rbb Praxis - Das Gesundheitsmagazin

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haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu
unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde
zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio
kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
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Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
am 12.04.2017, 20.15 - 21.00 Uhr
Tuberkulose – die unheimliche Gefahr
Ein Film von Johannes Mayer
Hierzulande schien sie ausgerottet – jetzt kehrt die Tuberkulose mit aller Macht zurück.
Weltweit gibt es zehn Millionen Neuerkrankungen pro Jahr nach Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation. Allein in den osteuropäischen Ländern sind es
Zehntausende - damit steht die Tuberkulose auch vor den Toren Berlins und
Brandenburgs.
Touristen und Geschäftsreisende suchen Hilfe, aber auch ältere Menschen, bei denen
eine Nachkriegsinfektion erneut aufflammt. Flüchtlinge, in deren Heimatländern
Tuberkulose grassiert, müssen untersucht und bei Bedarf behandelt werden. Wie stellen
sich die Kliniken und Gesundheitsbehörden den Herausforderungen? Wie erleben
Betroffene die anstrengenden Therapien? Mehr als 100 Jahre nach Robert Kochs
Entdeckung der Tuberkulose beginnt der Kampf gegen die Krankheit erneut.
In Deutschland galt die Tuberkulose vor wenigen Jahren als seltene Krankheit; Seit
2012 steigen die Zahlen. Die deutsche Ärzteschaft hat ein Problem: Sowohl die
typischen, relativ leicht erkennbaren Lungentuberkulosen, als auch alle anderen Formen
der Organtuberkulose werden hierzulande zu spät erkannt. Denn das Wissen um die
Tuberkulose ist in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Nur noch wenige
spezialisierte Zentren verfügen über Tbc-erfahrene Ärzte. Die Folge: Oft wird die
Diagnose monatelang verschleppt.
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Gefährdung und Übertragung Tuberkulose, die früher auch als Schwindsucht oder Morbus Koch bezeichnet wurde, ist
eine bakterielle Infektion der Lunge und anderer Organe durch das Mykobakterium
tuberculosis. Anstecken kann man sich überall, wo Menschen dicht gedrängt zusammen
sind. Voraussetzung für eine Infektion ist allerdings meist ein enger Körperkontakt über
einen längeren Zeitraum. Die Krankheit wird beim Einatmen infektiöser Tröpfchen –
sogenannter Aerosole – über Mund und Nase übertragen. In vielen Fällen werden die
Erreger bereits in den Atemwegen abgewehrt, so dass von allen infizierten Personen nur
etwa zehn Prozent tatsächlich an Tuberkulose erkranken.
Gelangen die Bakterien jedoch in die Lungen, wird es gefährlich. Die Abwehrzellen
(Makrophagen) des Immunsystems können die Bakterien zwar in sich aufnehmen, aber
nicht restlos abtöten. Die Bakterien-Stäbchen überleben in den Zellen, teilen sich und
breiten sich aus. Die Bakterien können über das Blut überall in den Körper gelangen, bis
in die Knochen. Die Knochentuberkulose ist fast so häufig wie die Lungen-Tbc, jedoch
nicht ansteckend.
Für eine Tuberkulose gefährdet sind vor allem Menschen mit einem geschwächten
Immunsystem oder einer genetisch bedingten Anfälligkeit. Auch ungünstige
Lebensumstände gelten als Risikofaktoren. So tritt die Erkrankung häufiger bei
obdachlosen Menschen, HIV-Infizierten und Tumorpatienten auf. Auch Migranten, die
mit einer Infektion nach Deutschland kommen oder sich bei einem Heimatbesuch
anstecken, zählen zu den Risikogruppen. Besonders groß ist die Ansteckungsgefahr bei
engem Körperkontakt mit einem Tbc-Patienten über einen längeren Zeitraum.
Wenn Kinder mit Tuberkulosekranken in Kontakt gekommen sind, muss schnell
gehandelt werden. Ihr Immunsystem ist noch schwach entwickelt. Und ein schwaches
Immunsystem ist das willkommene Einfallstor für die Bakterien. Und noch etwas macht
Tuberkulose bedrohlich: Nur in den wenigsten Fällen bricht die Krankheit direkt nach
einer Infektion aus. Der Zeitpunkt zwischen Ansteckung und Ausbruch – die sogenannte
Inkubationszeit – ist sehr lang. Die Erreger können im Körper viele Jahre überleben.
