Laura Frei (1996), Clara Sanchez (1997) und Catherine Delilkhan (1997) Ein Tag als Fischotter Studie über den Alltag der Fischotter im Zoo Zürich Betreuer: Thomas Winzeler und Franziska Heinrich November 2014, Zürich Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .................................................................................................................................... 2 1.1 Biologie ................................................................................................................................. 2 1.2 Situation im Zoo .................................................................................................................... 2 2. Material und Methoden ............................................................................................................... 2 2.1 Tiere ...................................................................................................................................... 2 2.2 Methoden .............................................................................................................................. 3 3. Resultate..................................................................................................................................... 3 4. Diskussion .................................................................................................................................. 7 5. Schlussfolgerung ........................................................................................................................ 8 6. Dank ........................................................................................................................................... 8 7. Literaturverzeichnis ..................................................................................................................... 8 8. Anhang ....................................................................................................................................... 9 8.1 Interview mit dem für die Fischotter verantwortlichen Tierpfleger Jörg Wick .......................... 9 8.2 Beispiel Protokoll ................................................................................................................. 10 1 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 1. Einleitung Während einer verhaltensbiologischen Arbeit im Rahmen einer Studienwoche von Schweizer Jugend forscht (SJf) untersuchten wir im Zoo Zürich den Europäischen Fischotter (Lutra lutra). 1.1 Biologie Der Fischotter lebt entlang von Flüssen und an Teichen. Es ist wichtig, dass der Lebensraum genug Nahrungsangebot aufweist. Die Nahrung des Fischotters besteht aus Fischen (wichtigste Nahrung), Amphibien, Krebse, Vögel, Reptilien, kleine Säugetiere bis Kaninchengrösse. Fischotter sind während des ganzen Jahres aktiv und machen keinen Winterschlaf. Ihr dichtes Fell schliesst Luft ein und bildet so eine Isolationsschicht, welche den Fischotter gegen die kalte Luft schützt. Auch frisst sich der Fischotter keine Fettschicht an. Sie sind Einzelgänger und markieren ihre Territorien, welche sie um bis zu 10 km pro Jahr ausdehnen, mit Kot, der gleichgeschlechtliche Fischotter abweisen soll. Jungtiere bleiben während des ersten Lebensjahres bei der Mutter, sie erlernen das Wesentliche um überleben zu können. Verbreitet waren sie Anfang 19. Jahrhundert überall in Europa, auch in der Schweiz. Heute sind die grössten Populationen in Westeuropa in Portugal, Spanien, Frankreich und Grossbritannien, in Osteuropa und in Nordeuropa in Norwegen, Schweden und Finnland. In Mitteleuropa sind sie eher selten anzutreffen oder gar (wie in der Schweiz) ausgerottet. Die Stiftung Pro Lutra wartet darauf, dass der Fischotter sich wieder in der Schweiz niederlässt. Sie überprüfen die ökologischen Voraussetzungen und beobachten das Auftauchen der Tiere rund um die Schweiz123. Dies ist ein Grund für unser Interesse an diesen Tieren. Wir wollten die Tiere, die in der Schweiz einmal heimisch gewesen waren, besser kennenlernen. 