www.swtue.de Fernwärme Nichts liegt näher WIR WIRKEN MIT. Fernwärme – komfortable Heizenergie Wohlige Wärme fertig zu Ihnen nach Hause Die meiste Energie im Haushalt wird für Heizung und Trinkwarmwasserbereitung verbraucht. Das Heizungssystem spielt daher eine ganz entscheidende Rolle beim Energiesparen und bei der Schadstoffverminderung. Fernwärme verbindet Versorgungssicherheit mit größtmöglichem Komfort für den Nutzer. Immer mehr Bewohner Tübingens können dank des Fernwärmenetzes der Stadtwerke Tübingen GmbH von dieser komfortablen Heizenergie profitieren. Die Wärme kommt ganz einfach per Leitung ins Haus – so wie Strom, Gas oder Wasser. Damit spart man nicht nur Platz gegenüber herkömmlichen Heizanlagen, sondern schont zudem die Umwelt. Fernwärme ist geruch- und geräuschlos und wird umweltschonend produziert. Kosten für Heizkessel, Brennstofflager, Wartung und Schornsteinfeger entfallen. Durch den hohen Kraft-Wärme-Kopplungs(KWK)-Anteil der TüWärme werden die Anforderungen der Wärmegesetze EWärmeG und EEWärmeG automatisch erfüllt. TüWärme steht für Transparenz bei Preisen und Abrechnung. Umweltschonende Technik – weniger CO2 Durch eine ressourcenschonende Energiegewinnung in unseren Kraftwerken tragen wir dazu bei, den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern. Über 50 % der gesamten Wärmelieferung in Tübingen werden in KWK-Anlagen erzeugt. Gegenüber der konventionellen Erzeugung werden so in Tübingen jährlich rund 10.000 Tonnen CO2 eingespart. Zusätzlicher Pluspunkt: Die Tübinger KWK-Anlagen werden mit Erdgas als umweltfreundlichstem der fossilen Energieträger betrieben. Er verbrennt fast ohne Rückstände und verursacht sehr geringe Emissionen. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Bei der herkömmlichen Stromerzeugung werden fossile Energieträger in einem Kraftwerk verbrannt und in mechanische Energie umgewandelt. Ein dadurch angetriebener Generator erzeugt Strom. Von der eingesetzten Primärenergie werden durchschnittlich nur rund 40 % in Strom umgewandelt. Die restliche Energie wird als Abwärme meist ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Zusätzlich zum Brennstoff für die Stromerzeugung wird weiterer Brennstoff für die Wärmegewinnung durch eine vor Ort installierte Heizanlage benötigt. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugen modernste, langlebige erdgasbetriebene Motoren in einem gekoppelten Prozess Strom und Wärme. Die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme wird für Heizung, Warmwasser und industrielle Zwecke genutzt. Bis zu 90 % der eingesetzten Primärenergie wird in diesem Prozess in Nutzenergie umgewandelt. Die KWK ist eine verhältnismäßig günstige, umweltfreundliche und einfache Art der Wärmeversorgung. Effiziente Technik, hohe Umweltschutzstandards und eine sinkende Stromerzeugung in Großkraftwerken führen zur Reduktion von Schadstoffemissionen. Stromerzeugung el = 40 % 90 Einheiten 36 Einheiten Strom 36 Einheiten Strom 54 Einheiten 100 150 Einheiten Brennstoff Einheiten Brennstoff th = 90 % 54 Einheiten Wärme 60 Einheiten = 36 % th = 54 % el 54 Einheiten Wärme 6 Einheiten Wärmeerzeugung 60 Einheiten Verluste 10 Einheiten Verluste = Wirkungsgrad (Verhältnis zwischen genutzter und eingesetzter Energie) WIR WIRKEN MIT. 3 Die Tübinger Fernwärmenetze Historische Wärmeversorgung in Tübingen Die Kraft-Wärme-Kopplung wird in Tübingen seit über 25 Jahren in der modernen Form eingesetzt. Bereits seit der Eröffnung des Uhlandbads 1914 gibt es aber Fernwärme in Tübingen. Die damaligen Tübinger Gaswerke legten als Vorgänger der Stadtwerke Tübingen die erste städtische Fernwärmeleitung vom Gaswerk Eisenhut über 1,6 km zum Uhlandbad, um das dortige Gebäude einschließlich des Badewassers zu erwärmen. Der Aufbau der Fernwärmenetze wurde in Tübingen ab Ende der 60er-Jahre forciert. Heute haben die Tübinger Fernwärmenetze eine Länge von 37 Kilometern. Insgesamt mehr als 1.100 Gebäude sind daran angeschlossen. So funktioniert Fernwärme Kraft-Wärme-Kopplung direkt vor Ort Kraft-Wärme-Kopplung kann überall dort zum Einsatz kommen, wo Wärme benötigt wird. Große Heizkraftwerke für die Fernwärmeversorgung von ganzen Stadtgebieten. Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Wärmeversorgung von einzelnen Wohngebieten, Schulzentren oder Gewerbeparks. Mittlere und Mini-BHKW für die dezentrale Versorgung von öffentlichen Einrichtungen, Industriebetrieben oder Wohnanlagen. Mikro-BHKW für Eigenheimbesitzer. So funktioniert Fernwärme Bei der Fernwärme werden Verbraucher innerhalb eines Versorgungsgebiets mit Wärme aus einem zentralen Heizkraftwerk beliefert. Dabei wird im KWK-Prozess Wasser als Wärmeträger auf bis zu 110° C erhitzt und über ein Kreislaufsystem aus wärmegedämmten Rohren vom Heizkraftwerk zu den Gebäuden transportiert. An den Hausübergabestationen wird die Wärme aus dem Netz an die Hausheizung übergeben. Das abgekühlte Wasser wird vom Netz übernommen und zurück an das Heizkraftwerk geleitet, wo es erneut erhitzt wird. BHKW Obere Viehweide ABGAS GAS Heißwasser abgekühltes Wasser KRAFT-WÄRMEKOPPLUNG elektrische Energie ins Tübinger Stromnetz MOTOR GENERATOR Wärme genutzt als Fernwärme WIR WIRKEN MIT. 5 Moderne Fernwärmeversorgnung in Tübingen Beispiel: BHKW Obere Viehweide Das effiziente und klimaschonende BHKW Obere Viehweide ist Tübingens größtes Blockheizkraftwerk. Nach verhältnismäßig kurzer Planungs- und Bauzeit wurde der letzte der vier Verbrennungsmotoren des BHKW Obere Viehweide im Jahr 2001 in Betrieb genommen. Baubeginn des Kraftwerks war im Juni 1999. Die Laufzeit derartiger Hochleistungsmotoren beträgt 10 –15 Jahre. Infolgedessen wurden 2013 vier neue Aggregate vom Hersteller GE Jenbacher installiert. Die neuen Motoren verbrauchen rund 6 % weniger Brennstoff als die bisherigen und sind mit einem Gesamtwirkungsgrad von 84 % sogar effizienter. Die Otto-Motoren werden mit Erdgas betrieben, das wesentlich sauberer verbrennt als Erdöl, auch seine CO2-Emissionen sind deutlich geringer. Das gesamte Fernwärmesystem Waldhäuser-Ost mit seinen Teilnetzen Ochsenweide und Hausserstraße wird mit Wärme aus dem BHKW versorgt. Als Betreiber optimieren die Stadtwerke Tübingen das BHKW und dessen Versorgungsnetz durch regelmäßige Wartungen und fortlaufende Modernisierungsmaßnahmen. Daten und Fakten Inbetriebnahme 2001 Modernisierung 2013 Maximale elektrische Leistung 13.408 kW (4 x 3.352 kW) Maximale thermische Leistung 12.116 kW (4 x 3.029 kW) Wirkungsgrad gesamt 84 % Stromproduktion / Jahr 42.400.000 kWh Wärmeproduktion / Jahr 38.200.000 kWh WIR WIRKEN MIT. 7 Moderne Fernwärmeversorgung in Tübingen Beispiel: Elektroerhitzer im Fernheizwerk WHO Als eines der ersten Stadtwerke in Baden-Württemberg setzen die Stadtwerke Daten und Fakten zum Elektroerhitzer Tübingen (swt) einen Elektroerhitzer für die Nutzung von überschüssigem Strom aus regenerativen Energien ein. Dieser wird durch witterungsbedingte Produktionsspitzen insbesondere von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen erzeugt und kann durch den Elektroerhitzer in Wärme ungewandelt werden und anschließend gespeichert oder direkt ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Hintergrund ist der Betrieb der Stromnetze bei einer konstanten Frequenz von 50 Hertz (Hz). Unvorhergesehene Schwankungen zwischen Stromeinspeisung und Verbrauch, müssen durch so genannte Regelleistung rasch ausgeglichen werden. Dabei wird in drei Arten von Regelleistung unterschieden: Primärregelleistung, die nach 30 Sekunden vollständig verfügbar sein muss, sowie Sekundärregelleistung (nach 5 Minuten) und die Minutenreserve (nach 15 Minuten). Muss bei potenzieller