Die Schule von Athen - Landesbildungsserver Baden

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Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Fach: Bildende Kunst, Kunstgeschichte: Renaissance
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:La_scuola_di_Atene.jpg
Bildbeschreibung:
„Die Schule von Athen“
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Das Bild Die Schule von Athen ist ein Wandgemälde (Fresko) des italienischen Malers
Raffael (*1483, 1520). An seiner breitesten Stelle misst es 7,70 m. Raffael malte es von
1510 bis 1511 in der Stanza della Segnatura („Saal für die Unterschriftsleistung“) im Vatikan
von Rom. Der Bildtitel Die Schule von Athen geht auf Giovanni Pietro Bellori zurück, der
diesen Titel im Jahr 1695 erstmals genannt hat. Das Fresko thematisiert die große
Bedeutung der philosophischen Denkschule der griechischen Antike. In Raffaels
Wandgemälde wird diese von ihren Vorläufern, Hauptvertretern und Nachfolgern
repräsentiert. Ganz im Sinne der Renaissance idealisiert das Fresko das Denken der Antike
und verweist auf sie als Ursprung der europäischen Kultur, ihrer Wissenschaften und
Philosophie.
Die dargestellten Wissenschaftler und Philosophen befinden sich in einem
zentralperspektivisch konstruierten, monumentalen Innenraum im Stil der Renaissance, der
nach hinten offen ist. Die Versammlung zeigt nicht nur eine Gruppe der maßgeblichen
Wissenschaftler und Philosophen der Antike, sondern fügt einige wenige aus der Zeit der
Renaissance hinzu: So ist auch Michelangelo als Heraklit am rechten Bildrand zu finden, und
Leonardo da Vinci erscheint als Platon. Am rechten Bildrand hat Raffael sich selbst inmitten
der aristotelischen Geistesgrößen verewigt. Man kann daraus schließen, dass es Raffaels
Absicht gewesen sein muss, die Ideen des antiken Griechenlands nicht nur wiederzubeleben
und zu verherrlichen, sondern diese ganz im Sinne der Renaissance weiterzuführen.
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Fach: Bildende Kunst, Kunstgeschichte: Renaissance
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Im Bildvordergrund sind auf der linken Seite Mathematiker und weitere Wissenschaftler
sowie einige Künstler zu sehen, die in wissenschaftlichen Schriften lesen oder schreiben,
angeregt diskutieren oder intensiv sinnieren. Die Gruppe vorne rechts besteht zum einen aus
einer Schülerschar, die sich um einen Mathematiker gruppiert, der mit dem Zirkel hantiert.
Vermutlich handelt es sich um Euklid oder Archimedes in der Gestalt von Bramante.
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Die zweite Gruppe rechts davon diskutiert offensichtlich über das Planeten- bzw.
Sonnensystem, symbolisiert durch zwei Kugeln, die für die Himmelkörper stehen. Der
griechische Astronom und Mathematiker Ptolemäus steht mit dem Rücken zum Betrachter
und hält eine der beiden Kugeln in der Hand. Auf diese Weise veranschaulicht Raffael, dass
das geozentrische ptolemäische Weltbild ins Wanken geraten und durch das heliozentrische
kopernikanische Weltbild zu ersetzen war. (Die beiden Mathematiker und Astronomen
Nikolaus Kopernikus und Galileo Galilei hatten durch Berechnungen und astronomische
Berechnungen nachgewiesen, dass das geozentrische ptolemäische Weltbild falsch war.)
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Die beiden zentralen Figuren des Bildes sind die zwei größten antiken griechischen
Philosophen Platon (links) und Aristoteles (rechts). Platons Hauptthema war die Frage, wie
gesichertes Wissen erreicht werden kann und wie es von bloßen Meinungen zu
unterscheiden ist. Seine vertikal erhobene Hand symbolisiert die Transzendenz der
sinnlichen Welt.
In der linken Bildhälfte um ihn herum gruppieren sich die Anhänger Platons, der in Gestalt
des Leonardo da Vinci erscheint. Die Gruppe der Philosophen befindet sich im Hintergrund.
Etwas weiter links ist der Philosoph Sokrates zu sehen, Platons Lehrer.
Rechts von Platon ist sein Schüler Aristoteles abgebildet, der seine Schriften zur Ethik in der
linken Hand hält. Die horizontale Gebärde der rechten Hand symbolisiert den Hinweis auf die
ethische Organisation der Welt. Neben seinen ethischen Schriften systematisierte Aristoteles
die Wissenschaften und formulierte grundlegende wissenschaftliche Erkenntnismittel.
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Die Personengruppe rechts von Aristoteles huldigt zum einen offenkundig dem großen
Philosophen, zum andern scheint sie ihn in ein eine angeregte Diskussionen verwickeln zu
wollen.
Das gesamte Geschehen auf Raffaels gewaltigen Fresko bringt zum Ausdruck, dass in der
Renaissance der dunkle Aberglauben des Mittelalters durch die Welt der Ratio und
wissenschaftlichen Erkenntnis abgelöst werden sollte. Die antiken Philosophen, ihre Ideen
und Erkenntnisse lebten in den Geistesgrößen der Renaissance nicht nur weiter, sondern sie
führten weit darüber hinaus, zum Beispiel in der Gestalt von Leonardo da Vinci, der um 1500
bereits Flugmaschinen, Seilzüge, Schleusen, Hebevorrichtungen, Kettenantriebe und viele
weitere Maschinen konstruierte. Die Erforschung der Naturgesetze ermöglichte den
technischen Fortschritt: Die Neue Welt war entdeckt und die Neuzeit hatte begonnen.
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