Optimierte Vertriebsprozesse sorgen für Wachstum

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Bild: EWM
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Mit innovativer Technik und optimierten Vertriebsprozessen konnte das mittelständische Unternehmen EWM überdurchschnittliche Umsatzzuwächse erzielen.
Optimierte Vertriebsprozesse
sorgen für Wachstum
So gut wie alle Unternehmen haben große Potenziale, ihren Umsatz unabhängig
von der Konjunktur zu steigern. Voraussetzung für das Wachstum aus eigener
Kraft ist die konsequente Systematisierung des Vertriebes. Ein mittelständisches
Investitionsgüterunternehmen hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Ulrich Dietze
N
ach wie vor gibt es zahlreiche Unternehmen, die zwar mit der Entwicklung
hochinnovativer Technologien zu Hidden Champions geworden sind, aber im
Vertrieb Chancen für weiteres Wachstum
auslassen. Durch dessen Optimierung könnten sie jedoch ihre Geschäftsentwicklung
32 MM MaschinenMarkt 19 2014
deutlich forcieren. Das bestätigt auch Matthias Klimmer, Professor für Marketing und
Organisation an der Hochschule Mannheim,
Ulrich Dietze ist geschäftsführender Gesellschafter
der Deutsche Vertriebsberatung GmbH mit Sitz in
40822 Mettmann, Tel. (0 21 04) 9 58 40, [email protected]
der in einer Studie zu dem Ergebnis kam,
dass Unternehmen, die diese nicht genutzten
Potenziale erkennen, in kurzer Zeit ihre
Konkurrenz deklassieren können. Auch
wenn Vertriebsmitarbeiter gerade im Maschinenbau und der Elektroindustrie häufig
in erster Linie eine ausgeprägte technische
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und fachliche und erst dann eine verkäuferische Kompetenz haben, so können sie alleine durch die Strukturierung ihrer Verkaufsprozesse deutlich gewinnen.
Systematisierung im Vertrieb
eröffnet Wachstumschancen
Grundsätzlich gibt es im Vertrieb vier Bereiche, deren Systematisierung signifikante
Wachstumsmöglichkeiten eröffnet: das Akquisitions- und das Anfragemanagement, die
Angebotsgestaltung sowie die Angebotsverfolgung. Mehr als 2000 von der Deutschen
Vertriebsberatung über alle Branchen hinweg durchgeführte Analysen zeigen klar,
dass überdurchschnittlich erfolgreiche Unternehmen diese einzelnen Phasen des Vertriebs mit hoher Intensität verfolgen. Auf
dieser Basis ist die Vertriebsmethode Total
Quality Selling (TQS) entstanden. Diese ist
die bislang einzige im deutschsprachigen
Raum, die den gesamten Vertriebsprozess
vom Neukundenkontakt oder einer Anfrage
über die Erarbeitung eines Angebots und
dessen Weiterverfolgung bis zum Abschluss
betrachtet.
Wie positiv sich ein strukturiertes Vorgehen in jeder dieser Vertriebsphasen auswirkt,
zeigt das Beispiel EWM. Der größte deutsche
Hersteller und weltweit einer der bedeutendsten Anbieter von Lichtbogen-Schweißtechnik hat seit einigen Jahren die TQSMethode zur Grundlage seines gesamten
Vertriebs gemacht. Das kräftige Wachstum
des mittelständischen Unternehmens aus
dem Westerwald ist nach eigenem Bekunden
zu einem Gutteil darauf zurückzuführen.
Auch wenn dieses auf der Entwicklung von
hocheffizienter Technologie, deren Anwendung die Kunden effektiv Geld sparen lässt,
sowie einem ausgefeilten Servicekonzept
basiert, hat die Vertriebsoptimierung einen
relevanten Anteil daran. Zudem berichtet
EWM über einen erheblichen Motivationsschub der Verkäufer, die das strukturierte
Vorgehen im Verkauf gewinnbringend umsetzen.
