Die Vermittlungsschicht im Internet Transportschicht (TCP, UDP, ...) Telekommunikationsdienste und -protokolle Vermittlungsschicht IP IP -- Adressierung Adressierung -- Paketformat Paketformat -- Paketbearbeitung Paketbearbeitung Routingprotokolle Routingprotokolle -- Wegewahl Wegewahl RIP, RIP, OSPF, OSPF, BGP, BGP, ... ... RoutingRoutingtabelle tabelle 4. Routing allgemein und im Internet ICMP ICMP -- Fehlermeldungen Fehlermeldungen -- Überwachung Überwachung ARP/RARP ARP/RARP -- Adressumsetzung Adressumsetzung IP IP ⇔ ⇔ MAC MAC IGMP IGMP // DHCP DHCP // NAT NAT // CIDR CIDR // RSVP RSVP // ... ... Netzanschluss TKDP - 4. Routing im Internet Router - Merkmale und Aufgaben Architektur eines Routers Kopplung von Netzwerken auf Schicht 3 (Vermittlungsschicht – Network Layer) NetzwerkNetzwerkprotokoll protokoll Ermöglichen der Kommunikation entfernter Endsysteme über ein oder mehrere Netze Wegwahl anhand weltweit eindeutiger, bevorzugt hierarchischer Netzwerkadressen (z.B. IP-Adressen, ISO-Adressen) Segmentieren und Reassemblieren von Schicht-3Datenpaketen zur Anpassung an unterschiedliche maximale Paketgrößen auf Schicht 2 Sicherheitsmechanismen zur Regelung von Netzzugriffen abhängig von der Netzwerkadresse (Stichwort „Firewall”) ES ES ES ES LAN 1 LAN 2 LAN 3 Netz 1 ES: Endsystem Router Router 22 WAN 2 TKDP - 4. Routing im Internet Router Router 33 80 NetzwerkNetzwerkprotokoll protokoll Schicht 3 Schicht 2‘ 2‘ Schicht Schicht 1‘ 1‘ Schicht Netz 2 Wesentliche Merkmale: WAN 1 Vermittlung Schicht 22 Schicht Schicht 11 Schicht Router Router 11 Höhere Schichten Kontrollinstanzen Kontrollinstanzen ES ES 79 Für jedes Netzwerk eine eigene Schicht-1- und Schicht-2-Instanz Netzwerkprotokoll ist in der Regel für alle Netzwerke gleich (z.B. IP-Router), kann aber auch unterschiedlich sein Netzwerkprotokoll nimmt die Wegwahl anhand der global eindeutigen Netzwerkadressen vor Vermittlungskomponente verbindet die Netzwerkprotokollinstanzen; sie realisiert die Weiterleitungsfunktion Kontrollinstanzen implementieren beispielsweise Routing-Protokolle, Protokolle zur Fehleranzeige und Managementprotokolle TKDP - 4. Routing im Internet 81 Routing – Unterscheidungen und beteiligte Komponenten Paketweiterleitung Routing-PDUs Datagramm Routing-Entscheidung für jedes Paket aufs neue (vgl. IP im Internet) Routing-Entscheidung nur bei der Verbindungsherstellung Alle innerhalb einer Verbindung ausgetauschten Pakete folgen dem bei Verbindungsherstellung festgelegtem Weg (verbindungsorientiert, z.B. ATM-Netzwerke, X.25) Daten-PDUs Beteiligte Komponenten beim Routing Routing-Protokoll Routing-Algorithmen Protokoll zum Austausch von Routing-Informationen Ermittlung von Wegen im Netz, Weggenerierung Routing-Tabellen Halten der Wegedaten TKDP - 4. Routing im Internet Kontrollpfad Daten-PDUs Datenpfad Datenpfad auf Netzwerkschicht Kontrollpfad darüber für den Austausch von Routing-Kontrollinformation (Routing-PDUs sind in N-PDUs oder sogar in T-PDUs gekapselt) Austausch von Routing-Information durch Routing-Protokoll Routing-Algorithmus verwaltet die Routing-Tabelle (Einfügen/Löschen/Ändern von