Was ist Akupunktur? - Zahnarzt Wagendorf

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Zahnarztpraxis Olaf Wagendorf
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Was ist Akupunktur?
Was versteht man unter chinesischer Akupunktur?
Die Reizung von Akupunkturpunkten ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Punkten der Haut können Störungen im Körperinneren beseitigt oder gelindert werden. Diese Akupunkturpunkte liegen alle auf
Leitlinien, die man als Meridiane bezeichnet. In ihnen kreist nach altchinesischer Auffassung die so
genannte Lebensenergie mit ihren Anteilen YIN und YANG. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte
sind im Körper gleichzeitig, jedoch als Gegenpole, wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht im Organismus stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt auf Dauer zu Krankheit.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Akupunkturpunkte einzuwirken. Sticht man Nadeln in
sie ein, so bezeichnet man dies als Akupunktur, außerdem kann man sie auch durch Wärme
(Moxibustion), Ultraschall, Laserstrahlen oder auch durch Druck mit den Fingern oder einem Stift
(Akupressur) reizen. Betrachtet, man auf einer Akupunkturtafel die über den Körper verlaufenden
Meridianbahnen, wird verständlich, dass auch z.B. fern vom Ort eines Schmerzgeschehens gelegene
Akupunkturpunkte in der Behandlung eine Rolle spielen können. Denn häufig muss der Arzt
energetisch den gesamten Meridian als Funktionskreis stabilisieren (und nicht nur eine kleine
lokale Stelle), um wirkungsvoll eine Krankheit zu bekämpfen.
Manche Menschen erschrecken bei dem Gedanken, dass Nadeln in ihre Haut eingestochen werden
sollen. Üblicherweise verwenden die meisten Akupunkturärzte aber sehr feine Nadeln, daher ist
eine Akupunkturbehandlung gut zu ertragen. Der geringe Schmerz beim Einstich einer Akupunkturnadel ist vergleichsweise viel schwächer als derjenige, wenn der Arzt eine Spritze gibt. Auch
Kinder ab ca. 8 Jahren können mit Akupunktur behandelt werden. Dafür verwendet man spezielle,
ganz besonders dünne Nadeln.
Die Akupunktur ist eines der ältesten Heilverfahren in der Menschheitsgeschichte. Sie wurde
bereits vor mehr als 4000 Jahren in China angewandt. Wir wissen heute, dass die Akupunktur
eine Reflextherapie ist, die über bestimmte Akupunkturpunkte Störungen oder Symptome an
zugehörigen Organen oder anderen Strukturen positiv beeinflussen kann. Man unterscheidet
die Körperakupunktur von der Ohrakupunktur.
Körperakupunktur
Die Körperakupunkturpunkte und Ohrakupunkturpunkte stellen sich im Normalzustand unterschiedlich dar. Für den Körperakupunkturpunkt lässt sich bereits ein spezifisches morphologisches
Substrat beschreiben. Es besteht aus einem Gefäß-Nerven-Bündel, das die oberflächliche
Körperfaszie durchstößt. Im Perforationsbereich sind um die Nerven mindestens zwei dünnwandige, konzentrische kollagene Zylinder entwickelt, die mit lockerem Bindegewebe gefüllt sind.
Gegenüber der umgebenden Haut besteht im Bereich des Akupunkturpunktes ein leicht
veränderter Hautwiderstand.
Diese anatomischen Besonderheiten stellen die Grundlage für die elektrischen Auffälligkeiten eines
Akupunkturpunktes dar, die sich auf die Haut projizieren. Man kann die Akupunkturpunkte mit
Widerstandsmessgeräten (Punktsuchgerät) auffinden. Das macht sie für jeden verifizierbar. Ferner
ist der Körperpunkt durch eine Häufung verschiedener Rezeptoren (Meissnersche und Krausesche
Körperchen, Glomusorgane, glatte Muskelzellen) gekennzeichnet. Im histologischen Schnitt ist im
Punkt eine Rezeptorendichte von 0.31/mm2 zu finden und außerhalb des Punktes nur von
0,16/mm2.
