Messtechnische Erfassung der thermischen Energie - Kälte 24. GLT-Anwendertagung in Rostock 2010 AQUAMETRO Messtechnik GmbH Zum Panrepel 24 28307 Bremen Dipl.-Ing. Reinhard Huckauf 1 Seite Hauptanwendungen für Kältemessungen Verursachergerechte Verteilung der Kälteerzeugungskosten auf Mieter oder Kostenstellen Überwachung von Leitungsnetzen zentraler Kälteerzeugungsanlagen (Fernkälte) Überwachung der Leistungsziffer von Kältemaschinen (Projektabnahme, präventive Wartung) Überwachung von Kältespeichern 10.10.2010 2 Weshalb zugelassene Kältezähler? - Kälteerzeugung für Gebäudeklimatisierung oder Kühlung verursacht einen hoher Anteil der Gebäudebetriebskosten. - Die Messung von Kälteenergie ist daher ein unverzichtbares Instrument der Energieoptimierung und der verursachergerechten Kostenverteilung. - Kühlkreisläufe stellen erhöhte Anforderungen an das Messsystem und müssen verschärften Prüfkriterien der PTB K7.2 erfüllen, um in der Praxis zuverlässig zu funktionieren. - Behauptung: Herkömmliche Wärmezähler sind nicht für die Kältemessung geeignet! 10.10.2010 3 Themen und Ziele • Kältemengenmessung – gesetzliche Änderungen (nationales Recht) • Veröffentlichungen (Quellen) • Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB • Zulassungszeichen (Kälte / K 16) der PTB • Empfehlungen für die Praxis 10.10.2010 4 Veröffentlichungen (Quellen) • Bundesgesetzblatt Jahrgang 2007 Teil 1 Nr.4, ausgegeben zu Bonn am 12. Februar 2007 • Artikel 2: Diese Verordnung tritt am Tag nach der Verkündigung in Kraft (08. Februar 2007) • Vierte Verordnung zur Änderung der Eichordnung • Seite 100: Messgeräte für thermische Energie • Seite 101: Abschnitt 2 „Kältezähler“ innerstaatliche Anforderungen • Eichordnung Anlage 22 / Abschnitt 2 / Kältezähler / innerstaatliche Anforderungen 10.10.2010 5 Veröffentlichungen (Quellen) Kältezähler (Begriffsbestimmung nach EO Anlage 22 Abschnitt 2): Ein Kältezähler ist ein Gerät, das dafür auslegt ist, in einem Wärmetauscher-Kreislauf die Wärme zu messen, die von einer als Wärmeträgerflüssigkeit bezeichneten Flüssigkeit im Kühlbetrieb aufgenommen wird. 10.10.2010 6 Veröffentlichungen (Quellen) Wärmezähler (Begriffsbestimmung nach EO Anlage 22 Abschnitt 1): Ein Wärmezähler ist ein Gerät, das dafür auslegt ist, in einem Wärmetauscher-Kreislauf die Wärme zu messen, die von einer als Wärmeträgerflüssigkeit bezeichneten Flüssigkeit im Heizbetrieb abgegeben wird. 10.10.2010 7 Veröffentlichungen (Quellen) EO Anlage 22 Abschnitt 2 3.2 Inbetriebnahme Kältezähler: ¾ in Wohnhaushalten und/oder zum Zwecke der Verteilung auf die Verbraucher ist mindestens ein Kältezähler der Klasse 3 erforderlich ¾ Die Messung der ausgetauschten Wärme mit Durchflusssensoren der Ausführung qp ≥ 6 m³/h ist im gewerblichen Bereich und/oder in der Industrie mindestens mit einem Kältezähler der Klasse 2 durchzuführen. ¾ für Neuinstallationen in Rohrleitungen kleiner/gleich DN 25 ist der Einbau kurzer Fühler nur direkt eintauchend vorzusehen. 