Einträgen) auf der Basis der gewonnenen Routing-Information Routing-Tabelle enthält Routing-Information Wegewahl bei der Vermittlung wird anhand der Routing-Information in der Routing-Tabelle durchgeführt TKDP - 4. Routing im Internet Autonomes Autonomes System System AS AS11 83 Autonomes Autonomes System System AS AS22 R R11 Interior Gateway Protocols (IGP) für die Wegewahl innerhalb eines autonomen Systems Exterior Gateway Protocol (EGP) für die Wegewahl zwischen autonomen Systemen (⇒ Policies) TKDP - 4. Routing im Internet Routing-PDUs Beispiel für Routing-Architekturen Autonomes System = fortlaufende Reihe von Netzwerken und Routern, die sich alle unter der Kontrolle einer administrativen Einheit befinden. Wahl der Größe eines autonomen Systems kann unter wirtschaftlichen, technischen oder administrativen Gesichtspunkten erfolgen. Zwei Kategorien für Internet-Routing-Protokolle: Vermittlung 82 Routing im Internet – das Konzept autonomer Systeme RoutingRoutingAlgorithmus Algorithmus RoutingTabelle Session-Routing Router – Kontroll- und Datenpfad 84 R R33 IGP1 EGP R R22 R R44 R R55 IGP2 R R66 TKDP - 4. Routing im Internet 85 Prinzip einer Routing-Tabelle: Ausfall eines Links Prinzip einer Routing-Tabelle C l2 l3 Routing-Tabelle in Router B nach über G B l1 l4 l5 A l7 F H l6 l8 D A-H: A-H: ll11-l-l88:: E Vermittlungsrechner Vermittlungsrechner (Router) (Router) Abgehende/ankommende Abgehende/ankommende Teilstrecken Teilstrecken (Links) (Links) Routing-Tabelle in Router A nach über A - (l1) B C - (l2) C D A (l1) D E A (l1) E F - (l4) F G C (l2) G F (l4) H H TKDP - 4. Routing im Internet ES ES - (l1) B C - (l2) C D A (l1) D E A (l1) E F A (l1) F G C (l2) G H A (l1) H 87 Welche Knoten haben Vermittlungsfunktion? Wie sind die Vermittlungsknoten verbunden: durch einfache oder mehrfache Verbindungen? Weggenerierung Welche Informationen sind zur Weggenerierung notwendig? Welche Parameter beeinflussen die Kostenfunktion? ES ES ? R R Paketvermittlungsnetz A Definition des Routing-Netzwerkes R Routingtabelle in Router A nach über Routing-Verfahren – Routing-Netzwerk und Wegewahl Übertragen eines Pakets von einem Quellrechner zu einem Zielrechner über einen Weg mit geringsten „Kosten”. R E Routingtabelle in Router B nach über TKDP - 4. Routing im Internet R l8 86 Niedrige mittlere Paketverzögerung Hoher Netzdurchsatz R H A-H: A-H: Vermittlungsrechner Vermittlungsrechner (Router) (Router) l1-l8: l1-l8: Abgehende/ankommende Abgehende/ankommende Teilstrecken Teilstrecken (Links) (Links) Fällen der Entscheidung, auf welcher Übertragungsleitung ein eingehendes Paket (Nachricht) weitergeleitet werden soll ES ES F D Ansatzpunkt l7 l6 Ziele l4 l5 A Aufgaben G B l1 Routing-Verfahren C l2 l3 Feste Kosten für jede Verbindung (i. Allg. umgekehrt proportional der Übertragungskapazität) Anzahl der auf Übertragung wartenden Pakete Fehlerrate Paketverzögerungszeit auf einer Verbindung Art des Verkehrs (Dialog, Batch) Vermittlungsrechner TKDP - 4. Routing im Internet 88 TKDP - 4. Routing im Internet 89 Routing-Verfahren – Zentralisation und Dynamik Zentralisation Wo ist der Routing-Algorithmus