grunde, den Tumor abzutöten oder zumindest in seinem Wachstum zu hemmen. Im Unterschied zur Operation dauert eine Chemotherapie meist mehrere Wochen und der Patient ist nicht streng bettlägerig. PROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE 21 PRO PHYL AX E IN DE R TUMORTH E R AP IE Es gibt verschiedene Chemotherapeutika, die sehr unterschiedlich auf die Tumorzellen wirken. Darüber hinaus schädigen sie aber auch verschiedene andere Körperzellen. Dies führt zu den bekannten Nebenwirkungen. Chemotherapeutika, die z. B. die Blutzellen oder die Zellen der Gefäßinnenwand angreifen, begünstigen die Bildung von Thrombosen. Persönliche Risiken Nicht jeder Patient, der eine Chemotherapie erhält, benötigt auch eine Thromboseprophylaxe. Hier muss das persönliche Risiko jedes Patienten beachtet werden. Alle Patienten, die schon einmal eine Thrombose oder Lungenembolie hatten, oder deren FamilienAngehörige betroffen waren, sollten daher eine Thromboseprophylaxe erhalten. Das gilt auch für Patienten mit Gerinnungsstörungen, denn auch sie sind gefährdet. Neben diesem persönlichen Risiko haben weitere Aspekte Einfluss auf das Thromboserisiko. Auch sie sind bei der Entscheidung für eine Thromboseprophylaxe in Betracht zu ziehen: Art der Chemotherapie Chemotherapeutika, die z. B. die Gefäßinnenwand in stärkerem Maße schädigen als andere bringen ein erhöhtes Thromboserisiko mit sich. keitsverlust zu einer Gerinnungsaktivierung. Das Thromboserisiko ist somit erhöht. Art des Tumors Patienten mit Tumoren des Magen-Darm-Traktes, der Brustdrüse oder der Bauchspeicheldrüse sind tendenziell stärker thrombosegefährdet als andere. HINWEIS Mangelnde Bewegung Mangelnde Bewegung gilt als zusätzlicher Risikofaktor für Thrombosen und Lungenembolien. Sollten Sie unter der Therapie geschwächt sein und viel Zeit im Bett verbringen, wird das venöse Blut nicht mehr ausreichend durch aktive Muskelbewegung aus den Beinvenen herausgepumpt und Ihr Thromboserisiko steigt an. Eine entsprechende Prophylaxe kann für Sie sehr wichtig sein. Art der Nebenwirkungen Chemotherapien sind heute wesentlich verträglicher als früher. Dennoch sind Nebenwirkungen nicht immer zu verhindern. Wenn Sie z. B. eine Infektion erleiden und Fieber entwickeln, kommt es z. B. auch durch den erhöhten FlüssigPROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE 23 PRO PHYL AX E IN DE R TUMORTH E R AP IE RISIKOFAKTOR STRAHLENTHERAPIE Strahlentherapie Die Bestrahlung ist eine häufig notwendige Tumortherapie. Grundsätzlich gilt, dass die direkte Bestrahlung von Gefäßen mit einer Schädigung der Gefäßwand einhergeht und so die Entstehung von Thrombosen begünstigen kann. Daher wird bereits bei der Planung einer Bestrahlung darauf geachtet, dass die Gefäße nicht mehr als unbedingt notwendig mitbestrahlt werden. Ansonsten gilt, wie bei der Chemotherapie, dass Ihr persönliches Risikoprofil und Ihr Allgemeinbefinden eine wichtige Rolle spielen. Je immobiler Sie während der Bestrahlungsphase sind, desto höher ist Ihr Thromboserisiko. EINE INDIVIDUELLE ENTSCHEIDUNG Je aktiver Sie als Tumorpatient sein können, desto geringer ist das Risiko eine Thrombose bzw. Lungenembolie zu erleiden. Viele Tumorpatienten sind in ihrer Aktivität jedoch deutlich eingeschränkt, bekommen eine Tumor­ therapie und haben weitere Risikofaktoren, so dass sie ein erhöhtes Thromboserisiko haben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über die Notwendigkeit einer medikamentösen Thrombose­ prophylaxe. Standard für diese medikamentöse Thromboseprophylaxe ist die subkutane Applikation, also das Spritzen eines niedermole­ kularen Heparins unter die Haut. Die niedermolekularen Heparine sind effektiv wirksam und im Allgemeinen gut verträglich. Bitte beachten Sie die entsprechenden Hinweise in den Gebrauchsinformationen Ihres Arzneimittels. Die Indikation für die Anwendung eines niedermolekularen Heparins zur medikamentösen ­Thromboseprophylaxe muss immer individuell gestellt werden. Dabei dürfen nicht nur die Vorteile der Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien gesehen werden, sondern auch das i­ndividuelle Blutungsrisiko ist zu beachten. Bei blutungsgefährdeten Tumoren im Gehirn oder in der Lunge ist Vorsicht geboten. Auch wenn unter einer Chemotherapie die Thrombozyten