Datenkommunikation II - Informatik 4 - RWTH

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Datenkommunikation II
Lehrstuhl für Informatik IV
RWTH Aachen
Prof. Dr. Otto Spaniol
Dipl.-Inform. Dirk Thißen
Organisatorisches
Vorlesungsbegleitende Übungen
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•
Alle 14 Tage
Mittwoch 13.45 - 15.15 Uhr
Hörsaal AH V, RWTH Aachen
Frontalübung
7. November 2001
21. November 2001
5. Dezember 2001
19. Dezember 2001
15. Januar 2002
29. Januar 2002
Unterlagen (Folienkopien)
Im Netz unter http://www-i4.informatik.rwth-aachen.de/teaching/lectures/datkom2
Klausur
Am Ende des Semesters
Ansprechpartner
Dipl.-Inform. Dirk Thißen
Lehrstuhl für Informatik IV, Raum 6006 (Gebäude E2)
Telefon: 0241 / 80 - 21413
eMail: [email protected]
1
Einordnung der Vorlesung
Voraussetzungen:
→ Datenkommunikation I (kurze Wiederholung)
Folgeveranstaltungen:
→ Seminar “Datenkommunikation und Verteilte Systeme”
→ “Spezial”vorlesungen des Lehrstuhls
• Multimedia-Kommunikation
• Sicherheit in Kommunikationsnetzen (Security Engineering)
• Lokale Netze
• Telekommunikationssysteme
• Verteilte Systeme
→ Praktika im Bereich Kommunikationssysteme
→ Diplomarbeiten am Lehrstuhl
Struktur der Vorlesung
Datenkommunikation I
• Überblick über Netze
• Das OSI-Schichtenmodell
• Kommunikationsprotokolle (TCP/IP)
Datenkommunikation II
• Anwendungsprotokolle
• Beispiele für Netze (Lokale Netze,
ISDN, B-ISDN, ATM)
Diese Vorlesung
• Überblick über Netze
• OSI-Schichtenmodell (inkl.
Anwendungsprotokolle)
• Beispiele für Netze
• Kommunikationsprotokolle für
spezielle Anwendungsbereiche
• Kommunikation in
Verteilten Systemen
2
Inhalte der Datenkommunikation
Als Datenkommunikation bezeichnet man den (weltweiten) Austausch
von Daten zwischen Rechnern.
Folglich müssen bei der Datenkommunikation
zwei Aspekte betrachtet werden:
• Rechnernetze
→ Wie werden Rechner miteinander verbunden?
→ Welche Medien können zur Übertragung verwendet werden?
• Kommunikationsprotokolle
→ Wie lässt sich der Datenaustausch einheitlich regeln?
→ Wie erreicht man eine zuverlässige, effiziente Übertragung?
Kommunikationsnetze
Frühe Kommunikationsnetze wurden überwiegend oder ausschließlich
für Sprache eingesetzt (Telefon)
Im Lauf der Zeit kamen zunehmend Anwendungen der
Datenkommunikation hinzu. Die Charakteristika von
Sprach- und Datenkommunikation sind aber sehr
unterschiedlich (was gerade bei der Integration beider
Verkehrsarten Probleme bereitet)
Sprachkommunikation
• Niedrige Dienstgüteanforderungen
• Geringe Bandbreite
(64kBit/s)
• Vergleichsweise geringe
Anforderungen bzgl.
Sicherheit
Datenkommunikation
• Kommunikation vorwiegend zwischen Rechnern
• Viele unterschiedliche Datenarten
(Dateien, Software, Videos,...)
• Unterschiedliche Dienstgüteanforderungen
• Stark schwankende Datenraten (“bursty traffic”)
• z.T. extrem hohe Sicherheitsanforderungen.
3
Datenkommunikation
Die “treibende Kraft” für die enorm wachsende Bedeutung der
Datenkommunikation:
• Ständig sinkende Kosten für Hardware...
