Innere Medizin "Hinweise für Patienten mit Rückenschmerzen"

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Ergonomie
Auch das Heben von schweren Lasten und häufiges Bücken sind für
den Rücken und die Bandscheiben ein Risiko. Achten Sie daher auf
eine korrekte Rückenhygiene. Entlasten Sie Ihren Rücken indem Sie die
Bauchmuskulatur anspannen – Unterbauch wenig! einziehen – die
Knie beim Bücken beugen und den Oberkörper gerade halten. Somit
können Sie schwere Lasten aus den Knie heraus und körpernahe heben.
1 Haupteingang
3 Notfalleingang
Bewegung muss sein
Den grössten Erfolg werden Sie dann erreichen, wenn Sie sich regelmässig bewegen. Finden Sie heraus, welche Bewegungsart Ihnen
Freude bereitet. Nur so werden Sie diese Aktivität zwei- bis dreimal
wöchentlich, ein Leben lang ausüben.
Kantonsspital Frauenfeld
Prof. Dr. med. B. Frauchiger, Chefarzt
Medizinische Klinik
Pfaffenholzstrasse 4
8501 Frauenfeld
Tel. 052 723 72 50
Fax 052 723 75 77
[email protected]
Kantonsspital Frauenfeld
Physiotherapie
8501 Frauenfeld
Tel. 052 723 71 54
Fax 052 723 79 44
Hinweise für Patienten mit
Rückenschmerzen
Für ein gezieltes und individuelles Rückentraining steht Ihnen die
Physiotherapie am Kantonsspital Frauenfeld gerne zur Verfügung.
www.stgag.ch
Medizinische Klinik
Hinweise für Patienten mit Rückenschmerzen
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient
Sie wurden bei uns hospitalisiert wegen Rückenschmerzen. Aus Erfahrung
wissen wir, dass die Behandlung der Rückenschmerzen recht langwierig
sein kann und oft bei Spitalaustritt die Beschwerden nicht verschwunden
sind. Dies führt gelegentlich zum Eindruck, die Rückenschmerzen seien
zuwenig genau abgeklärt und nicht richtig behandelt worden. Wir möchten Ihnen deshalb einige Hinweise zum Umgang mit Rückenschmerzen
geben und Sie über wichtige medizinische Fakten informieren.
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Rückenschmerzen sind ein ausgesprochen weitverbreitetes Übel. Über
50% der Bevölkerung haben chronisch oder mehrmals pro Jahr Attacken
von Rückenschmerzen
In den allermeisten Fällen sind Rückenschmerzen harmlos. Die Schmerzen haben ihre Ursache in massiven Muskelverspannungen und Blockierungen der Wirbelsäule und der Beckenknochen.
Abnützungserscheinungen (sogenannte «degenerative Veränderungen»)
der Wirbelsäule und des Beckenskelettes spielen ebenfalls eine Rolle.
Abnützungserscheinungen am Skelett haben aber sehr viele Leute und
diese können auch vorhanden sein, ohne dass Schmerzen bestehen.
Deshalb haben Befunde am Rücken, die durch Röntgenuntersuchungen
wie konventionelles Röntgen, Computertomographie oder Magnetresonanz festgestellt wurden, häufig überhaupt keine Bedeutung und auch
keinen Zusammenhang mit den Schmerzen.
Aus diesem Grund ist man grundsätzlich zurückhaltend in der Verordnung von Röntgenuntersuchungen der Wirbelsäule. In den allermeisten
Fällen lässt sich damit keine Ursache für die Beschwerden finden.
Eine Ausnahme bilden jene Patienten, die Hinweise auf eine schwere
Beschädigung des Skelettes haben, zum Beispiel eine Infektion, eine
Fraktur oder einen eingeklemmten Nerv. In diesen Fällen sind wir sehr
grosszügig mit der Verordnung von gezielten Röntgenuntersuchungen.