lokalisiert? Zentral (in einem Netzkontrollzentrum) Dezentral (verteilt auf die Vermittlungsknoten) Broadcast Broadcast routing, routing, Fluten Fluten verteilt hot hot potato potato Wie dynamisch ist das Routing-Verfahren? Einige Routing-Verfahren im Überblick Nicht adaptiv: Die Routing-Tabellen in den Vermittlungsknoten bleiben über längere Zeit konstant, verglichen mit Verkehrsänderungen. Adaptiv: Routing-Entscheidungen hängen vom Zustand des Netzes ab (Topologie, Lastverhältnisse). static static routing, routing, directory directory routing routing Delta-Routing Delta-Routing zentralisiertes zentralisiertes Routing, Routing, Routing Routing Control Control Center Center Zielkonflikt Backward Backward learning, learning, verteiltes verteiltes adaptives adaptives Routing Routing (RIP, (RIP, OSPF, OSPF, IS-IS) IS-IS) Knoten haben veraltete oder unvollständige Informationen über den Zustand des Netzes. Belastung durch Austausch von Routing-Informationen zentral statisch TKDP - 4. Routing im Internet Statisches Routing TKDP - 4. Routing im Internet Beispiel: Ziehen einer Zufallszahl x 0.99 ≥ x ≥ 0.00 Falls x < 0.6 dann Weiterleiten nach B sonst falls 0.9 ≥ x ≥ 0.6 dann Weiterleiten nach C sonst Weiterleiten nach D Nicht adaptiv Einfach Viel benutzt Eigenschaften: Jeder Knoten unterhält eine Tabelle mit einer Zeile für jeden möglichen Zielknoten. Eine Zeile enthält n Einträge, welche die beste, zweitbeste, etc. Übertragungsleitung für dieses Ziel, zusammen mit einer relativen Gewichtung, angeben. Vor der Weiterleitung eines Pakets wird eine Zufallszahl gezogen und eine der Alternativen anhand der Gewichtung ausgewählt. TKDP - 4. Routing im Internet 91 Statisches Routing - Beispiel Statisches Routing (Static Routing, Directory Routing) dynamisch 90 Tabelle in Knoten A: Ziel E . . . 92 1. Wahl 2. Wahl 3. Wahl Kn Gew Kn Gew Kn Gew B 0,6 C 0,3 D 0,1 B A C E D TKDP - 4. Routing im Internet 93 Zentralisiertes Routing – Vor- und Nachteile Zentralisiertes Routing Zentralisiertes Routing Adaptives Verfahren Im Netz gibt es ein Routing Control Center (RCC). Jeder Knoten sendet periodisch Zustandsinformationen an das RCC, z.B.: Liste aller aktiven Nachbarn Aktuelle Warteschlangenlängen Umfang an Verkehr, der seit dem letzten Bericht abgewickelt wurde Broadcast Routing Hot Potato Backward Learning Delta-Routing TKDP - 4. Routing im Internet TKDP - 4. Routing im Internet Jeder Knoten entscheidet nur aufgrund der Information, die er selbst sammelt. Kein Austausch von Routing-Informationen zwischen den Knoten. Anpassung an Verkehrs- und Topologieänderungen kann damit nur mit Hilfe beschränkter Informationen erfolgen. Unterschiedliche Verfahren 95 Broadcast-Routing Isoliertes Routing (Isolated Routing) Für große Netze dauert die Berechnung u.U. sehr lange. Ausfall des RCC lähmt das ganze Netz (Back-up Rechner). Globale Inkonsistenzen möglich, da Knoten nahe dem RCC neue Routing-Tabellen wesentlich früher erhalten als die weiter entfernten. Starke Belastung des RCC durch die zentrale Funktion 94 Isoliertes Routing: Überblick Das RCC hat theoretisch die vollständige Übersicht