Edward Długajczyk, Hans Georg Oppersdorff und Oberleutnant „Horst”

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Edward Długajczyk, Hans Georg Oppersdorff und Oberleutnant „Horst” vom
dritten schlesischen Aufstand
Der Autor spricht in seinem Beitrag zwei Motive aus der Geschichte des Geschlechts
von Oppersdorff an, der Besitzer der Oberglogauer Güter. Zum einen beleuchtet er die
Hintergründe, warum sich Hans Georg, das Familienoberhaupt, ein Politiker der
Zentrumspartei und Reichstagsabgeordneter, bei der Volksabstimmung für die Zugehörigkeit
Oberschlesiens zu Polen aussprach. Der Verfasser betont die preußenfeindliche Einstellung
und katholische Gesinnung des Grafen von Oppersdorff und weist darauf hin, dass der
Besitzer der Oberglogauer Güter auch den Anschluss der westlich der Oder gelegenen Teile
der Region an Polen förderte. Zum anderen wird die Teilnahme von Matthias Oppersdorff
(Maciej) am schlesischen Aufstand als Führer eines Panzerzugs auf der polnischen Seite
thematisiert. Zum Abschluss betont der Autor die Notwendigkeit einer tieferen Analyse des
Lebensweges und der politischen Laufbahn H.G. Oppersdorffs, weil er von der
Geschichtsschreibung mittlerweile so gut wie vergessen wurde.
Marek Masnyk, Hitler, Der Nationalsozialismus und die deutsch-polnischen
Beziehungen nach der Machtübernahme im Diskurs der Zweiten Polnischen Republik.
Eine subjektive Übersicht von Ansichten, Meinungen und Standpunkten
Nach einer kurzen Darstellung der politischen Situation in Deutschland an der Schwelle
der 20er und der 30er Jahre analysiert der Autor Stimmen und Reaktionen der polnischen
Presse in den letzten Wochen vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in
Deutschland. Ein Teil der Kommentatoren hoffte, dass Hitler wegen seiner österreichischen
Abstammung und interner Konflikte auf eine antipolnische Revisionspolitik verzichten
würde. Eine abwartende Haltung nahmen offizielle Stellen mit Außenminister Józef Beck an
der Spitze ein. In den Kommentaren dominierte jedoch eine Überzeugung, die in erster Linie
von den nationaldemokratischen Kreisen und der oberschlesischen Sanacja lanciert wurde,
dass es aufgrund des deutschen Wesens, der Erziehung der dortigen Bevölkerung und der
früheren Aussagen Hitlers, bald zu einer Zuspitzung der deutsch-polnischen Verhältnisse
kommen würde.
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgte die polnische Presse den Wandel der deutschen
Innenpolitik und ihren totalitären Kurs.
Piotr Pałys, Kontakte zwischen den Mitgliedern des Bundes der Polen in
Deutschland und den Sorben
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Die ersten Kontakte zwischen den Vertretern des wiederhergestellten polnischen Staates
mit den Sorben wurden bereits 1919 während der Pariser Friedenskonferenz geknüpft. In der
Zwischenkriegszeit waren in Polen vier Vereine für die polnisch-sorbische Freundschaft tätig.
Keine geringen Erfolge verzeichnete in dieser Periode auch die polnische Sorabistik.
Eine besondere Bedeutung hatte jedoch die Kooperation beider Volksgruppen im Rahmen des
Verbandes der nationalen Minderheiten in Deutschland. Sie umfasste u.a. gemeinsame
Aktivitäten während der Wahlen (gemeinsame Listen), das Schulwesen, Kooperation im
Rahmen des Kongresses der Nationalen Minderheiten in Genf sowie gemeinsame
Bestrebungen für eine gleichberechtigte Stellung der Minderheitensprachen. Der Bund der
Polen in Deutschland leistete auch konkrete Hilfen an sorbische Aktivisten, die von den
Nationalsozialisten schikaniert wurden
.
Romulad Gelles, An einer „geheimen Front”.
(Vom polnischen Nachrichtendienst im Breslau der Vorkriegszeit)
Der Beitrag setzt sich mit dem Aufbau der Breslauer Niederlassung des polnischen
Nachrichtendienstes im Zeitraum 1936 – 1939 auseinander. Ein Wandel der Funktionsweise
des sog. „tiefen“ Nachrichtendienstes fand nach 1933 und der Aufdeckung des Majors Jerzy
Sosnowski statt. In diesem Zusammenhang kam es zu Änderungen der Arbeitsprinzipien. Der
polnische Nachrichtendienst war fortan eng mit den polnischen diplomatischen Vertretungen
verknüpft und ihre Mitarbeiter nahmen offiziell diplomatische Stellungen ein.