Die Symptome der Erkrankung sind in der Regel sehr unspezifisch. Meist beginnt sie mit
einem ganz normalen Husten. Viele Patienten vermuten einen grippalen Infekt. Erst
später folgen Schwächeanfälle, Gewichtsverlust, blutiger Auswurf, Nachtschweiß und
Fieber. Deshalb wird eine Tbc oft spät erkannt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt
zudem, dass ein Drittel der Menschheit mit Tuberkulose-Erregern infiziert ist, ohne es zu
wissen.
Tbc ist eine meldepflichtige Erkrankung. Jeder, der Kontakt zu einem Kranken gehabt
haben könnte, muss sich testen lassen. Wer nicht freiwillig kommt, wird von der Polizei
vorgeführt. Durchschnittlich 25 Kontaktpersonen werden pro Patient untersucht.
Diagnose
Im Ernstfall kommt es darauf an, eine Tuberkulose möglichst schnell zu diagnostizieren.
Je eher die Therapie beginnt, umso geringer die Folgeschäden an geschädigten Lungen
oder Knochen. Als Schlüsseluntersuchung gilt die mikroskopische Untersuchung des
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Sputums, also des ausgehusteten Schleims. Jede zweite Tuberkuloseerkrankung lässt
sich so identifizieren. Auch Magensaft und Urin eignen sich zum Nachweis. Die
säurefesten stäbchenförmigen Bakterien lassen sich durch eine spezielle Färbung
nachweisen. Allerdings gibt es außer den Tuberkulose-Bakterien noch andere säurefeste
Stäbchen, so dass ein positives Ergebnis nicht immer eindeutig ist.
Um Gewissheit zu erlangen, werden die Bakterien im Labor auf bestimmten Nährböden
kultiviert. Die erfolgreiche Kultivierung ist der Beweis für eine aktive Tuberkulose.
Allerdings dauert die Anzucht einige Tage. Zur schnellen Diagnostik von Mycobacterium
tuberculosis steht ein molekularer Schnellnachweis mittels PCR zur Verfügung; das
Ergebnis liegt innerhalb von 1 bis 2 Werktagen vor. Bei negativem Ergebnis ist
allerdings eine Infektion mit Mykobakterien nicht auszuschließen. Sowohl bei
mikroskopischer Untersuchung als auch bei der Molekulardiagnostik wird zur Sicherheit
auch eine Kultur angelegt.
Sind Keime im Sputum nachweisbar, spricht man von „offener“ Tuberkulose. Finden die
Ärzte Erreger in anderen Körperproben und -sekreten, aber (noch) nicht im Sputum,
spricht man von einer „geschlossenen“ Tuberkulose.
Eine weitere Diagnose-Möglichkeit ist die Röntgenuntersuchung der Lunge, bei der nach
Tbc-typischen Auffälligkeiten gesucht wird: weiße Flecke als Reaktion auf die TuberkelBakterium und typische Kavernen, also Höhlen, wo das Lungengewebe schon
ausgehustet wurde. Nicht selten ist zusätzlich eine Computertomographie der Lunge
erforderlich.
Bei Menschen unter 50 Jahren und Kindern kann ein Hauttest weiterhelfen, der
sogenannte Tuberkulintest. Dabei werden Kapselanteile der Mikrobakterien, sogenannte
Tuberkuline, unter die Oberhaut gespritzt. Reagiert das Immunsystem innerhalb von 72
Stunden mit einer rötlichen Verdickung auf die Bakterien-Injektion, deutet das auf eine
aktive oder abgelaufene Infektion hin. Allerdings ist auch bei einer früheren Tbc-Impfung
das Testergebnis positiv.
Therapie: Isolation und Antibiotika
Stellt der Arzt die Diagnose Tuberkulose, müssen die Patienten sofort isoliert werden.
Besuche in geschlossenen Wohnungen von Tbc-Kranken sind tabu, ebenso wie ihr
Aufenthalt in Menschenansammlungen. Denn bereits bei einer Fahrt mit dem Bus oder
beim Einkaufen im Supermarkt können sie andere Menschen angesteckt. Vor der Tür gilt
Mundschutz-Pflicht. Auf Anordnung des Gesundheitsamtes müssen Betroffene sogar
Warnschilder an der Wohnungstür anbringen.
