Position der Krebsliga Schweiz zur HPV

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Position der Krebsliga Schweiz zur HPV-Impfung
Diskussionspunkt /
Position der Krebsliga Schweiz
Meinung / offene Frage
«Die Impfung ist zu teuer; der
Hersteller verdient enorm auf
Kosten der KrankenkassenVersicherten und
Prämienzahler. Was meint
die Krebsliga Schweiz
dazu?»
Die Impfung ist tatsächlich relativ teuer. Durch die
Einführung eines zweiten zugelassenen Impfstoffes
konnte der Preis reduziert werden. Studien haben zudem
zur Schlussfolgerung geführt, dass die Impfung eine
kosteneffiziente Massnahme darstellt.
«Kann man dank der
Impfung in Zukunft auf den
Gebärmutterhalsabstrich
verzichten? Das würde auch
Kosten sparen.»
Die Impfung ersetzt den Gebärmutterhalsabstrich nicht;
Impfung und Abstrich ergänzen sich, beides sind wichtige
Massnahmen.
«Anstatt zu impfen sollte man
die Jugendlichen besser
aufklären und vor frühem Sex
warnen.»
Aufklärung ist sicher wichtig, Tatsache ist aber, dass sich
70-80% der Bevölkerung im Lauf des Lebens mit HPV
anstecken – unabhängig vom Alter beim ersten
Geschlechtsverkehr. Aufklärung schützt nicht vor einer
Ansteckung.
 Die Krebsliga Schweiz setzt sich im Rahmen einer
umfassenden Krebsvorsorge dafür ein, dass alle Frauen
Zugang zum Gebärmutterhalsabstrich haben (siehe auch
Nationales Krebsprogramm 2005-2010).
 Gebärmutterhalskrebs ist keine Krankheit, an der eine
Frau «selbst schuld» ist, weil sie Sex hatte –
Gebärmutterhalskrebs kann jede Frau treffen.
«Da Knaben HPV auch
übertragen, sollten sie auch
geimpft werden.»
Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, ob und wie die
Impfung von Knaben das Krebsrisiko senken könnte.
 Die Krebsliga Schweiz schliesst sich der Meinung der
Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) an,
welche die Impfung von Knaben momentan nicht
empfiehlt.
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«Man weiss noch nicht
genug über die Impfung – es
ist gefährlich und unnötig, sie
flächendeckend einzusetzen.
Insbesondere weiss man
noch zuwenig über die
Langzeitfolgen.»
Die Impfung wurde von verschiedenen Expertengremien
weltweit als sehr wirksam und risikoarm eingestuft. Die
Tatsache, dass mit einer einfachen Impfung eine schwere,
möglicherweise tödliche Krankheit verhindert werden kann,
spricht dafür, dass möglichst bald möglichst viele Mädchen
davon profitieren können.
 Dass die Langzeitfolgen noch nicht genau bekannt sind,
sollte nicht dazu führen, dass diese wirksame Impfung den
jungen Mädchen vorenthalten wird. Gleichzeitig müssen aber
auch weitere Studien über Wirkung und Nebenwirkungen der
Impfungen gemacht werden.
Hauptquellen:
 Empfehlungen zur Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) – das Wichtigste in Kürze;
Eidg. Kommission für Impffragen, Bundesamt für Gesundheit. BAG-Bulletin 25, 18.7.2007,
452-454
 Bundesamt für Gesundheit, Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF), Arbeitsgruppe
HPV-Impfung. Empfehlungen zur Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV). Richtlinien
und Empfehlungen. Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2008. unter:
http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/02535/index.html?lang=de
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/03853/index.html?lang=de
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