Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Sonntag, 19. März 2017 Seite 1/5 18.3.2017, 16:50 Mit Neuschnee und Wind verbreitet erhebliche Lawinengefahr Ausgabe: 18.3.2017, 17:00 / Nächster Update: 19.3.2017, 08:00 Lawinengefahr Aktualisiert am 18.3.2017, 17:00 Gebiet A Erheblich, Stufe 3 Neu- und Triebschnee, Altschnee Gefahrenstellen Gefahrenbeschrieb Neu- und Triebschnee sind in der Höhe störanfällig. In der Nacht sind kleine bis mittlere spontane Lawinen zu erwarten. Mit dem Ende der Niederschläge nimmt die spontane Lawinenaktivität ab. Lawinen können weiterhin von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Vereinzelt können Lawinen in tiefe Schichten durchreissen und gefährlich gross werden. Dies vor allem an windgeschützten Schattenhängen. Touren und Variantenabfahrten erfordern Vorsicht und Zurückhaltung. Nasse Lawinen An sehr steilen Hängen sind nasse Rutsche und Lawinen zu erwarten. Dies an allen Expositionen unterhalb von rund 2200 m sowie an Sonnenhängen in hohen Lagen. Gefahrenstufen 1 gering 2 mässig 3 erheblich 4 gross 5 sehr gross WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF www.slf.ch Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Sonntag, 19. März 2017 Gebiet B Seite 2/5 18.3.2017, 16:50 Erheblich, Stufe 3 Triebschnee, Altschnee Gefahrenstellen Gefahrenbeschrieb Frische Triebschneeansammlungen liegen vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden. Einzelne Wintersportler können Lawinen auslösen. Vereinzelt können Lawinen in tiefe Schichten durchreissen und gefährlich gross werden. Dies vor allem an Schattenhängen in Graubünden. Touren erfordern Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr. Triebschneeansammlungen sollten im steilen Gelände gemieden werden. Nasse Lawinen An sehr steilen Hängen sind nasse Rutsche und Lawinen zu erwarten. Dies an allen Expositionen unterhalb von rund 2200 m sowie an Sonnenhängen in hohen Lagen. Gebiet C Mässig, Stufe 2 Altschnee, Triebschnee Gefahrenstellen Gefahrenbeschrieb Lawinen können vereinzelt schon mit geringer Belastung in tiefen Schichten ausgelöst werden. Vorsicht vor allem an steilen, eher schneearmen Schattenhängen im selten befahrenen Tourengelände. Zudem können sehr vereinzelt Lawinen auch an sehr steilen Südhängen ausgelöst werden. Die Gefahrenstellen sind selten aber auch für Geübte kaum zu erkennen. Lawinen können mittlere Grösse erreichen. Sehr steile Hänge sollten einzeln befahren werden. In der Höhe entstehen kleine Triebschneeansammlungen. Diese sollten im steilen Gelände vorsichtig beurteilt werden. Nasse Lawinen An sehr steilen Hängen sind nasse Rutsche und Lawinen möglich. Dies an allen Expositionen unterhalb von rund 2200 m sowie an Sonnenhängen in hohen Lagen. Gefahrenstufen 1 gering 2 mässig 3 erheblich 4 gross 5 sehr gross WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF www.slf.ch Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Sonntag, 19. März 2017 Gebiet D Seite 3/5 18.3.2017, 16:50 Mässig, Stufe 2 Triebschnee, Altschnee Gefahrenstellen Gefahrenbeschrieb Frische Triebschneeansammlungen liegen vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden. Sie sind meist klein aber teilweise leicht auslösbar. Triebschneeansammlungen sollten im steilen Gelände vorsichtig