Auf Basis einer Vertriebsanalyse des gesamten Vertriebsprozesses bei EWM und der
Akzeptanzauslotung der Mitarbeiter hat das
Investitionsgüterunternehmen mit der Deutschen Vertriebsberatung eine neue Vertriebsstrategie entwickelt. So werden Kundenanfragen heute nach einem völlig neuen
Vorgehen behandelt. Denn diese sind geradezu ein Geschenk für jedes Unternehmen.
Gerade in der Phase vom Eingang einer Anfrage bis zur Abgabe eines Angebots kann
der Verkäufer die Erfolgswahrscheinlichkeit
beträchtlich erhöhen. Anders als viele Wettbewerber nutzt EWM inzwischen intensiv
die Möglichkeit von Vorangebotsgesprächen.
Darin erfragt das Unternehmen den konkreten Bedarf, genauen Einsatzzweck, die Budgethöhe, besondere Bedürfnisse und die
Wahrscheinlichkeit der Auftragserteilung.
Im Ergebnis kann EWM in den Angeboten
nicht nur sehr viel genauer auf das Kundenbedürfnis eingehen, sondern zugleich eine
Priorisierung nach der Ernsthaftigkeit der
Kaufabsicht vornehmen und Alibianfragen
ausschließen.
Auch bei stabiler Auftragssituation
gilt es Neukunden zu gewinnen
Beim Aufbau von Erstkontakten mit potenziellen Kunden agiert EWM genauso vorbereitet. Das Unternehmen hat diese Phase des
Vertriebs ganz im Sinne von TQS konsequent systematisiert. Basis ist die Entwicklung einer individuellen Wunsch- und Zielkundenliste. Auch in Zeiten einer stabilen
Auftragssituation kümmert sich EWM kontinuierlich um die Generierung von neuen
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Können die Vertriebsmitarbeiter das strukturierte Vorgehen im Verkauf gewinnbringend
umsetzen, sorgt dies zusätzlich für einen Motivationsschub der Verkäufer.
Kontakten. Das Vertriebsteam baut diese
strategisch auf und setzt beispielsweise auf
Medienmarketing. Nach einem Pressebericht über einen Wunschkontakt schreibt ein
Verkäufer mit Bezug darauf einen Brief. Das
eigene Tätigkeitsfeld wird nur am Rande erwähnt. In der Regel folgt eine Antwort, die
überdurchschnittlich oft interessante Perspektiven eröffnet. Ein anderer Erfolg versprechender Weg in der Kaltakquise ist der
Kontaktaufbau zunächst über Xing oder
ähnliche Plattformen. Ist dieser hergestellt,
vereinbaren die EWM-Vertriebsmitarbeiter
einen Telefontermin und bereiten das Gespräch mit einem spezifischen Leitfaden vor.
