Flora von Frankfurt am Main Kleine Malve Malva pusilla Sm. Familie Malvengewächse (Malvaceae) Beschreibung Ein- bis mehrjährig, bis zu 50 cm lang, niederliegend bis aufsteigend. Blätter im Umriss rundlich oder nierenförmig, am Grunde herzförmig, wellig, 5–7-teilig gelappt, auf der Oberseite angedrückt behaart. Blüten blassrosa bis fast weiß, zu mehreren in den Blattachseln. Kronblätter bis 5 mm lang, etwa so lang wie der Kelch. Kelchblätter mit am Rande krausen Zipfeln. Blütezeit: Juni–Oktober. Status Alteinwanderer (Archäophyt) aus Osteuropa und Westasien. RL Hessen 2, RL H SW 2. Ökologie Auf sehr nährstoffreichen Böden in einjährigen Unkrautgesellschaften auf Bahn- oder Hafenanlagen, an Wegund Straßenrändern. Vorkommen in Frankfurt Die Art ist eine typische „Dorfpflanze" mit ähnlichen Ansprüchen wie M. neglecta. Von den frühen Autoren wurde sie oft nicht von dieser unterschieden, weshalb nur wenige Vorkommen dokumentiert sind. Es liegen jedoch Angaben und Herbarmaterial bis 1910 vor. In den modernen, „aufgeräumten" Frankfurter Ortskernen hat die Art ihre Lebensräume verloren und ist heute verschollen. © FR, Gouache von E. Schultz, 19. Jh. Anmerkung Die Art ist in der Region wohl immer seltener gewesen als die ähnliche M. neglecta, von der sie sich durch kleinere Blüten und runzelige, scharf berandete Teilfrüchte unterscheidet. Über den Rückgang der Art in Hessen berichtet Ludwig (1990). Literatur Ludwig, W. (1990): Malva pusilla Sm. als „Dorfpflanze" in Hessen. Mit Anhang über die adventive Malva parviflora L. Hess. Florist. Briefe 39: 1–10. © Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Karte © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, 2008 Liz.-Nr. 6233-2008-I www.flora-frankfurt.de