Eine solche Stellung (Pressereferent im Konsulat) hatte auch Major Bruno Grajek inne,
der 1936 nach Breslau entsandt wurde. Der Beitrag konzentriert sich auf die von ihm
geschaffene technische und materielle Grundlage für die Aktivitäten der Breslauer
Niederlassung (PKW, Labor, Kontakte mit Zentrale, Geheimhaltung) und stellt die
inoffiziellen Mitarbeiter vor.
Stanisława Sochacka, Deutsch-polnische Beziehungen im Bereich der schlesischen
Namensgebung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Den Gegenstand des Textes bildet der Wandel, dem geografische und Personennamen in
Schlesien vor dem Hintergrund der Zweisprachigkeit der Region unterlagen. Der Beitrag setzt
sich aus mehreren Teilen zusammen, die sich folgenden sprachlichen und geschichtlichen
Themen widmen:
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- deutsch-polnische Kontakte auf sprachlichen Gebiet im Mittelalter und deren
Widerspiegelung in den geografischen Namen,
- Rolle der friderizianischen Kolonisation bei der Germanisierung Schlesiens,
- Stärkung nationalistischer Tendenzen im 19. und im 20. Jahrhundert,
- Resultate und Konsequenzen der Germanisierung von Ortsnamen während des Zweiten
Weltkrieges,
- Bewertung des deutschen Erbes auf dem Gebiet der Ortsnamen in der Schlesienforschung.
Die Wahl einer derartig breiten Perspektive ermöglichte die Feststellung, dass die im
Mittelalter erfolgten Änderungen der geografischen Namen auf eine Bilingualität im Rahmen
von zwei miteinander nicht verwandten Sprachen zurückzuführen sind. Anders gestalteten
sich die sprachlichen Beziehungen in der preußischen Zeit, als Polnisch in einem Konflikt zur
deutschen Sprache stand und daher entsprechende Verteidigungsmechanismen entwickelte.
Die in der Region praktisch umgesetzten Germanisierungskonzepte beeinflussten die
Entwicklung und die Form der schlesischen Eigennamen.
Rudolf Žáček, Humor und Witz als „Wunderwaffe“ im Zweiten Weltkrieg
Auf der Grundlage von zahlreichen Beispielen analysiert der Autor die Methoden und
die wichtigsten Objekte des Humors im Protektorat Böhmen und Mähren. Nach solchen
Mitteln der gesellschaftlichen Kommunikation griffen sowohl die deutschen Besatzer als auch
die tschechische Bevölkerung. Die nationalsozialistische Propaganda bediente sich des
Humors, um die westeuropäischen Staatsführer und die tschechischen Politiker lächerlich zu
machen (Beneš, Masaryk). Dabei wurden antisemitische Inhalte verwendet und ältere
tschechische Witze kopiert. Über die Nationalsozialisten spottete man in Tschechien schon in
den 30er Jahren, wobei bis 1945 Adolf Hitler und andere führende Personen des Dritten
Reiches die Hauptfiguren waren. Ein interessantes Element der antinationalsozialistischen
Propaganda war die Verwendung einer stilisierten quasi-polnischen Sprache. Mit Ausdrücken,
die so klingen sollten, als wären sie polnisch, wurden die Deutschen, die Behörden des
Protektorats und nicht zuletzt auch die Polen, als Aggressoren von 1938, lächerlich gemacht.
Ks. Andrzej Hanich, Die Stimmungslage im Oppelner Schlesien Anfang 1944 im
Lichte der Berichte des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS
Der Beitrag hat Quellencharakter und präsentiert Berichte der Kreisstellen des
Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS im Oppelner Schlesien im Februar und März 1944,
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d.h. ein Jahr vor der Besetzung dieses Gebietes durch die Rote Armee. Den thematischen
Schwerpunkt bildet dabei die Stimmungslage unter den Einwohnern der Region. In den
Materialien, die auf der Grundlage der Auskünfte von Informanten entstanden waren,
dominierte die Überzeugung, dass die deutsche Niederlage unausweichlich sei. In diesem
Zusammenhang wuchs auch die Angst vor einer erwarteten Änderung der Situation. Relativ
oft wurde überdies behauptet, die Region würde nach dem Krieg an Polen angeschlossen
werden. Aus diesem Grunde habe man häufiger den polnisch-oberschlesischen Dialekt
gebraucht.