1.2 Situation im Zoo Im Zoo Zürich lebt Fischotter-Mutter Lulu mit ihrem ersten Wurf. Dabei handelt es sich um drei Jungtiere, ein Männchen und zwei Weibchen, geboren am 7. Mai 2014. Normalerweise bringen Fischotter bei ihrem ersten Wurf nur eins bis zwei Junge auf die Welt. Es hat uns interessiert, wie der Tagesablauf einer Fischotterfamilie aussieht, welche Aktivitäten sie während des Tages ausüben und wie die Interaktion zwischen Mutter und Jungtieren und zwischen den Jungtieren untereinander aussieht. Wie verändert sich ihr Verhalten? Dafür haben wir folgende Hypothesen aufgestellt: 1. Die Fischotter haben einen ein Aktivitätsmuster, welches sich täglich wiederholt 2. Die Fischotter sind abends aktiver als morgens 3.Die Jungen interagieren untereinander häufiger als mit der Mutter 2. Material und Methoden 2.1 Tiere Wir haben alle Tiere der Anlage beobachtet und dabei versucht zwischen dem Adult und den Juvenilen zu unterscheiden. Die Mutter war grösser und konnte an den Zitzen von den Juvenilen unterschieden werden. geboren. Eine Literaturrecherche zum Fischotter half, sein Verhalten besser verstehen zu können. Da wir in der zur Verfügung stehenden Zeit nur begrenzt Material und Forschung über den Fischotter konsultieren konnten war insbesondere das Interview mit Tierpfleger Jürg Wick (siehe Anhang) wichtig für uns, sowie ein Vortrag des Präsidenten der Stiftung Pro Lutra. 1 http://www.prolutra.ch/lutra_1_1.php?be=lu&st=1&la=1 2 http://www.herz-fuer-tiere.de/ratgeber-tier/wildlife/wildtier-lexikon/f/fischotter.html 3 Interview mit Jörg Wick (Siehe Anhang) 2 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 2.2 Methoden Für die Datenerfassung benötigten wir ein Handy als Stoppuhr und die Protokollblätter. Die Fischotter bewohnen ein übersichtliches Gehege und wir benötigten keine Feldstecher. Wir haben uns für Punktmessung entschieden, das heisst: wir wählten einen Zeitintervall während eines Beobachtungszeitraums und am Ende jedes Intervalls wurden die Daten aufgenommen. In unserem Fall waren das alle 30 Sekunden während 15 Minuten. Die Fischotteranlage kann von 3 Seiten angesehen werden. Wir haben sie dort beobachtet wo sie gerade am besten zu sehen waren. Wir haben uns so aufgeteilt, dass zwei von uns je zwei Fischotter beobachteten und die dritte die Zeit stoppte. Da die Jungen sehr schwer auseinanderzuhalten sind, haben wir die Daten der Juvenilen als Durchschnittswert genommen. Die Daten hielten wir in einem von uns entwickeltem Protokoll (Tab 1) fest. Dieses Protokoll füllten wir min. zwei Mal am Morgen (8:1511:30), Mittag (11:30-15:00) und Abend (15:00-17:30) aus (Tab 1, Zeit). Wir unterschieden ob ein Fischotter sich an Wasser, Land oder in der Ruhebox aufhielt. Beim Verhalten unterschieden wir 6 Aktivitäten. Schlafen oder untätig sein definierten wir als „Ruhen“. Wenn die Jungen an den Zitzen der Mutter nuckelten nannten wir das „Säugen“. Aktivitäten wie einander beissen, einander jagen, sich mit fremden Objekten beschäftigen definierten wir als „Spielen“. „Jagen“ war für uns einerseits die Verfolgung und Aufnahme von lebendigen Fischen, aber auch das essen von bereits tot eingebrachtem Futter. Wenn sie sich selber oder gegenseitig kratzten und/oder leckten nannten wir diese Beobachtung „Putzen“. Als „Stöbern“ erfassten wir Aktivitäten wie im Wasser schwimmen, wühlen und auf dem Land herumlaufen/rennen die nicht als „Spielen“ klassifiziert wurden. „Kontakt“ war für uns jeglicher physischer Kontakt mit einem anderen Otter. Dabei differenzierten wir zwischen dem Kontakt eines Jungtiers mit der Mutter, den Jungtieren untereinander und kombiniert mit Mutter