3. Optische Durchmusterungen

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3. Optische Durchmusterungen
Bereich: ~ 0.3 - 2 m = 300 – 20000 Å = 1 • 1016 - 1.5 • 10 14 Hz
0.3-1 m : Optischer Bereich, < 0.3 m Atmosphäre undurchlässig, > 1 m
limitierung CCDs; 1-2 m nah-Infrarot Bereich, NIR-Kameras
Filtersysteme
Filter
central
(Å)
FWHM (Å)
Fluss (0 mag) Fluss (20 mag)
Jy
mJy
Johnson U
3650
525
1880
0.0188
Johnson B
4450
1010
4440
0.0444
Johnson V
5500
830
3810
0.0381
Johnson R
6930
2100
3010
0.0301
Johnson I
8790
1705
2430
0.0243
Cousins R
6590
1570
3080
0.0308
Cousins I
8060
1540
2550
0.0255
J
12000
1500
1770
0.0177
H
16000
1500
1110
0.0111
K
22000
2000
630
0.0063
Die Hubble-Sequenz
Morphologische Klasssifikation der normalen Galaxien
Elliptische Galaxien
Galaxien mit elliptischen Isophoten, nahezu strukturlos.
Einteilung nach Elliptizität: e = 1 – b/a , a,b = große, kleine Halbachse
Notation: En, n = 10e, 0 < e < 0.7, E4 hat b/a = 0.6, E0 = kreisförm.
1. Normale Ellipsen: MR = - 23 bis –15
2. cD-Galaxien: extrem helle (MR bis – 25) und große Ellipsen (M87)
3. Kleine Ellipsen: dwarf ellipticals (dE), kleinere Flächenhelligkeit,
niedrigere Metallizität (Metalle: Elemente schwerer als Helium) +
dwarf Spheroidals (dSph), sehr leuchtschwach (MR bis - 8), nur in
lokaler Gruppe zu finden
4. Blaue kompakte Zwerggalaxien: Blue compact dwarfs (BCD),
enthalten im Gegensatz zu anderen Ellipsen viel Gas und Staub,
zeigen teilweise starke Sternentstehung
Morphologie
Die Isophoten (Linien gleicher Helligkeit) von elliptischen Galaxien
zeigen Abweichungen von reinen Ellipsen. Kann in Fourier-Reihe
zerlegt werden: R( ) = a0+ a2• cos(2 ) + a4 • cos(4 ) + ...
a4 > 0: Isophote erscheint scheiben/zitronenförmig
a4 < 0: Isophote erscheint kastenförmig
disky
boxy
Disky E‘s sind schwache Radio- und Röntgenstrahler
Boxy E‘s haben breite Verteilung von Radio-/Röntgenstrahlung (sehr oft
von aktiven Kernen)
• ca. 90% aller Ellipsen sind disky
• Boxy E‘s zeigen oft Anzeichen von Verschmelzung (merger) in
Vergangenheit
‘alte (UL)IRGS?‘
.
Boxy E‘s: Massereichste Ellipsen (bis 1013 M ), bis 100 kpc Radien
Sterne zeigen (fast) keine geordnete Bewegung: Linienverbreiterung
aus statistischer Bewegung der Sterne im Potential
Geschwindigkeitsdispersion: einige 100 km/s
Disky E‘s: weniger massereich, weniger groß, enthalten oft stellare
Scheibe
Sterne zeigen z.T. geordnete Bewegung (rotationsabgeplattet) in der
Größenordnung ihrer statistischen Bewegung
Elliptische Galaxien werden als dynamisch heiße Systeme bezeichnet
Erweiterung - S0-Galaxien (lenticulars): Übergang zu den
Spiralgalaxien. Enthalten zusätzlich ausgeprägte Scheibe, aber keine
Spiralarme!
Elliptische Galaxien und S0-Galaxien werden rein historisch auch
als Frühtyp-Galaxien (early-type) bezeichnet:
.
Spiralgalaxien
Kombination aus Scheibe mit Spiralarmen und zentraler Verdickung
(Bulge). Die Bulges sind dynamisch denen von disky E‘s sehr ähnlich.