und kann perfekte Entscheidungen treffen. Knoten müssen keine aufwendigen Routing-Berechnungen durchführen. Nachteile Das RCC sammelt diese Zustandsinformationen und berechnet aufgrund dieser Kenntnis über das gesamte Netz die optimalen Wege zwischen allen Knoten (z.B. kürzeste Wege). Jeder Knoten trifft seine Routing-Entscheidungen anhand der ihm zugewiesenen Routing-Tabelle. TKDP - 4. Routing im Internet Vorteile Broadcast-Routing Varianten Erstellen eines gesonderten Paketes für jeden Knoten Fluten Arten 96 Senden eines Pakets an alle Knoten, z.B. für Umfragen nach bestimmten Betriebsmittel Multidestination Routing Reverse-Path-Forwarding TKDP - 4. Routing im Internet 97 Broadcast-Routing: Fluten Fluten (Flooding) Broadcast-Routing: Fluten Einfachstes Verfahren, nicht adaptiv Jedes eingehende Paket wird auf jeder Übertragungsleitung weiterübertragen, außer auf derjenigen, auf der es eintraf. Maßnahmen zur Eindämmung der Flut Sender Erkennung von Duplikaten durch die Nummerierung der Pakete Kontrolle der Lebensdauer eines Pakets durch Zählen der zurückgelegten Teilstrecken (hops). Ein hop-Zähler im Paket wird mit der minimalen (idealer Fall) oder der maximaler Weglänge zwischen Quelle und Ziel initialisiert. In jedem Knoten wird der Zähler um 1 dekrementiert. Falls der Zähler den Wert 0 erreicht, kann das Paket verworfen werden. Varianten: Selektives Fluten Random Walk Empfänger A Weiterleitung nicht auf allen, sondern nur auf einigen Leitungen Zufällige Auswahl einer Leitung TKDP - 4. Routing im Internet 98 Hot Potato TKDP - 4. Routing im Internet 99 Hot Potato Jeder Knoten versucht, eingehende Pakete so schnell wie möglich weiterzuleiten. Die Übertragungsleitung mit der kürzesten Warteschlange wird für die Weiterleitung ausgewählt. Variante: Kombination mit statischem Routing Empfänger B Auswahl der besten Übertragungsleitung nach statischem Verfahren, solange deren Warteschlangenlänge unter einer bestimmten Schwelle bleibt Auswahl der Übertragungsleitung mit kürzester Warteschlange, falls deren statisches Gewicht nicht zu niedrig ist TKDP - 4. Routing im Internet Sender Empfänger B Leerer Puffer Gefüllter Puffer Empfänger A 100 TKDP - 4. Routing im Internet 101 Backward Learning Daten im Paket Backward Learning Identifikation des Quellknotens Ein Zähler, der mit jeder zurückgelegten Teilstrecke (hop) um 1 erhöht wird. Zieladresse A Beispiel Falls z.B. bei einem Knoten K auf Übertragungsleitung k ein Paket mit Zähler = 4 vom Ursprungsknoten H eintrifft, so weiß der Knoten K, dass er den Knoten H über die Leitung k in 4 hops erreichen kann. Falls Knoten Ks bisheriger geschätzter optimaler Weg zu Knoten H mehr als 4 hops beträgt, so aktualisiert Knoten K seine Routing-Tabelle mit dem neuen und jetzt besseren Weg. TKDP - 4. Routing im Internet Nur Änderungen zum Besseren werden zur Kenntnis genommen Ausfälle oder Überlastung von Übertragungsleitungen werden nicht weitergemeldet. x H H Routing-Tabelle Ziel Abgang Hops K . . . . . . H 4 2 ×x y × TKDP - 4. Routing im Internet 103 Synonyme Begriffe Knoten müssen periodisch alle Informationen vergessen und wieder