Karl VI. starb am 20. Oktober 1740 im Schloss Favorita (heute Theresianum). Er war von einem Jagdausflug mit Fieber und Schmerzen zurückgekehrt, die beigezogenen Ärzte konnten ihm nicht mehr helfen. Als man am nächsten Morgen die Obduktion durchführte, stellte man eine Magenkrankheit fest. Im 18. Jahrhundert war das Zeremoniell am kaiserlichen Hof von größter Bedeutung. Alle Abläufe sind in den Zeremonialprotokollen genauestens notiert, um bei einem ähnlichen Ereignis auf „Präzedenzfälle“ zurückgreifen zu können. Totenbett Karls VI. (Biographie Karls VI., Leipzig 1741) In einer Beratung der höchsten Würdenträger wurden nun die Zeremonialprotokolle herangezogen, um festzustellen, wie die Abläufe beim Tode der letztverstorbenen Kaiser Leopold I. und Joseph I. gewesen waren. Daran wollte man sich orientieren. Der Leichnam Karls VI. wurde von der Favorita in die Hofburg überführt und dort aufgebahrt. Während der Aufbahrung wurden Messen gelesen und zu bestimmten Zeiten Misericordia gesungen. Nach vier Tagen wurde die Leiche in die Kapuzinergruft überführt. Die Einsegnung erfolgte durch den Erzbischof von Wien. Der genaue Ablauf der Feierlichkeiten, die Bestattung des Herzens in der Augustinerkirche in der Lorettokapelle, die Übergabe der Innereien nach St. Stephan, der Trauerkondukt und das Begräbnisritual bei den Kapuzinern erfolgte nach dem Beispiel der zuletzt verstorbenen Kaiser. Einstellungsverordnung von Musik und anderen Lustbarkeiten auf Grund Landestrauer wurde ausgerufen. des Todes von Kaiser Karl VI. (FHKA, SUS, Patente 74.14)