Unterteilung in normale Spiralen (S) und Balkenspiralen (SB). Sequenz
a – c (Sa, Sb bzw. SBa, SBb etc.) entprechend dem Verhältnis Bulge zu
Scheibe. WICHTIG: keine Aussage über Entwicklungszustand!!!
Lbulge/Ldisk ~ 0.3 für Sa, ~ 0.05 für Sc
Öffnungswinkel der Spiralarme: ~ 6o für Sa, ~ 18o für Sc
Helligkeitsverteilung in den Spiralarmen nimmt von Sa zu Sc zu. In Sa
nahezu glatt, in Sc helle Klumpen von HII-Regionen (Sternentstehung)
Kleinerer Helligkeits- und Massenbereich als elliptische Galaxien
MR = -16 bis –22, 109 – 1012 M
Sterne und Gas in Scheibe zeigen im Gegensatz zum Bulge geordnete
Rotation (dynamisch kalt). Rotation steigt zum sichtbaren
Außenbereich hin stärker an als aufgrund des Keplergesetzes erwartet
Dunkler Halo (Dark Matter)
Natur unklar!!!
Form der Rotationskurve ist nahezu unabhängig von Hubble-Typ
90% der Masse liegt in Form der Dunklen Materie vor
Tully-Fisher Relation (Tully & Fisher 1977): Rotationsgeschwindigkeit
streng korreliert mit Leuchtkraft
−4
L ∝ ν max
D.h. Leuchtkraft kann genau bestimmt werden. Da Korrelation sehr
streng, dann die Tully-Fisher Relation auch direkt zur
Entfernungsbestimmung verwendet werden !!!
Helligkeitsprofil
Die radiale Helligkeitsverteilung von Galaxien kann durch ein
verallgemeinertes Helligkeitsprofil beschrieben werden:
I (r ) = I (re ) ⋅ dex − bβ
: Formparameter
r
re
β
−1
= 1/n, n = 1..10
re: Halblichtradius (Radius, der 50% des Lichtes umfasst)
b : -abhängiger Parameter
N = 1: Exponentielles Profil
Scheibe
N = 4: de Vaucouleurs Profil; I ∝ r-1/4
elliptische Galaxien/Bulges
Oberflächenhelligkeit einer
elliptischen Galaxie aufgetragen
gegen r1/4
Oberflächenhelligkeit von
Spiralgalaxien. Bei NGC
4459 ist Kombination von
Bulge und Scheibe gut zu
sehen
Irreguläre Galaxien
Galaxien mit wenig oder keiner Struktur (Irr I, Irr II). Spiralsequenz
später erweitert um Klassen Sdm, Sm, Im und Ir
m = Magellansch, Große Magellansche Wolke (LMC) ist SBm
Charakteristisch: sehr starke Sternentstehung, meiste Galaxien bei
hohen Rotverschiebungen sind irregulär
Spektrale Eigenschaften
Allgemein: Je später der Galaxientyp, desto blauer die Farbe, d.h. E‘s
sind relativ rot (U-B = 1) + dominiert durch alte, kühle Sterne, Sc‘s und
später sind sehr blau (U-B < 0), starke Sternenstehung.
Galaxienspektren: Summe der Einzelspektren aller Sterne, bestehend aus
dem Kontinuum (genereller Verlauf der Flussabgabe) überlagert von
Absorptions- bzw. Emissionslinien. Die Linien können entweder aus den
Sternen selbst stammen oder interstellaren Ursprungs sein.
Erlaubte Linien
Rekombinationsstrahlung, freies Elektron wird von
Ion eingefangen und kaskadiert in den Grundzustand: z.B. H , H
Verbotene Linien
Stoßanregung in Gebieten geringer Dichte.
Thermische Elektronen regen Zustände geringer
Übergangswahrscheinlichkeit an. Da Dichte jedoch sehr gering erfolgt
keine Stoßabregung, sondern Emission von Photonen: z.B. [O II], [O III]
Galaxienspektrum Ellipse
Na D
Mg-Band
G-band
4000 Å
Charakteristische Absorptions-Features in elliptischen Galaxien von kühlen Sternen
(i.w. K-Riesen mit 3500-4000 K Oberflächentemperatur.