• .. bei gleichzeitig steigender Rechnerleistung
Beispiel und Vergleich:
•
•
•
•
Ein PC kostet heute weniger als DM 2.000,-Er ist leistungsstärker als ein zehn Jahre alter Großrechner
Er enthält mehr als 100 Millionen Transistoren
Eine vergleichbar große Zahl anderer Bauteile wäre
unbezahlbar, z.B. würden 100 Millionen Blatt Papier
über DM 100,000,-- kosten.
Rechenleistung
ist fast zum
Nulltarif
erhältlich
Anwendungen
•
•
•
•
•
•
•
Dateiübertragung
Sprache
Bildverarbeitung
Multimedia-Authoring
Videokonferenzen
Hochleistungsrechnen (sogen. “grand challenge”-Probleme)
......
Steigende Systemvielfalt
Steigende Zahl von Anwendungen
und von Anwendern
Überall im Einsatz: in Büros, in
Fabriken, zuhause,...
4
Kostenaspekt
Gemeinsame Nutzung von Betriebsmitteln spart Kosten:
• Durch Kommunikation kann man auf fremde Ressourcen zurückgreifen
und diese insgesamt kostengünstiger nutzen
• Erforderlich dazu:
Effiziente Methoden zum Datenaustausch zwischen Komponenten
eines verteilten Systems
• Verfahren zur effizienten Zusammenarbeit
(CSCW = Computer Supported Cooperative Work)
• Absprachen zur gemeinsamen Nutzung von Geräten, die von einer
einzelne Institution nicht ausgelastet werden können und zu teuer sind.
Beispiel für ein Zusammenspiel mehrerer Partner: Client/Server-Prinzip
Das Client/Server-Prinzip
Client A
Client B
Clientprozess
Server
Serverprozess
Antwort
Anfrage
Rechnernetz
Vorteile
→ Kostenersparnis
→ bessere Ressourcenauslastung
→ stufenweise Ausbaubarkeit
→ Zuverlässigkeit durch Redundanz
→ Daten: mehrere Kopien
5
Nicht-technische Aspekte
Kommunikationsnetze machen Informationsaustausch und -verteilung
erheblich schneller und preiswerter. Sie haben aber auch eine Vielzahl von
sozialen, ethischen, kulturellen, juristischen,... Seiteneffekten.
•Eventuell fragwürdige oder unzulässige Inhalte
•Verantwortlichkeit
•Juristische Aspekte (Gesetzgebung)
•Mögliche Zensur?
•Kontrolle der Arbeitsleistung von Beschäftigten,
des Aufenthaltsorts von Bürgern,...
•Belästigung durch anonyme Nachrichten
•......
Rechnernetze
6
Klassifikation von Netzen
Klassifikation nach Ausdehnung...
10 m
100 m
1 km
Lokal Area Network (LAN)
10 km
100 km
1000 km
10000 km
Metropolitan Area Network (MAN)
Wide Area Network (WAN)
... und leider auch nach Kapazität.
Generell haben kleine Netze eine höhere
Übertragungskapazität als große.
Allerdings findet eine ständige Erhöhung statt.
Begriffe: Routing
Je nach Netztyp ist eine
Wegwahl erforderlich. Diese
erfolgt durch sogenannte
Router.
?