Der Akupunkturpunkt weist in der Regel zu seiner umgebenden Haut auch eine Potentialdifferenz
von 2-60 mV auf. Man kann mit speziellen Techniken der Influenzverschiebung (Tastung mit dem
Nogier-Reflex, 3-Volt-Hämmerchen) diese Potentialdifferenzen zur gezielten Diagnostik nutzen.
Ohrakupunktur
Der mit einem Messgerät aufzufindende aktive Ohrkorrespondenzpunkt zeigt gegenüber seiner
Umgebung keine histologischen Veränderungen. Jedoch ist die gesamte Ohrmuschel gegenüber
ihrer Umgebung ungewöhnlich dicht innerviert, was ihre Prädisposition als Reflexort erklären kann.
Bei einem gesunden Menschen lassen sich in der Regel keine Ohrakupunkturpunkte nachweisen. Erst im aktiven, erregten Zustand, wenn das entsprechende Reflex-Lokalisation zugehörige
Körperteil (Organ) erkrankt ist, wird der Ohrakupunkturpunkt nachweisbar (ähnlich den einzelnen
Projektionszonen der Großhirnrinde). Die Verarbeitung des pathologischen Reizes eines Organs
erfolgt nach dem chinesischen Forscher Prof. Shen Eh über eine Umschaltung in der Formatio
recticularis. Der Punkt wird leicht drucksensibel, er weist eine veränderte Temperatur und eine Veränderung des Hautwiderstandes gegenüber der Umgebung auf. Der Ohrkorrespondenzpunkt wird
elektrisch aktiv, das heißt, er kann mit einem elektrischen Punktsuchgerät aufgefunden werden.
Unsere heutige Ohrakupunktur, mit den von uns verwendeten Ohrkarten, verdanken wir vor allem
den gemeinsamen Arbeiten und Forschungen Nogiers und Bahrs in den letzten 25 Jahren. Mit Hilfe
des Nogier-Reflexes konnten die heute bekannten und verwendeten Punkte in gemeinsamer
Forschung erarbeitet und weiterentwickelt werden. Sowohl die elektrische Messung mit dem
Punktsuchgerät als auch mit dem Resonanzphänomen (Nogier-Reflex) macht sie sowohl zu
diagnostischen als auch zu therapeutischen Zwecken jederzeit nachvollziehbar.
Die Untersuchung erfolgt durch Messung von Spannungsdifferenzen an der Oberfläche. Dabei
werden die einzelnen Punkte der Organe auf elektrische Veränderungen geprüft. Die Ohrmuschel
ist sozusagen ein körpereigenes Diagnosezentrum, weil die Korrespondenzpunkte von Körperteilen und Organen an Ohr nur dann nachweisbar werden, wenn an der fraglichen Stelle eine Störung
vorliegt.
Ist also auf der Ohrmuschel z.B. der Leberpunkt elektrisch verändert, dann bedeutet dies eine Störung im Bereich der Leber. Die Behandlung geschieht durch Stechen von Nadeln in die notwendigen Punkte am Ohr. Alle Reize oder Signale, die durch Ohrakupunktur ausgelöst werden, gelangen
über das Zwischenhirn zu den zugehörigen Körperteilen, die diese Kommandos, eben weil sie vom
Gehirn kommen, strikt befolgen. Die Ohrakupunktur bedient sich also stets der Steuerzentrale des
Menschen – des Gehirns. Aufgrund der kurzen Reflexwege zwischen der Ohrmuschel und
den Schmerzentren des Gehirns ist die Ohrakupunktur nach Ansicht chinesischer, russischer und deutscher Forscher besonders wirksam bei Schmerzzuständen.
Die beste Indikation der Akupunktur für die Zahnheilkunde stellt die Schmerzsymptomatik dar.
