Region| 9 Wirtschaftregional | 6. Juni 2015 Wenn gute Ideen Früchte tragen Start-up Erst vor gut einem Monat ist Frooggies als Unternehmen gestartet, doch die fruchtige Idee überzeugte die Jury des Businessplan Wettbewerbs. Mit dem Preisgeld von 12 000 Franken wollen die drei Jungunternehmer am Standort Liechtenstein weiter investieren. VON YVES HOLLENSTEIN V or eineinhalb Wochen strahlten sie in der Universität Liechtenstein um die Wette. Kurz zuvor wurden Philippe Nissl, Sarah Nissl-Elkuch und Patrick Elkuch als Gewinner des Businessplan Wettbewerbs 2015 gekürt. Mit ihrer noch jungen Geschäftsidee, dem Vertrieb von gefriergetrocknetem Früchteund Gemüsepulver, überzeugten die drei Jungunternehmer die Jury. Nebst der medialen Aufmerksamkeit in der Region war ihnen damit auch ein Preisgeld von 12 000 Franken sicher. «Wir hatten uns durchaus Hoffnungen gemacht, aber dass wir schliesslich als Sieger dastehen, hat uns sehr überrascht», gesteht Philippe Nissl. Innerhalb des Unternehmens ist er für das Marketing und den Vertrieb zuständig. Er ist auch der einzige der drei Firmeninhaber, der hauptberuflich für Frooggies tätig ist. Seine Ehefrau Sarah NisslElkuch arbeitet in der Compliance für eine Liechtensteiner Bank und ist bei Frooggies für das Organisatorische verantwortlich. Patrick Elkuch, der Bruder von Sarah, ist Versicherungsangestellter und kümmert sich im neu gegründeten Unternehmen um die Finanzen. Tägliche Bestellungen Weil die Geschäftsidee bereits Anfang 2014 entstand und im vergangenen November die Aktiengesellschaft gegründet wurde, hatten die drei Liechtensteiner bereits vor dem Wettbewerb einen Businessplan geschrieben. «Trotzdem mussten wir noch sehr viele Arbeitsstunden investieren, damit dieser auch den kritischen Augen der Jury standhielt», erinnert sich Philippe Nissl. Und vielleicht waren es auch Gaumenfreuden, die die Jury zu überzeugen vermochten. Im Rahmen der Präsentation ihres Businessplans servierten die drei nämlich frische Smoothies, Milchshakes und Cupcakes, welche sie mit ihrem eigenen Früchtepulver zubereiteten. «Wir hatten aber nicht die Absicht, die Jurymitglieder zu bestechen, sondern es war einfach Teil unserer Präsentation», so Nissl. Frooggies ist also ein liechtensteinisches Familienunternehmen, an dem jeder zu einem Drittel beteiligt ist. Über einen Webshop und den Direktvertrieb verkaufen die drei gefriergetrocknetes Früchtepulver, welches in 100-GrammPortionen abgepackt wird. Erhältlich ist das Pulver momentan in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Himbeere, Wildheidelbeere und Banane. Haben dank einer guten Idee alle Hände voll zu tun: Die Liechtensteiner Jungunternehmer Sarah Nissl-Elkuch und Philippe Nissl von Frooggies. Seit heute kann zudem auch Mango und Ananas bestellt werden. Später soll das Sortiment mit weiteren Früchtesorten sowie Gemüsepulver aufgestockt werden. Dank der Gefriertrocknung bleiben sämtliche Vitamine erhalten, Farbe und Aroma bleiben unverändert und das Produkt ist frei von Zusatzstoffen und Zucker. «Obwohl unser Webshop erst seit gut einem Monat online ist, verzeichnen wir täglich mehrere Bestellungen», freut sich Nissl. Und wann immer eine Bestellung eintrifft, geht Nissl ins Lager am Werdenbergerweg in Vaduz, packt die gewünschten Sorten in Pakete und bringt diese auf die Post. «Auf der Poststelle in Vaduz kennen sie mich mittlerweile», erzählt er mit einem Schmunzeln. Nebst dem Webshop sind die drei Frooggies-Gründer aktuell dabei, auch den Direktvertrieb aufzubauen. Infrage kommen Fitnesscenter, Ernährungsberater, Feinkostläden usw. «Wichtig ist für uns, dass die Kunden beim Verkauf