Wenn es kratzt und brennt und juckt im Hals

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Es gibt viele Ursachen für Halsschmerzen. In den meisten Fällen ist die Erkrankung harmlos.
Halsschmerzen
Wenn es kratzt und brennt
und juckt im Hals
Die kalte Jahreszeit hat zur Folge, dass viele Menschen unter Halsschmerzen
leiden. Tut der Hals weh, steckt häufig eine Erkältung oder Grippe dahinter. Es
gibt aber auch andere Erkrankungen, Allergien oder Umweltprobleme, die zu
einer Entzündung des Halses führen können. Was Halsschmerzen auslöst und
was dagegen hilft.
Wer kennt das nicht? Es kratzt plötzlich im
Hals, man fühlt sich schlapp und ahnt:
Erkältung im Anmarsch. Tatsächlich sind
Atemwegsinfekte mit Halsentzündungen
weitaus die häufigste Ursache von Halsschmerzen – bei Kindern wie Erwachsenen.
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Das heisst auch: Halsschmerzen sind
überwiegend harmlos.
Bei Kindern sind acht bis zehn Mal im Jahr
Halsweh, Husten und Schnupfen völlig normal. Mehrheitlich sind Viren die Ursachen,
allen voran Erkältungsviren, und das bevor-
zugt in der kalten Jahreszeit. Seltener sind
Infektionen mit anderen Virusarten im Spiel.
Sie verursachen erkältungsähnliche Krankheitsbilder, Grippe, Mandelentzündungen
und teilweise sogenannte Kinderkrankheiten
wie Masern oder Mumps. Aber auch
Wissen
Infektionen mit Bakterien sind häufig eine
Ursache, darunter bestimmte Streptokokken,
die Rachen- und/oder Mandelentzündungen
auslösen können, zudem Scharlach.
Halsentzündungen kommen akut, wiederkehrend (rezidivierend) und chronisch vor.
Es können eine oder beide Seiten im Hals
betroffen sein. Durch die Infektion entzündet sich die Schleimhaut im Hals. Nach dem
klinischen Befund unterscheiden Ärzte
bestimmte Untergruppen, etwa Entzündungen mit Geschwüren.
Steckbrief Halsentzündung
Rachenentzündung: Ganz überwiegend sind
dafür Erkältungsviren, seltener andere
Viren, Bakterien, spezielle Erreger oder
Reizstoffe aus der Umwelt verantwortlich.
Die Mandeln sind hier nicht entzündet.
Symptome: Anfangs Halskratzen oder
Halsschmerzen, Brennen in der Nase,
Niesreiz, Schnupfen, eventuell gefolgt von
Kopfschmerzen und Fieber sowie Husten.
Die Halsschmerzen sind normalerweise nach
zwei bis drei Tagen vorbei, die übrigen
Erkältungssymptome nach einer Woche.
Mandelentzündung: Es sind vor allem die
Gaumenmandeln betroffen. Je nach Entzündungsart gibt es verschiedene Unterformen.
Auslöser sind häufiger Bakterien und Viren.
Symptome: Starke Halsschmerzen, die
länger als zwei Tage dauern und in die Ohren
ausstrahlen können («Angina-Halsschmerzen»), Schluckbeschwerden, Beläge auf den
Mandeln, Mundgeruch, klossige Sprache,
geschwollene und beim Abtasten schmerzhafte Lymphknoten am Hals, Fieber, ausserdem häufig Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, bei Kindern auch Bauchschmerzen und
Erbrechen.
Kehlkopfentzündung: Bei einer Erkältung
breitet sich mitunter die Schleimhautentzündung «rachenabwärts» aus. In der Folge können die Schleimhaut und Stimmbänder im
Kehlkopf anschwellen, häufig lagert sich auch
Schleim auf. Mitunter sind Bakterien für
eine Kehlkopfentzündung verantwortlich.
Symptome: Heiserkeit oder Wegbleiben der
Stimme über zwei bis drei Tage, Husten,
Halsschmerzen und weitere Erkältungssymptome, etwa Fieber. Die Stimme kann der
Besserung der anderen Beschwerden manchmal noch etwas hinterherhinken. Selten ist
die Entzündung im Kehlkopf so stark, dass
es durch die damit verbundene Schwellung
zu Atemnot kommt. In einem solchen Fall
alarmieren Sie die Sanität 144.