10.10.2010 8 Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB 10.10.2010 9 Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB Inhaltsübersicht: I Kältezähler II Zusätzliche Untersuchung an kombinierten Kälte- und Wärmezählern III Eichung Kältezähler IV Zählwerkkontrolle und Schnittstellenprüfung 10.10.2010 10 Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB I Kältezähler 1. Messtechnische Untersuchungen im Rahmen der Baumusterprüfung 1.1 Prüfungen zum Nachweis der Einhaltung der Fehlergrenzen unter mechanischen Umgebungsbedingungen (Mechanische Klasse M1 M2 M3) a) Sinusförmige Vibrationen (mechanischen Schwingtisch 100 Hz) b) Erschütterungen (Schockbeanspruchung / freier Fall) 1.2 Klimaprüfung zur ständigen Betauung Testbedingungen und Prüfkriterium: (Prüfzeit jeweils mindestens 96 Stunden) + Sicherstellung, dass innerhalb des Prüfzeitraums ständig Kondenswasser auf der gesamten Geräteoberfläche abgeschieden wird. 10.10.2010 11 Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB II Zusätzliche Untersuchung an kombinierten Kälte- und Wärmezählern 1. Eignungsprüfung für Durchflusssensoren 1.1 Verlagerung der Messabweichung in Funktion zur Temperatur 1.2 Prüfung der Messbeständigkeit von Durchflusssensoren 2. Schleichmengenunterdrückung und Umschaltung der Energieanzeigen Wärme / Kälte 10.10.2010 12 Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB III Eichung Kältezähler 1. Eichfehlergrenzen und messtechnische Prüfungen 1.1 Kältezähler Prüftemperaturen für Temperaturfühler von Kältezählern 1.2 Vollständige kombinierte Kälte- und Wärmezähler und deren Teilgeräte Durchflusssensor und Rechenwerk - Prüfpunkte und Eichfehlergrenzen vollständiger kombinierter Kälte- und Wärmezähler und deren Teilgeräten Durchflusssensor und Rechenwerk - Hystereseprüfung und Prüfung zur Schleichmengenunterdrückung der Energieanzeige kombinierter Kälte- und Wärmezähler 1.3 Temperaturfühlerpaare kombinierter Kälte- und Wärmezähler 1.4 Eichfehlergrenzen und Prüfpunkte für Rechenwerke kombinierter Kälteund Wärmezähler mit angeschlossenen Temperaturfühlern 10.10.2010 13 Technische Richtlinien (K 7.2) der PTB III Eichung Kältezähler 1.1 Kältezähler Prüftemperaturen für Temperaturfühler von Kältezählern 10.10.2010 14 Technische Richtlinien (K 16) der PTB Zulassungszeichen 10.10.2010 15 Technische Richtlinien (K 16) der PTB Zulassungszeichen (Kälte) Die Kennzeichnung der Bauart (22.76 / 08.01) setzt sich zusammen aus dem Zeichen für die Zählerart (22.76) im oberen Feld 22 Anlage EO 08 Zulassungsjahr 22.76 08.01 76 Zählerart 01 fortlaufende Nr. und der Bauartnummer (08.01) im unteren Feld 10.10.2010 16 Technische Richtlinien (K 16) der PTB Zulassungszeichen Die Vollversammlung für das Eichwesen 2006 beschloss die Vergabe neuer Zulassungszeichen für national geregelte Kältezähler, die mit der 4. Verordnung zur Änderung der EO in Anlage 22, Abschnitt 2 geregelt werden. Z 22.72: Vollständiger Kältezähler Z 22.74: Teilgerät Rechenwerk für Kältezähler mit fest angeschlossenem Temperaturfühlerpaar Z 22.75: Teilgerät Rechenwerk für Kältezähler für den Anschluss austauschbarer Temperaturfühler Z 22.76: Teilgerät Durchflusssensor für Kältezähler Z 