Speziell 4000 Å Break ist wichtiges Kriterium für photometr. Rotversch.
Galaxienspektrum Sb Galaxie
G-band
Mg-Band
Na D
H
[S II]
4000 Å
4000 Å Break + andere Absorptionsfeatures vom Bulge nicht so stark ausgeprägt.
Emissionslinien aus Nebelgebieten mit Sternentstehung
Galaxienspektrum Irreguläre Galaxie
[O II]
4000 Å
H
[O III]
H
[S II]
4000 Å Break sehr schwach. Spektrum dominiert durch Emissionslinien aus
Sternentstehungsgebieten. Deutlich ist auch das blauere Spektrum im Vergleich zur
elliptischen Galaxie zu erkennen.
Spektrale Verteilung - Überblick
Wichtigste Linien in Galaxienspektren
Ly-Lim
912
Si IV
1394
C III]
1909
[Ne III]
3869
[O III]
5007
[N II]
6584
Ly
973
Si IV
1403
C II]
2326
Ca K
3933
Mg b
5174
[Si II]
6717
Ly
1026
Si II
1527
Fe II
2344
Ca H
3969
[N I]
5199
[Si II]
6731
C III
1175
C IV
1548
Fe II
2374
4000 Å
4000
E-Band
5269
Ca II
8498
Ly
1216
C IV
1551
Fe II
2587
H
4101
He I
5876
Ca II
8542
NV
1239
Fe II
1608
Fe II
2600
Ca I
4226
Na D
5893
Ca II
8662
NV
1243
Fe II
1640
Mg II
2795
g-Band
4304
[O I]
6300
Si II
1263
Al II
1670
Mg II
2803
H
4340
Ba I
6497
O I/Si II
1303
AL III
1855
H-Lim
3648
H
4861
[N II]
6548
C II
1335
Al III
1863
[O II]
3727
[O III]
4959
H
6563
• Wichtigste Emissionslinien; • Wichtigste Absorptionslinien
Abs./Emissionslinien im optischen nur bis z ~ 1.3 hilfreich (danach im nah-Infraroten), für
z > 2 ist vor allem Ly wichtig
Der Nachthimmel
Warum optische Durchmusterungen?
a) Morphologie der Galaxien ändert sich stark als Funktion von z !
b) Sternbildungsrate nimmt von z = 1 bis heute um einen Faktor 10 ab,
ist zwischen z = 1-3 in etwa konstant + bei größerem z ?
c) Modelle der hierarchischen Strukturbildung sagen Bildung von
kleinen Fragmenten voraus, die später zu großen Galaxien
anwachsen (größtenteils innerhalb Haufen
d) Wie funktioniert chem. Anreicherung (Metalle), bei großem z nur
heiße, kurzlebige Sterne?
Verständnis dieser Prozesse/Fragestellungen nur möglich über
Durchmusterungen
Charakterisierung der Galaxienpopulation als Fkt. von z generell
Follow-up Untersuchungen von Einzelfällen
.
Warum optische Durchmusterungen?
a) Morphologie der Galaxien ändert sich stark als Funktion von z !
b) Sternbildungsrate nimmt von z = 1 bis heute um einen Faktor 10 ab,
ist zwischen z = 1-3 in etwa konstant + bei größerem z ?
c) Modelle der hierarchischen Strukturbildung sagen Bildung von
kleinen Fragmenten voraus, die später zu großen Galaxien
anwachsen (größtenteils innerhalb Haufen
d) Wie funktioniert chem. Anreicherung (Metalle), bei großem z nur
heiße, kurzlebige Sterne?
Verständnis dieser Prozesse/Fragestellungen nur möglich über
Durchmusterungen
Charakterisierung der Galaxienpopulation als Fkt. von z generell
Follow-up Untersuchungen von Einzelfällen
Butcher – Oemler Effekt (1984):
Anzahl der blauen Galaxien in
Galaxienhaufen steigt mit z stark an!