Wenn für diese erwähnten Erkrankungen aber aufgrund der körperlichen Untersuchung und der Laborresultate keine Hinweise bestehen,
werden in der Regel während der Hospitalisation keine derartigen Untersuchungen veranlasst.
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Das heisst nicht, dass Ihre Beschwerden nicht ernst genommen werden!
In diesen Fällen, wo offensichtlich das Problem der Rückenschmerzen in
der Muskulatur und in Blockierungen besteht, muss die Behandlung mit
Medikamenten, Physiotherapie und allenfalls Manualtherapie erfolgen.
Aber auch diese Massnahmen helfen nicht in allen Fällen bis zum Spitalaustritt. Die Behandlung muss dann über den Spitalaustritt hinaus
weitergeführt werden und es braucht letztlich immer auch Geduld
und die Zuversicht, dass sich die Rückenschmerzen ohne die oben erwähnten schweren Erkrankungszeichen in der Regel wieder legen und
gutartig verlaufen.
Ihr eigener Beitrag zur Behandlung und vor allem auch zur Verhinderung von zukünftigen Schmerzschüben ist letztlich der allerwichtigste!
Die Wirbelsäule und das Skelett brauchen regelmässig Bewegung.
Besonders bewährt haben sich in der Behandlung und vor allem in der
Prophylaxe von Rückenschmerzen Wandern, Nordic Walking, Gymnastik
und Schwimmen, insbesondere das Rückenschwimmen.
Besonders wichtig ist auch die richtige Haltung des Rückens bei der
Arbeit, beim Sport und bei anderen täglichen Verrichtungen. Hier ist
die Anleitung durch die Physiotherapie und das Übernehmen dieser
Instruktionen ganz wichtig.
Also: Verzweifeln Sie nicht ob Ihrer Rückenschmerzen! Wir versuchen
das Möglichste, Ihnen rasch und effizient zu helfen. Wir nehmen Sie
auch ernst, auch wenn wir die Verordnung zu Röntgenbildern, die aus
obigen Gründen wenig Sinn machen, nur zurückhaltend vornehmen.
Letztlich ist ein gutes Behandlungsergebnis bei Rückenschmerzen ein
längeres und gemeinsames Unterfangen von Arzt, Physiotherapeut
und den aktiven Anstrengungen Ihrerseits!
Wir wünschen Ihnen in diesem Sinne gute Besserung und natürlich
etwas Geduld im Umgang mit diesem unangenehmen aber meist nicht
gefährlichen Krankheitsbild.
Im Namen Ihres Ärzte-Teams
Prof. Dr. med. B. Frauchiger, Chefarzt
Empfehlungen der Physiotherapie
Dynamik – vor Statik!
Langes Sitzen und Stehen ist für Ihren Rücken und die Muskulatur
sehr belastend. Verändern Sie daher Ihre Sitz- und Beckenposition in
kurzen Abständen. Stehen Sie regelmässig auf und gehen Sie einige
Schritte. Die folgenden Übungen sind wirkungsvoll und benötigen keine besonderen Hilfsmittel:
Übung 1
Aufrechter Sitz: Oberkörper gerade nach vorne und hinten neigen. Der
Abstand zwischen Bauchnabel und Brustbein darf sich nicht verändern.
20 bis 30 Wiederholungen. Steigerung: Arme bei der Vorlage nach vorne und bei der Rücklage nach oben strecken.
Übung 2
Vierfüssler-Stand (auf Händen und Knien): Blick gerade auf den Boden
richten, Arm und Bein gegengleich strecken, Bauchspannung halten
und kein Hohlkreuz machen. 20 bis 30 Wiederholungen.
Übung 3
Rückenlage: Beine angestellt, Hände diagonal, Richtung gegenüberliegendem Knie strecken, dabei Kopf und Oberkörper bis zu den
Schulterblätter abheben. Atmung ruhig fließen lassen. 10 bis 15 Wiederholungen.
Die Übungen dürfen keine Schmerzen verursachen. Bitte lassen Sie sie
von Ihrer Physiotherapeutin kontrollieren bzw. anpassen.
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