Mohn

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MOHN
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Mohn stammt ursprünglich wahrscheinlich von der Südküste des Schwarzen Meeres
und zählt zu den ersten Kulturpflanzen der Menschheit. Eine Wildform des Mohns
war bereits in der sogenannten bandkeramischen Kultur Mitteleuropas (fünftes bis
vier tes Jahr tausend vor Christus) nachweisbar. In Pfahlbauten des Alpenvorlandes
wurden Samen des Schlafmohns (Papaver somniferum) gefunden.
Im Mittelalter ging man dazu über Mohn feldmäßig anzubauen. Mohnöl wurde beispielsweise für Beleuchtungszwecke in Kirchen verwendet, Mönche isolier ten die
Opiate und kannten um deren Bedeutung als Schmerzmittel. Aus dieser mittelalterlichen Zeit der Mohnwir tschaft stammen vermutlich auch Personennamen wie
„Moher“, „Mohnhaupt“, „Mohnhäuptl“, ebenso wie die vom mundar tlichen „Magen"
herzuleitenden Namen „Magenbauer“ oder „Magenschab“.
Die Blüte des Klatschmohns ist in
unseren Breiten meist feuerrot.
Der Ruf des Mohns ist verschiedenar tig – zum einen galt er als Symbol der
Fruchtbarkeit und war der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter geweiht, zum anderen galt
er aber auch als Sinnbild des Schlafes, der Träume und des Todes. Für diese unterschiedliche Einschätzung des Mohns gibt es eine Erklärung: Auf der einen Seite ist
Mohn eine ungeheuer fruchtbare Pflanze, denn in einer Samenkapsel befinden sich
bis zu 3000 Samenkörner. Andererseits gewinnt man aus dem bräunlich-weißen
Milchsaft der unreifen Kapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum) ein Alkaloid,
aus dem man unter anderem Opium und Heroin herstellt. Medizinisch bedeutsam
Die meisten Pflanzen blühen von
Mitte Mai bis Anfang Juli, die
Blütezeit dauert aber meist nur
etwa zwei Wochen.
ist neben dem Gehalt an Morphin, das in Reinform als Schmerzmittel Verwendung
findet, auch das Codein zur Herstellung von hustenreizstillenden Medikamenten.
Der in Niederösterreich vor allem im Waldvier tel kultivier te Mohn gehör t zur
Familie des Graumohns und ist besonders arm an Opiaten. Darüber hinaus enthalten die reifen Samen keine gefährlichen Stoffe mehr. Die Ar ten des Mohns sind einbis zweijährige milchsaftführende Kräuter oder Stauden, deren Blätter meist gelappt
Schon bei den Griechen galt Mohn
als Symbol der Fruchtbarkeit.
oder geteilt sind. Sie blühen rot, weiß, blau, gelb oder violett und bilden die charakteristischen, kugelförmigen Kapselfrüchte aus. Die meisten heimischen Ar ten blühen
Anfang bis Mitte Juli, die Blütezeit dauer t meist nicht länger als zwei Wochen.
In Niederösterreich wird der Mohn seit den 80er Jahren, insbesondere im
Waldvier tel wieder kultivier t. In manchen Dörfern – wie im „Mohndorf
Armschlag“ dreht sich alles um den Mohn, von einem Mohnlehrpfad bis hin
zu besonderen Mohnschmankerln beim Wir ten des Dorfes wird der Besuch
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insbesondere während der Blütezeit ein
unvergessliches Erlebnis.
ZUSAMMENFASSUNG: Mohn ist eine extrem vielfältige Pflanze – sowohl
was ihre Nutzung als auch ihren Ruf betrifft. Sie galt früher schon allein wegen ihrer
Farbe als Symbol der Fruchtbarkeit. Die Pflanze stellt sehr hohe Ansprüche an die
Saatbettbereitung und Sätechnik. Vor allem im Waldvier tel gibt es zur Blütezeit zahlreiche Mohnfelder, die das Landschaftsbild verschönern.
Der Anbau von Mohn erforder t aufgrund der hohen Ansprüche der Pflanze besondere Kenntnisse und Erfahrung von den Landwir tInnen. Sommermohn sollte als Langtagspflanze so früh wie möglich gesät werden. Mohn stellt sehr hohe Ansprüche an die
Saatbettbereitung und Sätechnik. Aufgrund der sehr geringen Samengröße muss das
Mohn ist eine sehr anspruchsvolle
Pflanze.
Saatbett fein hergerichtet werden, was die Verschlämmung bzw. die Verkrustungsneigung erhöht. Das Saatgut sollte dann etwa 0,5 bis maximal einen Zentimeter tief
ausgesät werden. Die Saatmenge liegt zwischen 0,4 und 0,7 kg je Hektar. Im
Endbestand sollten sich rund 50 bis 70 Pflanzen pro Quadratmeter befinden.
Natürlich kann man auch im eigenen Gar ten oder am Balkon den Versuch wagen,
eigenen Mohn anzupflanzen. Einfach im April einige Mohnsamen in die Erde streuen
und abwar ten. Mohnpflanzen lieben trockene, durchlässige und kalkhaltige Böden in
Da die Samen sehr klein sind, sollte das Saatbett vor Verschlammung
geschützt sein.
voller Sonne.
Gleich nach
der Blüte
sollte man
die Stängel
der Pflanze
zurückschneiden –
In den reifen Mohnkapseln sind bis
zu 3000 schwarze kleine Samen.
Aus ihnen wird zum Beispiel
Mohnöl gewonnen.
das erhält
ihre
Lebenskraft.
