Zahnarztpraxis Olaf Wagendorf Oranienburger Straße 222 13437 Berlin-Wittenau Fon 030-4 11 12 88 Fax 030-41 72 03 80 www.zahnarztpraxis-wagendorf.de [email protected] Was ist Akupunktur? Was versteht man unter chinesischer Akupunktur? Die Reizung von Akupunkturpunkten ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Punkten der Haut können Störungen im Körperinneren beseitigt oder gelindert werden. Diese Akupunkturpunkte liegen alle auf Leitlinien, die man als Meridiane bezeichnet. In ihnen kreist nach altchinesischer Auffassung die so genannte Lebensenergie mit ihren Anteilen YIN und YANG. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper gleichzeitig, jedoch als Gegenpole, wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht im Organismus stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt auf Dauer zu Krankheit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Akupunkturpunkte einzuwirken. Sticht man Nadeln in sie ein, so bezeichnet man dies als Akupunktur, außerdem kann man sie auch durch Wärme (Moxibustion), Ultraschall, Laserstrahlen oder auch durch Druck mit den Fingern oder einem Stift (Akupressur) reizen. Betrachtet, man auf einer Akupunkturtafel die über den Körper verlaufenden Meridianbahnen, wird verständlich, dass auch z.B. fern vom Ort eines Schmerzgeschehens gelegene Akupunkturpunkte in der Behandlung eine Rolle spielen können. Denn häufig muss der Arzt energetisch den gesamten Meridian als Funktionskreis stabilisieren (und nicht nur eine kleine lokale Stelle), um wirkungsvoll eine Krankheit zu bekämpfen. Manche Menschen erschrecken bei dem Gedanken, dass Nadeln in ihre Haut eingestochen werden sollen. Üblicherweise verwenden die meisten Akupunkturärzte aber sehr feine Nadeln, daher ist eine Akupunkturbehandlung gut zu ertragen. Der geringe Schmerz beim Einstich einer Akupunkturnadel ist vergleichsweise viel schwächer als derjenige, wenn der Arzt eine Spritze gibt. Auch Kinder ab ca. 8 Jahren können mit Akupunktur behandelt werden. Dafür verwendet man spezielle, ganz besonders dünne Nadeln. Die Akupunktur ist eines der ältesten Heilverfahren in der Menschheitsgeschichte. Sie wurde bereits vor mehr als 4000 Jahren in China angewandt. Wir wissen heute, dass die Akupunktur eine Reflextherapie ist, die über bestimmte Akupunkturpunkte Störungen oder Symptome an zugehörigen Organen oder anderen Strukturen positiv beeinflussen kann. Man unterscheidet die Körperakupunktur von der Ohrakupunktur. Körperakupunktur Die Körperakupunkturpunkte und Ohrakupunkturpunkte stellen sich im Normalzustand unterschiedlich dar. Für den Körperakupunkturpunkt lässt sich bereits ein spezifisches morphologisches Substrat beschreiben. Es besteht aus einem Gefäß-Nerven-Bündel, das die oberflächliche Körperfaszie durchstößt. Im Perforationsbereich sind um die Nerven mindestens zwei dünnwandige, konzentrische kollagene Zylinder entwickelt, die mit lockerem Bindegewebe gefüllt sind. Gegenüber der umgebenden Haut besteht im Bereich des Akupunkturpunktes ein leicht veränderter Hautwiderstand. Diese anatomischen Besonderheiten stellen die Grundlage für die elektrischen Auffälligkeiten eines Akupunkturpunktes dar, die sich auf die Haut projizieren. Man kann die Akupunkturpunkte mit Widerstandsmessgeräten (Punktsuchgerät) auffinden. Das macht sie für jeden verifizierbar. Ferner ist der Körperpunkt durch eine Häufung verschiedener