Backbone
Anbindung über Router
Router
•
Verkehrstrennung
•
Wegwahl erforderlich (“Intelligenz“ in den Routern)
•
Nachrichten, deren Empfänger im eigenen lokalen Netz liegt,
werden nicht über den Backbone weitergeleitet
•
Nachrichten, deren Empfänger in einem anderen Netz liegt,
werden über den Backbone gezielt an das andere Netz
weitergeleitet
•
höhere Sicherheit
7
Eigenschaften der Übertragung
Eigenschaften der Übertragung: unidirektional/bidirektional
Punkt-zu-Punkt/Multicast/Broadcast
Point-to-Point (Punkt-zu-Punkt)
• ein Paar von Rechnern kommuniziert
(oft verschiedene Wege und daher Wegwahl durchführen/Routing)
• Adressierung des Kommunikationspartners
Broadcast-Netz
• einer-an-alle (Bsp.: Rundfunk, Fernsehen)
• Daten in Pakete mit Zieladresse verpacken
• nur die gewünschten Empfänger extrahieren die Daten
und verarbeiten sie
Multicast-Netz
• Vergabe von Gruppenadressen
Local Area Networks
• Kommunikationsinfrastruktur für einen begrenzten geographischen
Bereich (10m - wenige km)
• Üblicherweise im Besitz einer einzigen Organisation
• Im Vergleich zu Wide Area Networks hohe Kapazität (z.Zt. bis 1,000 Mbit/s)
• Einfache Verbindungsstruktur (“Simple is beautiful”)
Wichtigste Topologien:
• Bus
• Stern
LAN
• Baum
• Ring
• Vermaschtes Netz
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LANs: Der Bus
B
Knoten
Knoten
Abschlusswiderstand
Beispiel: Ethernet
Ω
Knoten
Knoten
Knoten
A
Bus
• Broadcast-Netz
- (+) Passive Ankopplung der Stationen
- Begrenzung der Ausdehnung und der Zahl anzuschließender Stationen
+ Einfach, preiswert, einfacher Anschluß neuer Knoten
+ Kein Routing notwendig
+ Der Ausfall eines Knotens ist kein Problem
LANs: Der Stern
Stern
Knoten
• Ausgezeichneter Rechner als
zentrale Station
Knoten
– aufwendiger zentraler Knoten
(Switch)
Zentraler
Rechner
Knoten
Knoten
– Verwundbarkeit durch zentralen
Knoten (Redundanz möglich)
+ Eindeutiger Pfad, kein Routing
+ N Verbindungen bei N Knoten
(Komplexität O(N))
+ Einfacher Anschluß neuer Knoten
9
LANs: Der Baum
Abteilung 1
A
Abteilung 2
Knoten
Knoten
Knoten
Knoten
B
C
Knoten
Knoten
Router
Repeater
Knoten
Backbone
Baum
• Verzweigungselemente können aktiv (Router) oder passiv (Repeater) sein
• Topologie: Zusammenschluß mehrerer Busse (oder Sterne)
+ Überbrückung größerer Strecken
+ gute Anpassung an vorgegebene geographische Gegebenheiten
+ Minimierung der erforderlichen Kabellänge
LANs: Der Ring
Ring
• Broadcast-Netz
Knoten
• Aktive Knoten: Nachrichten werden
in den Konten regeneriert
Knoten
Knoten
– Ausfall bei Unterbrechung einer
Verbindung
– Ausfall eines Knotens (Bypass als
Abhilfe)
Knoten
Knoten
+ große Ausdehnung möglich
+ einfaches Einfügen neuer Knoten
+ Bei N Knoten nur N Verbindungen
(Komplexität O(N))
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LANs: Vollvermaschung
Vollvermaschtes Netz
• Point-to-Point-Verbindungen
zwischen allen Knoten
Knoten
N ( N − 1)
– Für N Verbindungen sind 2
Knoten nötig (Komplexität O(N²))
Knoten
Knoten
– Der Anschluss eines neuen
Knotens ist sehr aufwendig
+ Keine Wegwahl (Routing)
+ Redundante Pfade
Knoten
Knoten
+ Maximale Verbindungssicherheit
bei Integration eines Routings
Teilvermaschung: kostengünstiger, aber Routing, Flow Control
und Congestion Control werden nötig (Weitverkehrsnetze)
LANs: Beispiele
Arcnet (4 Mbit/s)
- Koaxkabel
- stern- oder busförmig, bis 50m
Ethernet (IEEE 802.3, 10 MBit/s)
- das mit Abstand weitverbreitetste Netz
- erhältlich in einer “Unzahl” von Varianten
Token Ring (IEEE 802.5, 4/16 Mbit/s)
- lange Zeit der Konkurrent von Ethernet
- erweitert zu FDDI (Fiber distributed Data Interface)
Fast-Ethernet (IEEE 802.3a, 100 Mbit/s)
- Erweiterung von Ethernet für kleinere Distanzen
Gigabit-Ethernet (IEEE 802.3ab, 1,000 Mbit/s)
- das zur Zeit meistdiskutierte Konzept;
(dürfte den Kampf gegen ATM im Nahbereich gewinnen!)
