Metamorphosen 1400 –1600 1.8.2016 – 27.11.2016 R FÜ DER N D KI UN LIEN I M A F REISE DURCH EUROPA ZU ERFINDUNGEN, ENTDECKUNGEN UND NEUERUNGEN DER RENAISSANCE – IN DIE ZEIT VON 1400 BIS 1600. DIESES HEFT GEHÖRT … FOLGE DEM TELESKOP IN DIE WELT DER RENAISSANCE … Was früher eine weltverändern­ de Entdeckung oder eine ­bahnbrechende Erfindung war, ist heute eine Selbstverständ­ lichkeit. Auf der Reise durch die Ausstellung begegnest du grossartigen Neuerungen der Renaissance. te Wa s b e d e u t Renaissa nce? Mit welchen Tricks malten die Künstler der Renaissance? des dung n i f r ? die E m ist i cht i g Wa ru u ck s s o w dr B u ch AUF DEN SPUREN DER RÖMER UND GRIECHEN «Re-naissance» bedeutet «Wie­ dergeburt» – Wiedergeburt der Antike. Seit mehr als 500 Jahren werden viele Gebäude nach ­ riechischem und römischem g Vorbild gebaut. Du erkennst sie zum Beispiel an den Säulen. pitelle e die Ka lder. Zeichn Fe eissen in die w Welche zukunftsweisende Erkenntnis wurde über das Universum gewonnen? Was packten En tdecker in ihre Reisekof fer? Woher kommt die Kartoffel? Wie ver s ch a f f t en sich Ä r z te E insicht in den Kö r p e r ? tützte die Was unters er aftler bei d Wissensch ? g eobachtun genauen B Was regelte den Tages­ ablauf der Menschen in der Renaissance? Im Heft findest du die Antworten zu all diesen Fragen. Dorische Säulen sind ganz schlicht und ohne Verzierungen. Ionische Säulen sind oben schnecken­ förmig gerollt. Korinthische Säulen sind reich verziert. Die Künstler der Renaissance fanden heraus, wie man wirk­ lichkeitsgetreu malen kann. Die Perspektive war das Rezept der italienischen Künstler: Fluchtlinien helfen dem Maler, die Formen in der richtigen Grösse zu skizzieren. Zeichne die Bögen und Fenster weiter. Das Bild ist im Original in der Ausstellung zu sehen. Halte dich wie die RenaissanceMaler an die Fluchtlinien. 10 Hinter diesem Trick stecken mathematische Überlegungen. Heute werden Figuren und ­Räume am Computer mit Grafik­ programmen erstellt. ! DER TRICK MIT DER PERSPEKTIVE Der Buchdruck gehört zu den wichtigsten Erfindungen ­a ller Zeiten. Er erlaubte, Bücher schneller und günstiger zu pro­ duzieren und Wissen schnell Ein Buch entstand vor rund 500 Jahren wie folgt: Bringe die Sätze in die richtige Reihenfolge. So erhältst du ­ ein ­Lösungswort. zu verbreiten. Diese Ent­deckung ist heute mit dem Inter­net und den digitalen Medien ver­ gleichbar. Der Setzer fügte die Lettern zu einem Text zusammen. SCHW Die Seiten wurden beim ­Buchbinder zum Buch ­ge­bunden. ZE Die Lettern wurden in Metall gegossen. DIE ERFINDUNG DES BUCHDRUCKS 12 In der Papiermühle wurde das Papier geschöpft. CKER DRU Mit der Druckerpresse wurden die Seiten gedruckt. ÄR D R U Dieses Bildnis vom Renaissance-­ Maler Tobias Stimmer gilt als ­allererstes Selbstporträt eines Künstlers bei seiner Arbeit. Dank der Ölfarben, die Licht und Mach es wie der Maler Tobias Stimmer und zeichne ein Porträt von dir. Schau dich im Spiegel genau an. 14 AB IN DIE POSE! Schatten deutlich hervorheben, und genauem Abzeichnen von Details wirken die Porträts echt. Auch heute werfen wir uns gerne in Pose und knipsen Selfies. Die erste Weltumsegelung vor knapp 500 Jahren bewies ­endgültig, dass die Erde eine RUND UM DIE WELT Kugel ist. Was früher Jahre ­dauerte, braucht heute im Flug­ zeug höchstens zwei Tage. Was brauchte man damals für eine Weltreise? Du findest alle diese Gegenstände oder Bilder in der Ausstellung. Ich zeige stets nach Norden. Ich bin flach und zeige die Welt. Ich zeige Himmel und Erde gleichzeitig. Ich habe zwei spitzige Beine, bin ein Mess- und Zeichnungsinstrument. L Ich kann Datum, ­Uhrzeit und Position der Sterne angeben. 