- PRISMA – Magazin

Werbung
natur&heilen
von Brigitte Addington
Echte Goldrute
(Solidago virgaurea)
B
ei uns
wachsen verschiedene
Arten
von
Goldruten. Die
Echte Goldrute (Solidago
virgaurea) ist
in Europa beheimatet und
inzwischen
recht selten
geworden,
während die
höher wachsende,
sehr
vitale Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
ursprünglich aus Nordamerika stammt und sich
massiv bei uns verbreitet hat. Leicht zu unterscheiden sind die beiden Arten an den Blüten und Blättern: Bei der Kanadischen Goldrute sitzen hunderte
winziger Blüten dicht an dicht an einer Rispe. Der
Blütenstand von Solidago virgaurea dagegen besteht aus weniger, dafür größeren Körbchenblüten
in einer nur schwach verzweigten Rispe. Bei Solidago canadensis sind die Stängelblätter lanzettlich
und vorne gesägt, während die Laubblätter bei der
Echten Goldrute gestielt und eiförmig sind.
Vorkommen und Standort
Die Goldrute kommt überwiegend an lichten und
trockenen Stellen vor.
Inhaltsstoffe
Sie enthält Saponine, Bitterstoffe, ätherische Öle
und Gerbstoffe. Außerdem Flavonoide (gelbe Farbstoffe), die sich unter der Haut ablagern und wie ein
Sonnenschutz wirken und die Haut vor UV-Strahlung
und teilweise sogar vor Röntgenstrahlen schützen.
Verwendung zu Heilzwecken
Bei entzündlichen Prozessen wird das blühende
Kraut der Echten Goldrute bevorzugt, da nur sie die
entzündungshemmenden und antibakteriellen Inhaltsstoffe enthält. Ich persönlich verwende beide
Pflanzenarten.
18
prisma 98 ©2014
Alle 32 Heilkräuter unter prismamagazin.de
Zertifizierte Wildkräuterexpertin
Erlenfeld 19A, 91096 Erlangen
& 09131–9317296, www.sonnetra.de
Kommunikationzentrum
für Kräuterkundige weltweit
Die krautige Pflanze ist das Nierenmittel der ersten
Wahl. Sie bewirkt eine direkte Leistungssteigerung
der Nieren und unterstützt die Ausscheidung von
wasserlöslichen Giftstoffen. Hauptsächlich wird sie
bei Harnwegserkrankungen, Reizblase, Harnsteinen
und Nierengries eingesetzt. Auch kann sie als Begleittherapie bei Rheuma und Gicht verwendet werden. Bei den genannten Beschwerden wird empfohlen, das sonnige Pflanzengold als Tee oder Tinktur
einzunehmen.
Die Nieren gelten als das „Angst- und Beziehungsorgan“. Angstzustände machen sich oft in Form von
Nierenproblemen oder kalten Füßen bemerkbar,
da der Nierenmeridian an der Fußsohle entspringt.
Auch wenn das soziale Beziehungsnetz einer Person in Unordnung gerät und das Thema „an die
Nieren geht“, gerät der Elektrolythaushalt leicht
in Unordnung. Das sonnige Pflanzengold hellt die
Stimmung auf, wärmt von innen heraus und schafft
einen fließenden Ausgleich, sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelischen Ebene. Die Pflanze darf jedoch bei eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit nicht verwendet werden, da dann die
Leistungsfähigkeit der Nieren zu gering ist.
Im Bereich der Homöopathie wird die Goldrute
bei Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen eingesetzt. Darüber hinaus wirkt sie
schmerzstillend, krampflösend und unterstützt das
Immunsystem.
Volksheilkunde und Magie
Bereits die Germanen bezeichneten die Goldrute
als bestes Wundkraut und verwendeten es für Umschläge und Auflagen nach kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Indianer stellten aus der zu uns
„eingereisten“ Kanadischen Goldrute ein Mittel gegen Klapperschlangenbisse her, und bei einer Halsentzündung kauten sie die frischen Blüten.
Außerdem wurden die goldgelben Blüten mit ihrem
honigsüßen Duft früher zum Färben verwendet. k
Herunterladen