Rezeptoren (Meissnersche und Krausesche Körperchen, Glomusorgane, glatte Muskelzellen) gekennzeichnet. Im histologischen Schnitt ist im Punkt eine Rezeptorendichte von 0.31/mm2 zu finden und außerhalb des Punktes nur von 0,16/mm2. Der Akupunkturpunkt weist in der Regel zu seiner umgebenden Haut auch eine Potentialdifferenz von 2-60 mV auf. Man kann mit speziellen Techniken der Influenzverschiebung (Tastung mit dem Nogier-Reflex, 3-Volt-Hämmerchen) diese Potentialdifferenzen zur gezielten Diagnostik nutzen. Ohrakupunktur Der mit einem Messgerät aufzufindende aktive Ohrkorrespondenzpunkt zeigt gegenüber seiner Umgebung keine histologischen Veränderungen. Jedoch ist die gesamte Ohrmuschel gegenüber ihrer Umgebung ungewöhnlich dicht innerviert, was ihre Prädisposition als Reflexort erklären kann. Bei einem gesunden Menschen lassen sich in der Regel keine Ohrakupunkturpunkte nachweisen. Erst im aktiven, erregten Zustand, wenn das entsprechende Reflex-Lokalisation zugehörige Körperteil (Organ) erkrankt ist, wird der Ohrakupunkturpunkt nachweisbar (ähnlich den einzelnen Projektionszonen der Großhirnrinde). Die Verarbeitung des pathologischen Reizes eines Organs erfolgt nach dem chinesischen Forscher Prof. Shen Eh über eine Umschaltung in der Formatio recticularis. Der Punkt wird leicht drucksensibel, er weist eine veränderte Temperatur und eine Veränderung des Hautwiderstandes gegenüber der Umgebung auf. Der Ohrkorrespondenzpunkt wird elektrisch aktiv, das heißt, er kann mit einem elektrischen Punktsuchgerät aufgefunden werden. Unsere heutige Ohrakupunktur, mit den von uns verwendeten Ohrkarten, verdanken wir vor allem den gemeinsamen Arbeiten und Forschungen Nogiers und Bahrs in den letzten 25 Jahren. Mit Hilfe des Nogier-Reflexes konnten die heute bekannten und verwendeten Punkte in gemeinsamer Forschung erarbeitet und weiterentwickelt werden. Sowohl die elektrische Messung mit dem Punktsuchgerät als auch mit dem Resonanzphänomen (Nogier-Reflex) macht sie sowohl zu diagnostischen als auch zu therapeutischen Zwecken jederzeit nachvollziehbar. Die Untersuchung erfolgt durch Messung von Spannungsdifferenzen an der Oberfläche. Dabei werden die einzelnen Punkte der Organe auf elektrische Veränderungen geprüft. Die Ohrmuschel ist sozusagen ein körpereigenes Diagnosezentrum, weil die Korrespondenzpunkte von Körperteilen und Organen an Ohr nur dann nachweisbar werden, wenn an der fraglichen Stelle eine Störung vorliegt. Ist also auf der Ohrmuschel z.B. der Leberpunkt elektrisch verändert, dann bedeutet dies eine Störung im Bereich der Leber. Die Behandlung geschieht durch Stechen von Nadeln in die notwendigen Punkte am Ohr. Alle Reize oder Signale, die durch Ohrakupunktur ausgelöst werden, gelangen über das Zwischenhirn zu den zugehörigen Körperteilen, die diese Kommandos, eben weil sie vom Gehirn kommen, strikt befolgen. Die Ohrakupunktur bedient sich also stets der Steuerzentrale des Menschen – des Gehirns. Aufgrund der kurzen Reflexwege zwischen der Ohrmuschel und den Schmerzentren des Gehirns ist die Ohrakupunktur nach Ansicht chinesischer, russischer und deutscher Forscher besonders wirksam bei Schmerzzuständen. Die beste Indikation der Akupunktur für die Zahnheilkunde stellt die Schmerzsymptomatik dar. Dabei ist die Anwendung der Akupunktur primär nicht als Alternative, sondern als hervorragende Ergänzung zur Schulmedizin zu