und einem Jungtier zugleich. Tiere Mutter Jungtiere 1 2 Ort Wasser Land Box 1 2 3 Zeit Morgen(8:15-11:30) Mittag(11:30-15:00) Abend(15:00-17:30) 1 2 3 Verhalten Ruhen Säugen Spielen Jagen Putzen Stöbern 1 2 3 4 5 6 Kontakt Mit Mutter Mit Jungtier Mit Beiden 1 2 3 3. Resultate 3 Tab.1 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 In den Grafiken Abb. 1 bis 3 sieht man wo sich die Fischotter zu verschiedenen Tageszeiten befinden. Die Präferenzen für den Aufenthaltsort unterscheiden sich deutlich. Ein Total von 1012 Messungen geben uns folgendes Bild vom Tagesablauf der Fischotter: Am Morgen (Abb. 1) halten sie sich vorwiegend in der Box auf (87%), während sie sich am Mittag (Abb. 2) überall etwa gleich aufhalten und am Abend (Abb. 3) zu 100% draussen sind und zwar vor allem an Land. MITTAG ORT MORGEN ORT Wasser Land Wasser Box Land Box 6% 7% 32% 33% 35% 87% n = 436 n = 360 Abb.2 Abb.1 ABEND ORT Wasser Land Box 0% 39% 61% n = 216 Abb.3 Das erhobene Verhalten im Laufe des Tages passt dazu: morgens (Abb. 4) wird geruht (78%), mittags werden sie aktiver (Abb. 5) und waren in dreiviertel der Beobachtungen nicht mehr am Ruhen sondern am Stöbern und Spielen. Abends stöbern sie vorwiegend (Abb. 6). Die Anzahl Messungen ist wiederum 1012. 4 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 MITTAG VERHALTEN MORGEN VERHALTEN Ruhen Säugen Spielen Ruhen Säugen Spielen Jagen Putzen Stöbern Jagen Putzen Stöbern 5% 0% 3% 26% 16% 38% 8% 76% 3% 4% n = 436 Abb.4 21% n = 360 Abb.5 ABEND VERHALTEN Ruhen Säugen Spielen Jagen Putzen Stöbern 17% -1% 11% 68% 2% 2% n = 216 Abb.6 Auch der Kontakt zwischen den Ottern folgt diesem Muster. Am Morgen in der Ruhephase in der Box haben alle Tiere Kontakt zueinander (Abb. 7), dies ist anders für den Rest des Tages. Am Mittag (Abb. 8) haben sie bereits weniger Kontakt zueinander und abends (Abb.9) bleiben sie zu fast 90% kontaktlos. Hier haben wir wieder 1012 Messungen. 5 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter MORGEN KONTAKT Mit Mutter Mit Jungtier 13% Mit Beiden 24-28.11.2014 MITTAG KONTAKT Keinen Mit Mutter Mit Jungtier 1% Mit Beiden Keinen 2% 27% 30% 39% 59% n = 436 29% n = 360 Abb.8 Abb.7 ABEND KONTAKT Mit Mutter Mit Jungtier Mit Beiden Keinen 0% 9% 2% 89% n = 216 Abb.9 In der letzten Grafik (Abb.10) sieht man das Aktivitätslevel in den drei verschiedenen Tageszeiten. Wir haben einen separate Skala für die verschiedenen Level erfunden und jedes Level (1-6) einer Aktivität zugeteilt wobei die Aktivität die am meisten Energie braucht als 6 bezeichnet wurde. Diese Bewertung ist aber Subjektiv und ist auf keine Studie gestützt. Wir möchten mit dieser Aussage unsere Daten unterstützen. So haben wir für Mittag, Morgen und Abend einen Mittelwert berechnet. Man sieht, dass sich ihr Aktivitätslevel im Laufe des Tages steigert. 6 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 Aktivitätslevel 4 3.5 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 Morgen Mittag Abend Abb.10 4. Diskussion Aus unseren Resultaten sehen wir, dass der Tagesverlauf an diesen zwei Tagen einem Aktivitätsmuster folgte. Die Fischotter am Morgen wenn sie am meisten in der Box sind auch überwiegen ruhen und säugen und dann auch am meisten Kontakt zu einander haben. In der Natur säugen Fischotter nur bis maximal zur 14. Lebenswoche4. Vielleicht säugen sie noch weil sie auch diese mütterliche Nähe beim Ruhen brauchen. Oder weil sie sich mit den Herausforderungen der Natur nicht auseinandersetzten müssen und so länger noch ihre kindliche Phase beibehalten, sie müssen sozusagen nicht so schnell erwachsen werden. Dass sie beim Stöbern keinen Kontakt mit den anderen Tieren haben liegt allenfalls daran, dass Otter in der Natur Einzelgänger sind und so instinktiv ihre häufigste Aktivität alleine ausüben wie sie es auch im späteren Leben machen