Titelthema Jaenner Zukunft

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Zukunft
STEHT DAS SCHICKSAL IN DEN STERNEN?
Die Astrologie ist eine der ältesten Disziplinen der Welt. Phasenweise stand sie im Rang einer Wissenschaft, dann wieder war
sie als Aberglaube verpönt oder überhaupt verboten. Wenn die Aussagekraft von Horoskopen auch immer wieder in Frage
gestellt wird, sind sie doch in weiten Kreisen sehr beliebt. Viele Menschen – wie seit frühester Geschichte Könige, Herrscher
und sogar Päpste – suchen bei ihr Rat in Lebensfragen.
S
keptiker halten der Astrologie vor,
ihre Prophezeiungen wären vage
und in jede Richtung interpretierbar. Sie
verweisen die Astrologie in den Raum
des Esoterischen.
Jedoch gab es selbst unter berühmten
und verdienten Wissenschaftern einige,
die den Gestirnen Bedeutung zumaßen,
von Paracelsus über Johannes Kepler bis
hin zum Psychiater und Begründer der
analytischen Psychologie, Carl Gustav
Jung. Ihm wird ein Satz zugeschrieben,
der nachdenklich macht: „Wir werden in
I JÄNNER 2015
einem vorausbestimmten Augenblick gehat eine mehrjährige Ausbildung absolboren, an einem vorausbestimmten Platz
viert und führt eine Beratungspraxis in
und haben, wie der
Linz und Wien.
Jahrgang eines WeiWorin sieht sie die
nes, die Qualität des
„Wir befinden uns in einer Aufgaben und MögJahres und der Jahlichkeiten ihrer Disreszeit, in der wir zur Umbruchphase: Verbrauchte ziplin?
Strukturen werden durch
Welt kamen. Nicht
neue ersetzt.“
mehr und nicht weDorothea Lusenberniger behauptet die
ger: „Die Astrologie
beschreibt StruktuAstrologie.“
ren. Auf den Menschen bezogen zeigt sie
Dorothea Lusenberger ist Astrologin. Sie
seine Begabungen und Talente, ebenso
Zukunft
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ASTROLOGIE
5 JAHRTAUSENDE BEWEGTE
GESCHICHTE
Die Wiege der Astrologie lag in
Mesopotamien, wo man ihre Spuren bis ins dritte Jahrtausend vor
Christus nachweisen konnte.
seine Herausforderungen. Man kann mit
der Astrologie Zeitqualitäten erkennen:
Welche Themen und Fragen werden aktuell? Ist es eine gute Zeit für Entscheidungen? In welche Richtung entwickeln
sich bestimmte Situationen oder
Projekte?“
Viele Menschen fühlen sich in
den Beschreibungen ihres Tierkreiszeichens sehr gut getroffen.
Aus astrologischer Sicht ist jedoch
weitaus mehr für die Persönlichkeit eines Menschen bestimmend. Woran orientiert sich ein sogenanntes Geburtshoroskop?
Dorothea Lusenberger: „Das Tierkreiszeichen ergibt sich aus dem Stand der Sonne
zum Zeitpunkt der Geburt, für sich allein
sagt das aber noch nicht viel aus. Um ein
Geburtshoroskop zu erstellen, betrachtet
die Astrologie auch den Stand
des Mondes und der
Planeten – die wiederum für unterschiedliche Eigenschaften stehen.
Venus bezeichnet
DOROTHEA
LUSENBERGER
Sie betreibt eine astrologische Beratungspraxis in Wien und Linz und bietet auch
Seminare für Menschen, die Astrologie
lernen möchten. Infos über die nächsten
Kurse auf www.dorothealusenberger.at
Von Aristoteles, Pythagoras und
Plato weiterentwickelt, erlebte die
Kunst der Sterndeutung im Hellenismus ihre erste Blüte. In den
ersten Jahrhunderten nach Christus
übernahmen die Römer und setzten
ihre eigenen Götternamen anstelle
der griechischen. Bis schließlich
im vierten Jahrhundert die christlichen Konzilien die Horoskope in die
geistige Verbannung
schickten, wo sie bis
ins Mittelalter blieben. Astrologie und
Astronomie wurden
während dieser Zeit
von den Arabern weiterentwickelt.
Erst mit der Renaissance wurde die Astrologie in Europa wiederentdeckt und sogar an
vielen Universitäten,
unter anderem auch in
Wien, gelehrt. Fürsten
und Herrscher konsultierten vor jeder wichtigen Entscheidung ihren „Mathematiker“, wie sie die Himmelskundigen
nannten. Selbst der Vatikan besaß
einen Lehrstuhl für Astrologie und
die damaligen Päpste zogen ihre
persönlichen Astrologen zu Rate. Ihr
Ende fand die über 200 Jahre dauernde Hochblüte der Astrologie im
Zeitalter der Aufklärung. Erst an der
Schwelle zum 20. Jahrhundert kehrte die Kunst der Sterndeutung wieder ins Bewusstsein der Menschen
zurück. Während des 2. Weltkriegs
war die Astrologie verboten. Danach
entstanden verschiedene astrologische Vereinigungen und Schulen.
