Die sieben Brennöfen der Seele

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Die sieben Brennöfen der Seele
und die Chakren
Homöokinetik und die alchimische
Tradition im 21. Jahrhundert
Wolfgang Karl Fischer
„ Himmel oben, Himmel unten.
Sterne oben, Sterne unten.
Alles, was oben, dies ist auch unten.
Erfasse es und freue dich“
(alter Alchimistenspruch)
Seit langer Zeit hilft die Homöopathie Menschen,
Krankheitssymptome loszulassen und zurück zur
Einheit von Körper, Seele und Geist zu finden. Diesen
Prozess nannte Samuel Hahnemann Heilung. Als
Natursubstanzen dienen in diesem Sinne vor allem
Mineralien, Pflanzen Tiere und ferner menschliche
Krankheitsprodukte, die Nosoden. Fokussiere ich
mich aber auf die biographische Entwicklung des
Menschen oder beziehe mich auf die menschliche
Evolution oder überhaupt die Evolution allen Lebens
und aller Lebensvorgänge, reichen alle diese Mittel
nicht mehr aus. Hier geht es weniger um die Substanzen als solche, sondern vielmehr um den Prozess, aus
dem sie hervorgegangen sind. Alles im Leben oder
auch alles im menschlichen Geiste ist beweglich und
unterliegt nicht zuletzt den Gesetzen der Weiterentwicklung und der Evolution.
In diesem Kontext kommt den Metallen eine ganz
besondere Rolle zu. Das gilt vor allem für die sogenannten sieben klassischen „ Planetenmetalle“ Silber
mit Mond, Quecksilber mit Merkur, Kupfer mit Venus,
Gold mit Sonne, Eisen mit Mars, Zinn mit Jupiter sowie Blei mit Saturn. Diese Zuordnungen sind uralt
und waren schon in der ägyptischen oder griechischrömischen Antike bekannt. Die Metalle und Planeten entsprechen auch den griechischen oder römischen Gottheiten oder auch den geistigen Wesenheiten (Hierarchien). Ferner wurden schon immer die
Sternbilder in entsprechender Weise zugeordnet:
Planet oder
Kraftgebiet
Metall
(lat.)
Gott
(griechisch)
Gott
(römisch)
Sternbilder
Fixsternhimmel
Tierkreis
Saturn
Edelsteine
Plumbum (Pb)
Kronos
Saturnus
Jupiter
Mars
Sonne
Venus
Merkur
Mond
Erde
Stannum (Sn)
Ferrum (Fe)
Aurum (Au)
Cuprum (Cu)
Hydragyrum (Hg)
Argentum (Ag)
Antimon (Sb)
Zeus
Ares
Helios
Aphrodite
Hermes
Selene
Gaia
Jupiter
Mars
Sol
Venus
Merkur
Luna
Demeter
Steinbock, Wassermann
Schütze, Fische
Widder, Skorpion
Löwe
Stier, Waage
Zwillinge, Jungfrau
Krebs
Metalle und Planeten finden aber nicht nur makrokosmisch eine entsprechende Zuordnung, sondern
die Lehre der Alchimie zeigt ebenfalls viele mikrokosmische Zuordungen auf. Auch der Mensch ist eng
mit dem Metall verwandt. In der Alchimie zieht sich
diese magisch-mythische Lehre vom ägyptischen
Gott und Weisheitslehrer Hermes Trismegistos bis ins
späte Mittelalter hindurch. Sie war das westliche System der Wandlungsphasen, wie sie im Osten auch im
Taoismus bekannt sind. Interessanterweise wurde
auch im östlichen China lange mit sieben Elementen
© IAK
Geistige Wesenheiten oder Hierarchien
Seraphim
Cerubim
Thone
Kyriotetes
Dynamis
Exusiai
Archai
Archangeloi
Angeloi
Mensch
gearbeitet (Erde, Metall, Wasser, Holz, irdisches Feuer,
ätherisches Feuer und Luft), bevor die Traditionelle
Chinesische Medizin bereits vor Christ Geburt dazu
überging, mit 5 Elementen zu arbeiten (Erde, Metall,