sehen. Sie kann nur heilen, was funktionell gestört ist und nicht, was durch irreversible biochemische Reaktionen zerstört ist. Die Akupunktur hilft, eine schnellere Schmerzfreiheit und Heilung zu erzielen, als dies mit der konventionellen Medizin allein möglich ist. Vorraussetzung für die Anwendung der Akupunktur ist immer die zahnärztliche Routineuntersuchung. Darunter versteht man in der Regel die Inspektion, die klinische Untersuchung mit Vitalitätsprüfung und Perkussionstest und eventuell die Zuhilfenahme eines Röntgenbildes. Denn es darf nie vergessen werden, dass die Basis jeglicher, auch der zahnärztlichen Therapie, die schulmedizinische Diagnostik mit der entsprechenden zielgerichteten Anamnese ist und bleibt. Wann wird Akupunktur eingesetzt? Behandelt werden können durch Ohr- bzw. durch Körperakupunktur vor allem Erkrankungen, die auf eine gestörte Organfunktion zurückzuführen sind. Bei zerstörten Strukturen, z.B. starker Arthrose, kann die Akupunktur nur noch eine Linderung bewirken. So wenig die Akupunktur Gallenoder Nierenschäden auflösen kann, so wenig vermag sie Knochenbrüche zu heilen. Nach einer Operation kann sie jedoch Schmerzen nehmen. Eine Empfehlung der WHO Erfreulicherweise hilft die Akupunktur gerade für die häufigste Erkrankung und wird beispielsweise von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen bei: Kopfschmerzen und Migräne Schulter-Arm-Syndrom und Tennisellenbogen Kreuzschmerzen und Ischialgien Osteoarthritis Allgemeinen Erkältungserkrankungen Akuter Nebenhöhlenentzündung Akuter Bronchitis und Bronchial-Asthma Trigeminus-Neuralgien Verstopfung, aber auch Durchfall Gesichtslähmung (im Frühstadium d.h. innerhalb von 3-6 Monaten) Folgezuständen der Kinderlähmung Nach allgemeinen Erfahrungen kann man mit sehr gutem Erfolg die Akupunktur auch einsetzen bei: Allergien und Neuralgien Raucherentwöhnung Schlafstörung Prüfungsangst Körpergewichtsreduktion Schmerztherapie (z.B. Anwendung vor, während und nach der zahnärztlichen Behandlung) Relaxation zur zahnärztlichen Behandlung und Entlastung des Patienten von Angst und psychischer Belastung Erfolgsaussichten und Kosten Ein Arzt kann in der Regel nicht nach einer telefonischen oder schriftlichen Voranfrage die Erfolgsaussichten beurteilen, sondern er muss erst eine genaue spezielle Untersuchung (Diagnostik mit Hilfe von Methoden der Akupunktur) durchführen. Manche Kranke empfinden nach der Akupunktur sofort Erleichterung, andere Brauchen Tage dazu. Üblicherweise benötigt man etwa vier oder fünf Behandlungen, im Abstand von etwa einer Woche, bevor eine Besserung verspürt wird. Es gibt Patienten, die bemerken so etwas wie eine schwebende Leichtigkeit nach einer Behandlung, und fast alle fühlen sich danach sehr entspannt. Sowohl die Ohr- als auch die Körperakupunktur sind sehr wirkungsvolle Behandlungsformen, die, wenn sie von geschulten Ärzten durchgeführt werden, keine Risiken haben. Die Akupunktur sollte ausschließlich in Verbindung mit einer klinischen Diagnostik, wie sie nur der Arzt bzw. Zahnarzt vornehmen kann, erfolgen. Eine Akupunkturbehandlung kostet je nach Aufwand zwischen 25,- € und 75,- €. Sie dauert mindestens 30- 45 Minuten. Für die zahnbegleitende Ohrakupunktur stellen wir 20,- € in Rechnung. Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen wünschen, steht Ihnen das Team der Zahnarztpraxis Wagendorf jederzeit gern zur Verfügung.