beurteilt werden. Zudem können sehr vereinzelt Lawinen mit meist grosser Belastung in tiefen Schichten ausgelöst werden. Dies vor allem an steilen, eher schneearmen Schattenhängen im selten befahrenen Tourengelände. Diese Gefahrenstellen sind selten aber auch für Geübte kaum zu erkennen. Eine vorsichtige Routenwahl ist empfohlen. Nasse Lawinen An sehr steilen Hängen sind nasse Rutsche und Lawinen zu erwarten. Dies an allen Expositionen unterhalb von rund 2200 m sowie an Sonnenhängen in hohen Lagen. Gebiet E Mässig, Stufe 2 Altschnee, Triebschnee Gefahrenstellen Gefahrenbeschrieb In der Höhe entstanden gut sichtbare Triebschneeansammlungen. Diese sind meist klein aber teilweise störanfällig. Sie sollten im steilen Gelände vorsichtig beurteilt werden. Nebst der Verschüttungsgefahr sollte auch die Mitreiss- und Absturzgefahr beachtet werden. Zudem können sehr vereinzelt Lawinen vor allem an steilen, eher schneearmen Schattenhängen im schwachen Altschnee ausgelöst werden. Diese Gefahrenstellen sind selten aber auch für Geübte kaum zu erkennen. Eine vorsichtige Routenwahl ist empfohlen. Nasse Lawinen im Tagesverlauf An sehr steilen Hängen sind mit der tageszeitlichen Erwärmung kleine und vereinzelt mittlere Gleit- und Nassschneelawinen zu erwarten. Gebiet F Gering, Stufe 1 Nasse Lawinen Nach klarer Nacht herrschen am Morgen günstige Verhältnisse. Im Tagesverlauf sind einzelne nasse Rutsche möglich. Gefahrenstufen 1 gering 2 mässig 3 erheblich 4 gross 5 sehr gross WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF www.slf.ch Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Sonntag, 19. März 2017 Seite 4/5 18.3.2017, 16:50 Schneedecke und Wetter Aktualisiert am 18.3.2017, 17:00 Schneedecke In der Nacht wird der Neuschnee vom Wind intensiv verfrachtet. In den niederschlagsreichen Gebieten wachsen die Triebschneeansammlungen weiter an. Unterhalb von rund 2000 m wird die Schneedecke vom Regen durchnässt. Südlich des Alpenhauptkammes herrschen am Morgen mehrheitlich günstige Verhältnisse, bevor im Tagesverlauf die Gefahr von nassen Lawinen leicht ansteigt. In allen anderen Gebieten kühlt die Schneeoberfläche in der oft bewölkten Nacht kaum ab. Mit dem Regen in der Nacht und tagsüber der Sonneneinstrahlung sind nasse Rutsche und Lawinen zu erwarten Tiefer in der Schneedecke sind an Schattenhängen oberhalb von rund 2200 m, teils aber auch an Südhängen, kantig aufgebaute Schwachschichten vorhanden. Diese Schwachschichten sind vor allem in den inneralpinen Gebieten des Wallis und Graubündens noch zu wenig überlagert und damit stellenweise durch Personen auslösbar. Nördlich einer Linie Rhone-Rhein sind die Schwachschichten so stark überlagert, dass sie kaum noch von Personen gestört werden können. Wetter Rückblick auf Samstag, 18.3.2017 Es war stark bewölkt und am Morgen setzte Niederschlag ein. Dieser war am Alpennordhang teils anhaltend und intensiv. Die Schneefallgrenze lag bei etwa 1600 bis 2000 m, im Westen teils bei 2400 m. Kräftiger West- bis Nordwestwind verfrachtete den Schnee in der Höhe intensiv. Ganz im Süden war es mit Nordföhn sonnig. Neuschnee Oberhalb von rund 2500 m fielen bis am Samstagnachmittag folgende Schneemengen: · Alpennordhang vom östlichen Berner Oberland bis zum Alpstein: 15 bis 30 cm · sonst weniger als 15 cm, ganz im Süden und im Oberengadin trocken Temperatur am Mittag auf 2000 m zwischen +1 °C im Norden und +7 °C im Süden Wind stark, in den zentralen und östlichen Alpen teils auch stürmisch aus West- bis Nordwest Wetter Prognose bis Sonntag, 19.3.2017 In der Nacht fällt verbreitet Niederschlag, am Alpennordhang vom östlichen Berner Oberland bis zum Alpstein teils intensiv. Am Vormittag enden die Niederschläge auch am zentralen und östlichen Alpennordhang. Die Schneefallgrenze steigt verbreitet auf etwa 2000 m, im Nordwesten noch etwas höher. Schon am Vormittag wird es im Wallis sowie in allen Regionen oberhalb von rund 2000 m im Westen bzw. 2800 m im Osten sonnig. Darunter lockert die Bewölkung im Westen zögerlich auf, im Osten kaum. Im Süden ist es in der Nacht dem Alpenhauptkamm entlang bewölkt, weiter südlich klar. Tagsüber ist es im Süden sonnig. Neuschnee Von Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen fallen oberhalb von rund 2500 m folgende Schneemengen: · Alpennordhang vom östlichen Berner Oberland bis zum Alpstein: 20 bis 40 cm · übriger Alpennordhang, nördliches Prättigau, Silvretta, Samnaun: 10 bis 20 cm · sonst weniger als 10 cm; am Alpensüdhang und im Oberengadin trocken Temperatur am Mittag auf 2000 m im Norden bei +1 °C, im Wallis und im Süden bei +5 °C Wind Der West- bis Nordwestwind weht in der Nacht mässig bis stark, am Alpenhauptkamm teils stürmisch. Tagsüber lässt der Wind etwas nach. Aktuelles Lawinenbulletin Internet www.slf.ch App White Risk (iPhone, Android) Meldung an Lawinenwarner (Lawine ausgelöst? Bulletin falsch?) Fragebogen www.slf.ch E-Mail [email protected] Gratis-Telefonnummer 0800 800 187 Weitere Naturgefahrenfachstellen des Bundes MeteoSchweiz (Wetter) / www.meteoschweiz.ch – Alpenwetterbericht: Tel. 0900 162 138 (CHF 1.20/Min.) BAFU (Hochwasser, Waldbrand) / www.bafu.admin.ch SED (Erdbeben) / www.seismo.ethz.ch WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF www.slf.ch Komplettes Lawinenbulletin (zum Drucken) Lawinenbulletin bis Sonntag, 19. März 2017 Seite 5/5 18.3.2017, 16:50 Tendenz bis Dienstag, 21.3.2017 Montag Tagsüber ist es trotz durchziehenden Schleierwolken meist sonnig. Mit einer, auf 3000 m steigenden Nullgradgrenze, wird es mild. Die Gefahr von trockenen Lawinen nimmt im Norden rasch und in den anderen Gebieten langsam ab. Die Gefahr von nassen Lawinen steigt im Tagesverlauf in allen Gebieten an, am deutlichsten in den niederschlagsreichen Gebieten im Nordosten. Dienstag Aus Südwesten ziehen Wolken auf und in der Folge ist im Süden und gegen Abend auch im Westen etwas Niederschlag möglich. Die Schneefallgrenze liegt auf 1500 bis 2000 m. Die Lawinengefahr nimmt im Norden ab, inneralpin und im Süden ändert sie kaum. Aktuelles Lawinenbulletin Internet www.slf.ch App White Risk (iPhone, Android) Meldung an Lawinenwarner (Lawine ausgelöst? Bulletin falsch?) Fragebogen www.slf.ch E-Mail [email protected] Gratis-Telefonnummer 0800 800 187 Weitere Naturgefahrenfachstellen des Bundes MeteoSchweiz (Wetter) / www.meteoschweiz.ch – Alpenwetterbericht: Tel. 0900 162 138 (CHF 1.20/Min.) BAFU (Hochwasser, Waldbrand) / www.bafu.admin.ch SED (Erdbeben) / www.seismo.ethz.ch WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF www.slf.ch