Danuta Kisielewicz, Oberschlesier in der deutschen und in der sowjetischen
Gefangenschaft während des Zweiten Weltkrieges
Infolge der Kriegshandlungen von 1939 gerieten zwischen 10.000 und 20.000 polnische
Soldaten aus Oberschlesien (d.h. die aus der Region stammten oder dort ihren Wehrdienst
leisteten) in deutsche oder sowjetische Gefangenschaft. In der deutschen Gefangenschaft
waren polnische Soldaten grundsätzlich über längere Zeiträume inhaftiert. Da Deutschland
aber teilweise in Bezug auf sie das Völkerrecht beachtete, wurden die Gefangenenlager vom
Internationalen Roten Kreuz kontrolliert. Auch waren in der Gefangenschaft verschiedene
Formen von Aktivitäten, z.B. kulturelle Aktivitäten, zugelassen. Die überwältigende Mehrheit
der in den deutschen Lagern inhaftierten Soldaten überlebte den Krieg.
Die große Mehrheit der polnischen Offiziere und Vertreter anderer uniformierter
Formationen, die in die sowjetische Gefangenschaft geraten war, wurde im Frühjahr 1940
ermordet. Die meisten Soldaten durften dagegen mit der sog. Anders-Armee (später Teil der
Polnischen Streitkräfte im Westen, Anm. d. Übers.) die Sowjetunion verlassen.
Da die
Sowjetunion die Genfer Konvention nicht beachtete, mussten Kriegsgefangene Zwangsarbeit
leisten und waren entrechtet.
Piotr Stanek, Warschauer Zivilisten im Lager Lamsdorf 1944
Der Beitrag befasst sich mit der Geschichte des Lagers für die Warschauer
Zivilbevölkerung, die 1944 während des Warschauer Aufstandes und später nach
Lamsdorf/Łambinowice deportiert wurde. Im Gegensatz zu der Inhaftierung der Soldaten der
polnischen Heimatarmee AK und der deutschen Kriegsgefangenen wurde der Aufenthalt von
Männern, Frauen und Kindern aus Warschau in diesem oberschlesischen Lager im Rahmen
einer getrennten Abhandlung bisher nicht untersucht. Dabei stellt dieses Thema auch ein
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Kapitel der Geschichte dieses Internierungsortes und des tragischen Schicksals der im Herbst
1944 zwangsausgesiedelten Bevölkerung Warschaus dar. Wegen der unvollständigen Quellen
skizziert der Autor lediglich die Geschichte dieses primitiven Übergangslagers und liefert die
wichtigsten Informationen darüber, wie den Zeitraum des Bestehens, die Lage, die Wohn- und
Verpflegungssituation sowie die sanitären und medizinischen Bedingungen aber auch die
Sterberate und die Gesamtzahl der Inhaftierten. Zwischen der zweiten Augusthälfte und dem
November/Dezember 1944 waren in Lamsdorf mehr als 10.000 Warschauer inhaftiert. Der
bekannteste von ihnen war Miron Białoszewski, der spätere Dichter, Prosaiker und
Dramaturg, Autor der berühmten Tagebücher vom Warschauer Aufstand (Pamiętniki z
powstania warszawskiego).
Bogdan Cimała, Die demographischen Konsequenten des Zweiten Weltkrieges für
Oberschlesien
Der Beitrag handelt von kriegsbedingten Migrationen in Oberschlesien während des
Zweiten Weltkrieges, wobei als Oberschlesien die polnische Woiwodschaft Schlesien und der
deutsche Regierungsbezirk Oppeln zu verstehen sind. Zu diesen Migrationen zählen die
Flucht der deutschen Bevölkerung aus der Woiwodschaft Schlesien in den Regierungsbezirk
Oppeln vor dem Ausbruch des Krieges, die Flucht der polnischen Bevölkerung während und
direkt nach der Beendigung der Kriegshandlungen 1939 sowie die Aussiedlungen und
Inhaftierungen der polnischen Bevölkerung aus dem Regierungsbezirk Oppeln und dem neu
gebildeten Regierungsbezirk Kattowitz.
Ferner analysiert der Autor die Flucht der deutschen Bevölkerung in der letzten
Kriegsphase
1944-1945,
die
Aussiedlungen
der
Nachkriegszeit
und
die
sog.
Familienzusammenführung.
