PRESSE–INFORMATION Lokales/Wirtschaft – 14. Oktober 2015 14. Hessischer Unternehmerinnentag Talkrunde: Wirtschaftsfaktor Vielfalt: Moderne Arbeitswelten – Die Strategie für Unternehmerinnen zum wirtschaftlichen Erfolg Statement von Talkrunde-Teilnehmerin Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt Deutschland braucht mehr Wagnis: für Investitionen, für Neues und für die Vermittlung von Unternehmergeist im Schulsystem „Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg ist unmittelbar verbunden mit der Innovationskraft seiner Menschen, Universitäten und Unternehmen. Hessen war schon historisch geradezu vorbildlich, wenn es um die Verzahnung von Forschung und Anwendung bis hin zur Vermarktung ging.“ Foto: Uwe Dettmar / Goethe Universität In welchen Bereichen sollte Deutschland besser werden, um zukünftig im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu sein? Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg ist unmittelbar verbunden mit der Innovationskraft seiner Menschen, Universitäten und Unternehmen. Zugleich investieren institutionelle aber auch private Anleger in Deutschland ihr Geld immer noch lieber in mündelsichere Anlagen als in junge Startups, in denen Zukunftstechnologien und –anwendungen für Märkte erschlossen werden. Es fehlt also Wagniskapital für das Gelingen von Innovationen. Mehr Risikobereitschaft bei Investoren oder neue Instrumente der VC-Förderung wären hier willkommen. Manchmal scheint in Deutschland allerdings auch einfach der Hunger zu fehlen, etwas Neues zu wagen. Und da nicht jede Gründung gleich erfolgreich sein kann, brauchen wir auch eine produktive Kultur des Scheiterns. „Trial and Error“ sind unter Wissenschaftlern als Prinzip des Forschens und Lernens selbstverständlich. Warum nicht auch in der Wirtschaft? Und last but not least: Unser Schulsystem könnte mehr Wirtschaftskompetenz und Unternehmergeist vermitteln. 1 Die Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Stadt Frankfurt gefördert. Welche Rolle verkörpert speziell Hessen? Als „Apotheke der Welt“ war Hessen schon historisch geradezu vorbildlich, wenn es um die Verzahnung von Forschung und Anwendung bis hin zur Vermarktung ging. Das Land Hessen fördert über das LOEWE-Programm heute wieder zum einen Top-Forschung, zum anderen aber auch die enge Verzahnung zwischen Hochschul-Forschung und Unternehmen. LOEWE führt damit die erfolgreiche Tradition des Wissens-und Industriestandorts Hessen fort. Das wird auch jenseits der Landesgrenzen gewürdigt. Welche Wege sollten zukünftig gegangen werden, damit junge Frauen sich vielfältig gewertschätzt, integriert und motiviert fühlen? Am Anfang steht eine gute Analyse: Warum genau werden junge Frauen bislang offenbar noch nicht hinreichend „gewertschätzt, integriert und motiviert“? Liegen Barrieren für den Aufstieg von Frauen in ihnen selbst oder in ihrer Umwelt begründet? Sind sie eher psychosozialer Natur oder wird Erfolg von Frauen durch vorhandene Strukturen verhindert? Wenn letzteres: durch welche Strukturen genau? Und: wie kann man diese verändern? Aus der Forschung wissen wir einiges, z. B.: Frauen trauen sich selbst oft weniger zu als ihre männlichen Kollegen in ähnlicher Position. Oft blockieren jedoch auch Männernetzwerke den Aufstieg von Frauen – mitunter ohne jede böse Intention, sondern mitunter sogar aus gut gemeintem Paternalismus. Ohne exakte Analyse von Barriere-Ursachen wird es auch keine passenden Gegeninstrumente geben. Und „one size fits all“ wird schon gar nicht funktionieren. Die Goethe-Universität zählt zu den erfolgreichsten deutschen Universitäten im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Im aktuellen DFG-Förderranking (Deutsche Forschungsgemeinschaft) belegt Deutschlands drittgrößte Universität auf diesem Feld den vierten Platz hinter den beiden Berliner Universitäten sowie der Universität Heidelberg. Das IWAK Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main veröffentlicht den IAB-Betriebspanel für Hessen. Neue Ergebnisse der repräsentativen Betriebsbefragung vom Sommer 2014 belegen, inwieweit Frauen in Hessen Führungspositionen innehaben und ob sich Fortschritte im betrieblichen Verhalten zeigen. www.uni-frankfurt.de Pressekontakt: Sandra Megtert Communication, [email protected], Tel.: 0176/68471224 – v.i.S.d.P.: Christiane StappOsterod, jumpp – Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit, Frauenbetriebe e.V., Hamburger Allee 96, 60486 Frankfurt – Tel.: 069 / 715 89 55 -0, Fax 069 / 715 89 55 -29, E-Mail: [email protected], Internet: www.jumpp.de 2 Die Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Stadt Frankfurt gefördert.