Ehrlichiose – eine Infektion im Wandel ? Der Erreger: Infektionen mit Ehrlichien treten weltweit auf. In den ersten 10-20 Tagen sieht man Sie gehören zu den Rickettsien und werden Thrombozytopenie, wobei es aber eher selten durch Zecken übertragen. Je nach Region zu spontanen Blutungen kommt. unterscheidet sich die Zeckenarten und somit Danach kommt es unbehandelt meist zu auch der Ehrlichiosetyp. Während in den chronischen Infektionsphasen. Mittelmeerländern und tropischen Gebieten Bei der Infektion mit E. phagocytophila sind eher Ripicephalus sanguineus zu finden ist, die Symptome sehr ähnlich. Hinzu kommt aber findet sich im mittel- und nordeuropäischen in der Regel eine Polyarthritis mit neutrophilen Raum Ixodes ricinus. Aus diesem Grund stellt Entzündungserscheinungen hinzu. die Infektion mit Ehrlichia canis als klassische Reisekrankheit die Erkrankung bei Importtieren Die Therapie: dar. Mittel Mehr und mehr sieht man aber auch Tiere mit Ehrlichiose ist Doxycyclin in einer Dosierung Symptomen von 10 mg/kg täglich für 28 Tage (Infectious einer Ehrlichiose, die keine Vorgeschichte mit Auslandsaufenthalt haben. Bei diesen Tieren können dann der Wahl bei der Therapie der Disease Group, ACVIM). häufig Antikörper gegen Anaplasma phagocytophila Die Diagnose: (Ehrlichia Zur Diagnose der Ehrlichiose wird nach wie vor phagocytophila) nachgewiesen werden. der indirekte Immunfluoreszenztest zur Antikörperbestimmung als “gold standard” Die Erkrankung: bezeichnet. Doch wird dies gerade bei Die verschiedenen Ehrlichienspezies werden in chronisch erkrankten Tiere mit ihrer sehr drei verschiedene Klassen, basierend auf den geringen Antikörperproduktion schwierig. Hier Zelltyp, den sie infizieren, eingeteilt. sollte ein direkter Erregernachweis mit der Bei einer Infektion mit E.canis kommt es zur PCR-Methode erfolgen, da gerade diese Tiere Infektion der Monozyten und somit zur zur Verbreitung der Krankheit beitragen. Caninen Monozytären Ehrlichiose (CME), bei der Infektion mit E. phagocytophila werden Der Nachweis: Granulozyten > Ehrlichia canis-Antikörper (bei Tieren aus infiziert, was zur Caninen Granulozytären Ehrlichiose (CGE) führt. dem Süden) Die Inkubationszeit bei Ehrlichia beträgt etwa > Ehrlichia phagocytophila-Antikörper (bei 8-20 Tage, die dann in eine akute Phase von 2-4 Hunden/Katzen aus Mitteleuropa) Wochen übergeht. Klinische Symptome sind (-bitte gesondert auf Antrag vermerken) meist unspezifisch: Fieber, Anorexie, Dyspnoe, (Serum/Plasma) Anämie und Lymphadenopathie. In seltenen > Ehrlichia-PCR (EDTA-Blut / Knochen- Fällen treten ZNS-Störungen auf. markpunktat / Zecke) LABOR FÜR KLINISCHE DIAGNOSTIK GMBH & CO.KG Info 6/2003 Seite 1 Prinzregentenstr.3 • 97688 Bad Kissingen • Telefon: 0971/72020 • Fax: 0971/68546 • www.laboklin.de