Wasser, Holz und Feuer). Kosmologische Dimensionen im Bezug auf den Fluss der Lebenszusammenhänge wurden somit von allen Kulturen der Welt
berücksichtigt. Folgende mikrokosmischen Zuordnungen der Metalle im Bezug auf die Organe und die
Drüsen des Menschen sind in der Alchimie bekannt:
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Planet
Saturn
Metall
Blei
Jupiter
Zinn
Mars
Eisen
Sonne
Gold
Venus
Merkur
Kupfer
Merkur
Mond
Silber
Organ
Nerven-Sinnessystem, Milz, Skelettsystem, Zähne
Gelenke, Sehnen, Bindegewebe,
Leber
Kehlkopf, Schilddrüse, Gallenblase, Muskulatur, Arterien
Herz und Kreislauf, Thymus
Drüse
Epiphyse
Flüssigkeit
Liquor
Hypothalamus
Gewebeflüssigkeit
Schilddrüse und Nebenschilddrüsen
Thymus
Blut (arteriell)
Niere, Nebenniere, Venen
Lunge, Schleimhäute, Lymphund Drüsengewebe
Gehirn, Geschlechts- und Harnorgane
Pankreas
Nebennieren
Die Metalle verbinden so nach Rudolf Steiner („ Eine
okkulte Physiologie“, GA 128, 1911) die inneren Organe mit den kosmischen Planetenkräften in dreifaPlanet
Metall
Saturn
Blei
Lebensprozess nach
R. Steiner und primäre
Metall-Wirkrichtung
Begrenzen (Ersterben)
Jupiter
Zinn
Bewahren
Mars
Eisen
Atmen
Sonne
Gold
Venus
Kupfer
Ausgleichen
(Zirkulation)
Ernähren (Stoffwechsel)
Merkur
Quecksilber
Bewegen
Mond
Silber
Aufbauen, Erneuern
Erde
Antimon
Unterstützung und Formung des Erneuerns Bewegens und Ernährens
Die Sonne verbindet alle Polaritäten von der Peripherie zum Zentrum und retour. Gold harmonisiert und
gleicht aus über die integrativen Ebenen unserer
individuellen Seelen- und Herzensebene der IchOrganisation. Rhythmische Prozesse und die Zeitgestaltung sind die Voraussetzungen für gesundes Leben.
Mond und Saturn sind Spiegel, Geburt und Tod vereint. Auf der Ebene der physischen Organisation
schirmt Blei ab und mineralisiert, während Silber
spiegelt und die Aufbauprozesse koordiniert. Beispielsweise stehen in der Verdauung die unbewussten Abbauprozesse des Bleis (Abbau von Fremdeiweiß) der Wirkung des Silbers zur Grundlegenden
Erneuerung gegenüber. Merkur und Jupiter sind
Spiegel, Bewegen und Bewahren vereint.
Auf der Ebene der Flüssigkeitsorganisation (Lebensorganisation) strukturiert Zinn den Flüssigkeitsorganismus und plastiziert die äußere Leibgestaltung
Gonaden
Mesenchymale Flüssigkeit
Blut (venös)
Chylus und Lymphe
Sperma, Sekrete der
Geschlechtsorgane
chen Polaritäten und unterstützen eine individuelle
Grenzbildung zwischen Welt und Selbst. Ihnen liegen
ebenfalls grundlegende Lebensprozesse zugrunde:
Richtung der Wirkung des Metalls
Ebene der
Organisation
Mineralisierung, Formgebung, Abgrenzung
Plastische Gestaltung, Strukturierung des Flüssigen
Zielgerichtetes Handeln auf Basis
des eigenen Leibes
Vermittlung zwischen Peripherie
(Kapillaren) und Zentrum (Herz)
Individualisierung und Beseelung
belebter Substanz, Energiegewinnung
Gesunde Grenzbildung, Integration
belebter Substanz, Immunfunktion
Zellneubildung, Fortpflanzung,
Spiegel im ZNS
Gestaltung des Leibes als Ganzes
zwischen Substanzverwandlung und
Formgebung
Physische
Organisation
LebensOrganisation
SeelenOrganisation
IchOrganisation
SeelenOrganisation
LebensOrganisation
Physische
Organisation
IchOrganisation
(Schädel, CSF), Quecksilber hingegen stabilisiert die
inneren Schleimhautgrenzen und die Immunfunktionen.