Weitere Ursachen von
Halsschmerzen
Reizstoffe in der Umwelt, vor allem Tabakrauch, aber auch andere Chemikalien wie
Lösungsmittel und Staub, stehen bei den
Halswehursachen mit auf der Liste. Häufig
macht trockene Raumluft dem Hals zu
schaffen, besonders in der Heizperiode.
Allergien. Viele Menschen sind etwa von
Heuschnupfen betroffen. Neben Fliessschnupfen und Augenbrennen plagen anfallartige
Reizungen mit schmerzhaftem «Jucken» im
Hals die Leidtragenden. Neben sogenannten
Aeroallergien, also solchen, die durch Allergene in der Luft wie Pollen, Hausstaub oder
Bestandteile von Schimmelpilzen ausgelöst
werden, spielen auch Nahrungsmittelallergien bei Halsschmerzen eine Rolle.
Die Rückflusskrankheit wird als Ursache für
Halsschmerzen allgemein eher unterschätzt,
ist jedoch vergleichsweise häufig der Grund.
Saurer Mageninhalt nimmt hier die falsche
Richtung im Verdauungstrakt, indem er in
die obere Speiseröhre fliesst. Dies kann, muss
aber nicht, die Speiseröhre erheblich reizen,
sodass sie sich entzündet.
Bei ungewöhnlichen Halsschmerzen: Auch
an einen Herzinfarkt denken! Alarmsignale
eines Herzinfarktes sind starke Schmerzen
oder ein Brennen in der Herzgegend oder im
Brustkorb, die mindestens fünf Minuten
andauern. Sie strahlen häufig in die Arme, in
den Rücken – zwischen die Schulterblätter,
in den Hals, Kiefer oder oberen Bauchraum
aus. Häufig kommen das Gefühl starker
Beklemmung in der Brust, Angst und kalter
Schweiss dazu. In einem solchen Fall
alarmieren Sie die Sanität 144.
Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (chronische Sinusitis) sind die
Symptome
unterschiedlich
ausgeprägt.
Häufig läuft nicht nur die Nase, sondern
entzündliches Sekret fliesst auch den Rachen
hinab. Das kann häufiges Räuspern,
Influenzaviren (links) oder Streptokokken sind häufig die Ursache für Halsentzündungen.
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Wissen
Heiserkeit, unter Umständen Halsschmerzen
und Husten provozieren.
Immunbedingte Abwehrreaktion gegen ein
Medikament: Manche Arzneistoffe können
bei entsprechend veranlagten Menschen eine
vorübergehende Immunstörung auslösen.
Dabei entwickelt sich eine schwere, teils geschwürartige Mundentzündung, Mandelentzündung mit Halsschmerzen, Fieber, eventuell auch Schüttelfrost und eine Blutvergiftung
können die Folge sein.
Eine Abwehrschwäche erhöht die Neigung
zu Infektionen und damit zu Entzündungen
der Mundschleimhaut und im Hals. Eine
bekannte Immunschwächekrankheit ist zum
Beispiel Aids. Sie beruht auf einer HIVInfektion. Das HI-Virus attackiert zentrale
Abwehrzellen des Immunsystems. Halsentzündungen gehören zu den frühen Symptomen, können aber auch im weiteren Verlauf
auftreten. Andere chronische Erkrankungen
erhöhen das Risiko für Infektionen ebenfalls.
Dazu gehören Diabetes mellitus oder
Auto­immunerkrankungen.
Behandlung mit Kortison in bestimmten
Anwen­
dungen und Dosierungen über eine
bestimmte Zeit, erhöhter Stress, Spitzen­
belastungen im Leistungssport, chronische
Übermüdung, Unter- oder Mangelernährung
schwächen die Abwehrkraft ebenfalls.
Gut zu wissen
Selbsthilfe bei unkomplizierten Halsschmerzen
Die meisten Patientinnen und Patienten empfinden Hausmittel als lindernd und
wohltuend, etwa Gurgeln mit Salzwasser, Lutschen von Eiswürfeln und Halswickel mit Quark oder Kartoffeln. Viele Betroffene achten auch auf eine ausreichende Trinkmenge, besonders bei Fieber, und bevorzugen eine weiche, nicht
reizende Kost in der Akutphase. Sie schonen sich ein oder zwei Tage, sorgen für
eine gut befeuchtete Luft in der Wohnung und rauchen nicht.