initial aufsetzen. Während der Lernperiode ist das Routing nicht optimal. Bei häufigem Neubeginn nehmen viele Pakete Wege unbekannter Qualität. Bei seltenem Neubeginn ergibt sich ein schlechtes Anpassungsverfahren. TKDP - 4. Routing im Internet K AA Problem y Folge 2 Delta-Routing Nachteile H 102 Backward Learning – Nachteile und Probleme Herkunfts- Hopadresse zähler 104 Hybrides Routing Delta-Routing Kombination zwischen zentralisiertem und isoliertem Routing Jeder Knoten misst die Kosten jeder Übertragungsleitung (z.B. eine Funktion der Verzögerung, Warteschlangenlänge, Auslastung, Kapazität, ...) Diese Kosten werden periodisch an das Routing Control Center (RCC) gesendet. Das RCC berechnet die k besten Wege von Knoten i nach Knoten j (für alle Knoten i, j), wobei nur Wege berücksichtigt werden, die sich in ihrer initialen Leitung unterscheiden. TKDP - 4. Routing im Internet 105 Delta-Routing – Parameter Seien Cijx die totalen Kosten des x-besten Weges vom Knoten i zum Knoten j (x = 1 ... k), dann ist Weg n äquivalent zu Weg 1 wenn Cijn - Cij1 < δ Das RCC sendet an jeden Knoten die Liste aller äquivalenten Wege für alle Bestimmungsorte. Zum aktuellen Routing kann ein Knoten einen der äquivalenten Wege auswählen, entweder zufällig oder aufgrund aktuell gemessener Kosten. Der Dezentralisierungsgrad wird durch δ und k bestimmt. ¾ ¾ Verteiltes adaptives Routing δ → 0: δ → ∞: Jeder Knoten tauscht periodisch RoutingInformationen mit jedem seiner Nachbarn aus. Typischerweise unterhält jeder Knoten eine RoutingTabelle, die für jeden anderen Knoten im Netz einen Eintrag enthält. Hierzu zählen Beispiel: Anwendung dieses Verfahrens in TRANSPAC (öffentliches Paketvermittlungsnetz in Frankreich) TKDP - 4. Routing im Internet Zeit oder Entfernung zu den Nachbarn (z.B. aus speziellen Echo Paketen mit Zeitstempeln) Schätzungen der Nachbarn Verteiltes, adaptives Routing, das als RIP (Routing Information Protocol) früher im Internet benutzt wurde Jeder Router speichert eine Tabelle mit der besten Entfernung (z.B. Anzahl hops, Verzögerung in ms) zu jedem Ziel und dem dazugehörigen Ausgang In der Praxis zu langsame Konvergenz zu einem konsistenten Zustand für viele Router wegen „count-to-infinity” -Problematik Szenario: Router A bis E verbunden, plötzlich fällt A aus A Synchroner Austausch von RoutingInformationen in bestimmten Aktualisierungsintervallen Asynchroner Austausch bei signifikanten Änderungen TKDP - 4. Routing im Internet 107 Beispiel 1: Distance Vector Routing (Routing Information Protocol) Varianten Anzahl hops, Geschätzte Verzögerung in Millisekunden sowie Geschätzte totale Anzahl von Paketen, die entlang des Weges warten. 106 Die Schätzungen werden gewonnen aus Bevorzugte Übertragungsleitung für diesen Knoten Schätzung über Zeit oder Entfernung zu diesen Knoten: Verteiltes adaptives Routing – Varianten RCC entscheidet allein (zentrales Routing) alle Wege sind äquivalent (isoliertes Routing) TKDP - 4. Routing im Internet ∞ Achtung: stets das Minimum wird gewählt! 