Venus und Mars sind Spiegel, Ernähren und Atmen
sind vereint. Auf der seelischen Ebene aktiviert Eisen
und ermöglicht aufgrund der atmenden Prozesse des
Leibes die bewusste Umgestaltung der Welt. Kupfer
entspannt, entkrampft, nährt und durchwärmt.
Die Erde ist die Grundlage der individuellen und differenzierten Leibausformung und wird repräsentiert
durch das Antimon (Stibium). Antimon strukturiert
die gesamte Gesamtgestaltung des Menschen als
Grundlage unserer Individualität (Ich-Organisation).
Die Metallwirkung hat ebenso eine zeitlich
dynamische Komponente. Die sieben Metalle werden
nach Rudolf Steiner dem gesamten Lebenszyklus von
Geburt bis zum Tod zugeordnet:
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Lebensphase, Alter
Planet
Metall
Vergeistigung
77-84
Vergeistigung
70-77
Vergeistigung
63-70
Lebensabend
56 bis 63
Tierkreis
Ebene der
Organisation
Weitere
Wirkung
Edelsteine
Organisationsebene im
Lebenslauf nach R. Steiner
Gnade
Tierkreis
Edelsteine
Gnade
Antimon
Tierkreis
Edelsteine
Gnade
Saturn
Blei
Höhere
physische
Organisation
„ Wechseljahre“: Klimakterium und Eintritt ins
Seniorenalter
49-56 Jahre
Midlifecrisis bis reife
Erwachsenenzeit,
42-49 Jahre
Erwachsenenalter
35-42 Jahre
Jupiter
Zinn
Höhere LebensOrganisation
Mars
Eisen
Höhere SeelenOrganisation
Sonne
Gold
IchOrganisation
Erwachsenenalter
28-35 Jahre
Sonne
Gold
IchOrganisation
Frühe Erwachsenenzeit
21-28 Jahre
Sonne
Gold
IchOrganisation
Jugend
14-21 Jahre
Schulzeit / Pubertät
7-14 Jahre
Geburt bis frühe Kindheit
0-7 Jahre
Empfängnis bis Geburt
Venus
Kupfer
Merkur
Quecksilber
Mond
Silber
SeelenOrganisation
LebensOrganisation
Physische
Organisation
Veranlagung von Geistselbst
(Manas), umgestaltete Seelenorganisation
Ausbildung der Bewusstseinsseele, Transformation
der physischen Organisation
Ausbildung der Verstandesund Gemütsseele,
Transformation der Leibesorganisation
Ausbildung der Empfindungsseele, Transformation
der Seelenorganisation
Ausbildung der Seelenorganisation
Ausbildung der Lebensorganisation
Ausbildung der physischen
Organisation
Bildung der physischen
Organisation
In diesem Sinne ist es sehr spannend, zu entdecken,
wie intensiv diese sieben Planetenmetalle in die Lebenszusammenhänge des Menschen räumlich und
zeitlich in ihrer ganzen Entwicklungsdimension eingreifen. Ein Abbild dieser Zustände hat die Alchimie
bereits seit langem beschrieben und spricht vom
Zustand des Nigredo (der dunkle Zustand des Menschen), Albedo (der bewusste Herzens-Mensch im
Zentrum des Kosmos) und vom Zustand des Rubedo
(der erleuchtete Mensch im Einklang mit dem Kosmos) im Bezug auf die sieben Brennöfen der Seele. In
© IAK
Veranlagung von Geistmensch (Atma), die umgestaltete physische Organisation
Veranlagung von Lebensgeist (Buddhi), die umgestaltete Lebensorganisation
der vedischen Tradition entspricht das den Entwicklungszuständen der Chakren. Auch hier wird bei den
Chakren zunächst von einem unerleuchteten Zustand
ausgegangen, die also die Lebensfunktionen aufrecht
erhalten. Wird Körper, Seele und Geist des Menschen
auf seinem Entwicklungsweg zunehmend reiner und
durch die Kraft der Liebe geläutert, steigt in diesem
Maße die Kundalini-Energie auf, sodass am Ende ein
allumfassender „ erleuchteter“ Zustand existiert – in
der Alchimie das Rubedo genannt.
