- Zahnarzt Egelsbach Frohberg

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Christian FROHBERG
Zahnarzt
Tätigkeitsschwerpunkt Kinder- und Jugendzahnheilkunde
Implantologie Kammerzertifikat
Kurt-Schumacher-Ring 5 – 63329 Egelsbach
Tel. 06103-7333637 – Fax 06103-7333639
www.zahnarzt-egelsbach.de – [email protected]
Zahnfleischentzündungen
=
PARODONTITIS
1. Was ist das?
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, bei der es zu dessen fortschreitenden Zerstörung kommt.
Der Zahnhalteapparat = das PARODONT besteht aus:
1. Kieferknochen
2. Zahnfleisch
3. Bindegewebsfasern, die den Zahn im Kiefer verankern (Faserapparat)
4. Wurzelanteile der Zähne
Zahnwurzel
Kieferknochen
Faserapparat
Zahnfleisch
2. Was passiert bei einer Parodontitis?
Durch die Einwirkung von Bakterien im Zahnbelag entstehen sogenannte Zahnfleischtaschen zwischen Zahnfleisch und Zahn. Darin nisten sich weitere Bakterien ein.
Es bildet sich ein mit Giftstoffen angereichertes Sekret, welches auch zu Eiter werden kann.
Dadurch beginnt die Zerstörung des Zahnhalteapparates, insbesondere des Kieferknochens.
Die Zähne erscheinen länger, sie lockern sich und fallen schließlich aus.
Christian FROHBERG
Zahnarzt
Tätigkeitsschwerpunkt Kinder- und Jugendzahnheilkunde
Implantologie Kammerzertifikat
Kurt-Schumacher-Ring 5 – 63329 Egelsbach
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Stadien der Parodontitis
1. Zahnfleischentzündung
2. frühe Parodontitis
Rötung u. Schwellung vom Zahnfleisch,
dadurch Ausbildung v. Pseudotaschen
und dadurch vertiefte Sondierungstiefen
Konkrementablagerungen
Vertiefte Sondierungstiefen durch
die Ausbildung von echten Taschen
beginnender Kieferknochenverlust
3. fortgeschrittene Parodontitis
4. schwere Parodontitis
Konkrementablagerungen
Kieferknochenverlust ca. 1/3
der Wurzellänge des Zahnes
Haftkraftverlust von über 50%
beginnende Zahnbeweglichkeit
großer Knochenverlust über die ½ Wurzellänge, mit sichtbarer Zahnbeweglichkeit
Haftkraftverlust von ca. 75% oder mehr
Christian FROHBERG
Zahnarzt
Tätigkeitsschwerpunkt Kinder- und Jugendzahnheilkunde
Implantologie Kammerzertifikat
Kurt-Schumacher-Ring 5 – 63329 Egelsbach
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3. Wie kommt es zu einer Parodontitis?
Eine Parodontitis entsteht durch das Zusammenspiel mannigfaltiger Faktoren, wie:
•
Mundhygiene
•
Speichelzusammensetzung und –menge
•
Ernährungsgewohnheiten
•
Allgemeinerkrankungen, wie Diabetes (Zucker), Herzschwäche etc.
•
Vererbung durch die Eltern
•
zusätzliche Faktoren: z. B. Rauchen
Das Zusammenspiel der oben genannten Faktoren führt zu einem veränderten Milieu
in der Mundhöhle – zu einer Ansäuerung (Azidose).
In diesem verändertem Milieu können bestimmte Bakterien, sog. Anaerobier, sich besonders gut
vermehren.
Der Zahnbelag - die Plaque (= zersetzte alte Speisereste) - enthält diese Bakterien.
Die Bakterien erzeugen mit ihrem Stoffwechsel Giftstoffe und Säuren, die Zähne und Zahnfleisch
und damit den Zahnhalteapparat direkt angreifen.
Zahnstein, klebrige Nahrungsreste, überstehende Füllungsränder, Zahnlücken, Defekte an den
Zähnen u. v. m. begünstigen die Bildung von bakteriellen Belägen.
Wenn man also bereits an Parodontitis erkrankt ist kommt aus diesem Grunde der
Mundhygiene eine besonders große Bedeutung zu!
Denn die häufigste Ursache für das Ausbrechen der Parodontitis ist eine unzureichende
Pflege von Zahnfleisch und Zähne!!!
Da man meistens die Ursachen der Parodontitis (Auslöser für Milieuänderung) selbst nicht
ausschalten kann, bleibt dem Patienten und Zahnarzt nur eine Möglichkeit:
Man entzieht den Bakterien die Plaque/den Zahnbelag und damit ihre Lebensgrundlage!