Eine Tbc-Therapie dauert normalerweise mindestens vier Monate, gelegentlich bis zu
einem Jahr und sogar länger. Die Medikamentencocktails haben es in sich: Sie werden
als 2er, 4er oder 6er Kombination je nach Alter, Gewicht und Schweregrad der
Krankheit verabreicht. Zu den Antibiotika kommen Tabletten, welche die starken
Nebenwirkungen der Antituberkulotika dämpfen sollen. Rund ein Dutzend Medikamente
pro Tag sind üblich. Und das über Zeiträume von Monaten, oft mehr als ein Jahr.
Ein Problem bei der Medikamentengabe: Gegen die wichtigsten Medikamente haben
verschiedene Bakterien-Stämme im Laufe der letzten 20 Jahre Resistenzen entwickelt.
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Die Bakterien verändern ständig ihre Strukturen und suchen sich neue Wege in die
Abwehrzellen des Immunsystems. Die Wirkung der Antibiotika läuft ins Leere. Zudem
wurde die Forschung nach neuen Medikamenten gegen die Krankheit weltweit praktisch
eingestellt: Seit dreißig Jahren sind keine neuen Wirkstoffe auf den Markt gekommen.
Ob die Tuberkel-Bakterien auf die wichtigsten Medikamente reagieren oder nicht, lässt
sich vorab durch spezielle Tests feststellen: Man gibt den Kulturen, die man aus dem
Auswurf der Patienten gezüchtet hat, die gängigsten Antibiotika zu. Wachsen die
Bakterien, sind die Arzneien unwirksam.
In den osteuropäischen und euroasiatischen Ländern gab es im Jahr 2015 allein 81
000 Tuberkuloseerkrankungen bei denen die Patienten gegen nahezu alle Medikamente
resistent waren. Auch in der Türkei, den EU-Mitgliedern Rumänien, Bulgarien und den
Baltischen Staaten nimmt diese Tendenz zu.
Tödliche Seuche
Vor mehr als 100 Jahren starben in Deutschland Millionen Erwachsene an Tuberkulose.
Erst der deutsche Mediziner und Mikrobiologe Robert Koch (1843-1910) kam der
geheimnisvollen Seuche auf die Spur. Koch entdeckt den Tbc-Erreger und stellt 1882
die Ergebnisse seiner Untersuchungen vor. Mit seiner Entdeckung begründete Koch die
Ära der Tbc-Forschung.
1905 erhält er den Nobelpreis.
Die winzigen stabförmigen Bakterien sind die Ursache allen Übels – Schuld am Tod von
Millionen Menschen. Die Anzucht von Kulturen aus dem Auswurf der Patienten auf
Glasplättchen zum Nachweis der Krankheit wird noch heute in vielen Kliniken
angewandt. Koch hat das Verfahren vor 135 Jahren erfunden.
Im Jahr 1898 eröffnete die Landesversicherungsanstalt bei Berlin die BeelitzHeilstätten. Denn längst hatte die Schwindsucht, wie die Tbc damals noch offiziell hieß,
auch die Mittelschicht erreicht. So traf man sich in Beelitz zur Kur – im Zauberberg vor
Berlin. Die Ausstattung der Klinik war edel, die Krankensäle hochmodern. Mit
Frischlufttherapien, Badekuren und gesunder Luft glaubte man der Tuberkulose
beizukommen. Ein gigantisches Krankenhaus für 3.000 Patienten, die größte und
modernste Lungenheilanstalt Europas. Robert Koch war nicht begeistert von den Beelitz
Heilstätten; er hielt nicht viel von Luftkuren. Koch glaubte, dass nur die Bekämpfung der
Armut und die Erforschung neuer Arzneimittel gegen die Krankheit helfen würden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich die Krankheit auch in Berlin aus. Tausende
Menschen litten an Hunger; die Abwehrsysteme der Menschen gegen Krankheitserreger
aller Art funktionierten nicht mehr. Im Jahr 1947 gab es rund 65.000 TbcErkrankungen – allein in Berlin. In vielen Krankenhäusern herrschten katastrophale
hygienische Zustände. Bei vielen von denen, die sich damals als Kind mit TuberkuloseBakterien angesteckt haben, ist die Krankheit nie ganz ausgeheilt. In den 1950er Jahren
nahm man in beiden deutschen Staaten den Kampf gegen die Tuberkulose auf. An die
Reihenuntersuchungen werden sich viele – in Ost wie in West – noch erinnern. Die
Tuberkulose wird meldepflichtig; mit strengen Kontrollen versucht man die Seuche in
den Griff zu bekommen. Endlich gibt es auch Zugang zu wirksamen Medikamenten: Mit
Antibiotika lässt sich die Krankheit heilen.
