KAMERUN LÄNDERINFORMATION Lage Zentralafrika Nachbarländer Äquatorialguinea, Gabun, Nigeria, Republik Kongo, Tschad, Zentralafrikanische Republik Fläche 475.442 km² (~ 6 x Österreich) Einwohnerzahl ca. 20,6 Mio (~ 2,5 x Österreich) Hauptstadt Yaoundé Amtssprachen Französisch (ca. 80%, Englisch (ca 20 %) Staatsform Republik Staatsoberhaupt Präsident Paul Biya (seit 1982) Religion 69,2 % Christen (26,3 % Protestanten, 38,4 % Katholiken, 4 % andere christliche Konfessionen, 0,5 % orthodoxe Christen), 20,9 % Muslime, 5,6 % west- und zentralafrikanische Religionen, 3,2 % religionsfrei, 1 % andere Religionen Gliederung 10 Regionen gliedern sich in 58 Bezirke und ca. 300 Gemeinden Währung CFA-Franc BEAC (Franc de la Coopération Financière en Afrique Centrale) Wohlstandsindikator 0,492 (= Platz 150), Österreich Platz 18, Norwegen Platz 1 Lebenserwartung ca. 55 Jahre (Frauen: ca. 56 J., Männer: ca. 54 J.) Geschichte Die Region wurde bereits viele Tausend Jahre vor christlicher Zeitrechnung besiedelt. Zu den ersten Bewohnern zählten vermutlich Pygmäen. Diese wurden mit der Zeit von bantusprechenden Völkern langsam verdrängt, sodass die Pygmäen sich in den Regenwaldgebieten im Süden des Landes zurückzogen. Die ersten Europäer erreichten im Jahre 1471 die Küste Kameruns, das Land benannten portugiesische Seefahrer nach den vielen Krabben, die sie in den Flüssen entdeckten. Ab dem Jahre 1495 nahmen die Portugiesen das Gebiet und große Teile der umliegenden Region der Festlandküste Westafrikas in Besitz. Sie betrieben mit einigen der einheimischen Stämme, zum Beispiel mit den Douala und den Bamiléké, einen regen Handel. Zu der Zeit wurde vor allen Dingen mit Palmöl, Elfenbein und Sklaven gehandelt. 1778 handelte Portugal mit Spanien einen Tausch aus, so übernahm Spanien ab diesem Jahr die Besitzrechte. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahm der Einfluss der Briten zu. Sie setzten sich dafür ein, dass der Sklavenhandel, 1845 eingestellt wurde. Aber auch deutsche Kaufleute ließen sich zu der Zeit nieder. 1884 wurde Kamerun eine deutsche Kolonie. Die Deutschen errichteten Plantagen, um Kautschuk, Palmöl und Kakao anzubauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es dazu, dass Teile des heutigen Landes wieder zum französischen Protektorat erklärte wurde, sodass Französisch-Kamerun entstand. Der Westen des Landes wurde allerdings von den Briten beherrscht und zählte zu Britisch-Nigeria. Bereits seit der Herrschaft der Deutschen leistete die einheimische Bevölkerung gegen die Kolonialherrschaft Widerstand. Nach blutigen Kämpfen um die Unabhängigkeit wurde Französisch-Kamerun 1958 von Frankreich die beschränkte innere Autonomie zugesichert. Seit 1960 ist Kamerun von Frankreich unabhängig und seit 1961 auch von Großbritannien. Bevölkerung Am dichtesten besiedelt sind das Grasland in der West- und Nordwest-Region, die Küstenprovinz um die Hafenstadt Douala und das Gebiet um die Hauptstadt Yaoundé. Demgegenüber sind die Mitte und der Südosten des Landes nur dünn besiedelt. Bevölkerungsdichte: 42,4 Einwohner pro km² (2011) Die Kameruner haben ihr besonders reiches kulturelles Erbe bewahrt, das sich von einem Volk zum anderen stark unterscheidet. Einwohner Cameroon Highlanders 31%, Equatorial Bantu 19%, Kirdi 11%, Fulani 10%, Northwestern Bantu 8%, Eastern Nigritic 7%, other African 13%, Nicht-Afrikaner <1% Bildungswesen Trotz der Schulpflicht beträgt der Anteil der Analphabeten noch über 25 Prozent. Staatliche Universitäten gibt es in Jaunde, Duala, Buea, Dschang und in Ngaunderé. Private Hochschulen sind 3 Universitäten in Jaunde und 3 weitere Universitäten, z.B. in Nanga Ebogo. Der Primarschulbesuch ist kostenlos. Schulmaterial, Uniformen und Pausenverpflegung müssen von den Eltern getragen werden, was in den südlichen Provinzen die Einschulungsrate senkt. In den nördlichen Provinzen ist die Einschulungsrate auch aus kulturellen Gründen niedriger. Die Einschulungsquote beträgt 79 % und ist für afrikanische Verhältnisse hoch. Obwohl eine grundsätzliche Chancengleichheit