Bronisław Pasierb, Jeder darf träumen…
Der Beitrag stellt ein wissenschaftliches Essay dar, in dem der Verfasser, im ersten Teil
des Textes, verschiedene Ansichten zum Thema „Kresy“ (von der Sowjetunion annektierte
polnische Ostgebiete, Anm. d. Übers.) und Definitionen dieses Begriffs aus der öffentlichen
Debatte in Polen nach 1989 präsentiert. Ferner unternimmt er den Versuch, die Genese und
den Charakter der Haltungen der ehemaligen Einwohner der Kresy in der Volksrepublik Polen
zu analysieren. Er erinnert an das Schicksal und die Konflikte um zwei Städte, die im 20.
Jahrhundert zu Symbolen der polnischen Ostgebiete wurden: Wilna (poln. Wilno, heute
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Vilnius/Litauen) und Lemberg (poln. Lwów, heute Lwiw/Ukraine). Zum Abschluss seiner
Erwägungen signalisiert der Verfasser die Notwendigkeit, den Mythos der Kresy anhand der
Geschichtsforschung zu verifizieren.
Aleksandra Trzcielińska-Polus, Aussiedler und Siedler im Oppelner Schlesien als
Konsequenz des Zweiten Weltkrieges
Im
vorliegenden
Beitrag
wurden
ausgewählte
Aspekte
in
Bezug
auf
das
Nachkriegsschicksal der aus dem Oppelner Schlesien ausgesiedelten deutschen Bevölkerung
und der aus den polnischen Ostgebieten, den Kresy, ausgesiedelten und in der Region
angesiedelten Polen verglichen. Die vergleichende Analyse, deren Ziel es war, auf
Ähnlichkeiten und Unterschiede hinzuweisen, bezieht sich auf Begrifflichkeiten, die
Hintergründe der Aussiedlungen, das Verhältnis der Verwaltung und der einheimischen
Bevölkerung zu den Zugezogenen und auf die Möglichkeiten, die Erinnerung an die früheren
Wohnorte zu pflegen.
In Westdeutschland wurde de facto bereits seit 1945 der Terminus „Vertriebene“
verwendet, der bis 1989 weder in Polen noch in der DDR gebraucht wurde. Im Osten
Deutschlands verwendete man den Begriff „Umsiedler”. In der Volksrepublik Polen
bezeichnete man die seit 1944 aus den Ostgebieten ausgesiedelte polnische Bevölkerung als
Repatrianten. Bei der Analyse der Hintergründe dieser Aussiedlungen kann in beiden Fällen
von einem situativen Zwang und einem ähnlichen Verlauf gesprochen werden. Beide Gruppen
waren bemüht, in ihren neuen Ansiedlungsgegenden möglichst geschlossen zu wohnen und
mussten mit negativen Stereotypen der Einheimischen kämpfen. In der Bundesrepublik
erhielten die ausgesiedelten Deutschen große Unterstützung vonseiten des Bundes und der
einzelnen Ländern, sodass sie die Erinnerung an die jeweilige Heimat pflegen konnten. In
Polen durfte erst in den späten 80er Jahren etwas freier an die polnischen Ostgebiete erinnert
werden
Katarzyna Maler, Die katholische Kirche des Leobschützer Landes während der
Frontkämpfe und nach dem Einmarsch der Roten Armee im März und April 1945
Der
Beitrag
schildert
das
Schicksal
der
katholischen
Kirche
im
Kreis
Leobschütz/Głubczyce während der letzten Monate des Zweiten Weltkrieges. Schwerpunkte
bilden das tragische Los der Geistlichen, vor allem der Ordensschwestern, die Opfer
sowjetischer Gewalttaten, Vergewaltigungen und Morde waren, und die materiellen Verluste,
die die einzelnen Kirchen dieser Gegend erfuhren.
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Bis 1945 lag der größere Teil des Kreises Leobschütz in den Grenzen der Erzdiözese
Olmütz/Olomouc, der kleinere gehörte zur Erzdiözese Breslau/Wrocław. Im September 1945
wurde das Gebiet an die Apostolische Administratur für das Oppelner Schlesien
angeschlossen.
Wanda Musialik, Stellung der Ordensschwestern in der Nachkriegsgesellschaft im
Oppelner Schlesien 1945-1948
Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Oppelner Schlesien zum Deutschen Reich.
Daher entwickelten sich die Frauenorden der Region auf der Grundlage deutscher
Traditionen. Nach der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und den
Grenzverschiebungen musste auf die neue Situation, in der die deutsche Bevölkerung zu einer
Minderheit und die polnische zu einer Mehrheit wurde, entsprechend reagiert werden. Der
Beitrag schildert Beispiele, wie sich Nonnen aus neun Klostergemeinschaften in den ersten
drei Jahren der neuen staatlichen Wirklichkeit verhielten.
