"Heuschnupfen" im Herbst - Apotheke Graz Shopping Nord

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"Heuschnupfen" im Herbst
Leise, still und heimlich fasst ein Immigrant in
Österreich
Fuß,
ein
waschechter Amerikaner.
Die
unscheinbare
Pflanze, deren Aussehen
den meisten von uns unbekannt ist, kommt mittlerweile auch in Graz vor und
verbreitet alljährlich im
Spätsommer und Herbst
Schrecken unter den
Allergikern. Das Beifußblättrige Traubenkraut
(lat. Ambrosia artemisifolia) ist bei uns eher unter
dem englischen Namen
ragweed bekannt, was
wörtlich
übersetzt
„Fetzenkraut“ bedeutet.
Seine Heimat sind die
Prärien Nordamerikas.
Ende
des
19.
Jahrhunderts wurde es
bereits nach Europa eingeschleppt, doch erst in den
letzten 25 Jahren hat es
sich in vielen Regionen
festgesetzt, Tendenz steigend. Neophyten heißen
die Neuankömmlinge aus
dem
Tierund
Pflanzenreich.
Einige sind uns bereits
so vertraut, dass wir sie als
einheimisch betrachten.
Die Kanadische Goldrute
schmückt im Spätsommer
mit ihren gelben Blütenrispen unsere Wegränder
und liefert einen wertvollen
Nierentee. Für manche
heimische Pflanzenart ist
der wild wuchernde Zuwanderer allerdings ein
übermächtiger Konkurrent.
Auch die Nachtkerze
stammt aus Nordamerika
und wird wegen ihres wertvollen Samenöls geschätzt.
Wenig Freude haben wir
dagegen mit den Vordringen der Spanischen Wegschnecke, der Biberratte
und eben auch des
Ragweed.
Dieses "Unkraut" ist
wärmeliebend und wird
sich mit der Klimaerwärmung bei uns noch
wohler fühlen. Es produziert in seinen unauffälligen Blüten massenhaft
Pollen, die durch den Wind
verbreitet werden, und verbreitet große Mengen an
Samen.
Meist gelangt es zuerst
mit verunreinigtem Vogelfutter in unsere Gärten,
dann über Straßenränder
und Brachland in unsere
Felder. In Gebieten mit verbreitetem Vorkommen leiden zwischen 10 und 20%
der Bevölkerung an einer
Allergie
gegen
diese
Pflanze.
Sie äußert sich mit
"Heuschnupfen",
z.T.
auch mit Hautreizungen
nach Kontakt mit der
Pflanze und häufiger als
bei anderen Pollen mit
Asthma.
Für
etliche
Allergiker verlängert sich
durch das Vordringen des
Ragweed die Leidenszeit
um weitere Monate.
Gleichzeitig ist außerdem mit Belastungen
durch heimische Beifußpollen zu rechnen. Derzeit
haben wir es noch in der
Hand die Vermehrung des
Ragweed einzudämmen.
Als so genannte einjährige
Pflanze stirbt sie jeden
Winter ab, muss also jedes
Jahr Samen produzieren
um sich fortzupflanzen.
Das rechtzeitige Abschneiden oder Ausreißen
vor der Samenbildung
könnte einen Erfolg bringen. Problematisch ist
allerdings das uncharakteristische,
wechselhafte
Aussehen des Gewächses,
das zwischen 20 und 150
cm Höhe erreichen kann.
Ich hoffe, die Fotos
links, die von einem Exemplar in Graz-Waltendorf,
Eisteichsiedlung,
stammen, zeigen doch deutlich
die wesentliche Merkmale.
Viel Erfolg bei der "Jagd" im
Garten oder Park!
Mag. Joachim Vacarescu
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