Sternbildungsrate als
Funktion von z
Hippelein, 2003
Warum optische Durchmusterungen?
a) Morphologie der Galaxien ändert sich stark als Funktion von z !
b) Sternbildungsrate nimmt von z = 1 bis heute um einen Faktor 10 ab,
ist zwischen z = 1-3 in etwa konstant + bei größerem z ?
c) Modelle der hierarchischen Strukturbildung sagen Bildung von
kleinen Fragmenten voraus, die später zu großen Galaxien
anwachsen (größtenteils innerhalb Haufen)
d) Wie funktioniert chem. Anreicherung (Metalle), bei großem z nur
heiße, kurzlebige Sterne?
Verständnis dieser Prozesse/Fragestellungen nur möglich über
Durchmusterungen
Charakterisierung der Galaxienpopulation als Fkt. von z generell
Follow-up Untersuchungen von Einzelfällen
Technische Einschränkungen
z = 0: Meiste diagnostische Linien im optischen Wellenlängenbereich
Detektoren (CCDs) im optischen am empfindlichsten + größten
Problem: Für höhere Rotverschiebungen wandern optische Linien ins
nah-Infrarot:
z=
λ ( Beobachtet ) − λ ( Labor )
λ ( Labor )
Beispiel: z = 1.5
λ ( Beobachtet ) = λ ( Labor ) • (1 + z )
[O III] (3727 Å)
9318 Å !!!
d.h. ab z ~ 1.5 wandern alle optischen Linien in das nah-Infrarot!
Problem hier: nah-Infrarot Detektoren weniger empfindlich und klein
Erst ab z = 2
Ly (1215 Å)
3645 Å
d.h. erst für z > 2 wieder eine starke Linie im optischen Bereich
Bereich z = 1.5-2 sehr schwierig, Kontinuumsverlauf muss gemessen
werden
Weiteres Problem hier: Objekte bei diesem z schwach (23-25 mag),
Spektroskopie nur mit 8-10m Teleskopen möglich
Zeitintensiv: ca. 10h Belichtungszeit
Multiobjektspektroskopie: nur einige 10 Objekte pro Feld
beobachtbar
sehr zeitaufwendig
Lösung: Schätzung von z und Galaxientyp aus photometrischen z
Vorteil: Viele Objekte gleichzeitig !!!
Beispiel: QSOs aus dem Sloan
Digital Sky Survey
Konzept der photometrischen
Rotverschiebungen
Prinzip: Kombination von mehreren Filtern, ‘‘Spektrum‘‘ einer Galaxie
mit sehr niedriger Auflösung (100-500 Å gegenüber 10 Å mit
klassischen Spektrographen)
1) Farben von Galaxien (wenige Filter); Extremfall: ‘‘Dropouts‘‘
2) Template Matching: Modellspektren/Spektren aus Archiven werden
an Flussmessungen in Filtern angefittet
3) Empirische Methode: Spektren aus beobachteten Feld werden an
Flussmessungen angefittet
1. Farben von Galaxien - Dropouts
Klassische Methode: Suche nach elliptischen Galaxien.
Flussdifferenzen zwischen 2 Filtern als Maß für den 4000 Å Break
Hohes z: Suche nach Galaxien, die in einem oder mehreren Filtern
keinen Fluss mehr zeigen
Ly-limit
RH = Rydbergkonstante
1
1
•
= 1.097 • 107 m-1
Wasserstoffatom: λemitiert =
RH
1 1
− 2
2
n = 1 - ∞, n2 > n1
n1 n2
n1 = 2
Balmerserie: n2 = 3
n2 = 4
= 6563 Å (H )
= 4861 Å (H )
n1 = 1
Lymanserie: n2 = 2
n2 = ∞
= 1215 Å (Ly )
= 912 Å (Ly-limit)
Alle Photonen mit < 912 Å ionisieren Wasserstoff und werden sofort
absorbiert!!!
Dropout-Technik für Lyman-break Galaxien (Steidel, 1993)
Theoretisch: U: z > 3
B: z > 4.4, V: z > 5.6
R: z > 6.7, I: z > 8.5
Problem: Ly -Wald,
Absorption von Photonen
speziell zwischen 912 Å
und 1215 Å durch
Wasserstoffwolken entlang
Sichtlinie
.