stark abfallen, steigt das Blutungsrisiko. Obwohl die Vorteile der Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin eindeutig gut belegt sind, ist in jedem Einzelfall eine kritische Abwägung notwendig. PROPHYLAXE IN DER TUMORTHERAPIE 25 CH ECKLI ST E Z UR B E S P R E C H U N G MI T IHREM A RZ T / IHR E R ÄR Z T IN ERHÖHTES THROMBOSE RISIKO 1. Gibt es bei mir tumorbedingt ein erhöhtes Thromboserisiko? Habe ich eine Tumorart, die ein erhöhtes Thromboserisiko mit sich bringt? Ja Nein •Habe ich ein Tumorstadium, das mit einem erhöhten Thromboserisiko einhergeht? Ja Nein •Ist eine größere Operation geplant, nach der ich eventuell eine verlängerte Thrombose prophylaxe erhalten sollte? Ja Nein •Ist die bei mir durchgeführte Chemotherapie mit einem erhöhten Thromboserisiko verbunden? Ja Nein • 2. Folgendes sollten Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin berichten: Meine Eltern oder Geschwister sind schon einmal an einer Thrombose erkrankt. Ja Nein •Ich selber habe schon einmal eine Thrombose gehabt. Ja Nein •Bei mir ist eine thrombosebegünstigende Gerinnungsstörung bekannt. Ja Nein •Mir geht es schlecht und/oder ich liege viel. Ja Nein ERHÖHTES BLUTUNGSRISIKO 1. G ibt es bei mir tumorbedingt ein erhöhtes Blutungsrisiko? Habe ich eine Tumorart, die mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergeht? Ja Nein •Habe ich ein Tumorstadium, das ein erhöhtes Blutungsrisiko mit sich bringt? Ja Nein •Liegt mein Tumor an einer besonders schwierigen Stelle, die bei einer Blutung Probleme macht, z. B. Lähmungen? Ja Nein •Ist unter der bei mir durchgeführten Chemotherapie mit einem erhöhten Blutungsrisiko zu rechnen? Ja Nein • 2. Folgendes sollten Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin berichten: • •Ich nehme Medikamente, die das Blutungsrisiko erhöhen. Ja Nein • Ich neige dazu, gefühlt „mehr“ zu bluten, als andere (z.B. im Rahmen einer Operation, einer Verletzung, meiner Monatsblutung, ...). Ja Nein •Bei mir ist eine blutungsgefährdende Gerinnungsstörung bekannt. Ja Nein •Ich habe Blut im Stuhl oder Urin festgestellt. Ja Nein CHECKLISTE 27 TIPPS I M UM GAN G M IT TH RO M B OS E N TIPPS Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Ihr Medikament absetzten. FA Q s – HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Nach einer überstandenen Thrombose bleibt ein erhöhtes Risiko, eine weitere Thrombose zu erleiden, bestehen. Die folgenden Tipps dienen der Vermeidung weiterer Thrombosen und der Verhütung postthrombotischer Folgeschäden: Wie oft soll ich das Heparin pro Tag selbst injizieren? Trinken Sie während der akuten ThromboseBehandlung keinen Alkohol und danach nur in Maßen. • Da Ihre Heparin-Therapie individuell abweichen kann, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt/Ihre Ärztin für detaillierte Informationen. Nehmen Sie Ihre Kontrolluntersuchungen wahr. • Befolgen Sie die von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt verordnete Therapie. In den meisten Fällen wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin Ihnen das Heparin für die Vorbeugung von Thrombosen zur einmal täglichen Selbstinjektion empfehlen. Für den Fall, dass Sie z. B. eine Thrombose erlitten haben und Heparin als Therapie verabreichen sollen, wird Ihr Arzt Ihnen meist eine 2 x tägliche Injektion in einer i.d.R. höheren Dosierung empfehlen. • Tragen Sie Ihren Patientenausweis bei sich – hier ist gegebenenfalls Ihr gerinnungshemmendes Medikament vermerkt (z.B. bei oral einzunehmenden Blutgerinnungsmitteln). • Versuchen Sie, wenn möglich, Ihre Venen durch entsprechende Übungen fit zuhalten. Wie viele Tage soll ich Heparin spritzen? TIPP • Sofern bei Ihnen ein hohes Thromboserisiko vorliegen könnte und sie keine Medikamente zur Vorbeugung verordnet erhalten haben, empfiehlt sich in jedem Fall ein Besuch bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt. • Markieren Sie sich die Dauer Ihrer Therapie in einem Kalender und brechen Sie die Dosierung nicht vor dieser Zeit ab. Sollten Unverträglichkeitsreaktionen und/oder Nebenwirkungen auftreten, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt/Ihre Ärztin. Die Dauer der Verabreichung Ihrer Heparininjektion richtet sich nach dem Thromboserisiko, das z. B. durch Ihre Erkrankung oder eine Operation ausgelöst wurde – unter Berücksichtigung des individuellen Blutungsrisikos. Es gibt Leitlinien medizinischer Fachgesellschaften, die für die einzelnen Erkrankungen empfohlene Mindestzeiten für die Heparingabe definieren. Einige Erkrankungen erfordern kürzere Zeiten der Verabreichung (z. B. über 10 – 14 Tage), andere Erkrankungen erfordern eine Verabreichung über mehrere Wochen – in einigen Fällen auch Monate und Jahre. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin, um eine umfassende Aufklärung über die Dauer und Dosierung zu erhalten. Für weitere Informationen zum Thema Thrombose können Sie sich auch unter www.thromboseportal.eu informieren. • FA Q s – H Ä U F I G G E S T E L LT E F R A G E N 23 29 FAQs – HÄUFIG GE S T E LLT E FRAGEN Brauche ich ein neues Rezept wenn die Packung leer ist? Ja, oft reicht eine Packung nicht aus, um die gesamte Behandlungsdauer abzudecken. Bitte kümmern Sie sich rechtzeitig um ein neues Rezept für die nächste Packung Ihres Heparins. Es sollten keine Medikationspausen entstehen. Heparine haben nur eine kurze, ca. 1-tägige Wirkdauer und erfordern daher eine regelmäßige Verabreichung. Deshalb ist die Abklärung, ob und wie lange Sie weiter Heparin verabreichen sollen, wichtig! I NJ E KT I ONSANL EITUNG F ÜR PAT I E NT E N An welcher Körperstelle soll ich Heparin spritzen? Ersteinstellung durch den Hausarzt Wenn Ihr Hausarzt / Ihre Hausärztin Sie auf das He­ parin eingestellt hat (und Sie nicht vorher in einer Klinik waren), weisen Sie ihn rechtzeitig auf die zu Ende gehende Packung mit Sicherheitsfertigspritzen hin. Ihre Mitarbeit ist hier wichtig, um Sie ausreichend lange durch das Heparin zu schützen bzw. zu behandeln. Haben Sie einen Arztbrief/ Entlassbrief aus der Klinik? Bitte nehmen Sie diesen gegebenenfalls zu ihrem Hausarzt mit, da der Klinikarzt darin meist eine Dauer der Heparingabe aufgrund der Erkrankung definiert hat. E rsteinstellung in der Klinik und Weiterverordnung durch den Hausarzt Auch wenn Sie aus einer Klinik entlassen wurden und z. B. nur wenige Fertigspritzen zur Überbrückung rund um die Entlassung erhalten haben, müssen Sie so bald wie möglich bei Ihrem/r Hausarzt/Facharzt/-ärztin die Ver­ längerung der Heparindosierung durch ein Nachverordnungsrezept sicherstellen. Weisen Sie Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin ausdrücklich auf die Heparingabe in der Klinik hin und klären Sie die Notwendigkeit einer Weiterverordnung. Bauch Abb. 1 Oberschenkel EINFACHE VORBEREITUNG In den meisten Fällen ist es empfehlenswert, die Selbstinjektion von Heparin am Bauch oder an der Seite des Oberschenkels durchzuführen. 1.Für die Injektion sollte die Einstichstelle sauber, gereinigt und trocken sein. Desinfizieren Sie gegebenenfalls die gewählte Einstichstelle. Wie finden Sie die ideale Einstichstelle am Bauch? Die Injektion sollte in eine Hautfalte etwa eine Handbreit seitlich vom Nabel erfolgen. Legen Sie Ihre flache Hand auf den Nabel und rücken Sie dann die Hand um eine Handbreite nach schräg rechts oder links nach unten. Wenn Sie die Haut desinfiziert haben sollten, lassen Sie das Desinfektionsmittel abtrocknen. Bilden Sie dann dort eine Hautfalte zur Injektion ins Unterhautfettgewebe (Abb. 1). 2. Ziehen Sie die Sicherheitskappe gerade von der Nadel ab. Tropfen von der Nadelspitze abschütteln, nicht abstreifen. Bitte achten Sie darauf, dass die Luftblase in der Fertigspritze verbleibt. Wie finden Sie die ideale Einstichstelle am Oberschenkel? Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl. Legen Sie die linke oder rechte Hand auf Ihren linken oder rechten Oberschenkel mittig flach oben auf. Rutschen Sie nun mit der flachen Hand um eine Handbreit nach außen – Sie erreichen damit ein Areal seitlich am Oberschenkel. Nach der Desinfektion und Abtrocknung des eventuell verwendeten Desinfektionsmittels, bilden Sie dort die Hautfalte zur Injektion ins Unterhautfettgewebe (Abb. 2). 3.Bilden Sie an der zuvor ausgewählten, trockenen Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger eine Hautfalte. Abb. 2 FA Q s – H Ä U F I G G E S T E L LT E F R A G E N Aufbewahrung: Frieren Sie Ihr Heparin nicht ein. Bei Temperaturen über 25 Grad sollten Sie zum Hitzeschutz Ihr Heparin in einer Kühlbox oder einer aluminisierten Box (z. B. aus der Apotheke) lagern! 31