22.77: Teilgerät Temperaturfühlerpaar für Kältezähler 10.10.2010 17 Zulassungszeichen Richtlinie 2004/22/EG Wärmezähler An Wärmezählern, die einem Konformitätsbewertungsverfahren unterzogen worden sind, wird vom Hersteller die Konformitätskennzeichnung angebracht und zwar nach folgendem Muster: - Die CE-Kennzeichnung: das Symbol „CE“ mit einer Mindesthöhe von 5 mm. - Die zusätzliche Metrologie-Kennzeichnung: Buchstaben „M“ und die letzten beiden Ziffern des Jahres, in dem die Konformität erklärt wurde. - Die Angaben müssen durch ein Rechteck eingerahmt sein, dessen Höhe der CEKennzeichnung entspricht. - Die Kennnummer der benannten Stelle: Kennnummer der benannten Stelle, die den Hersteller bei der Konformitätsbewertung unterstützt hat. - Die Reihenfolge dieser Kennzeichnung ist vorgeschrieben und muss unbedingt eingehalten werden 10.10.2010 18 Qualitätsmerkmale für die metrologische Teilgeräte 10.10.2010 19 Qualitätsmerkmale für das metrologische Teilgerät „Rechenwerk“ Genauigkeit der Analog-Digital-Wandlung (ADW = Umwandlung des TemperaturfühlerWiderstands in eine digitale Information) Algorithmus zur Energieberechnung Berechnungsintervall Anschlussmöglichkeiten für Temperaturfühler (2-, 3- oder 4-Leitertechnik) ΔΘ min E c = ± ( 0 .5 + )% ΔΘ 10.10.2010 20 Analog-Digital-Wandlung (ADW) Rechenwerkstyp Auflösung ADW Auflösung in Einzelschritten Auflösung des Temperaturwerts Standardausführungen 12 Bit 4.096 ca. 43 mK Calec® ST 16 Bit 65.536 ca. 2,7 mK Calec® energy master 24 Bit 16.777.216 ca. 0,04 mK Beispiel: Kälteanlage Vorlauftemperatur: 6 °C Rücklauftemperatur: 12 °C Temperaturdifferenz: 6 K 10.10.2010 Rechenwerkstyp Fehlerpotential für Energieberechnung (Enthalpiedifferenz) Standardausführung +/- 1,42 % Calec® ST +/- 0,09 % Calec® energy master +/- 0,001 % 21 Dynamische Einflüsse Beispiel: Kälteanlage mit einem Nenndurchfluss von 6 m³/h, nichtlineare Temperaturänderung im Vorlauf von 6 °C auf 9 °C innerhalb von 5 Minuten, Temperatur im Rücklauf: 12 °C Impulswertigkeit des Durchflusssensors (Liter / Impuls) Amflo® MAG Smart 0.025 Amflo® MAG Pro 0.05 Topas PMG 1 Durchflusss ensor in Standardausführung 10 Calec® ST und Calec® energy master mit Netzbetrieb 1 -0.12 % -0.12 % -0.17 % -0.78 % 10 -1.28 % -1.29 % -1.44 % -2.86 % -3.48 % -5.93 % -3.48 % -5.93 % -3.48 % -5.93 % -3.48 % -5.93 % Messintervall des Rechenwerks (sec) Rechenwerk mit Batteriebetrieb in Standardausführung 30 60 10.10.2010 22 Die Wahl der Messeinrichtungen=> Auswirkungen auf Ihre Energiekosten Richtige Auswahl für Ihre Kälteanlagen / Kälteverteilung: - Genauigkeit der Analog-Digital-Wandlung - Algorithmus zur Energieberechnung - Berechnungsintervall - Anschlussmöglichkeiten für Temperaturfühler (2- oder 4-Leitertechnik) - Präzision des Durchflusssensors (hochauflösend und bestens geschützt) 10.10.2010 23 Zum Schluss Wir stehen Ihnen zur Verfügung : - nach dem Vortrag ! ...in Bremen unter 0421 87164 - 0 ...über Handy R. Huckauf 0172- 416 13 07 oder Email [email protected] oder www.aquametro.com Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 10.10.2010 24