herrscht, brechen Mädchen die Schule häufiger ab. Gesundheit Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer von Kamerun liegt bei 4,4 Kindern je Frau (Stand 2011), was unter anderem daran liegt, dass nur 13 % der verheirateten Frauen moderne Verhütungsmittel zu Verfügung stehen. Die Säuglingssterblichkeit pro 1.000 Geburten beträgt 79,24. Ca. 7 % der erwachsenen Bevölkerung als mit dem HI-Virus infiziert bezeichnet. Jedoch ist diese Zahl in den letzten Jahren leicht rückläufig. Wirtschaft Die Wirtschaft Kameruns konnte im Gegensatz zu denen der meisten anderen afrikanischen Staaten lange Zeit von einer liberalen Wirtschaftspolitik profitieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes betrug im Jahre 2011 rund 18,6 Mrd. Euro (2008: 12,7 Milliarden Euro). Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Einwohner liegt bei etwa 1.220 Euro (2002: 500 Euro). Das wichtigste Wirtschaftszentrum im Land ist Duala. Einnahmequellen sind 42 % Landwirtschaft, 22 % Industrie und 36 % Dienstleistungen. Obwohl die Landwirtschaft nur 42 % des BIPs ausmacht, sind rund 60 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig. Arbeitsmarkt Die Arbeitslosigkeit lag im Jahre 2001 durchschnittlich bei ca. 30 %! Ein großer Anteil der Bevölkerung ohne Schutz durch das Arbeitsrecht beschäftigt. Der größte Arbeitgeber, der Angestellte nach geltendem Arbeits- und Sozialversicherungsrecht anstellt, ist der Staat. Das geltende Arbeitsrecht ist nach französischem Vorbild ausgestaltet und bewirkt einen großzügigen Schutz der Arbeitnehmer In der Realität werden die meisten Angestellten außerhalb des staatlichen Sektors schwarz angestellt und das Arbeitsrecht nur beschränkt beachtet (siehe Kapitel Korruption). Der Arbeitsschutz motiviert vor allem westliche Investoren zu einer zögerlichen Anstellungspolitik. Die staatliche Arbeitsverwaltung versucht aktiv, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Korruption Die Korruption ist ein weit verbreitetes Problem. Die Begriffe, die in Kamerun für Korruption benutzt werden, sind vielfältig: Gombo, bière, taxi, carburant, motivation, le tchoko und andere. Seit den massiven Lohnsenkungen in der Folge der Austeritätsmaßnahmen des IMF (Internationaler Währungsfonds) zu Beginn der 1990er Jahre hat sich das Phänomen vervielfacht. Die überbordende Bürokratie und Intransparenz der administrativen Prozeduren fördert das Phänomen. Die Justiz gilt als vollständig korrupt. Lynchjustiz gegenüber auf frischer Tat ertappten Straftätern ist weit verbreitet und wird in der Regel durch das mangelnde Vertrauen in die Integrität der Sicherheitskräfte begründet. in die Integrität der Sicherheitskräfte begründet. Der Hafen von Duala gilt als eines der Zentren der Korruption. Die Zollabfertigung ist von Intransparenz, Willkür und Bürokratie gekennzeichnet. Die Abfertigungsgebühren sind sehr hoch. Zölle werden in drei Tarifstufen Die Korruption verursacht in der Volkswirtschaft erhebliche Schäden (Steuerausfälle, hohe Kosten für Importwaren generell und Investitionsgüter im besonderen, Rechtsunsicherheit, Wettbewerbsverzerrungen). Wissenswertes zur Tierwelt Laut einer Studie aus 2001 leben in Kamerun mindestens 542 verschiedene Fischarten, von denen es 96 nur hier gibt. Außerdem wurden über 15.000 Schmetterlingsarten, 280 Säugetiere (einschließlich der größten und der kleinsten Säugetierart), 165 der 275 in Afrika existierenden Reptilien, 3 Krokodilarten und 190 bis 200 Froschlurche gezählt. Zusätzlich gibt es mindestens 900 verschiedene Vogelarten, von denen etwa 750 in Kamerun heimisch und die übrigen 150 Zugvögel sind. Im Jahr 2008 wurde entlang der Grenze zu Nigeria der Takamanda-Nationalpark eingerichtet, um die vom Aussterben bedrohten Cross-River-Gorillas zu schützen. Jagd und Entwaldung hatten zu einem Rückgang der Population auf unter 300 Tiere weltweit geführt. Eine weitere Schutzzone ist das Banyang-Mbo-Naturschutzreservat in dem der Waldelefant (Loxodonta cyclotis) lebt. Quellen Internet: Wikipedia, Ipicture, afriwhere, lexasforex WKO