Überlastung des Stromnetzes Energie abgeführt Inbetriebnahme 2013 Elektrische Leistung 5.000 kW Wasserinhalt Druckkörper 1.980 Liter Wasserspeicher Fernwärme 400 m3 (2 x 200 m3) Betriebstemperatur 115 °C Anschlussspannung 690 Volt werden, spricht man bei dieser Ausgleichsleistung von negativer Regelleistung. In Tübingen können die Stadtwerke die Leistung des Elektroerhitzers von 5.000 kW am Markt für Regelleistung als negative Regelleistung anbieten, um Stromspitzen aus regenerativen Quellen zu verwerten. Überwacht und aktiviert wird der Elektroerhitzer im Bedarfsfall vom übergelagerten Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW. Das Prinzip des Elektroerhitzers gleicht dem eines Tauchsieders, allerdings mit anderen Dimensionen: 264 strombetriebene Heizstäbe erhitzen Wasser auf 115 ° C. Dieses fließt mit einem Druck von neun bar durch einen zylinderförmigen Druckkörper mit fünf Metern Länge und einem Durchmesser von einem Meter. Das erhitzte Wasser wird je nach Bedarf entweder direkt in das Fernwärmenetz eingespeist, oder zunächst in zwei Wärmespeichern mit einem Volumen von jeweils 200 m³ (200.000 l) gespeichert. Dabei kann der Elektroerhitzer eine maximale Leistung von 5.000 kW aus dem Stromnetz ziehen, so viel wie zwei moderne Windkraftanlagen bei Volllast einspeisen können. Die Stromverwertung mit dem Elektroerhitzer bringt dreifach Vorteile: Sie trägt zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Sie schont die Umwelt, weil durch die Wärmeerzeugung aus überschüssigem EEG-Strom, Gas als Brennstoff in den Heizwerken eingespart wird. Sie ist eine Art virtueller Stromspeicher für erneuerbare Energien, weil das eingesparte Gas bei Bedarf in einem BHKW „verstromt“ werden kann. WIR WIRKEN MIT. 9 Ihr Weg zur TüWärme Sie melden Ihr Interesse an der Fernwärmeversorgung durch die Stadtwerke Tübingen (swt) an und teilen den Wärmebedarf des zu versorgenden Anschlussobjektes mit. 1. Anschlussüberprüfung Im ersten Schritt überprüfen die swt, ob das jeweilige Anschlussobjekt in der Nähe einer Fernwärmeleitung liegt und daran angeschlossen werden kann. Ist der Anschluss möglich, so werden eventuell weitere Daten benötigt wie z. B. ein Lageplan zur besseren Kalkulation der erforderlichen Maßnahmen. 2. Kalkulation und Angebotserstellung Die Kosten für den Hausanschluss werden anhand der uns mitgeteilten Daten kalkuliert. Sie erhalten für das Anschlussobjekt ein entsprechendes Angebot. 3. Angebotsannahme Sie erteilen uns Ihren Auftrag, indem Sie uns das dem Angebot beiliegende Formular „Auftrag zur Erstellung eines Fernwärmeanschlusses“ unterschrieben zusenden. 4. Anschluss und Vertragsabschluss Nach Eingang des Beauftragungsformulars wird der Hausanschluss verlegt und je nach Lieferumfang die Übergabestation errichtet. Die Hausanschlusskosten stellen wir Ihnen nach Beendigung der Baumaßnahmen in Rechnung. Nach Zahlungseingang schließen wir mit Ihnen einen Wärmeversorgungsvertrag ab. Was wir von Ihnen benötigen: Anschrift des Gebäudes Ansprechpartner Anschlussleistung Lageplan Sämtliche Formulare stehen Ihnen unter www.swtue.de/tuewaerme zum Download zur Verfügung. WIR WIRKEN MIT. 11 Wir sind für Sie da! Alle Fragen rund um Ihre Fernwärmeversorgung beantworten wir Ihnen gerne. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Montag – Freitag: 8.00 – 17.00 Uhr oder nach Vereinbarung Stadtwerke Tübingen GmbH Wärmeversorgung Eisenhutstraße 6 72072 Tübingen Telefon 07071 157-455 [email protected] Gedruckt auf RecyStar Polar (aus 100 % Altpapier), ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen Blauer Engel Fotos: Getty Images, Fotolia, Gudrun de Maddalena | Gestaltung: hemmerich.de | Illustrationen: hemmerich.de, Goldersbach Design WIR WIRKEN MIT. 11/2013 Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite unter www.swtue.de/tuewaerme