Chemotherapie nach Operation verbessert die Prognose

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Chemotherapie nach Operation verbessert die Prognose
Patienten mit
„peri-ampullärem“ Krebs nahe der Bauchspeicheldrüse profitieren von
zusätzlicher Behandlung / Studie unter Federführung von
Heidelberg/Liverpool in „JAMA“ veröffentlicht
Chemotherapie kann die Lebenserwartung von Patienten verbessern, die
an einem bösartigen Tumor nahe der Bauchspeicheldrüse, dem sogenannten
peri- ampullären Karzinom, leiden. Sie profitieren ebenso wie die
Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs von einer zusätzlichen
Behandlung mit Krebsmedikamenten nach der Operation, wenn auch in
geringerem Umfang. Dies hat eine Studie der "European Study Group for
Pancreatic Cancer" gezeigt, die von den Zentren in Heidelberg und
Liverpool geleitet wird und in der aktuellen Ausgabe des „Journal of
the American Medical Association“ JAMA erschienen ist.
Das peri-ampulläre Karzinom geht vom Endabschnitt des Gallengangs aus,
der sich kurz vor seiner Einmündung in den Zwölffingerdarm (Duodenum)
mit dem Pankreasgang vereinigt, bevor er im Duodenum in der
sogenannten Ampulle endet (s. Grafik). "Mit der Studie ist erstmals
wissenschaftlich belegt worden, dass auch bei dieser Tumorerkrankung
die Chemotherapie dem Patienten zusätzliche Lebenszeit bringen kann",
erklärt Professor Dr. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor
der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg und Senior-Autor des
Artikels in „JAMA".
© 2012 - Detlef Höwing als Projekt der Selbsthilfe Harnblasenkrebs
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Das peri-ampulläre Karzinom hat eine bessere Prognose als die
bösartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse, da es bei 80 Prozent der
Patienten entfernt werden kann; bei etwa 30 Prozent finden sich
Absiedlungen in Lymphknoten oder anderen Organen. Nach fünf Jahren
leben im Durchschnitt noch ca. 40 Prozent der Patienten, während es
beim Pankreaskarzinom nur etwa 20 Prozent sind.
Längere Überlebenszeit mit Chemotherapie
Um den Nutzen einer zusätzlichen Chemotherapie wissenschaftlich zu
klären, wurden die Patienten nach der Operation mit den Medikamenten
Fluoruracil und Gemcitabin behandelt oder beobachtet. In der
Beobachtungsgruppe überlebten die Patienten durchschnittlich 35,2
Monate, während die Chemotherapie-Gruppe eine durchschnittliche
Überlebenszeit von 43,1 Monaten aufwies.
Statistisch signifikant waren die Ergebnisse allerdings nur, nachdem
Faktoren, die für die Prognose des peri-ampullären Karzinoms
ausschlaggebend sind wie Alter, Bösartigkeit des Tumors oder
Nebenwirkungen der Chemotherapie berücksichtigt wurden. Die Autoren
der Studie weisen darauf hin, dass eine Verbesserung der Chemotherapie
das Ziel weiterer Studien sein müsse.
Das Europäische Pankreas-Zentrum der Chirurgischen Universitätsklinik
Heidelberg gehört zu den weltweit führenden Einrichtungen seiner Art.
Dort werden jährlich ca. 1000 Patienten behandelt, die u.a. an einem
peri- ampullärem Karzinom leiden.
Weitere Information im Internet:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Patienten-Besucher.104344.0.html
Literatur:
John P. Neoptolemos, M.D., et al, Markus W. Büchler, M.D., for the
European Study Group for Pancreatic Cancer.
Effect of adjuvant chemotherapy with 5-fluorouracil plus folinic or
gemcitabine versus observation on survival in patients with resected
periampullary adenocarcinoma: The ESPAC-3 Periampullary Cancer
Randomized Trial, JAMA. 2012;308[2]:147-156.
Kontakt:
Prof. Dr. Markus W. Büchler
Geschäftsführender Direktor
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