Dabei ist die Anwendung der Akupunktur primär nicht als Alternative, sondern als hervorragende
Ergänzung zur Schulmedizin zu sehen. Sie kann nur heilen, was funktionell gestört ist und nicht,
was durch irreversible biochemische Reaktionen zerstört ist. Die Akupunktur hilft, eine schnellere
Schmerzfreiheit und Heilung zu erzielen, als dies mit der konventionellen Medizin allein möglich ist.
Vorraussetzung für die Anwendung der Akupunktur ist immer die zahnärztliche Routineuntersuchung. Darunter versteht man in der Regel die Inspektion, die klinische Untersuchung mit Vitalitätsprüfung und Perkussionstest und eventuell die Zuhilfenahme eines Röntgenbildes. Denn es darf
nie vergessen werden, dass die Basis jeglicher, auch der zahnärztlichen Therapie, die schulmedizinische Diagnostik mit der entsprechenden zielgerichteten Anamnese ist und bleibt.
Wann wird Akupunktur eingesetzt?
Behandelt werden können durch Ohr- bzw. durch Körperakupunktur vor allem Erkrankungen, die
auf eine gestörte Organfunktion zurückzuführen sind. Bei zerstörten Strukturen, z.B. starker Arthrose, kann die Akupunktur nur noch eine Linderung bewirken. So wenig die Akupunktur Gallenoder Nierenschäden auflösen kann, so wenig vermag sie Knochenbrüche zu heilen. Nach einer
Operation kann sie jedoch Schmerzen nehmen.
Eine Empfehlung der WHO
Erfreulicherweise hilft die Akupunktur gerade für die häufigste Erkrankung und wird beispielsweise
von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen bei:
Kopfschmerzen und Migräne
Schulter-Arm-Syndrom und Tennisellenbogen
Kreuzschmerzen und Ischialgien
Osteoarthritis
Allgemeinen Erkältungserkrankungen
Akuter Nebenhöhlenentzündung
Akuter Bronchitis und Bronchial-Asthma
Trigeminus-Neuralgien
Verstopfung, aber auch Durchfall
Gesichtslähmung (im Frühstadium d.h. innerhalb von 3-6 Monaten)
Folgezuständen der Kinderlähmung
Nach allgemeinen Erfahrungen kann man mit sehr gutem Erfolg die Akupunktur
auch einsetzen bei:
Allergien und Neuralgien
Raucherentwöhnung
Schlafstörung
Prüfungsangst
Körpergewichtsreduktion
Schmerztherapie (z.B. Anwendung vor, während und nach der zahnärztlichen Behandlung)
Relaxation zur zahnärztlichen Behandlung und Entlastung des Patienten von Angst
und psychischer Belastung
Erfolgsaussichten und Kosten
Ein Arzt kann in der Regel nicht nach einer telefonischen oder schriftlichen Voranfrage die Erfolgsaussichten beurteilen, sondern er muss erst eine genaue spezielle Untersuchung (Diagnostik mit
Hilfe von Methoden der Akupunktur) durchführen. Manche Kranke empfinden nach der Akupunktur sofort Erleichterung, andere Brauchen Tage dazu. Üblicherweise benötigt man etwa vier oder
fünf Behandlungen, im Abstand von etwa einer Woche, bevor eine Besserung verspürt wird. Es gibt
Patienten, die bemerken so etwas wie eine schwebende Leichtigkeit nach einer Behandlung, und
fast alle fühlen sich danach sehr entspannt.
Sowohl die Ohr- als auch die Körperakupunktur sind sehr wirkungsvolle Behandlungsformen, die,
wenn sie von geschulten Ärzten durchgeführt werden, keine Risiken haben. Die Akupunktur sollte
ausschließlich in Verbindung mit einer klinischen Diagnostik, wie sie nur der Arzt bzw. Zahnarzt
vornehmen kann, erfolgen. Eine Akupunkturbehandlung kostet je nach Aufwand zwischen 25,- €
und 75,- €. Sie dauert mindestens 30- 45 Minuten. Für die zahnbegleitende Ohrakupunktur stellen
wir 20,- € in Rechnung.
Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen wünschen, steht Ihnen das Team
der Zahnarztpraxis Wagendorf jederzeit gern zur Verfügung.
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