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Metropolitan Area Network (MAN)
Metropolitan Area Networks
• Überbrücken größere Distanzen als ein LAN,
Einsatz z.B. im Stadtbereich.
MAN
Beispiel: Distributed Queue Dual Bus (DQDB, IEEE 802.6)
• Ausdehnung bis 100 km durchaus zulässig.
Bus A
Fließbandprinzip; Slots fester Länge für Übertragungen “von links nach rechts”
Angeschlossene
Station (mehrere
Businterfaces
sind notwendig)
Bus B
1
2
3
...
N
Head-End
(erzeugt SendeBerechtigungsslots)
Sendeberechtigungs-Slots für Übertragungen “von rechts nach links”
Wide Area Network (WAN)
Wide Area Networks
•Überbrückung beliebig großer Distanzen.
•Topologie fast immer irregulär, weil bedarfsorientiert.
•Meist recht komplexe Zusammenschaltung von Teilnetzen,
die im Besitz von unterschiedlichen Betreiber sind.
•Geringere Datenraten als bei LAN, aber deutliche Steigerung
(Beispiel ATM: 622 Mbit/s).
Subnet
Router
Host
LAN
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Infrastruktur
Kupferdoppelader
Koaxialkabel
Abschirmung
Innenleiter
Satellitenverbindung
innere Isolierung
äußere Isolierung
Glasfaser
Kern
Funkstrecken
Glas
Kunststoff
Kommunikationsprotokolle
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Kommunikationsmodi
Verbindungslose Kommunikation (z.B. Local Area Network):
Daten werden durch den Transport von Paketen fester Länge übertragen,
Senden erfolgt spontan ohne Reservierungen, dabei werden Absenderund Zieladresse angegeben
Verbindungsorientierte Kommunikation (z.B. Telefon) sog. Vermittlungsnetze:
• Verbindungsaufbau:
- Auswahl des Kommunikationspartners bzw. des Endgeräts,
- Überprüfen der Kommunikationsbereitschaft,
- Herstellen der Verbindung
• Nachrichtenübertragung: Informationsaustausch zwischen den Partnern
• Verbindungsabbau: Freigabe der Endgeräte und Übertragungskanäle
Verbindungslose Kommunikation
Rechner A
Rechner B
Rechner C
• Nachricht wird in Pakete zerlegt
Stichwort: Paketvermittlung
• Zugriff ist immer möglich, Geringe Störanfälligkeit
• Es existieren alternative Pfade für die Pakete
Nachrichtenvermittlung:
keine Zerlegung der Nachricht
• zusätzlicher Aufwand in den Zwischenknoten
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Verbindungsorientierte
Kommunikation
Rechner A
Rechner B
Rechner C
Stichwort: Leitungsvermittlung
• Einfache Kommunikationsmethode
• Fester Weg zwischen den Teilnehmern
Paketvermittlung
• Vermittlungsknoten schalten die Leitungen durch
• Exklusive Nutzung der Leitung (Telefon) oder virtuelle Verbindung
Warum Protokolle?
Um eine Kommunikation durchzuführen, müssen die Kommunikationspartner
die gleiche „Sprache“ sprechen.
