Datum: 27.08.2013 Neue Luzerner Zeitung AG 6002 Luzern 041/ 429 51 51 www.luzernerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 78'398 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 831.5 Abo-Nr.: 831005 Seite: 9 Fläche: 64'271 mm² «Nur Musiker sein, reicht nicht mehr» Backstage im KKL: der amerikanische Perkussionist Ross Karre (30) mit seinen Schlaginstrumenten. Bild Dominik Wunderli Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 50944104 Ausschnitt Seite: 1/3 Datum: 27.08.2013 Neue Luzerner Zeitung AG 6002 Luzern 041/ 429 51 51 www.luzernerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 78'398 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 831.5 Abo-Nr.: 831005 Seite: 9 Fläche: 64'271 mm² zusammengefunden. Wir spielten ein INTERVIEW ROMAN KÜHNE [email protected] VORSCHAU Der Perkussionist Ross Karre startete seine Karriere in der Lucerne Festival Academy. Heute kommt er als «Vorbild» nach Luzern. Ross Karre, im Oktober haben Sie eine grosse Premiere. Ross Karre: Ja, da habe ich mit dem National Symphony Orchestra im Kenne- dy Center in Washington eine Uraufführung des Komponisten Roger Reynolds, der ja schon den Pulitzer-Preis gewann. Allerdings spielen Sie da nicht Perkussion, was Sie ja studiert haben. Karre: Ich begleite das Projekt filmisch. Auf drei Leinwänden setze ich die Ge- Sie sprechen von heute. War es denn Stück von Edgar Va&se für 12 Schlaginsfrüher anders oder sogar besser? trumente. Bis heute sind wir zusammenKarre: Früher hatte man einen Job an geblieben und stellen jedes Jahr mindes- einer Universität oder in einem Sinfonie- tens ein grösseres Projekt auf die Bühne. orchester. Heute werden, aus Kosten- Diesen reichen, auch in Luzern gewonnenen Erfahrungsschatz, möchten wir gründen, fast nur noch Teilzeitaufträge gerne weitergeben. vergeben. In New York, Boston oder Chicago, den wichtigsten Orten für zeitgenössische Musik, kann man nur versuchen, auf der Basis von Projekten zu überleben. Ich habe das Glück, im International Contemporary Ensemble in New York zu spielen, wo ich pro Jahr 40 Auftritte absolviere. Dies gibt mir eine Basis und eine gewisse Ruhe. Am nächsten Sonntag führen Sie mit dem Ensemble XXII im KKL eine Uraufführung auf Wie kam es dazu? Karre: Auf einen Komponistenwettbewerb hin haben sich über 100 Autoren gemeldet. Wir haben dann Milica Djordjevic (*1984) ausgewählt. Sein Werk «Zapis für zwölf Schlagzeuger» ist extrem spannend und vielfältig. Dann spielen wir nächste Sie realisieren eigene Projekte, spielen Woche noch im römischen Theater Au- in einem Orchester was führt Sie gusta Raurica in einer Produktion des seit 2004 nach Luzern immer wieder Schweizer Schlagzeugers und Komponiszur Luzerner Festival Academy? ten Fritz Hauser. Auch dies eine Urauf- schichte, die Briefe George Washingtons, Karre: Luzern war und ist für mich sehr führung. bildlich in Szene, zeitgleich zu drei Er- wichtig. Hätte man mich vor 10 Jahren zählern und zur Orchestermusik. Daran gefragt, ob eine Karriere als zeitgenössiIn der Academy werden also Freundhabe ich jetzt fast zwei Jahre gearbeitet. scher Musiker möglich ist, wäre mir dies schaften fürs Leben geschlossen? irrsinnig vorgekommen. In Luzern sah Karre: (lacht) Teilweise gehen sie sogar ich, dass es funktionieren kann. Viele über das Musikalische hinaus. Meines LUCERNE Musiker bekommen hier Kraft, Ideen und Wissens wurde das erste «Academy»- FESrtIVAL Wissen, um eine Laufbahn in der Moder- Baby bereits geboren. ne einzuschlagen. Für mich war die Academy wie eine Art Kick-off. Ich begann Ist das nicht etwas ungewöhnlich für kreativer zu arbeiten, suchte grössere einen klassisch ausgebildeten Musi- Risiken - und siehe da, es funktionierte. ker? Karre: Nach meinem Doctor of Musical Ist die Academy in den USA denn Arts habe ich ein Kunststudium in Video sehr bekannt? angehängt. Es ist heute für einen Musiker, Karre: In New York existiert wohl kaum vor allem wenn er sich in der «Moderne» ein jüngeres Ensemble, in welchem nicht bewegt, fast unmöglich, nur über die Musik ein Auskommen zu finden. Nur Musiker sein, reicht heute nicht mehr. Zumindest in den USA ist dies so. In Europa scheinen da andere Gesetze zu HINWEIS Auftritte mit dem Ensemble XII am 1. September im Luzerner Saal, KKL (17.20 Uhr, freier Eintritt, 21 Uhr: Fr. 30.) Absolventen der Academy spielen. Für mich gibt es zwei Orte auf der Welt, wo man wirklich als «Contemporary Artist» durchstarten kann: Darmstadt und Lu- zern. Luzern ist dabei eine Art Gegenentgelten. Ich lebe momentan in New York, wurf zu Darmstadt. Während dort mehr Brooklyn. Dort sind fast alle BerufskolleKomposition im Zentrum steht, sind gen auf mehreren Ebenen tätig. Sie be- die es hier die Musiker und die Aufführungen. sitzen meist einen Abschluss auf einem Instrument, haben noch ein Standbein in der Elektronik und arbeiten fast immer multimedial. Viele sind auch als Konzertorganisatoren tätig. Dies ist natürlich auch eine Folge des Zeitgeistes. Die Multime- Sie selber haben ja von diesen Kon- takten direkt profitiert. Dieses Jahr hat man Sie eingeladen, um selber Inspiration für die nächste Generation zu sein. dialität der Kunst, die Gleichzeitigkeit Karre: Unsere Schlagzeuggruppe Ensem- verschiedener auditiver und visueller Kable XII hat hier im Jahr 2005 erstmals näle spiegelt direkt unser wirkliches Leben. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 50944104 Ausschnitt Seite: 2/3 Datum: 27.08.2013 Neue Luzerner Zeitung AG 6002 Luzern 041/ 429 51 51 www.luzernerzeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 78'398 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 831.5 Abo-Nr.: 831005 Seite: 9 Fläche: 64'271 mm² Schlagzeuger und Videokünstler KARRIERE Der 30-jährige US-ame- rikanische Schlagzeuger Ross Karre ist Mitglied der in Luzern entstandenen Perkussionsgruppe «Ensemble XII», die Pierre Boulez als die «nächste Generation in der Evolu- tion der Schlaginstrumente» bezeichnete. Nach seiner musikalischen Ausbildung an der San Diego University in Kalifornien absolvierte er zusätzlich ein Kunststudium. Ross Karre konnte seine audiovisuellen Projekte schon in diversen Sälen Europas und der USA, von der Glas- gow Concert Hall bis National Art Gallery in Washington aufführen. Im Oktober ist die Uraufführung seiner visuellen Ummalung eines Sinfonie- projektes des National Symphony Orchestra im Kennedy Center geplant. Beispiele seiner filmischen Arbeit können auf www.rosskarre. com angesehen werden. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 50944104 Ausschnitt Seite: 3/3