Sonderveröffentlichung einer Artikelreihe in „Der Zimmermann“ im Jahr 2000 Rechnerischer Abbund mit Formeln Die Strecke gZ ist allerdings unbekannt. (Bild 3, Bild 4) Die rechnerische Ermittlung von Gratund Kehlgrundwinkeln bei rechtwinkligen Traufen wurde in Heft 1/2000 gezeigt. Bei nicht rechtwinkligen Traufen ist die rechnerische Dachausmittlung etwas umständlicher. Als Aufgabenbeispiel soll ein Walmdach dienen. h gW βH βW gH Bild 1 Zunächst wird die Höhe h berechnet: AB -T ra u Bild 4 Dieses Dreieck kann aber aus zwei Hilfsdreiecken zusammengesetzt werden, die leicht berechnet werden können. (Bild 5) δ δ Bild 5 fe Bild 6 δH gW Diese Höhe ist auch die Höhe des Walmprofils. Damit kann nun das Grundmaß Walm berechnet werden: gZ gX gY gH AB -F irs t gA αW gW 125° h h αH gH δH HD-First Gesucht: Höhe : Grundmaß Walm: Gratgrundwinkel HD: Gratgrundwinkel W: gH Bild 3 gZ αH = 30° αW = 50° gH = 5,00 m β = 75° Mit Hilfe dieser Gleichung sollen nun die Gratgrundwinkel βH und βA bei einem zweiten Aufgabenbeispiel mit einem Traufenwinkel β von 125° berechnet werden. Das Anbauprofil soll dem Walmprofil des ersten Beispiels entsprechen. (Bild 6) gW Gegeben: Hauptdachneigung Walmneigung: Grundmaß HD: Winkel zwischen Traufen: Bei der Eingabe dieser Gleichung in den Taschenrechner muss je nach Rechnermodell eventuell der komplette Nenner in Klammern gesetzt werden. HD-Traufe Dachausmittlung bei nicht rechtwinkligen Traufen von Zimmermeister Elmar Mette atn gH gA : sin 125° + gH : tan 125° - 83,791° Es fällt auf, dass man für βH ein negatives Ergebnis erhält. Das negative Vorzeichen signalisiert, dass die Verschneidungslinie der beiden Dachflächen bezüglich der HD-Fläche eine Kehle darstellt. Auf der AB-Seite stellt sie dagegen einen Grat dar, da der Grundwinkel βA positiv ist. Der Querschnitt des Bauteils unter dieser Verschneidungslinie müsste also eine Form wie in Bild 7 dargestellt haben. Bild 2 Die Berechnung des Winkels βH zwischen Gratgrund und Hauptdachtraufe kann in einem rechtwinkligen Dreieck mit der Gegenkathete gH und der Ankathete gZ erfolgen: Setzt man diese Gleichungen in die Hauptgleichung ein, so erhält man folgende Gleichung, die für beliebige nicht rechtwinklige Traufenecken gilt: Bild 7 Ein negatives Ergebnis bei der Anwendung dieser Gleichung steht also HD-First HD-Traufe gH δH δ AB -F irs t fe gA AB A -T ra u Bild 8 δL δR 140° 10 12 Die Gleichung lässt sich auch in anderen Bereichen einsetzen. So können mit ihr beispielsweise die Gehrungswinkel von zwei ungleich hohen Treppenhandläufen oder zwei ungleich hohen Stirnblenden, die nicht rechtwinklig zusammen treffen, berechnet werden. (Bild 9) Bild 9 In Bild 10 erhält man für den Winkel βL ein negatives Ergebnis, d. h. er muss auf der anderen Seite angetragen werden. δL δR 140° Bild 10 8 immer für einen Kehlgrundwinkel. Macht man sich klar, dass alle Kehlschifter vom First zur Kehle laufen, so kann man sich leicht merken, dass der Kehlgrundwinkel zwischen waagerechtem First und der Kehlgrundlinie liegt. (Bild 8) Für weitergehende Berechnungen mit dem abgespeicherten Kehlgrundwinkel muss dieser aber als positiver Wert abgespeichert werden, da es sonst zu Rechenfehlern kommen kann. 12 Sonderveröffentlichung einer Artikelreihe in „Der Zimmermann“ im Jahr 2000