→ Übertragungsrichtung
→ Prioritäten
→ Fehlerüberwachung
→ Reihenfolgeüberwachung
→ Flußkontrollmechanismen
→ Segmentierung und Zusammensetzen von Nachrichten
→ Multiplexing
→ Routing
Ein Protokoll ist definiert als die Gesamtheit aller Vereinbarungen
zwischen Anwendungsprozessen zum Zweck einer gemeinsamen
Kommunikation
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Standardisierung
Unabdingbar für den flächendeckenden praktischen Einsatz von
Kommunikationssystemen:
• Auf nationaler ebenso wie auf internationaler Ebene!
• Erfolgreiche Standardisierung ist sehr schwierig, weil:
• komplizierte technische Probleme zu lösen sind
• die beteiligten Partner, z.B. Firmen, z.T. eher gegeneinander als miteinander arbeiten
• der Meinungsaustausch durch Vertraulichkeitsrestriktionen erschwert wird
• Konsequenz:
Standardisierung erfolgt sehr langsam (aus vielen, meist nicht-technischen, Gründen).
Standardisierungsgremien Auswahl
International Telecommunication Union - ITU
• Sitz in Genf
• hat bisher mehr als 1,000 Standards verabschiedet
www.itu.org
• ITU-R: Radio Communication Sector
(ex: International Consultative Committee for Radio - CCIR)
• ITU-T: Telecommunications Sector
(ex: International Consultative Committee for Telephone and Telegraph - CCITT)
European Telecommunication Standardization Institute - ETSI
• Z.B. verantwortlich für den GSM-Standard;
GSM = Groupe Spéciale Mobile.
Heutiger Standard für Mobilfunksysteme
www.etsi.org
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Standardisierungsgremien Auswahl
American National Standards
Institute - ANSI
www.ansi.org
Freiwillige Industriekonsortien
• Solche Konsortien arbeiten meist schneller und sind häufig erfolgreicher als
“bürokratische” Organisationen
• (siehe schnelle Verbreitung von Fast Ethernet, JAVA etc.)
Institute of Electrical and Electronic Engineers - IEEE
• Verantwortlich z.B. für die
IEEE 802.X-Standards für Lokale Netze
www.ieee.org
Internet Engineering Task Force
www.ietf.org
Standardisierungsgremien Auswahl
International Standards Organization - ISO
• Organisation, die auf freiwilliger Basis arbeitet (seit 1946).
• Mitglieder: Standardisierungsorganisationen von ca. 90 Ländern.
www.iso.ch
• Beschäftigt sich mit einem sehr weiten Spektrum von Standards
• Hat 200 Technical Committees (TC) mit spezifischen Aufgaben
(z.B. TC97 für Computer und Informationsverarbeitung).
• TC haben Subkomitees, die wiederum in Arbeitsgruppen
unterteilt sind.
• Zusammenarbeit mit ITU-T bzgl. Telekommunikationsstandards,
(ISO ist Mitglied von ITU-T).
• Bahnbrechende Leistung von ISO bzgl.
Datenkommunikation: Das ISO-OSI-Referenzmodell.
• Bahnbrechend bzgl. des Konzepts, nicht wegen der daraus
entstandenen Produkte!
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Das ISO-OSI-Referenzmodell
OSI: Open Systems Interconnection
Bewältigung der Komplexität einer Kommunikation (also der
Einzelheiten, auf die man achten muß) durch Schichten.
7 Schichten (Ebenen, Layer)
7
Anwendung
6
Darstellung
5
Sitzung
4
Transport
3
Vermittlung
2
Sicherung
1
Bit
Anwendungsbezogene
Protokolle
Hauptkritikpunkte:
Weitgehend netzunabhängiger
Ende-zu-Ende-Transport
Die Ebenen 5 und 6 sind
nur selten implementiert
worden.
Adressierung und
Routing von Paketen
Sicherung von “Frames”;
Flusskontrolle
Signaldarstellung;
Zeichenübertragung
Generell zuviel Aufwand.