persönlich beraten werden, deshalb wollen wir auch nicht in Supermärkte. Obwohl wir dort zahlenmässig natürlich viel mehr umsetzen könnten», betont Nissl. Hohe Initialkosten Neben der bestehenden Portionsgrösse haben sich die drei Jungunternehmer zum Ziel gesetzt, bald auch Einzelportionen und fertige SmoothieMischungen anbieten zu können. Das Preisgeld von 12 000 Franken wird also vollumfänglich in die Firma reinvestiert. «Es ist eigentlich bereits ausgegeben», sagt Nissl. Wie jeder Jungunternehmer hatten auch die drei Frooggies- Gründer sehr hohe Initialkosten für beispielsweise die Website, aber auch für Druck- und Grafiksachen zu bewältigen. «Wir versuchen alles so kostengünstig wie möglich zu machen, aber das Preisgeld können wir natürlich sehr gut gebrauchen», so Nissl. Bis jetzt jedenfalls finanziert sich die Firma selber, noch kein Franken Fremdkapital musste aufgenommen werden, die drei Inhaber zahlen sich selber aber noch keinen Lohn aus. Die Geschäftsidee der drei jungen Liechtensteiner trägt also erste Früchte, braucht aber noch Zeit, um zu reifen. «Wir sind auf gutem Wege», ist Nissl überzeugt. Entstanden ist Frooggies eher durch Zufall. «Uns ist aufgefallen, dass man kaum natürliche Produkte kaufen kann. In vielen Nahrungsmitteln sind Geschmacksverstärker, Zucker und Zu- Bild: Daniel Ospelt satzstoffe versteckt», erklärt Nissl. Seine Frau Sarah entdeckte im Internet per Zufall einen deutschen Anbieter von gefriergetrocknetem Früchtepulver. Als sie dieses bestellen wollten, stellte sich heraus, dass dies nur sehr kompliziert und über Umwege funktionierte. Aus dieser Erfahrung reifte die Idee, das Ganze zu vereinfachen und einen eigenen Vertrieb aufzubauen. «Wir dachten, wenn wir dieses Produkt wollten, gibt es sicher auch andere, die das auch wollen.» Die drei Jungunternehmer fanden dann nach langer Recherche einen Anbieter, der das Pulver in Grossmengen liefern kann, und beauftragten eine heimische Grafikfirma mit dem Design der Portionenverpackungen und dem Logo. Was danach folgte, war bis jetzt ganz nach dem Geschmack der drei Gründer. Geschäfte bleiben nach Weihnachten zu !"#$%& '(%#$)*%($)+#,$.#,%/0) +12.$$) %(#%# 3014*%))$%&5(6%7 '. 8%& 90:(.*20#8$ 1() $%(#%& ="/*"/>-?@%&$.A. 8(%$%# .+6; /(%)%)< ($) %& 2=& +#$ 8%& (8%.*% >.&)#%&?7 [email protected] @() B-$("&) C*D-&. @%(#0*8 A$4%*) BC< D.8+: !"#$%&'"()*+ Sozialfonds, ,**%(-*./%**Essanestrasse 012+ 152, 3432 9492 ,*56-(+ Eschen, 7-&-'"( Telefon 88429 00423 9:1 375 83 09 83+ 09, ;;;<*"#$%&'"()*<&$ www.sozialfonds.li ST. GALLEN. In diesem Jahr fallen der 26. Dezember (Stephanstag) auf einen Samstag und der 27. Dezember auf einen Sonntag. Nach Absprache mit den betroffenen Branchenverbänden hat das Arbeitsinspektorat des Kantons St. Gallen beschlossen, für diese Tage keine Bewilligungen für Sonntagsarbeit zu erteilen, wie es in einer Mitteilung heisst. Das bedeutet, es gibt nach den diesjährigen Weihnachten keine Sonntagsverkäufe. Sonntagsverkäufe während der Adventszeit, also an Sonntagen vor Weihnachten, gelten vielerorts als fester Bestandteil der Adventszeit. Bei Sonntagsverkäufen am 26. und 27. Dezember, also jeweils nach Weihnachten, würde es sich allerdings nicht um solche traditionelle Sonntagsverkäufe während der Adventszeit handeln. Das Arbeitsinspektorat kann gestützt auf das Arbeitsgesetz vorübergehende Sonntagsarbeit bewilligen, sofern ein dringendes Bedürfnis nachgewiesen wird. Das Volkswirtschaftsdepartement erkennt für Sonntagsverkäufe unmittelbar nach Weihnachten im Gegensatz zu den traditionellen Sonntagsverkäufen während der Adventszeit kein solches dringendes Bedürfnis. (red.)