Zirka 250 Personen folgten der Einladung der AIDSHILFE

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med update 2/07
23. Februar 2007
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Liebe LeserInnen!
Nach 120 med update Ausgaben möchte ich mich bei Ihnen für Ihr Interesse und die vielen positiven
Rückmeldungen, die ich vor allem im Rahmen der Umfrage letztes Jahr erhalten habe, bedanken und
mich von Ihnen verabschieden. 7 Jahre war ich für die Medizinische Information und Dokumentation
der AIDS-Hilfen Österreichs zuständig, vor kurzem bin ich nun in die Öffentlichkeitsarbeit der Aids
Hilfe Wien gewechselt. Ich freue mich auf mein neues Aufgabengebiet, hoffe aber, dass sich weiterhin
hie und da die Möglichkeit für einen Bericht in med update ergeben wird.
Ganz sicher bin ich, dass med update - und somit auch Sie als LeserInnen - bei meiner Nachfolgerin,
Mag. Birgit Leichsenring, die sich in der nächsten Ausgabe vorstellen wird, in besten Händen sein
werden.
Alles Gute wünscht Ihnen
herzlichst
Dr. Sigrid Ofner
Öffentlichkeitsarbeit
Aids Hilfe Wien
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Aus für ein Mikrobizid 1
Leider! So wichtig wirksame Mikrobizide für die Eindämmung der HIV-Pandemie wären, so schwierig
ist es offensichtlich, sie zu entwickeln. Wieder einmal mussten Studien abgebrochen werden. Die
Substanz „Ushercell“, die im Rahmen einer klinischen Studie in Südafrika, Benin, Uganda und Indien
untersucht wurde, erhöht das Risiko, sich mit HIV zu infizieren.
Warum das in „Ushershell“ enthaltene Zellulosesulfat zu diesem unerwarteten und kontraproduktiven
Effekt führt, ist bisher unklar. „Dieser Rückschlag stellt, obwohl er natürlich außerordentlich
unerfreulich ist, auch eine Chance dar zu lernen“, konstatiert Dr. Pedro Cahn, Präsident der
International AIDS Society (IAS), und erläutert weiters: „Die künftige Mikrobizid-Forschung wird
dadurch, dass wir verstehen, wie solche Substanzen funktionieren, erleichtert.“ Halten wir die
Daumen: Vier Mikrobizide sind derzeit noch „im Rennen“.
International AIDS Society Statement on Announcement that Two Phase III Trials of HIV Microbicide Candidate
Ushercell Have Been Halted; 1.2.2007
Hoher Cholesterin-Spiegel, Herzkrankheiten & Co
Erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker und Bauch betontes Übergewicht, das sind
die vier Anzeichen, die unter dem Ausdruck Metabolisches Syndrom zusammengefasst werden. Als
Sündenbock dafür, dass das „tödliche Quartett“, wie diese Symptome auch genannt werden, bei HIVinfizierten Menschen recht häufig in Erscheinung tritt, wurde bisher oft die hochaktive antiretrovirale
Therapie (HAART) herangezogen. Eine in den USA durchgeführte Studie, in deren Rahmen 471 HIV1
Substanz, die in die Vagina eingebracht wird und die Infektion mit HIV und/oder anderen Erregern
verhindern soll.
positive Personen mit ebenso vielen HIV-negativen verglichen wurden, erbrachte jedoch ein anderes
Ergebnis.
In beiden Gruppen litt etwa ein Viertel der TeilnehmerInnen am Metabolischen Syndrom. Das
bedeutet also, dass das Metabolische Syndrom bei HIV-infizierten Menschen häufig ist, aber nicht
häufiger als bei nicht HIV-infizierten. Auch das berechnete Risiko, in den nächsten 10 Jahren einen
Herzinfarkt zu erleiden, ist für beide Gruppen gleich hoch.
HAART unschuldig?
Zumindest in dieser Untersuchung wurde kein Zusammenhang zwischen dem Auftreten des
Metabolischen Syndroms und der Dauer einer HAART-Einnahme oder der Zusammenstellung der
HAART gefunden. Die AutorInnen sind der Ansicht, dass traditionelle Risikofaktoren (z.B. ungesunde
Ernährung, zu wenig Bewegung, Rauchen ...) vermutlich eher für die Entwicklung von
Herzerkrankungen etc. verantwortlich sind als die HAART.
Interessant ist allerdings, dass die Blutfettwerte bei den HIV-PatientInnen ungünstiger waren, obwohl
mehr von ihnen entsprechende Medikamente (Lipidsenker) einnahmen. Die HIV-positiven
TeilnehmerInnen hatten höhere Triglyzeridwerte als die Kontrollpersonen, aber niedrigere HDL-Werte.
HDL (High Density Lipoprotein) ist das so genannte „gute“ Cholesterin, weil es nicht verbrauchtes
Cholesterin aus den Gefäßen zur Leber abtransportiert.
Schutz durch Co-Infektion?
Möglicherweise haben diesbezüglich HIV-PatientInnen, die zusätzlich mit dem Hepatitis C Virus
(HCV) infiziert sind, einen Vorteil. Dafür sprechen zumindest die Ergebnisse einer weiteren Studie,
die ebenfalls in den USA durchgeführt wurde und die Blutfettwerte von 359 HIV-positiven Personen
unter die Lupe nahm.
Die Co-Infizierten (25% der TeilnehmerInnen) hatten signifikant niedrigere LDL- (Low Density
Cholesterol = „schlechtes Cholesterin“) und signifikant höhere HDL-Spiegel. Weitaus weniger von
ihnen litten unter erhöhtem Gesamtcholesterin oder erhöhten Triglyzeridwerten.
R Bedimo, et al.: “Lipid abnormalities in HIV/hepatitis C virus-coinfected patients” HIV Medicine 2006: 7 (8), 530–536
K. Mondy, et al.: “Metabolic Syndrome in HIV-Infected Patients from an Urban, Midwestern US Outpatient Population“;
Clinical Infectious Deseases Vol 44 (2007): 726-734
Japan ist anders
Anders als in den meisten anderen Industrieländern ist die Zahl der HIV-Infektionen in Japan stark
steigend. Im Jahr 2006 wurden 914 Neuinfektionen registriert, was einen Anstieg gegenüber 2005 von
8,8% und neuen japanischen Rekord bedeutet. Im „Land der aufgehenden Sonne“ betreffen die
meisten neuen Übertragungen des Immunschwächevirus wahrscheinlich schwule Männer. Auf eine
weibliche Neuinfizierte kamen letztes Jahr 15 männliche.
Insgesamt ist die Zahl der Menschen, die in Japan mit HIV leben zwar mit 13.778 nach wie vor
vergleichsweise gering. (Die Pazifikinsel hat mehr als 127 Millionen EinwohnerInnen.) Japanische
ÄrztInnen fordern nun aber vom Gesundheitsministerium ein Überdenken der Präventionsstrategie,
die bisher vor allem auf Enthaltsamkeit setzte.
“Japan´s HIV Incidence Hit Record High in 2006“; http://www.thebodypro.com
Medieninhaber: Die AIDS-Hilfen Österreichs, Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien
© Die AIDS-Hilfen Österreichs, 2007
Text: Dr. Sigrid Ofner
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