Manches ist überflüssig,
anderes ist überladen.
Übertragungsmedium (”Ebene 0”)
Das ISO-OSI-Referenzmodell
Anwendungsprogramm
Anwendungsprogramm
Schicht
Layer
7
Appli cat ion
A nwendung
7
Schnittstelle
Interface
6
Anwendungsprotokoll
P resentation
Darstellungsprotokoll
D arstellung
PDU
5
S e s s io n
4
T rans po rt
6
SDU
Sitzungsprotokoll
Transportprotokoll
Sitzung
5
Transport
4
V ermittlung
3
S icherung
2
Bitübertragung
1
anwendungsorientiert
Grenze des Kommunikations-Subnets
3
N etwor k
Vermittlung
Vermittlung
Internes Subnet-Protokoll
2
D at a l ink
Sicherung
Sicherung
1
P h ysical
Bitübertragung
Bitübertragung
netzorientiert
Host B
Host A
„Schicht 0“
Zwischenknoten
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Wechselspiel zwischen den
Schichten
• Eine Schicht zerlegt eine Nachricht in Protocol Data Units (PDU).
• Eine Schicht bietet der über ihr liegenden Schicht Dienste an.
• Zwei Kommunikationspartner tauschen PDUs aus und nutzen dazu
die Dienste der nächsttieferen Schicht.
• Die Schichten tauschen dabei Service Data Units (SDU) aus.
Schicht n
Schicht (n-1)
H
n-PDU
Schicht n
n-SDU
Schicht (n-1)
(n-1)-PDU
H: Header, d.h. Kontrollinformationen der Schicht
Der Kommunikationsprozess
Anwendungsprozess
Anwendungsschicht
H
Darstellungsschicht
H
Sitzungsschicht
H
Transportschicht
H
Vermittlungsschicht
Sicherungsschicht
H
H
Daten
Anwendungsprozess
Daten
Anwendungsschicht
Darstellungsschicht
A-PDU
Sitzungsschicht
D-PDU
Transportschicht
S-PDU
Vermittlungsschicht
T-PDU
V-PDU
Bitübertragungsschicht
T
Sicherungsschicht
Bitübertragungsschicht
Bitstrom
Übertragungsmedium
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Probleme des Referenzmodells
1. Zeitaspekte
Das Terrain war schon weitgehend besetzt; TCP/IP-Protokolle waren
bereits weit verbreitet, als OSI die fertige Spezifikation vorlegte.
2. Unverbindlichkeit
Ein „Referenzmodell“ ist allzu unverbindlich. Es sagt allenfalls,
was gemacht werden soll, nicht aber wie es gemacht werden soll.
3. Umständlichkeit
Sehr hoher und z.T. überflüssiger Aufwand (Tausende von Seiten an
Spezifikationsbeschreibungen)
Der Wunsch, alle Sonderfälle befriedigen zu können, führte zu einer
Unzahl von Optionen, welche die Produkte aufwendig, unhandlich und
unbezahlbar machten. “The option is the enemy of the standard”!
Probleme des Referenzmodells
4. Politisches Umfeld
OSI war zu sehr von Europa dominiert - vor allem von den damals noch
mit nationalen Monopolen ausgestattenen Telefongesellschaften.
Die wirkliche Marktmacht saß und sitzt aber in den USA; dort interessierte
man sich für OSI vergleichsweise wenig.
5. Überhastete Produktankündigungen
Erste OSI-Produkte wurden (aus Zeit-, Aufwands- und Kostengründen)
zu schnell implementiert, enthielten Fehler und hatten ein insgesamt
wenig überzeugendes Leistungsverhalten.
Im Gegensatz dazu wurden die “eigentlich viel unmoderneren” TCP/IPProtokolle ständig modifiziert und verbessert; sie waren qualitativ
hochwertig und wegen der hohen Stückzahlen konkurrenzlos preiswert.
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