JÄNNER 2015 I
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Astrologie
beispielsweise unsere Werte, alles, was
wir schätzen und lieben; Merkur unsere
Art zu denken, zu kommunizieren usw.
Je nach dem, wo diese Planeten und in
welcher Beziehung zueinander sie stehen,
wirken sie in verschiedenen Lebensbereichen, also etwa Familie, Beziehung und
Partnerschaft, oder in Beruf und Öffentlichkeit – die Astrologie spricht hier von
Häusern. Daraus ergibt sich ein komplexes Bild, das vom Astrologen gemeinsam
mit dem Fragesteller besprochen wird,
um herauszufinden, was es für ihn persönlich bedeuten kann.“
sind die großen Herausforderungen?
Welche Vorhaben stehen unter besonders
guten Sternen?
Dorothea Lusenberger: „Generell befinden wir uns seit 2008 in einer Umbruchphase, die bis 2016 dauern wird, angezeigt durch ein Uranus-Pluto-Quadrat.
Verbrauchte Strukturen werden in diesen
Zeiten durch neue ersetzt – wie schwierig
das ist, zeigt sich auf der weltpolitischen
Ebene; wer individuell davon betroffen
ist, wird das gerade auch in seinem Leben
vorfinden. Wann lassen wir schon gerne
etwas Gewohntes los, selbst wenn es uns
gar nicht mehr gut tut? So gesehen: Wer
jetzt bereit ist zu Veränderungen, hat
wohl gute Karten.“
Die Astrologie war ja in ihren Ursprüngen
damit beschäftigt, den richtigen Zeitpunkt
für Saat und Ernte zu finden oder Zeit und
Ort für kultische Handlungen festzulegen.
Welche Fragen werden heute an sie herangetragen?
Dorothea Lusenberger: „Das Hauptaugenmerk liegt auf Themen wie Beziehungen, Kinder, Ausbildung, Beruf. Manche Klienten möchten eine Therapie auf
einer zusätzlichen Ebene unterstützen.
Und viele kommen regelmäßig zum Jahreshoroskop, weil man mit Astrologie
zeitlich gut festlegen kann, wann man
mit welchen Aufgaben konfrontiert ist.
Was der Mensch daraus macht, ist wieder
seine Sache.“
Kann die Astrologie die Zukunft voraussagen?
Dorothea Lusenberger: „Konkrete Ereignisse definitiv nicht. Der Stand der Planeten zu einem bestimmten Zeitpunkt in
der Zukunft zeigt wie gesagt nur Zeitqualitäten an. Was das für den Menschen bedeutet und was er daraus macht, ist völlig
individuell.
Auch die Vorstellung, die Sterne würden auf den Menschen einwirken, ist
ein Missverständnis. Zum Vergleich: Das
Thermometer beeinflusst die Temperatur
nicht, es zeigt nur an, wie warm es ist. Der
Schwalbenflug zeigt das Wetter an, aber
er macht es nicht.“
Können Sie einen kurzen astrologischen
Ausblick auf das Jahr 2015 geben? Was
I JÄNNER 2015
Voll Vertrauen
in die Zukunft schauen
Zu Jahresbeginn geht unser Blick mehr als sonst in die Zukunft. Was sie bringen
wird, wissen wir nicht. Wir können aber entschlossen sein, auch im neuen Jahr
unsere Lebensaufgabe gut zu erfüllen. Und wir dürfen und sollen dabei auf
Gottes Hilfe vertrauen – unser Glaube wird uns helfen und stärken.
W
ir haben eben Weihnachten gefeiert. Der Sohn Gottes ist ein wahrer
Mensch geworden, er hat sich den Bedingungen unserer Zeitlichkeit und Sterblichkeit unterworfen. Weil er all das Unsrige
angenommen hat, vermag er uns auch
das Seinige zu schenken: Das ewige, göttliche Leben, das Gott denen bereitet hat,
die ihn lieben. So lehrt uns der christliche
Glaube: Jeder Augenblick des Lebens ist
kostbar. Unsere Zeit ist Heilszeit. Nützen
wir die Zeit und tun wir Gutes. Beten und
arbeiten wir, solange wir es können. Den
Leidenden und Kranken sei gesagt: Auch
ihre Beschwerden sind ein Segen für das
eigene Leben, für die Mitmenschen und
die ganze Schöpfung, wenn sie angenommen werden aus Liebe zu Gott und in
Schicksalsgemeinschaft mit Jesus Christus, dem Heiland und Erlöser. So ist unsere Lebenszeit sicherlich
keine verlorene Zeit!
Ein gesegnetes
Jahr 2015!
Ihr Pater
Dominik J.
Nimmervoll
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