werden. So auch jagen, wo sie primär auf ihre eignen Bedürfnisse schauen. Wir haben gemerkt, dass nur wenig Anteil Aktivität als Jagen haben. Dies liegt daran, dass wir nicht alle Fütterungen miterleben konnten da wir nicht den ganzen Tag bei den Ottern verbracht haben. Es kann auch nicht sein, dass die ganze Versorgung durch den kleinen Anteil Lebendfutter kommt, da das ersichtlich wenig ist. Sie bekommen auch andere Nahrung die aber in einem Teil der Anlage gefüttert wird, den wir nicht beobachten können. In unserer zweiten Hypothese besagten wir, dass die Fischotter im Verlauf des Tages aktiver werden. Bei dieser kann man klar sagen, dass sie stimmt. Bei unserem Aktivitätslevel Diagramm (Abb. 10) sieht man wie die Aktivität sich im Laufe des Tages steigert. Unsere Hypothese, die besagt, dass sie einen Tagesablauf haben ist aus unseren Daten nicht ersichtlich. Wir glaubten, dass wir das beweisen können würden, es stellte sich aber heraus, dass es mit unserer Methode der Datensammlung nicht möglich ist Wir hätten die Daten so erfassen müssen, dass wir grössere Zeiträume hätten betrachten können und nicht auf einzelne Aktivitäten fixieren sollen. Der Tierpfleger sagte uns aber, dass er absichtlich die Fütterungen an verschiedenen Zeiten macht, damit sie wie in der Natur Abwechslung haben. Man könnte jedoch sagen, dass sie ihre tägliche Aktivität nach den Fütterungen richten. Hier könnte man den Aktivitäts-Rhythmus durch den Tag 4 http://www.prolutra.ch/lutra_1_1.php?be=lu&st=1&la=1 7 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 betrachten. Man merkte, dass sie von der Ruhephase erwachten, als das Futter in das Gehege gebracht wurde. Danach spielten sie auch und waren sonst noch aktiv. Wir glaubten auch, dass die Aktivität, die sie am meisten ausüben „Spielen“ ist. Man sieht aber klar, dass die Otter am häufigsten stöbern ausser am Morgen. Das ist wahrscheinlich weil Fischotter in der Natur Einzelgänger sind und so auch schon in jungen Jahren sich instinktiv viel mit sich selbst beschäftigen In unserer dritten Hypothese besagten wir, dass der Kontakt zwischen den Jungen häufiger ist als der zur Mutter. Aus unseren Daten können wir aber sehen, dass der Kontakt allgemein im Laufe des Tages abnimmt und beim Schlafen in der Box, der Kontaktdrang am grössten ist. Da es nur zwei Nester gibt, sind sie fast dazu gezwungen in der Box miteinander Kontakt zu haben. Unsere Fragestellung ist klar beantwortet da wir fragten welche Aktivitäten die Fischotter im Laufe des Tages ausüben. Man kann gut sehen wann die Fischotter welche Aktivitäten wo am meisten ausüben und so ist unser Projekt auch gelungen. Eine leichte Verfälschung der Daten könnte allenfalls aufgetreten sein, weil wir an beiden Tagen zu etwa derselben Zeit beobachtet haben und auch nicht alles beobachten konnten. Auch war es schwer die Tiere auseinanderzuhalten und so könnte es sein, dass wir nicht immer das richtige Tier aufgeschrieben haben. Schlussendlich habe wir aber nur beim Kontakt Mutter und Jungtier unterschieden. Ein weiteres Problem war, dass wir die Tiere manchmal aus unserem Blickfeld verloren (sie hatten einen Eingang im Wasser den man nicht gut sieht). 5. Schlussfolgerung Die Daten die wir erfassten waren zwar ein bisschen ungenau aber haben unsere Fragestellung für uns beantworten können oder haben zumindest ein gutes Gefühl dafür bekommen, was die Antworten sein könnten. Es war eine Freude diese schönen Tiere zu beobachten und so näher kennenzulernen. Aufgetretene Probleme konnten wir gut lösen. Man könnte sich noch Fragen wie hoch das Aktivitätslevel vor und nach der Fütterung ist; hängt der Tagesablauf von den Fütterungszeiten ab? Oder interessant wäre noch herauszufinden wie sich Mutter und Jungtiere im Verhalten unterscheiden. Wir haben nämlich beobachtet, dass die Mutter beim Jagen ersichtlich geschickter war und könnten diese Hypothese allenfalls in einer weiteren Arbeit mit Daten zum „Jagderfolg“ unterstützen. 