U-Dropout aus dem FORS Deep Field
U
B (25.6mag) V (24.9mag) R (24.1mag) I (23.7mag)
2. Template Matching
Anfitten von Galaxienspektren an Flussmessungen in 5+ Filtern, oft
Kombination aus Breitband (UBVRI) + Mittel/Schmalbandfiltern
z.B. COMBO-17 mittels Methode der kleinsten Quadraten ( 2) oder
wahrscheinlichstes Spektrum (Maximum Likelihood).
Wichtigste Charakteristika: Ly-limit und 4000 Å break,
Kontinuumsverlauf generell (blau/rot), ev. Linien
Entweder: beobachtete Spektren (z.B. Coleman 1980) oder
Modellspektren von Synthesemodellen (Bruzual, 1983).
Nachteil: Beobachtete Spektren lokal (kleines z), keine Entwicklung
berücksichtigt, Modellspektren berücksichtigen Entwicklung
variieren aber als Funktion der Inputparameter (z.b. Initial Mass
Function IMF = Massenfunktion zu Beginn der Entwicklung)
Trotzdem: Funktioniert erstaunlich gut!!!
Photometrische Rotverschiebung - Ellipse
Photometrische Rotverschiebung – Irreguläre
Galaxie
Rotverschiebungen: Vergleich spektroskopisch vs.
photometrisch im FORS Deep Field
3. Empirische Methode
Erweiterung der Template Matching Methode: Beobachtete Spektren
im Feld werden als Template herangezogen, d.h. auch bei hohem z!!!
Im Prinzip Idealfall, selten erfüllt
Nachteil: Naturgemäß nur für hellere Objekt möglich (bei hohem z in
der Regel > L∗), u.U.nicht repräsentativ
Sloan Digital Sky Survey
Generell gilt: Photometrische Rotverschiebungen sind nie so genau wie
spektroskopisch ermittelte. Typischerweise:
z (spektroskopisch): 0.001
z (photometrisch): 0.01-0.1
Vollständigkeit
Kann ermittelt werden durch:
a) Simulationen (siehe Radiodurchmusterungen)
b) Konservativer Ansatz: ‘‘helles Limit‘‘
Nachteil: ev. nicht genügend Objekte für Leuchtkraftfunktion
bzw. interessante schwache Objekte fallen weg
c) Objektzählungen
Annahme: Homogene Verteilung der Objekte im Raum (nicht
immer erfüllt)
M = B – 5 • log d - 25 ; d = Leuchtkraftentfernung (aus L = f • 4 d2)
B - M = 5 • log d + 25; falls M fest
B ~ 5 • log d
d ~ 10
B/5
bemerkbar über:
Änderung der Helligkeit macht sich im Volumen
d ≈ (10
3
∆B / 5 3
) = 10
0.6• ∆B
D.h. Vollständigkeit bis obige Beziehung nicht mehr erfüllt ist
Galaxienzählung als Funktion
von I = 0.5mag. Die
Stichprobe ist vollständig bis
ca. 22mag (aus Fried, 2001)
d)
V/ Vmax – Test:
Traditioneller Test, Annahme wieder: gleichmäßige und homogene
Verteilung der Objekte
Prinzip: In einer vollständigen Stichprobe, welche Volumen Vmax
umfasst, sind 50% der Objekte innerhalb Vmax/2 und 50% der Objekte
innerhalb Vmax/2 - Vmax
Jedes Objekt i wird innerhalb eines Volumen 4 / 3π • d i3 gefunden,
3
oder kann bis zu einem maximalen Volumen 4 / 3π • d max
gefunden
werden
In einer vollständigen Stichprobe haben 50% der Objekte
Vi/ Vmax < 0.5, und 50% Vi/ Vmax > 0.5
Vollständigkeit wird ermittelt durch tunen der scheinbaren Helligkeit B
so, dass das mittlere Vi/ Vmax = 0.5 !!!