Betreibt man eine regelmäßige, systematische Reinigung der Zähne und des Zahnfleisches, dann
beseitigt man die gefährlichen Beläge - das Gemisch aus Bakterien und alten Speiseresten - und
nimmt den Bakterien somit die Grundlage zur Weiterentwicklung.
Damit verringert man auch die Bildung des Zahnsteines, der durch Einlagerung von Mineralien aus
dem Speichel in diese Beläge entsteht.
Zahnstein reizt das Zahnfleisch und muss entfernt werden, denn die poröse muschelkalkähnliche
Struktur ermöglicht immer wieder eine Neuansiedelung der Bakterien.
Eine Neubildung wird durch systematische, regelmäßige Mundhygiene weitgehend verhindert.
4. Was ist zu tun und warum in dieser Reihenfolge?
1.
Es erfolgt eine MundHygiene-Unterweisung (MHU)
Der Patient wird in einer auf seine individuelle Situation abgestimmte Mundhygiene
unterwiesen, so dass er in der Zukunft in der Lage ist, Zähne und Zahnfleisch optimal zu
pflegen.
2.
Nach etwa 10 Tagen erfolgt eine Kontrolle der häuslichen Zahnpflege und der Patient
erfährt eine gründliche Zahnreinigung, um Zahnstein zu entfernen und die hohe Stabilität
des Biofilms auf der Zahn- und Wurzeloberfläche zu zerstören. Dieser schützt in intakter
Form die Bakterien. Außerdem kann man erkennen, wie das Zahnfleisch auf die Reinigung
reagiert (ursachengerichtete Ersttherapie).
Christian FROHBERG
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3.
Nach weiteren 3 Wochen wird der Zustand des Zahnfleisches und der Mundhygiene
erneut kontrolliert. Jetzt erst kann der eigentliche Zustand des Zahnhalteapparates
überprüft werden. Das Zahnfleisch - befreit von Zahnstein und Belägen - hat sich
oberflächlich erholt. Nur die Bereiche, die der Reinigung unzugänglich sind, werden auch
weiterhin Anzeichen für eine Entzündung aufweisen: Tiefe Zahnfleischtaschen, in denen
sich immer noch ein aktiver Biofilm mit Bakterien auf der Zahnwurzeloberfläche befindet.
Sind solche Bereiche noch zu finden, muss eine systematische parodontologische
Therapie erfolgen.
Zu diesem Zwecke wird dann ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt (bei gesetzlich versicherten Patienten). Es werden alle Zahnfleischtaschen gemessen, ein Röntgenbild
angefertigt und Abdrücke von den Kiefern erstellt.
4.
Bei der konventionellen Pa-Therapie werden die tiefen Zahnfleischtaschen mit Hilfe von
speziellen Ultraschallgeräten gereinigt. Es werden Konkremente (Zahnstein unterhalb des
Zahnfleischsaumes) entfernt und die Integrität des aktiven Biofilms wird soweit wie möglich
zerstört.
Allerdings bleiben bei der konventionellen Therapie die Zunge und die Mandeln als sich
stets erneuerndes Keimreservoir unberücksichtigt. Problemkeime werden nicht aus dem
Zahnfleisch entfernt, sondern nur zum Teil reduziert. Es werden hygienische Verhältnisse
geschaffen – mehr nicht!
5.
Nach der mechanischen Minimierung der mikrobiellen Plaque liegt das Zahnfleisch jetzt
aber stramm an, ist nicht mehr geschwollen, die Taschentiefe ist deutlich verringert, der
Mundgeruch ist mehr oder weniger komplett verschwunden. In der Regel ist eine
konventionelle, operative Behandlung (bei der es zu unangenehmen Zahnüberempfindlichkeiten und Zahnfleischrückgang kommen kann) nicht mehr erforderlich. Man kann bei
einer fortgeschrittenen Form der Parodontitis, wenn Zahnverlust droht, immer noch graziler
operieren.
6.
Entscheidend für den dauerhaften Erfolg ist die kontinuierliche Kontrolle auf Reinfektion der
Taschen und rechtzeitig wiederkehrende Prophylaxemaßnahmen.
7.
Regelmäßige (1/4-jährliche - je nach Befund) professionelle Zahnreinigung in Verbindung
mit der Zerstörung des subgingvalen (unter dem Zahnfleischsaum gelegenen) Biofilms
kann die Reinfektion verhindern oder verlangsamen(notwendige Erhaltungstherapie).
8.
Durch die Entzündungsfreiheit des Zahnfleisches ist oft eine Wiederherstellung der
Zugänglichkeit der Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürste möglich.
9.