6. Dank Wir möchten und herzlich bei Schweizer Jugend forscht für diese einmalige Gelegenheit bedanken. Ebenfalls bedanken wir uns bei Franziska Heinrich und Thomas Winzeler für die tolle Betreuung und die Hilfe, die sie uns gegeben haben. Natürlich bedanken wir uns beim Zoo Zürich für die Zurverfügungstellung ihrer Einrichtungen. 7. Literaturverzeichnis Webseiten: http://www.prolutra.ch/lutra_1_1.php?be=lu&st=1&la=1 http://www.herz-fuer-tiere.de/ratgeber-tier/wildlife/wildtier-lexikon/f/fischotter.html 8 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 8. Anhang 8.1 Interview mit dem für die Fischotter verantwortlichen Tierpfleger Jörg Wick Warum säugen die Jungen noch obwohl sie schon über 14 Wochen alt sind? Sie schauen immer noch ob was rauskommt und auch von der Gewohnheit her. Man kann auch den Zoo mit der Natur vergleichen; dort müssen sie viel schneller reif sein und es gibt dann noch andere Punkte wo sie schauen müssen, dass sie überleben. Im Prinzip sind die hier alle verwöhnt. Sie kriegen eigentlich sehr viel Futter und dann noch Muttermilch dazu. Die Mutter produziert also noch Mich? Ja, ja aber nicht mehr so viel. Werden die Jungen hier im Zoo bleiben? Nein die werden weiter gegeben, auch das Männchen denn sie sind Verwandt. Sie sind natürlich auch Einzelgänger aber es kann sein, dass wir wieder ein Männchen kriegen. Haben Sie schon einen Platz für sie gefunden? Nein noch nicht. Die jungen bleiben ein Jahr bei der Mutter, in der Regel. Sie lernen auch noch viel von der Mutter: wie man Fische fängt, sich verstecken kann usw. Haben die Jungen bewusst keine Namen? Ja ich finde die, die sie schlussendlich bekommen sollen ihnen einen Namen geben. Man kann sie aber auch nur schwer unterscheiden, das habt ihr wahrscheinlich auch schon gemerkt. Man erkennt sie fast nur an der Musterung unter dem Hals. Es ist aber sehr schwer. Sie haben natürlich einen Chip unter der Haut, dass man sie auch eindeutig erkennen kann. Dass man jah nicht den falschen weg gibt. Wir sehen auch dass sie manchmal einfach verschwinden, wenn sie im Wasser sind. Haben die Otter einen Eingang im Wasser? Ja. Sie haben auch Eingänge an Land. In den Zwischengängen sind sie auch gern also sieht man sie nicht immer. Und die Otter haben keinen Fellwechsel? Nein und sie machen auch keinen Winterschlaf. Ihr Fell ist extrem dick und isolierend. Das war dann auch ihr Handicap weil sie wegen des Fells gejagt wurden. Ist es wichtig, dass die Fischotter lebendig Futter bekommen? Wichtig nicht aber natürlicher und auch spannender; sie müssen schauen wo die Fische sind, wo sie sich verstecken und sind auch so ein wenig aktiver. Das Männchen in der Gruppe sieht grösser aus als die Mutter, kann das sein? Ja, das kann durchaus sein. Männchen sind ein wenig grösser als die Weibchen. Es ist aussergewöhnlich, dass Lulu so einen grossen Wurf hatte normalerweise gibt ein nur ein Junges beim ersten Wurf. Aber sie hat alle tip top aufgezogen, wirklich super. Ist Ihnen einen Tagesablauf bei den Ottern aufgefallen? 9 Studienwoche Zoo Zürich Ein Tag als Fischotter 24-28.11.2014 Das will ich eigentlich gar nicht. Wir geben ihnen das Futter immer an anderen Zeiten. In der Natur hätten sie auch keine Routine. Wenn sie an einen Bach kommen würden der voller Forellen ist, würden sie sich den Bauch voll fressen. Dann gäbe es wieder Tage wo sie fast nichts zu essen hätten. Da ist keine Tagesstruktur. 8.2 Beispiel Protokoll Tiere Mutter Jungtiere 1 2 Ort Wasser Land Box 1 2 3 Zeit Morgen(8:15-11:30) Mittag(11:30-15:00) Abend(15:00-17:30) 1 2 3 Verhalten Ruhen Säugen Spielen Jagen Putzen Stöbern 1 2 3 4 5 6 Kontakt Mit Mutter Mit Jungtier Mit Beiden 1 2 3 Tageszeit Ort Tier Verhalten 10 Kontakt