Falls B zu hell: V/ Vmax < 0.5, d.h. hellere Galaxien sind leichter zu
detektieren
Falls B zu schwach: V/ Vmax ≤ 0.5!!!!! Falls Objekte homogen verteilt
Anwendung: Bestimme für eine Stichprobe B so, dass V/ Vmax = 0.5.
Selektiere dann eine Set aus der Stichprobe (z.B. QSOs) und führe den
V/ Vmax – Test wieder durch.
Beispiel: V/ Vmax > 0.5
Anzeichen für Entwicklung, d.h.
QSOs sind häufiger bei großen z (Entfernungen) zu finden.
Immer problematisch: Korrekturen die zur Bestimmung von B
angebracht werden müssen, z.B. interstellare Extinktion, sind unsicher
Es ist quasi unmöglich eine absolut vollständige Stichprobe aus
einer Anzahl von Objekten herauszupicken!!!!!
V/Vmax-Test für eine Stichprobe von Quasaren aus einem vollständigen
Sample. Mittleres V/Vmax = 0.66
Anzeichen für Entwicklung
Raumdichte und Leuchtkraftfunktion
Annahme: Raumvolumen mit bestimmter Anzahl von Objekten,
Volumen muss in Abhängigkeit von Epoche (z) betrachtet werden.
Mitbewegte Raumdichte (co-moving density) entsprechend adjustiert
Raumdichte von Objekten mit M*: Anzahl der Objekte pro
Einheitsvolumen mit M* + 0.5 < M* < M* - 0.5
Tabuliert für verschiedene Werte M*
Raumdichtefunktion
Differentielle Funktion: (log L*) oder (M*)
Integrierte Funktion: Aufsummierung aller Objekte > M* pro
Einheitsvolumen
Leuchtkraftfunktion
Problem: Da Durchmusterungen immer flusslimitiert, muss das
durchmusterte Volumen für jedes Objekt einzeln bestimmt werden, d.h.
maximal durchmustertes Volumen muss über V/Vmax – Test bestimmt
werden
Die Leuchtkraftfunktion kann zur Untersuchung der Entwicklung von
Objektklassen (z.B. als Funktion von z) herangezogen werden.
Falls das Universum sich in einem ‘‘steady state‘‘ befinden würde, sollte
sich die Leuchtkraftfunktion nicht ändern
Die Leuchtkraftfunktion kann sich nur auf zwei Arten entwickeln, da zur
Bestimmung der Leuchtkraftfunktion nur 2 Parameter eingehen:
a) Leuchtkraftentwicklung
b) Dichteentwicklung
(oder auch Kombination von beidem).
Leuchtkraftentwicklung: Helligkeit der Objekte ändert sich als Funktion
von z
Dichteentwicklung: Anzahl der Objekte ändert sich als Funktion von z
Dichteentwicklung
Leuchtkraftentwicklung
Referenzen
Butcher-Oemler Effekt: H. Butcher & A. Oemler, Astrophysical Journal, 1984, Vol. 285, S. 426
Lyman-break Galaxien: C. Steidel & D. Hamilton, Astronomical Journal, 1993, Vol. 105, S. 2017
Synthetische Spektren: A. G. Bruzual & S. Charlot, Astrophysical Journal, 1993, Vol. 405, S. 538
Beob. Spektren: G.D. Coleman et al., Astrophysical Journal Supplement, 1980, Vol. 43, S. 393
Sternbildungsrate: H. Hippelein et al., Astronomy & Astrophysics, 2003, Vol. 402, S.65
Galaxienzählungen/Leuchtkraftfunktion: J. Fried, Astronomy & Astrophysics, 2001, Vol. 367, S.
788
Photometrische Rotverschiebungen: I. Csabai et al., Astronomical Journal, 2003, Vol. 125, S. 580
V/Vmax-Test: D. Weedman, Quasar Astronomy, Kapitel 5/6
SDSS: www.sdss.org
Galaxientyp-Spiel: www.usm.uni-muenchen.de/people/saglia/dm/galaxien/spiel/spiel/node4.html
Photometrische Rotverschiebungen im HDF zum anklicken:
bat.phys.unsw.edu.au/~fsoto/hdf/hdf_fs.html
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