Unterstützend kann der Mund mit einer Mundspüllösung wie Meridol, Listerine etc. eine
halbe Stunde nach dem Zähneputzen abends ausgespült werden. Denkbar ist auch eine
kontrollierte Chlorhexidin-Kur. Die Keimreduktion der Zunge erfolgt mit einem Zungenreiniger.
10.
Bei langen Zähnen oder freiliegenden Zahnhälsen ist zur Vorbeugung von Karies ein Speziallack (Fluor-Protektor) einsetzbar.
Christian FROHBERG
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Bakterielle Untersuchung zur Bestimmung des Risikos einer Zahnbetterkrankung (Parodontitis /
Parodontopathie) und Unterstützung der geplanten Therapie
Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Zahnbetterkrankungen (Stützgewebe- und Knochenverlust) mit einer typischen Keimzusammensetzung im Zusammenhang stehen.
Von bisher ca. 20 bekannten Keimen mit dieser Wirkung sind 5 Organismen genauer untersucht worden:
Actinobacillus actinomycetem comitans, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Bacteroides
forsythus und Treponema pallidum.
Ihre Abwesenheit in dem Belag unterhalb des Zahnfleisches (subgingivale Plaque) kann als Zeichen einer
Stabilität des Zahnhalteapparates gewertet werden.
Die Anwesenheit dieser Keime bedeutet dagegen ein erhöhtes Risiko für das Stützgewebe des Zahnes und
bei Implantaten.
Mittels Polymerasen-Kettenreaktionen ( = PCR Nukleinsäurendiagnostik), einem Gen-Test zur Ermittlung der
DNS-Sequenz, kann man den Infektionsgrad und das daraus resultierende Risiko für Stützgewebe- und
Knochenverlust bestimmen. Es ergibt sich daraus die Möglichkeit, eine Infektion frühzeitig zu erkennen,
bevor die Zerstörung allzu stark geworden ist.
Diese Tests können bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsmethode wichtige
Hinweise geben, wie dieser spezielle Fall angegangen werden muss: Reicht eine rein mechanische Therapie
aus und wenn ja welche, oder müssen zusätzlich Antibiotika verabreicht werden, um den gewünschten
Behandlungserfolg zu erzielen und wenn ja, welche?
Die Risiken einer unterlassenen oder unspezifischen therapeutischen Maßnahme müssen so gering
wie möglich gehalten werden.
Auch für den Behandlungserfolg als Nachkontrolle finden diese Tests ihre Anwendung (möglicherweise 6
Wochen danach - je nach klinischem Erscheinungsbild).
Werden hohe Werte festgestellt, ist eine neue Behandlung an den Risikozähnen erforderlich.
Sind die oben genannten Keime nicht mehr nachweisbar, hat man die größtmögliche Sicherheit, dass die
durchgeführte Therapie und die weiteren Erhaltungsmaßnahmen zu einer Gesundung des Zahnfleisches
und des Zahnhalteapparates geführt haben (Qualitätssicherung).
Die klinische Untersuchung wie Lage des Zahnfleischsaumes, Sondierungstiefe mit oder ohne Blutung und
allenfalls Knochendichte im Röntgenbild zeigen nur den Zustand vor oder nach der Behandlung - aber nicht,
wie der weitere Verlauf der Erkrankung einzuschätzen ist.
„Ist der vorhandene Befund/das erhaltene Resultat stabil?“
Das Ziel jeder parodontalen Therapie ist die Beherrschung der Infektion d. h. starke Verminderung der
krankmachenden (parodontal-pathogenen) Keime.
Zahnfleischerkrankungen können die Ursache sein für erhöhtes Thromboserisiko, koronare
Herzerkrankungen, Hirnschlag, 7,5fach erhöhtes Risiko einer Frühgeburt mit verringertem Geburtsgewicht
oder sogar Aborte.
Diese Untersuchungen und die damit verbundenen Antibiotikagaben wurden 1998 neu eingeführt
(microDent- Test) sind derzeit keine Kassenleistung und müssen privat bezahlt werden (zielgerichtete
antimikrobielle Therapie). Die Unkosten betragen zur Zeit etwa € 90,00
Eventuell muss auch der/die Partner/in getestet werden (z.B. Bakterienaustausch beim Kuss), d. h. doppelte
Unkosten.
Die Proben werden eingeschickt. Das Untersuchungsergebnis liegt etwa nach 2 Wochen vor.
Welche Tests gibt es?
1. Parodontogene Keime mittels Bakterienkultur bzw. Gen-Test(Nukleinsäurendiagnostik)
2. Kariesprophylaxe und Speicheldiagnostik zur Kariesrisikobestimmung
3. Abklärung von Candida-Infektionen (Pilze)
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