AK, Akupunktur und Antike Punkte (Vortrag: Dr. Eugen Burtscher, ICAK Konferenz, Wien, Mai 2005) Kurzfassung: Seit den frühen AK Jahren ist bekannt, dass Akupunkturpunkte den Muskeltest beeinflussen. Das Akupunktursystem ist entsprechend als einer der fünf Faktoren des Intervertebralforamen (IVF) beschrieben. Diese Art der Muskelschwäche wurde schon von Goodheart mit den entsprechenden Tonisierungspunkten behandelt. Weiters hat Goodheart schon in den frühen 70er Jahren für jeden Meridian ein oder mehrere Muskel-Organ-Meridian-Zuordnungen gefunden. Diese Beziehungen kann man heute mit dem jeweilig assoziierten Sedierungspunkt leicht überprüfen: Der normotone (normal funktionierende) Rectus femoris (Dü-Zuordnung) wird z. B. durch den Sedierungspunkt Dü 8 auf der gleichen Körperseite physiologischerweise geschwächt. In den 90er Jahren gewann die Unterscheidung zwischen normotonen (normoreaktiv) und hypertonen (hyperreaktiv) Muskel besonders auf der medizinischen Ebene (z.B. bei Allergien) zunehmend an Bedeutung. Die Verwendung des Sedierungspunktes hat sich dabei als zuverlässlichste Sedierungsmethode (siehe ICAK Konferenz in Monte Carlo 1996) etabliert. Da also der Muskeltest direkt durch Antike Punkte beeinflusst wird, konnte deren Wirkungspotential in den letzten Jahren mit der AK neu analysiert, bestätigt - aber auch ergänzt werden. Das Resultat hierzu ist im Buch „AK-Meridiantherapie (AKMT) - Synthese der Akupunkturlehre und Applied Kinesiology“ beschrieben und gehört seither zum Pflicht-Curriculum der IMAK. Neben dem besseren Verständnis von funktionellen Zusammenhängen zwischen Organen, Meridianfunktion, Störherden und Struktur ergeben sich neue Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie: AK und Einsatzmöglichkeit mit Antiken Punkten A) Therapeutische Möglichkeit - Effiziente Akupunktur mit nur 2 - 3 Nadeln B) Diagnostische Möglichkeit - Untersuchung von Meridian- und Organsystemen sowie Struktur - Differenzierung von Intoleranzen oder Störherden - Differenzierung der Wirksamkeit verschiedener therapeutischer Substanzen zu A) Die AK ermöglicht den gezielten Einsatz der Antiken Punkte in der Akupunktur: Es werden dazu primär möglichst viele Befunde erhoben. Dies beinhaltet möglichst viele AK Befunde (Muskeltestbefunde, verschiedene Challenges usw.) sowie funktionelle orthopädische Befunde (aktive- und passive Beweglichkeit usw.). Werden möglichst alle der erhobenen Befunde durch die TL/CH zu einem Akupunkturpunkt aufgehoben, so ist dieser Punkt ein therapeutisch überragender Akupunkturpunkt zu werten und dessen Nadelung Erfolg versprechend. Meisten finden sich so nur 2 - 3 therapeutische hoch wirksame Akupunkturpunkte, wobei einzelne der Antiken Punkte (bes. Elementpunkte) hierbei am häufigsten gefunden werden. Dadurch reduziert sich die Nadelanzahl bei der Akupunktur meistens auf 2 - 3 Nadeln und die Akupunkturserie ist normalerweise nach 5 - 7 Behandlungen schon abgeschlossen. Zusammenfassend ergibt sich eine bessere Effizienz der Akupunktur mit klarer Indikationsstellung bei etwas höherem Aufwand und Vorkenntnissen. Zu b) Mit AK und den Antiken Punkten kann eine Differenzierung der verschiedenen Muskelreaktionen erfolgen: Dies ist z.B. zur Bewertung von Nahrungsmittelintoleranzen oder Störherden sehr hilfreich. Die Möglichkeit dieser Evaluierung ergibt sich aus der Beobachtung, dass verschiedene Antike Punkte eine stärker tonisierende (oder sedierende) Wirkung auf einen Muskel-Meridian Komplex aufweisen als der direkte bzw. eigene Tonisierungspunkt (Sedierungspunkt). Konkret heißt dies: Ist z.B. die durch ein Nahrungsmittel verursachte Schwächung im AK Test schon durch den zugeordneten Tonisierungspunkt wieder aufhebbar, so handelt es sich um eine Intoleranz von geringer Bedeutung. Ist hingegen die verursachte Schwächung auch mit der stärkst - möglichen Tonisierung nicht mehr aufzuheben, so handelt es sich um eine Intoleranz von großer Bedeutung. Zusammenfassend kann damit zwischen bedeutsamen Intoleranzen/Störfaktoren und den „banaleren Mitläufern“ diagnostisch unterschieden werden. Dr. med. Eugen Burtscher A-6850 Dornbirn