Vorteile für den Kunden sind immer
im Angebot hervorzuheben
Auch bei der Angebotserstellung selbst agiert
EWM im Hinblick auf TQS inzwischen differenzierter. Klar ist, dass jede Offerte sich
durch Transparenz, Kunden- und Verkaufsorientierung auszeichnen muss. Ein optimal
aufgemachtes Angebot kann die Verkaufs-
Checkliste
So optimieren Sie Ihren Vertrieb
Voraussetzung für das Wachstum aus eigener
Kraft ist die Schaffung eines systematischen
Vertriebsprozesses. Bei der darauf ausgerichteten TQS-Methode geht es um vier wesentliche
Vertriebsphasen, die es zu optimieren gilt:
▶▶Zielführende vertriebliche Fragestellungen
entwickeln
▶▶Einwandbehandlung vorbereiten
▶▶Checklisten zur Vorbereitung und Dokumen-
tation
Akquisitionsmanagement
Angebotsgestaltung
▶▶Kontinuierliche Neukundenansprache, auch in
▶▶Klar und transparent
Boom-Phasen
▶▶Zeitlichen Vorlauf einkalkulieren
▶▶Neue Wege gehen, zum Beispiel mit Medienmarketing
▶▶Strategische Kaltakquise: Kontaktaufbau beispielsweise über Xing, Vereinbarung von Telefonterminen, Nutzung von Gesprächsleitfäden
▶▶Nutzen in den Vordergrund stellen
▶▶Amortisationsaspekt hervorheben
▶▶Abstimmung terminieren
Anfragemanagement
▶▶Sich auf mögliche Einwände vorbereiten
▶▶Angebote offenhalten, um der letzte An-
▶▶Vorangebotsgespräche führen
▶▶Priorisierung von Anfragen
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Angebotsverfolgung
▶▶Nachfassgespräche terminieren und strate-
gisch führen
▶▶Entwicklung von zielführenden Fragestellun-
gen und Checklisten
sprechpartner vor der Entscheidung zu sein
chancen durchaus verdoppeln. Im Mittelpunkt steht dabei die Hervorhebung der
Vorteile für den Kunden. Eigens dafür hat
die Deutsche Vertriebsberatung den von
EWM entwickelten Amortisationsansatz für
die Angebotserstellung aufgearbeitet. Dass
die Kunden des Schweißtechnikunternehmens durch die energiereduzierten Schweißprozesse einen deutlich niedrigeren Rohstoffeinsatz, geringeren Strom-, Draht- und
Gasverbrauch sowie verringerte Emissionen
und insgesamt kürzere Fertigungszeiten verbuchen, muss bereits in den Angeboten hervorgehoben werden.
Verkaufserfolg steigt durch
professionelle Nacharbeit
Mit der Abgabe eines Angebots ist der Verkaufsprozess mitnichten abgeschlossen. Wer
dieses professionell nachfasst, spürt das bei
seinen Verkaufserfolgen. Dabei geht es nicht
darum, Druck auf den Kunden auszuüben,
sondern ihm bei seiner Entscheidung zu helfen. So terminiert der EWM-Vertrieb schon
bei der Zusendung des Angebots ein Gespräch. Dieses ist strukturiert vorbereitet, der
Verkäufer hat einen klaren Gesprächsleitfaden und ist auch auf mögliche Einwände
eingestellt. Auf diesem Weg ist es durchaus
möglich, Verhandlungen selbst bei günstigeren Wettbewerbsangeboten offen zu halten
und dafür zu sorgen, der letzte Ansprechpartner vor der Auftragsvergabe zu sein.
Für die Geschäftsentwicklung ist in den
meisten Unternehmen ebenfalls die erfolgreiche Teilnahme an Messen ausschlaggebend. Zu einer systematischen Vorbereitung,
Durchführung und Nachbearbeitung gehört
die Schulung des Personals verpflichtend
dazu. Alle Kosten umgerechnet, ergeben sich
für einen Aussteller im Durchschnitt rund
400 Euro pro Kundengespräch. Für eine angemessene Erfolgsquote hat EWM deshalb
intensive Trainings im Vorfeld der wichtigsten Branchenmesse Schweissen & Schneiden
im Herbst vergangenen Jahres durchgeführt.
Mit Erfolg, denn dieser Messeauftritt zählte
für den Schweißtechnikanbieter zu den bislang erfolgreichsten.
Das Beispiel dieses Investitionsgüterunternehmens zeigt sehr gut, wie lohnenswert
die Optimierung aller Phasen im Vertrieb
ist. Von der Ausarbeitung einer Vertriebsstrategie über die Umsetzung von spezifischen Checklisten und Gesprächsleitfäden
bis hin zur Durchführung von Trainings anhand konkreter Kontakte haben sich die
Investitionen dafür ausgezahlt: Nach eigener
Einschätzung hat alleine die Einführung von
TQS zu einem zweistelligen Umsatzwachstum von EWM geführt.
MM
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