Mohnblüten
für Sträuße
schneidet man
am besten schon
als Knospen. Sie verblühen
leider schnell.
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Mohn ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Gewächs. Seine Blüte ist sowohl in
ihrer Form als auch in ihrer Farbe unverkennbar, gleichzeitig sind seine
Nutzungsmöglichkeiten vielfältig: Sie reichen von heilend bis gefährlich, von
ernährend bis schmückend, von kultisch bis namensgebend (siehe Sachinformation).
Mit Mohn gäbe es eine ganze Reihe von Projekten – man denke alleine an die
Mohnküche, die eine Reihe auf Mohn basierende Rezepte bereithält. Wir wollen im
Anschluss einige kleine Mohnprojekte vorstellen.
Mohnblüten pflückt man am besten
schon als Knospen, denn sie verblühen schnell.
LERNZIELE:
Eine alte, niederösterreichische Kulturpflanze wird vorgestellt und kennen gelernt.
Die Vielfalt der Nutzung einer Pflanze wird gezeigt, angefangen von der getrockneten Blüte bis zu einfachen Gestecken – gefer tigt aus der
Fruchtkapsel der Mohnpflanze.
Förderung der handwerklichen Arbeit im Umgang mit
Naturmaterialien.
Mohn blüht rot, weiß, blau, gelb
oder violett.
INFORMATIONSTEIL: Alle Mohnprojekte können parallel in der Klasse
oder im Schulgar ten (bei Vorhandensein von Tischen) durchgeführ t werden. Parallel
durchgeführ t sollten zwei Schulstunden ausreichen – je nach Ausbau der Projekte
auch länger.
ORT: Schulklasse oder Schulgar ten.
ZEITAUFWAND: Zwei Schulstunden.
Für die Schule bieten sich diverse
Mohnprojekte an: Mohngestecke,
Mohnkuchen, Mohntaschen u.v.m.
KOSTEN: keine.
PROJEKT 1: Gestecke aus Mohnkapseln basteln
Manche Gär tnereien bieten getrocknete Mohnkapseln zum Kauf an. Sie können
ein schönes Basismaterial beim Bau eines Naturgesteckes sein. Neben den Kapseln
kann man noch Zapfen aller Ar t verwenden, weiters Mistelzweige, die Früchte
der Platanen, Hagebutten der wilden Rose etc.
Das Mohngesteck wird mit dünnem Draht zusammengebunden. Bunte Bänder
können das Gesteck zu einem geschmückten Geschenk werden lassen.
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DI DAK TIS C HE
UM SET ZU N G
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MATERIALIEN: neben den Kapseln Naturmaterialien wie beschrieben,
dünner Draht, Haken zum Aufhängen der Gestecke in der Klasse, bunte Bänder.
PROJEKT 2: Mohnkuchen
Es gibt zahlreiche Rezepte, die mit Kindern durchgeführ t werden können wie Mohnstrudel, Mohnkuchen oder Mohntor te.
Dieses Rezept ist sehr einfach in der Handhabung, denn als Maßeinheit dient ein
Becher (= Sauerrahm-Becher verwenden)!
Einen Mohnkuchen zu backen geht
sehr schnell und überdies schmeckt
er köstlich!
ZUTATEN: 1 Becher Sauerrahm, 3 Eier (ganz), 1 Becher Zucker (Staub- oder
Kristallzucker), 0,5 Packerl Vanille, 1 Becher gemahlener Mohn, 0,5 Becher Öl, 1 Becher
Mehl, 0,5 Packerl Backpulver.
ZUBEREITUNG:
Sauerrahm in eine Schüssel leeren,
Gemeinsames Arbeiten macht Spaß!
Becher auswaschen und als
Maßeinheit verwenden.
Die Eier mit Zucker schaumig
schlagen - danach Vanille beigeben.
Sauerrahm und Mohn beimengen.
Öl langsam eingießen.
Die fertigen Mohntaschen kommen
nun ins Backrohr.
Zum Schluss das mit Backpulver
versiebte Mehl unterheben.
Kuchenform ausfetten und mit
Mohnmasse befüllen.
Backrohr vorheizen und bei 180°
(Heißluft) ca. 40 Minuten backen.
Ausgekühlten Kuchen mit
Schokoladeglasur überziehen,
eventuell bunt verzieren
(Schokobons) und ser vieren!
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A R B EIT S B LAT T
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In der Mitte des Blattes siehst du eine Mohnpflanze von der
Wurzel bis zur Blüte.
Die Blüte des „Klatschmohns“ ist in
unseren Breiten meistens feuerrot.
Wenn du sie presst, kann ein Blütenblatt
bis zu acht Zentimeter groß werden.
Früher wurden die Blütenblätter zur
Herstellung von roter Tinte verwendet.
In den reifen Mohnkapseln sind bis zu
3000 (meist) schwarze, kleine Samen.
Aus ihnen wird Mohnöl gewonnen,
Bäckereien verwenden sie für den
„Mohnkuchen“ oder das
„Mohnweckerl“.
Einst gehör te der Mohn zu den
Getreideunkräutern. Durch den
Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln
wurde die Pflanze auf Schuttplätze
oder Wegränder zurückgedrängt.
Der Mohn galt als Symbol der Fruchtbarkeit und war der
griechischen Fruchtbarkeitsgöttin Demeter geweiht.
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A R BEIT S BLATT
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Wie viele Mohnblumen sind in dieser Wiese versteckt?
Finde sie und bemale sie!
Löse nun folgende Aufgaben:
+
+
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=
-
=
-
=
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