Chlamydia trachomatis Infektionen mit C. trachomatis Diagnostik Erreger Obligat intrazellulär lebendes Bakterium. Einziges Erregerreservoir ist der Mensch und dort ausschließlich die Epithelzellen. In intrazellulären Einschlüssen werden vermehrungsfähige Retikularkörperchen oder weniger gut charakterisierte Persisterformen gebildet. Elementarkörperchen stellen die infektiöse, extrazellulär Form da. Die Übertragung erfolgt durch direkten (Sexual)-Kontakt. Inkubationszeit 1 - 3 Wochen, bei Genitalinfekt. ggf. länger. C. trachomatis- Direktnachweis mittels PCR Immer Methode der Wahl zur Bestätigung oder zum Ausschluss einer akuten Infektion! Der positive Nachweis von erregerspezifischer DNA mittels PCR beweist eine Infektion. Erkrankung – urogenital (Serotypen D - K) Lokale, zumeist a- bis oligo- symptomatische Infektion, die bei Aszension und chronischem Verlauf zu Komplikationen führt. Immunologische Folgeerkrankungen wie M. Reiter, Erythema nodosum oder Uveitis in 3 -5 % der Fälle. Bei - Frauen: Früh: Zervizitis selten Urethritis Bei Aszension: Endometritis, Salpingitis, (Perihepatitis) Mögl. Komplikationen: Tubenverklebung, Unfruchtbarkeit, Extrauteringravidität Bei Männern: Früh: Urethritis Im Verlauf: Epididymitis, womöglich auch Prostatitis Mögl. Komplikation: Unfruchtbarkeit C. trachomatis- Antikörper Eine lokale C. trachomatis- Infektion induziert keine verlässliche spezifische Antikörperbildung. Zum Nachweis einer frischen, lokalen Infektion ist der Antikörpernachweis nicht geeignet! Bei aszendierenden, chronisch- verlaufenden Infektionen werden spez. IgG- und IgA- Antikörper gebildet, sodass der Antikörpernachweis hier zusätzliche Informationen liefert. Erhöhte Titer finden sich darüber hinaus bei immunologischen Folgeerkrankungen und beim Lymphogranuloma venereum. Bitte beachten: IgG- Antikörper, sehr selten auch IgAAntikörper, können nach ausgeheilter Infektion jahrelang persistieren. Eine abschließende Bewertung von C. trachomatis- spez. Antikörpernachweisen kann nur unter Einbeziehung der Klinik vorgenommen werden. Probenentnahme C. trachomatis- PCR Abstriche, z.B. zervical oder urethral. Alternativ: 3 – 5 ml Erststrahlurin, wegen erhöhtem Zellgehalt möglichst morgendlicher Ersturin. Bitte jeweils das Abnahmesystem Multi-Collect verwenden! Probenstabilität in Multi-Collect: > 7 Tage bei Raumtemp. Paralleler DNA-Nachweis von Gonokokken möglich. Erkrankung - sonst Konjunktivitis Proktitis Lymphogranuloma venereum (Serotypen L1 - L3) Trachom (Serotypen A - C) Neugeborene: Pneumonie, Konjunktivitis. Epidemiologie Genaue Zahlen unbekannt. In Industrieländern die häufigste sexuell übertragene Erkrankung. Prävalenz mit 5 – (10)% am höchsten bei jungen Frauen (15 – 25 Jahre), abhängig von der Zahl der Sexualpartner. In D.: ca. 300.000 Neuinfektionen pro Jahr. C. trachomatis- Antikörper Bei aszendierenden Infektion: 2 ml Serum. Therapie Zervizitis/Urethritis: Azithromycin oder Doxycyclin. Ggf. auch den Partner mitbehandeln! Differentialdiagnostik Meldepflicht / Infektionsschutzgesetz (IfSG) Zervizitis/Urethritis: Ureaplasmen, Mycoplasmen Gonokokken (10 - 20% Mischinfektion!). und Es besteht keine Meldepflicht nach §6 oder 7 des IfSG. Abrechnung Untersuchung Chlamydien-PCR kurativ EBM 32839 + 32859 Chlamydien-PCR präventiv GOÄ (1,15facher Satz bei Privatpatienten) 20,50 € 4780, 4783, 4785 113,96 € 190 Punkte 4780, 4783, 4785 113,96 € z.B. Muvo., Empfängnisreg. C. trachomatis-IgG ELISA 32589 11,20 € 4291 23,46 € C. trachomatis-IgA ELISA 32589 11,20 € 4291 23,46 € Hinweis: ggf. Kennziffer 32013 (Diagnostik und Therapie von Fertilitätsstörungen) möglich. Ansprechpartner: Herr PD Dr. med. Roggenkamp, Dr. Wohanka Tel. 0851 / 95 93-00 MVZ Dr. Schubach und Kollegen Wörth 15, 94034 Passau www.labor-schubach.de Urheberrechtlich geschützt. Version: 6/2008