IAK Kongress 2012
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Abbildung 1: Rubedo: Mensch im Zentrum des Kosmos in der Zeitendynamik
Das Phantastische an der Sache ist, dass die sieben
Metalle entsprechend aufbereitet und potenziert
werden können und in unterschiedlichsten Zubereitungen in homöopathischer oder teilweise auch stofflicher Weise zur Unterstützung und Heilung eingesetzt werden können. Die Heilungserfolge sind oft
frappierend und tief, in dem alte Muster und emotionale Anhaftungen sowie festgefahrene Köperzustände in Schwingung versetzt werden und gelöst werden. Entsprechende Chakrenzustände können
kinesiologisch evaluiert werden und so die richtigen
Heilmittel gefunden werden, die den Menschen wieder zurück zur Einheit führen. Beschrieben wird dieser
Entwicklungsvorgang ausführlich im Kurs Homöokinetik II des Autors. Das Leben selbst gibt diesen wunderbaren Auftrag, sich stetig zu entwickeln und zu
reifen. Die sieben Planetenmetalle sind in diesem
Sinne die grundlegenden Taktgeber des Menschen.
Zusammenfassung und Resümee
Homöokinetik verbindet das ganzheitliche homöopathische Wissen mit der Kinesiologie: Die Konstitution des Menschen sowie seine physischen und geistigen Symptome spiegeln sich auf der körperlichen,
seelischen und geistigen Ebene. Darinnen verbergen
sich ganz grundsätzliche Zugänge zum Menschen: In
der Spagyrik werden sie die „ sieben Brennöfen der
Seele“ oder auch die „ sieben Planetensiegel“ genannt. In der vedischen Philosophie entspricht das
den Chakren oder Lotusblumen. Die Schlüssel zu
diesen mystischen Toren sind in der Alchimie die
Metalle, die hier vorgestellt werden. Therapeutisch
liegt darinnen eine tiefe Kraft und Stärke, die uns
Menschen hilft, wieder ganz zu werden auf allen Ebenen.
Wolfgang Karl Fischer, Higher Diploma in Applied
Science, Master of Science (University College Cork),
Heilpraktiker wurde ursprünglich kinesiologisch vor
allem von Richard D. Utt (†) in Tucson, AZ, U.S.A. ausgebildet. Seit zwanzig Jahren forscht und arbeitet er
im Bereich der Kinesiologie und Naturheilkunde. In
Heppenheim an der Bergstraße führt er eine Praxis
und ein Zentrum für integrierte Medizin. Seine Ausbildungskonzepte umfassen energetische Heilweisen
(Kinesiologie und Körperarbeit) sowie spagyrischhomöopathische Konzepte sowie die Verbindungen
aus beiden Gebieten (Homöokinetik). Ferner beschäftigt er sich mit astrologischer Biographiearbeit und
bietet ferner Ausbildungen im Bereich Astromedizin
an.
Kontakt
Wolfgang Karl Fischer
Paul-Geheeb-Str. 45
64646 Heppenheim (Bergstraße)
Tel.: 0049 (0)6252 966 536
www.integrierte-medizin.com
[email protected]
IAK Kongress 2012
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