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In der 1949 neu gebauten Westberliner Lungenklinik Heckeshorn am Wannsee gibt es
Mitte der sechziger Jahre kaum noch Patienten. Einige Jahre später wird die Station
aufgelöst. Der Erreger und die Krankheit verschwinden von den Radarschirmen der
Forscher und der Pharmaindustrie. Zwischen 1970 und 2000 wurde so gut wie gar
nicht an der Tuberkulose geforscht, weder im Bereich der Impfstoff- noch der
Medikamentenentwicklung. Stattdessen nutzte man Diagnostika, Impfstoff und
Therapeutika, die vor 50 bis 150 Jahren entwickelt worden waren. In der zweiten Hälfte
des letzten Jahrhunderts galt Tbc als fast besiegt. Eine fatale Fehleinschätzung, denn im
Jahr 1993 definiert die WHO die Krankheit erneut als „globale Bedrohung.“
Im südlichen Afrika beispielsweise geht die Krankheit eine unheilvolle Allianz mit AIDS
ein. Das HI-Virus schwächt das Immunsystem der Patienten so stark, dass TuberkuloseBakterien leichtes Spiel haben. Hunderttausende sind bereits an Tuberkulose gestorben,
bevor eine AIDS-Therapie beginnen kann. In Südafrika wird sich entscheiden, ob der
weltweite Kampf gegen die Tuberkulose gewonnen werden kann. Zwar gibt es bei der
Diagnostik und Erfassung der Tuberkulosekranken große Fortschritte. Aber immer
wieder tauchen neue resistente Bakterienstämme auf, denen mit herkömmlichen
Medikamenten kaum mehr bei zu kommen ist. Die einzige Hoffnung ist ein neuer
Impfstoff – wenn das Ziel Weltgesundheitsorganisation erreicht werden soll, bis 2050
die Tuberkulose zu besiegen. Denn allen beteiligten ist klar: Die Tuberkulose kann nur
zurück gedrängt werden, wenn man sie in den Herkunftsländern besiegt.
Neuer Impfstoff
Im Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie forscht man jedoch seit einigen
Jahren wieder intensiv an der Infektionskrankheit. Das Ziel der Forscher: Medikamente
und Impfstoffe zu entwickeln, an die sich der Tuberkulose-Erreger nicht mehr anpassen
kann.
Mit Hilfe der Gentechnik hat man am Max-Planck-Institut einen Impfstoff entwickelt, der
zumindest im Laborversuch bisher alle Tests positiv bestanden hat. Der neue Impfstoff
mit der Bezeichnung „VPM1002“ wurde bereits erfolgreich in einer ersten klinischen
Phase an freiwilligen Probanden auf seine Sicherheit getestet; aktuell läuft die zweite
klinische Testphase. „VPM1002“ basiert auf einem seit 1921 verwendeten BCGImpfstoff, der gentechnisch so weiter entwickelt wurde, dass er wesentlich wirksamer
eine Infektion mit Tuberkulose-Bakterien verhindert als sein Vorgänger. BCG steht für
Bakterium Bazillus Calmette-Guérin und ist ein Anfang des 20. Jahrhunderts
entwickelter abgeschwächter Lebendimpfstoff, auch Vakzine genannt. Gegen viele
Tuberkulosestämme ist BCG jedoch inzwischen machtlos.
Der neue Impfstoff wurde gentechnisch so verändert, dass er sich vor dem
menschlichen Immunsystem nicht mehr verstecken kann, sondern es optimal stimuliert.
Hierzu haben die Forscher ein Gen in die Impf-Bakterien eingebaut. Die Impfbakterien
werden von den sogenannten Fresszellen des menschlichen Immunsystems
aufgenommen und landen dort in den Verdauungsbläschen. Dank der gentechnischen
Modifikation können sie sich nun aus den Bläschen befreien und so das Immunsystem
gegen die Tuberkulose-Erreger wappnen.
Trotz der ersten positiven Ergebnisse werden bis zur Zulassung noch einige Jahre
vergehen.