The position of nuns in post-war communities
in Opole Silesia in the years 1945-1948.
(Summary)
From the mid-eighteenth century to the World War II the Opole Silesia was a part of the
German state. As a consequence female religious orders developed at that time were deeply
rooted in German tradition. The defeat of the Third Reich in the Second World War resulted in
the change of borders and the need to adapt to a situation in which German population
became a national minority within the dominant Polish society. The aim of the article was to
present the examples of behavior among nuns of nine orders, which operated for three years
in the reality of the new state.
Dušan Janák, Militärstrafrecht und Militärgerichte in Polen und der
Tschechoslowakei 1943-1953. Ausgewählte Probleme
Auf der Grundlage der jüngsten Fachliteratur vergleicht die vorliegende Studie die
Entwicklung des Militärstrafrechts und der Militärgerichtsbarkeit in Polen und in der
Tschechoslowakei
in
den
letzten
Kriegsjahren
und
in
der
Nachkriegszeit.
Der
Forschungsstand ist in diesem Bereich in beiden Ländern unterschiedlich, wobei jener in
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Polen weiter fortgeschritten ist. Auch ist in Polen das Altersspektrum unter den auf diesem
Gebiet tätigen Wissenschaftlern breiter, was einen Vergleich allerdings nicht unmöglich
macht.
In beiden Ländern unterlagen die Normen des Militärrechts einer fortschreitenden
Sowjetisierung, die durch große, politisch motivierte Repressalien kennzeichnet war. In der
polnischen Armee setzte der Prozess bereits während der Bildung der Polnischen Streitkräfte
(der sog. Berling-Armee) in der Sowjetunion 1943 ein, wobei dieser Prozess während der
Isolation vom früheren polnischen Rechtssystems erfolgte. In seinen Erwägungen
unterstreicht der Autor jene Elemente, die aus dem sowjetischen System übernommen wurden
und trotz der Beendigung der Kampfhandlungen und des Einsatzes des zivilen
Sicherheitsapparats bei den Militärangelegenheiten gegen die Zivilbevölkerung gerichtet
waren. Bei der Analyse der Rolle von Militärgerichten unterstreicht er die Bedeutung der
sowjetischen Richter und Militärs bzw. Berater, die zur polnischen Armee entsandt wurden.
Auch untersucht er den besonderen Charakter der Militärprozesse.
In der Tschechoslowakei setzten ähnliche Entwicklungen erst im Herbst 1948 ein.
Vorher galt in der dortigen Armee ein liberaler System, dessen Wurzeln bis in die Zeiten der
Habsburger Monarchie reichten. Ferner gab es in der tschechoslowakischen Gerichtsbarkeit
keine sowjetischen Justizbeamten. Dennoch wurde nach 1948 auch hier relativ rasch das
sowjetische Modell übernommen.
Edmund Nowak, Bischdorf/Biskupice – ein schlesisches Dorf nach dem Zweiten
Weltkrieg (Erinnerungen aus den 1940er und 1950er Jahren)
Der vorliegende Beitrag, der sich auf die Kindheitserinnerungen des Autors stützt, hat
die Form eines geschichtlichen Essays. Am Beispiel des im Landkreis Rosenberg/Olesno
gelegenen Dorfes Bischdorf charakterisiert er die Hintergründe und den Wandel, der sich nach
1945 in den ländlichen Gebieten Schlesiens vollzog. Auf der Grundlage von zugänglichen
Quellen und Erinnerungen älterer Einwohner berichtet der Autor über die letzte Phase des
Krieges, die damit verbundene Flucht, den Einmarsch der Roten Armee und die
Plünderungen, die erst 1947 aufgehört haben. Auf der Basis seiner eigenen Erfahrung
beschreibt der Verfasser die Nachkriegsarmut und die schwere Arbeit, die von Frauen und
Kinder verrichtet werden mussten, weil Männer nach dem Krieg fehlten.
Ein besonderes Augenmerk schenkt der Autor der Schule seines Heimatortes, dem
Engagement der einzelnen Lehrer, der Tradition und den Schulbräuchen. Detailliert beschreibt
er den Alltag und die Feiertage in einem oberschlesischen Dorf, wobei Ereignisse, die mit
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dem zivilisatorischen Wandel in den Zeiten der Volksrepublik zusammenhängen, in einer
besonderen Weise berücksichtigt werden.
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