16 Mich braucht man zum genauen Zeich­ nen von Karten. Mein Schatten zeigt die Zeit. Seine Mannschaft umsegelte als erste die Welt: L NEUE WELTEN Mit der Entdeckung Amerikas vor gut 500 Jahren gelangen bis­ her unbekannte Pflanzen nach ­ Europa – auch die Kartoffel. Heute gehört die tolle Knolle fast täglich auf unseren Speiseplan. Verbinde, was zusammenpasst: In Einsiedeln nennt man Kar toffel stock isst jede In der Schweiz hr Ja o Person pr die Knolle in der Erde wächst . e hat sie viele Vitamin ist. nd su ge und so Man nennt die Karto ffel auch «tolle Knolle», weil Früher ass man auch das Kraut der Knolle, ke H e u te 18 n nnt ma Kartoffeln werden auch Erdäpfel genannt, weil Gumm obwohl e elstun s giftig is 3000 Karto etwa 45kg g g i s. t. ffelsorten. Kartoffeln . WER STEHT IM MITTELPUNKT ? Bis zur Renaissance glaubte man, dass die Erde im Zentrum stehe. Seither weiss man, ­dass sich die Erde und die Planeten um die Sonne drehen. Dank neuer Teleskope und Super­ computer entdeckt die For­ schung laufend neue Himmels­ körper und Sonnensysteme. Was gehört zusammen? Sonnensystem Milchstrasse 20 Universum Sonne, 8 Planeten, 100 Monde, Tausende Kometen, Millionen Asteroide Planeten, Sterne, Milch­ strassen, der Raum, die Zeit Milliarden von Sternen, Gas, Staub, leerer Raum SCHAU GENAU! Genaue Beobachtung war für die Wissenschaftler der Renais­ sance sehr wichtig. Brillen­ macher entwickelten das erste Fernrohr. Damit entdeckte ­Galileo Galilei die Jupiter­ monde und beobach­tete die Mondkrater. Mach es wie die Wissenschaft­ ler in der Renaissance: Schau das Original an der Wand genau an und finde die zehn Unter­ schiede. EINBLICK IN DEN KÖRPER Um sich ein genaueres Bild über das Innere unseres Körpers zu verschaffen, begannen die ­M ediziner in der Renaissance Leichen aufzuschneiden. Dieses Wissen ist auch heute noch die Grundlage für Operationen. Benenne diese Organe. I G Z M B A 22 Renaissance-Fürsten wollten ihre Macht erweitern und Kriege gewinnen. An ihren Höfen stell­ ten sie Mathematiker, Ingenieure und Erfinder ein. Dank neuer ­E rkenntnisse in der ­M echanik konnten sie Kanonen mit prä­ ziser Wurfrichtung ­bauen. Aber auch im alltäglichen Leben hielt die Mechanik Einzug. Zum Bei­ spiel regelten Kirchen­uhren den Tagesablauf der Menschen. ­ Heute erleichtern uns Maschinen und Roboter ständig den Alltag. Welche Maschine würdest du erfinden? Zeichne sie und gib ihr einen Namen. ! KEINE PANIK VOR MECHANIK! LÖSUNGEN Dorische Säulen sind ganz schlicht und ohne Verzierungen. Ionische Säulen sind oben schnecken­förmig gerollt. Korinthische Säulen sind reich verziert. DRUCKERSCHWÄRZE Kompass Weltkarte Globus Lineal Zirkel Astrolabium Sonnenuhr MAGELLAN In Einsiedeln nennt man Kartoffelstock " Gummelstunggis. Ein Schweizer, eine Schwei­ zerin essen pro Jahr " 45 kg Kartoffeln. Man nennt die Kartoffel auch «tolle Knolle», weil " sie viele Vitamine hat und so gesund ist. Früher ass man auch das Kraut der Knolle, " obwohl es giftig ist. Heute kennt man " 3000 Kartoffelsorten. Kartoffeln werden auch ­Erdäpfel genannt, weil " die Knolle in der Erde wächst. UNIVERSUM: umfasst fast alles, was existiert: Planeten, Sterne, Milchstrassen, den Raum und die Zeit. ABBILDUNGSVERZEICHNIS INHALT 0 Andrea Benincasa, Portolankarte. Biblioteca Apostolica Vaticana, Sign. Borg.Carte.naut.VIII. BILDUNG & VERMITTLUNG Stefanie Bittmann, Magdalena Rühl, Prisca Senn LEKTORAT Ingrid Kunz Graf GESTALTUNG UND ILLUSTRATION Mirabella-Morganti: Rebecca MorgantiPfaffhauser, Daniela