Rückenschmerzen Eine Information Ihres Arztes und Ihrer Krankenkasse Was können Sie bei akuten unspezifischen Rückenschmerzen machen, um schneller wieder gesund zu werden und weiteren Beschwerden vorzubeugen? Rückenschmerz – was ist das? Schmerz ist eine Art „Frühwarnsystem“ des Körpers, der anzeigt, wenn etwas mit uns nicht in Ordnung ist. Starke Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sondern auch beunruhigend. Glücklicherweise steckt hinter Rückenschmerzen nur selten eine ernste Erkrankung. In den meisten Fällen werden die Probleme durch ein Ungleichgewicht im Zusammenspiel zwischen Muskeln und Sehnen ausgelöst und verschwinden von ganz allein. Die wichtigste Regel: Werden Sie so aktiv wie möglich! Denn Bewegung stärkt Ihren Rücken, verkürzt die Schmerzattacken und verringert das Risiko für ein Wiederauftreten der Beschwerden. Rückenschmerz – akut, chronisch – unspezifisch, spezifisch? Als akut gelten Rückenschmerzen, die weniger als sechs Wochen bestehen. Rückenschmerzen, die länger als drei Monate anhalten, werden als chronisch bezeichnet. Von unspezifischem (funktionellem) Rückenschmerz spricht man, wenn dem Schmerz keine körperlichen Veränderungen, zum Beispiel an den Bandscheiben oder den Wirbelkörpern, zugeordnet werden können. Er geht vielmehr auf eine gestörte Funktion des Stütz- und Bewegungsapparates zurück. Das trifft bei mindestens 85 von 100 Menschen mit Rückenschmerzen zu. Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Rückenschmerzen: Bei Überlastung von Muskeln, Sehnen und Bändern sind sie unspezifisch. Entstehen sie aber durch Erkrankungen der Wirbelsäule oder andere Krankheiten, sind sie spezifisch. Ursachen: Falsche Haltungsgewohnheiten Übergewicht Stress Sitzende Tätigkeit andauernde übermäßige Anspannung der Muskulatur als Folge von ständiger körperlicher und psychischer Fehl-/Überbelastungen Falsche Hebetechniken Bewegungsmangel Diagnostik: Bei neu aufgetretenen Rückenschmerzen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Durch eine Befragung (Anamnese) und körperliche Untersuchung kann Ihr Arzt gefährliche Ursachen fast immer ausschließen. Meist kann auf eine Röntgenuntersuchung verzichtet werden. Röntgenbilder werden nur verordnet, wenn sie unbedingt nötig sind, denn ein Übermaß an Röntgenstrahlen ist schädlich. Rückenschmerzen Eine Information Ihres Arztes und Ihrer Krankenkasse Therapie: Die beste Behandlung können Sie selbst durchführen: Bleiben Sie in Bewegung! Halten Sie bei Rückenschmerzen nicht länger als zwei Tage Bettruhe. Versuchen Sie, Ihre gewohnten Tätigkeiten möglichst schnell wieder aufzunehmen. Wenn Sie noch keinen Sport betreiben, dann nutzen Sie Gelegenheiten im Alltag, um fit zu werden. Ihrem körperlichen Zustand angemessenes Gehen, Schwimmen oder Radfahren trainiert die Muskulatur und stärkt damit Ihren Rücken. Besprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt, welche Sportart bzw. welches Leistungsniveau für Sie das Richtige ist. Um wieder in Schwung zu kommen, können Sie anfangs ein Schmerzmittel einnehmen, dies sollten Sie mit Ihrem Arzt absprechen. Wärme Nationale wissenschaftliche Studien empfehlen in ihren Leitlinien bei akuten unspezifischen Rückenschmerzen keine Physiotherapie zu verordnen (z.B. Krankengymnastik oder Massage), da die Wirkung wissenschaftlich nicht bewiesen ist. Wie können Sie vorsorgen? Tragen und heben Sie nicht mit gebeugtem, sondern mit geradem Rücken. Gehen Sie beim Herunter- und Vorbeugen in die Knie und versuchen Sie, den Rücken möglichst nicht zu beugen. Vermeiden Sie generell einseitige Belastungen, versuchen Sie das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Verharren Sie nie länger als 30 Minuten in derselben Position, Bewegung trägt zur Entspannung der Muskeln bei. Wenn Sie viel sitzen, sollten Sie Ihren Rücken durch regelmäßiges Zurücklehnen entspannen. Benutzen Sie einen Stuhl mit gerader oder leicht nach vorn geneigter Sitzfläche. Die Rückenlehne sollte leicht nach hinten geneigt sein. Versuchen Sie vorhandenes Übergewicht loszuwerden. Auch dieses Gewicht belastet Ihren Rücken. Achten Sie auf Pausen. Erlernen Sie eine Entspannungsmethode. Treiben Sie Sport. So können Sie Ihren Rücken stärken und gleichzeitig abnehmen. Legen Sie kürzere Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, anstatt mit dem Auto. Benutzen Sie statt des Fahrstuhls lieber die Treppe. Gehen, Schwimmen und Radfahren trainiert die Muskulatur. Empfehlenswert ist Bewegung in einer Sportgruppe Mini-Übungen fürs Büro und zwischendurch: Fußwippe: Die Füße abwechselnd in den Zehen- und in den Fersenstand bewegen. 10mal. Poschaukel: Abwechselnd eine Pohälfte langsam nach oben bewegen. 10mal. Schwanenhals: Den Hinterkopf am gedachten „Goldenen Faden“ nach oben strecken. Das Kinn etwas nach unten. 10mal. Flügelschlagen: Die Schultern nach hinten und unten bewegen. 10mal.