Zeitgenössische polnische Kultur Ein Querschnitt Eine Ausstellung, die im Auftrag des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen entstanden ist. Kooperation: Polnisches Institut Düsseldorf Technische Daten: 15 farbige Tafeln gerollt, befestigt an Rollen oben und unten Maßangaben: 83 cm breit x 122 cm lang Tafel 1: Einführung Die polnische Kultur, in der die Erinnerung an die ehemalige Republik vieler Nationen immer noch wach geblieben ist, ist eine Kultur des Grenzlands im Herzen Europas. In ihr sind die Traditionen des Ostens und Westens, die Mystizismen der Orthodoxie und der lateinischen Antike, die Ikonenverehrung und die Tradition der jüdischen Chassidim miteinander verbunden, sowie der dem Zeitalter des Barock entstammende Mythos der Sarmaten und eine malerische Folklore. Tafel 2: Polnische Literatur – Polnische Nobelpreisträger Władysław Reymont (1867-1925), Henryk Sienkiewicz 81846-1916), Czeslaw Miłosz (1911-2004), Wisława Szymborska (1923) Tafel 3: Polnische Literatur im Exil Witold Gombrowicz (1904-1969); Sławomir Mrożek (1930); Jerzy Giedroyc (1906-2000) Tafel 4: Polnische Literatur im Inland Jerzy Andrzejewski, Bruno Schulz, Jarosław Iwaszkiewicz, Stefan Chwin, Antoni Libera, Olga Tokarczuk, Paweł Huelle, Tadeusz Różewicz, Julia Hartwig, Ewa Lipska, Adam Zagajewski, Czesław Miłosz, Wisława Szymborska, Zbigniew Herbert, Stanisław Lem, Ryszard Kapuściński. Tafel 5: Das Theater des Tadeusz Kantor Tafel 6: Das Theater von Jerzy Grotowski und Das Alternativtheater In den letzten 50 Jahren erlebten polnische Alternativtheater und Puppentheater eine Blüte. Die Plastische Bühne der Katholischen Universität Lublin von Leszek Mądzik, das Zentrum für Theaterpraxis Gardzienice, das Teatr Biuro Podróży (Reisebüro-Theater) und die Vereinigung Wierszalin sind Ensembles, die international sowohl bei der Theaterkritik als auch beim Publikum Anerkennung finden. Tafel 7: Theater in Polen Wie auch in anderen europäischen Ländern basiert auch das Theater in Polen auf Werken der Dramendichtung. Große Schauspieler, unkonventionelle Regisseure und Bühnenbildner bringen Aufführungen zuwege, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Die bedeutendsten Bühnen sind das Nationaltheater in Warschau und das Teatr Stary in Krakau. Junge Regisseure wie Krzysztof Warlikowski (1962) und Grzegorz Jarzyna (1968) aus dem Teatr TR in Warschau zeigen einfallsreiche Spektakel für ein Publikum, das an die Popkultur gewöhnt ist. Krystian Lupa vom Teatr Stary in Krakau und Mariusz Treliński aus der Nationaloper sind große Persönlichkeiten der polnischen Bühne. Tafeln 8-9: Polnische klassische Musik Karol Szymanowski (1882-1937); Grażyna Bacewicz (1909-1969); Witold Lutosławski (1913-1994); Henryk Mikołaj Górecki (1933); Krzysztof Penderecki (1933) Tafel 10: Jazz Polen gehört zu den Ländern, in denen die Jazzmusik zu den beliebtesten Musikarten gehört. Außer dem Jazz Jamboree Festival, das alljährlich in Warschau veranstaltet wird, finden regelmäßig viele weitere Jazzveranstaltungen in Krakau, Wrocław und anderen, selbst kleinen Orten statt. Polnische Jazzmusiker wie Tomasz Stańko, Michał Urbaniak, Urszula Dudziak, Andrzej Makowicz und Leszek Możdżer sind in aller Welt bekannt und setzen die Tradition von Krzysztof Komeda fort. Tafel 11: Die Plakatkunst Die polnische Plakatkunst entwickelte sich durch die Werke hervorragender Künstler, die nicht auf die Erfordernisse der Werbung Rücksicht nehmen mussten. So erwarb sich die Polnische Plakatschule den Status eines feststehenden Begriffs. Plakatkunst galt in Polen jahrzehntelang als eine den anderen ebenbürtige Kunstgattung. Henryk Tomaszewski, Professor an der Kunstakademie in Warschau und selbst Urheber vieler berühmter Plakate, wurde zum Guru der Grafiker. In Wilanów, einem am Südrand Warschaus gelegenen Stadtviertel, wurde das erste Plakatmuseum der Welt gegründet. Dieses Museum veranstaltet die Internationale Plakatbiennale. Tafeln 12-13: Bildende Kunst. Einzelne Künstler Igor Mitoraj (1944); Leon Tarasewicz (1957); Jerzy Nowosielski (1923); Izabella Gustowska (1948); Magdalena Abakanowicz (1930) Tafeln 14-15: Film Die Geschichte des modernen polnischen Films ist von der Filmhochschule in Łódź geprägt. Sie ist zu einer wahren Künstlerschmiede geworden, der Künstler entstammen, die als die Begründer der „Polnischen Filmschule“ und des „Kinos der moralischen Unruhe“ berühmt wurden. Zu den Absolventen der Filmhochschule gehören die Regisseure Andrzej Wajda (1926) und Roman Polański (1933), die die bedeutendsten Filmpreise, darunter den amerikanischen Oscar, gewannen. Als Vertreter des „Kinos der moralischen Unruhe“ seien Krzysztof Zanussi (1939), Agnieszka Holland (1948) und Krzysztof Kieślowski (1941-1996) genannt. Sein „Dekalog“ und später „Die zwei Leben der Veronika“ sowie die Trilogie „Drei Farben“ fanden große Anerkennung beim europäischen Publikum. Kieślowski „entstammt“ dem Dokumentarfilm, der in Polen traditionell eine wichtige Rolle spielt. Hervorragende Vertreter dieser Filmgattung sind Kazimierz Karabasz, Marcel Łoziński, Paweł Łoziński und Andrzej Fidyk. Auch der polnische Zeichentrickfilm blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Jahre 1982 erhielt Zbigniew Rybczyński den Oscar für seinen Film „Tango“. Hervorragende Künstler wie Jan Lenica und Walerian Borowczyk schufen Zeichentrickfilme, als weitere bekannte Vertreter dieser Filmgattung sind Piotr Dumała, Jerzy Kunica und von den Jüngeren Tomasz Bagiński zu nennen.