Mirabella ILLUSTRATION AUFGABE 8 Pasquale Pollastro 1 Herman Posthumus (um 1512/14–vor 1588), Landschaft mit römischen Ruinen, Rom, 1536. Öl auf Leinwand. LIECHTENSTEIN. The Princely Collec­ tions, Vaduz-Vienna. AUSSTELLUNG SONNENSYSTEM: Die Schwer­ kraft hält acht Planeten, über 100 Monde und noch mehr Felsbrocken (­ Asteroide) sowie Klumpen aus Eis (Kometen) zusammen. MILCHSTRASSE: umfasst Milliarden von Sternen, Gas, Staub und leeren Raum. IMPRESSUM HIRN LUNGE HERZ LEBER MAGEN DARM GESAMTLEITUNG Andreas Spillmann PROJEKTLEITUNG Denise Tonella KURATOREN Bernd Roeck, Denise Tonella SZENOGRAFIE Alex Harb WISSENSCHAFTLICHE ASSISTENZ Jose Cácheres Mardones, Elisa Monaco WISSENSCHAFTLICHES VOLONTARIAT Carole Ackermann Alle Rechte vorbehalten. © Schweizerisches Nationalmuseum 2 Visualisierung der Ausstellungsszenografie «Europa in der Renaissance». Sektion III, Bühne der Renaissance. ©Schweizerisches Nationalmuseum. Francesco d’Antonio (geb. um 1393/94), Christus heilt ein epileptisches Kind und Der Verrat von Judas, Florenz, um 1425/26, Tempera und Gold auf Leinwand. Philadelphia Museum of Art, Philadelphia, John G. Johnson Collection, 1917. 3 J. W. Alker / imageBROKER / OKAPIA Buch Josua, aus: Biblia Latina, Fragment aus der Gutenberg-Bibel, Mainz: Johannes Gutenberg und Johannes Fust, um 1454/55. Dr. Jörn Günther Antiquariat, Basel / Stalden. 4 Siegfried Kuttig Tobias Stimmer (1539–1584), Selbstbildnis, Schaffhausen (?), um 1563. Kreide, Tusche und Aquarell. Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen. Peyersche Tobias Stimmer-Stiftung. Beschriftet links: «Tobias Stimer / von Schaff- / haußen». 5 www.bridgemanart.com Unbekannter Künstler, Erd- und Himmelsglobus, sogenannter St. Galler Globus, Augsburg (?), zwischen 1571 und 1584. Kugel: Ölmalerei auf Gipsgrund über Papiermachee auf Schindelholz, Gestell: Holz, teilweise bemalt. Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, Depositum der Zentral­ bibliothek Zürich. 6 © Klaphake / teamwork Lopo Homem (vor 1497–nach 1572), Weltkarte, Lissabon, 1554. Pergament­ blätter. Museo Galileo – Istituto e Museo di Storia della Scienza, Florenz. 7 Astrofoto / Numazawa Nikolaus Kopernikus (1473–1543), De revolutionibus orbium coelestium libri VI, Nürnberg: Johannes Petreius, 1543. ETH-Bibliothek, Zürich. 8 Ludger tom Ring d. Ä. (1496–1547), Der Dichter Vergil, Münster, um 1538. Öl auf Eichenholz. LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster. Dauerleih­ gabe der Gesellschaft zur Förderung der westfälischen Kulturarbeit e. V. 9 Reinhard Eisele / project photos Zahnzange, Süddeutschland (?), 16./17. Jh. Stahl, geschmiedet. Germani­ sches Nationalmuseum, Nürnberg. 10 StockTrek Images / fotofinder.com Niccolò Tartaglia (1499/1500–1557), Quesiti et inventioni diverse de Nicolo Tartaglia, Venedig: Bescarini, 1554. ETH-Bibliothek, Zürich. FÜHRUNGEN UND VERANSTALTUNGEN für Kinder und Familien zu ­«Europa in der Renaissance. Metamor­phosen 1400–1600» «Kompass, Globen, Zirkel – Neue Kontinente und Sterne in Sicht!» Eine abenteuerliche Reise durch die Renaissance auf den Spuren von Entdeckern, Kapitänen und Kaufleuten. So 07.08. | 21.08. | 09.10. | 15.15–16.45 «So viel Neues – Eine Reise durch die Renaissance» So 25.09. | 13.11. | 15.15–16.15 «Blick ins Universum» Grossleinwand-Projektion des ­Universums. Von Experten be­gleitet und kommentiert. In Zusammenarbeit mit dem Planetarium Zürich. So 04.09.2016 | 11.00 | 12.00 | 13.00 | 14.00 | 15.00 ANMELDUNG UND INFORMATION www.renaissance.landesmuseum.ch Mo–Fr 09.00–12.30 Uhr | T. +41 (0)58 466 66 00 | [email protected]