In der Apotheke werden rezeptfreie pflanzliche Mittel in Form von Tees,
Gurgellösungen, Tropfen, Saft und Pastillen angeboten. Enthaltene Wirkstoffe stammen unter anderem aus Arnika, Isländischem Moos, Kamillenblüten,
Kapland-Pelargonie, Lindenblüten, Salbeiblättern, Thymian. Sie können die
Genesung unterstützen. Auch gibt es Lutschtabletten mit einem entzündungshemmenden Effekt und Rachensprays oder Mundspüllösungen mit örtlich
betäubender beziehungsweise schmerzlindernder Wirkung (Rachentherapeutika). Sogenannte Immunstimulanzien finden in der Selbstmedikation ebenfalls
Verwendung. Beliebt sind auch homöopathische Mittel.
Kurzfristig kann bei Bedarf ein Schmerzmittel wie Paracetamol oder ein entzündungshemmendes Schmerzmittel, zum Beispiel Ibuprofen oder ein anderes,
nicht steroidales Antirheumatikum, helfen. Dazu sollte man sich jedoch vom
Arzt oder Apotheker beraten lassen. Bei Kindern und Jugendlichen oder in der
Schwangerschaft gelten besondere Vorsichtsmassnahmen, über die man sich
ebenfalls informieren sollte.
meisten klingen nach zwei bis drei Tagen
bereits wieder ab. Die grosse Mehrheit der
Patientinnen und Patienten ist in der Regel
nach fünf Tagen beschwerdefrei.
Daher erübrigt sich in diesen leichten
Unzureichende Mundhygiene und schlecht Fällen meist eine ärztliche Therapie. Ohnesitzende Prothesen begünstigen Entzündun- hin sind Antibiotika bei reinen Virusinfekten
gen des Zahnfleisches und der Mundschleim- wirkungslos. Aber auch im Falle einer
haut. Dies gilt zum Beispiel auch für leichten, durch Bakterien ausgelösten Halsübermässigen Tabakkonsum.
entzündung ist ein Antibiotikum bei Menschen mit normaler Immunabwehr und ohne
frühere medizinische Besonderheiten nicht
Halsschmerzen: Wann zum Arzt?
Die Erfahrungen in Klinik und Praxis routinemässig notwendig. Der Arzt wird die
belegen: Halsschmerzen sind mehrheitlich Therapiemöglichkeiten kritisch abwägen
durch einen Virusinfekt bedingt und die und die Vor- und Nachteile erklären.
Bei Hinweisen auf
einen schwereren Ver­
lauf sollte man dagegen umgehend ärztlichen Rat einholen.
Das gilt zum Beispiel
bei den folgenden
Begleitsymptomen:
•A u s g e p r ä g t e s
Krankheitsoder
Schwächegefühl
•Brustschmerzen
• Länger als drei
Tage
anhaltendes
Fieber oder sehr
hohes Fieber (über
39 °C), das länger als
Bei Halsschmerzen erfüllen oft einfache Hausmittel ihren Zweck.
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einen Tag dauert, oder Fieber, das nach
wenigen Tagen wieder ansteigt
•Starke, zunehmende oder wiederkehrende
Halsschmerzen
• Heftiger Husten
• Klossgefühl im Hals
•
Zunehmende
oder
wiederkehrende
Beschwerden beim Schlucken
•Atemnot, ziehende, pfeifende Atmung,
blaue Lippen
•Schüttelfrost
•
Schwierigkeiten
beim
Mundöffnen
(Kiefer­sperre)
• Geschwüre im Mund, starker Mundgeruch
• Übelkeit, Erbrechen
•Bauchschmerzen
• Starke Kopfschmerzen
•Hautausschlag
•Vergrösserte, schmerzhafte Lymphknoten
am Hals oder im Nacken
•Benommenheit
•
Abwehrschwäche
aufgrund
anderer
Grund­
erkrankungen
und/oder
einer
speziellen Therapie
Dieser Artikel enthält nur allgemeine
Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.
Text: www.apotheken-umschau.de
Bilder: Shutterstock
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