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Tuberkulose in Osteuropa
Infektionsherd Osteuropa: 30 000 Menschen erkranken allein in der Ukraine jährlich neu
an Tbc. Trotz vieler Bemühungen bekommt man hier wie auch in anderen
osteuropäischen Ländern die Seuche nicht in den Griff. Mit dem Auseinanderfall der
früheren Sowjetunion sind auch die Gesundheitssysteme in Ländern wie der Ukraine
zusammengebrochen. Es dauert, bis sich neue Strukturen etabliert haben; im Kampf
gegen die Tuberkulose ist das ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ein großes Problem sind in Osteuropa die zunehmenden Multiresistenzen gegen
Medikamente. In vielen Ländern gibt es oft nur ein oder zwei Medikamente statt der
üblichen vier bis sechs Präparate. Der Patient wird trotzdem therapiert, und die
Medikamente verlieren ihre Wirksamkeit. Hier ist die Tuberkulose vor allem ein soziales
Problem – die Schere zwischen arm und reich klafft weit auseinander. So hat die
Tuberkulose leichtes Spiel, besonders bei Kindern.
In der ukrainischen Stadt Chernowitz gibt es eine Tuberkulose-Klinik. Das Krankenhaus
wurde gebaut, als die Österreicher noch regierten. Neben einem Operationssaal aus
alten KuK-Zeiten gibt es auch moderne Diagnostik: die Bronchoskopie, finanziert aus EUMitteln. Die Klinik verfügt auch über ein neues modernes Labor, ebenfalls bezahlt aus
EU-Mitteln und Geldern der Weltgesundheitsorganisation. Eine schnelle Diagnostik ist
hier endlich möglich. Man hat erkannt: Um die Krankheit an den Grenzen aufzuhalten,
muss man sie vor Ort bekämpfen.
Experten im Film
Prof. Dr. Torsten Bauer
Chefarzt Pneumologie
HELIOS Klinikum Emil von Behring
Walterhöferstraße 11
14165 Berlin
Tel.: 030 - 81 02-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.helios-kliniken.de
Dr. Nicolas Schönfeld
Oberarzt – Infektiologie
HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
Dr. Annette Günther
Leitende Oberärztin – Kinder und Jugendmedizin
HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
Dr. Frank Kunitz
Pneumologe
Zentrum für tuberkulosekranke und gefährdete Menschen des Gesundheitsamtes
Deutschmeisterstraße 24
10367 Berlin
Tel.: 030 90296-4971
Internet: https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik-undverwaltung/behoerdenwegweiser/artikel.250453.php (ganz unten auf der Seite)
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Prof. Dr. Dr. Stefan H.E. Kaufmann
Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Berlin
Charitéplatz 1
Campus Charité Mitte
10117 Berlin
Tel.: 030 - 28 460 500
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mpiib-berlin.mpg.de
Prof. Dr. Harald Mauch
Facharzt für Mikrobiologie, Infektionsepidemiologie,
Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin
HELIOS Klinikum Emil von Behring
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Weiterführende Adressen
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel.: 030 - 18754-0
www.rki.de
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/T/Tuberkulose/Tuberkulose.html?cms_box=1&cm
s_current=Tuberkulose&cms_lv2=2375410
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe
Raiffeisenstr. 3
97074 Würzburg
Tel.: 0931 - 79480
Email: [email protected]
Weiterführende Links
Informationen der Lungenfachärzte zur Tuberkulose
http://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/tuberkulose/was-ist-tuberkulose/
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/tuberkulose/
Das deutsche Tuberkulose-Archiv
http://www.tb-archiv.de/tuberkulose/index.htm
Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose
http://www.dzk-tuberkulose.de/
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Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
http://www.dzif.de/forschung/tuberkulose/
Internisten im Netz
http://www.internisten-im-netz.de/de_tuberkulose_1025.html
Infozentrum für Prävention und Früherkennung
https://www.vorsorge-online.de/patienten/vorsorgefinder/ipf-faltblaetter/tuberkulose/
Patienteninformation zur Tuberkulose des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der
Medizin (ÄZQ)
www.patienten-information.de/mdb/downloads/kip/lunge/tuberkulose-kip.pdf
Stop-Tb Forum
http://www.stop-tb.de/
Kuratorium Tuberkulose in der Welt
http://www.kuratorium-tb.de
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Masurenallee 8 –14
14057 Berlin
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