108 B 1 3 3 5 5 7 7 ... ∞ 2 C 2 2 4 4 6 6 8 ... ∞ D 3 3 3 5 5 7 7 ... ∞ E 4 4 4 4 6 6 8 ... ∞ Startabstand in hops von A 1. Austausch 2. Austausch 3. Austausch 4. Austausch 5. Austausch 6. Austausch ... je nach Festlegung der Obergrenze TKDP - 4. Routing im Internet 109 Beispiel 2: Link State Routing (Open Shortest Path First) Hierarchisches Routing Verteiltes, adaptives Routing, als OSPF (Open Shortest Path First) und IS-IS (Intermediate System - Intermediate System) z.B. im Internet eingesetzt Algorithmus: ECHO-Paket misst Umlaufzeit Sender, Liste der Nachbarn mit Verzögerung, Alter periodische oder ereignisgesteuerte (z.B. neuer Nachbar, Ausfall, etc.) Erzeugung Regionen, Cluster, Zonen, Gruppen, ... Backbone-Netz sehr rechenaufwändig, Optimierungen existieren 110 EGP im Internet: Border Gateway Protocol prinzipiell Fluten, aber mit Verfeinerungen: Vernichten von Duplikaten, Zerstören der Information nach gewissem Alter etc. TKDP - 4. Routing im Internet In sehr großen Netzen sind weitere Hierarchien aufgrund zunehmender Größe der Netze möglich Berechnung des kürzesten Pfades zu allen anderen Routern (z.B. Dijkstra) Aufteilung großer Netze in Regionen (∪ Autonome Systeme) Die Knoten in einer Region haben nur Routing-Informationen über ihre eigene Region. In jeder Region gibt es zumindest einen ausgezeichneten Knoten, der als Schnittstelle zu anderen Regionen dient. Aussenden dieses Paketes an alle Nachbarn HELLO-Paket Erstellen eines „Link-State”-Pakets mit allen gelernten Daten Messung der Verzögerung bzw. Kosten zu jedem Nachbarn Grundlage Entdecken neuer Nachbarn 111 Routing in der Gruppenkommunikation (Multicast) Routing unter autonomen Systemen: Routen werden als Pfad zu anderen autonomen Systemen angegeben, interne Details der autonomen Systeme sind nicht bekannt Policy-Vorkehrungen Vorkehrungen für Transit-Routing: Unterscheidung in Transit-Systeme (auch für Durchgangsverkehr) und Stub-Systeme, so genannte Multi-Home-Systeme sind möglich Zuverlässiger Transport über TCP! TKDP - 4. Routing im Internet TKDP - 4. Routing im Internet Jedes Paket enthält entweder Jeder Knoten bestimmt aus den in einem Paket enthaltenen Bestimmungsorten die Menge der Ausgabeleitungen. Für jede zu benutzende Ausgabeleitung wird eine Kopie des Pakets erzeugt. 112 1. eine Liste der Bestimmungsorte, oder 2. eine Bitleiste, welche die Bestimmungsorte angibt, oder 3. alle Empfänger werden anhand einer Kennung (Gruppenadresse) identifiziert (Bsp.: IP-Multicast) Diese Kopie enthält nur die Bestimmungsorte, die über diese Leitung erreicht werden sollen (bei Fall 1) Die Menge der Bestimmungsorte eines Paketes wird also gemäß den Ausgabeleitungen aufgeteilt. TKDP - 4. Routing im Internet 113 Routing in der Gruppenkommunikation (Multicast) II Multicast-Routing mit Empfängerliste Die Pakete müssen an mehreren Ausgängen ausgegeben werden Problem der Adressierung: Da Jeder Empfänger wird im Paket explizit angegeben Sender Liste der Bestimmungsorte Bitleiste, welche die Bestimmungsorte angibt Dem Sender (und dem Router) sind alle Empfänger bekannt Weg zu den Empfängern wird durch Unicast-Routing-Tabelle ermittelt Alle Empfänger werden anhand einer Kennung (Gruppenadresse) identifiziert (Bsp.: IP-Multicast) ´Routing(i)´ ´Incoming Link´ bestimmt die Ausgabeleitung für Paket mit Ziel i R A en D at Date nB Empfänger A R C R R CD R n ate Empfänger B Empfänger C 115 IGP (Interior Gateway Protocol): zur Wegewahl innerhalb einer Verwaltungseinheit (administrative domain oder autonomous system) sei die Ankunftsleitung eines Pakets sei der Ursprungsknoten eines Pakets if Destination Node = All Nodes then if Incoming Link = Routing(Source Node) /* Paket kommt auf dem vermutlich kürzesten Weg vom Source Node */ then Outgoing Link Set := All Links -{Incoming Link} // Weiterleiten else Outgoing Link Set := Ø // Verwerfen des Pakets else Outgoing Link := Routing(Destination Node) TKDP - 4. Routing im Internet D TKDP - 4. Routing im Internet ´Source Node´ C Zusammenfassung: IP-Routingprotokolle Algorithmus B Empfänger D 114 Multicast-Routing: Reverse-Path-Forwarding A ung sor te R Dem Sender (und dem Router) sind die Empfänger i.Allg. nicht bekannt Empfänger werden durch ein separates Routing-Protokoll ermittelt TKDP - 4. Routing im Internet ten tim m Daten D Be s EGP (Exterior Gateway Protocol): Wegewahl zwischen Verwaltungseinheiten, sog. „politische Firewall” 116 RIP (Routing Information Protocol) basierend auf distance-vectorAlgorithmus (überall verfügbar, aber veraltet) OSPF (Open Shortest Path First) basierend auf link-stateAlgorithmus (neuer Standard) IS-IS (Intermediate System-Intermediate System), ebenfalls linkstate-Algorithmus, vornehmlich in backbones eingesetzt EGP (Protokoll gleichen Namens!, veraltet) BGP (Border Gateway Protocol, derzeit Version BGP4, RFC 1771) Anwendungen: z.B. Verhindern von Leiten „fremder” Pakete durch eigenes Netz, obwohl der Weg kürzer ist; politische Restriktionen; Firmenpolitik (Firma X will nicht für den Transport der Pakete von Firma Y bezahlen) TKDP - 4. Routing im Internet 117 Literatur RFCs COMER, D.E. (2002). Computernetzwerke und Internets mit Internet-Anwendungen. Pearson Studium / Prentice Hall, München, 3. überarbeitete Auflage. ISBN 3-8273-7023-X. HUITEMA, C. (1999): Routing In The Internet, 2. Auflage, Prentice Hall Inc., Englewood Cliffs. ISBN 0-13-022647-5. PERLMAN, R. (2003): Bridges, Routers, Switches und Internetworkung Protocols. Addison Wesley, München, 2. Auflage. ISBN 3-8273-2093-3. TANENBAUM, A.S. (2003). Computernetzwerke. Pearson Studium / Prentice Hall, München, 4. überarbeitete Auflage. ISBN 3-8273-7046-9. TKDP - 4. Routing im Internet 118 MALKIN, G.: RIP Version 2 Protocol Analysis, November 1994 (RFC 1721) MALKIN, G.: RIP Version 2 Protocol Applicability Statement, November 1994 (RFC 1722) MALKIN, G.: RIP Version 2, November 1998 (RFC 2453) MALKIN, G.; BAKER, F.: RIP Version 2 MIB Extension, November 1994 (RFC 1724) MILLS, D.L.: Exterior Gateway Protocol formal specification, April 1984 (RFC 904) MOY; J.: OSPF Version 2, April 1998 (RFC 2328) MOY; J.: OSPF Standardization Report, April 1998 (RFC 2329) ORAN, D.: OSI IS-IS Intradomain Routing Protocol, Februar 1990 (RFC 1142) REKHTER, Y.; LI, T.; HARES, S.: A Border Gateway Protocol 4 (BGP-4), Januar 2006 (RFC 4271) TKDP - 4. Routing im Internet 119