Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu

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Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Monika Schäfer-Korting
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu
„Mutschler Arzneimittelwirkungen“,
8. Auflage, 2001
Sehr geehrte Leserinnen und Leser der „Arzneimittelwirkungen“,
in Übereinstimmung mit unserem Verleger, der Wissenschaftlichen
Verlagsgesellschaft Stuttgart, hatten wir uns 2003 entschlossen, Ihnen über
das Internet in regelmäßigen Abständen wichtige Ergänzungen zu unserem
Lehrbuch zukommen zu lassen. Nachstehend erhalten Sie die vereinigten
Beiträge (2002 – Mitte 2005), von denen wir hoffen, dass sie für Sie nützlich
sind und dazu beitragen, die Aktualität der „Arzneimittelwirkungen“
auch in der Zeit zwischen zwei Auflagen zu gewährleisten.
Bitte tragen Sie auf den
angegebenen Seiten
die entsprechenden
Ergänzungen ein.
Nicht zuletzt möchten wir Ihnen
weiterhin viel Erfolg und Freude
beim Arbeiten mit unserem Lehrbuch
und Nachschlagewerk wünschen.
2
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“,
8. Auflage, 2001
auf S. 87
am Ende der rechten Spalte einfügen:
Zur Häufigkeitsangabe von unerwünschten Arzneimittelwirkungen werden die europäischen Richtlinien
(Häufigkeitsangaben von Nebenwirkungen zur Zusammenfassung von Produktmerkmalen, Summary of
product characteristics, SPC) verwendet, die auch
vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) übernommen wurden (Tab. A
4–1a).
Tab. A 4–1a. Angaben zur Häufigkeit unerwünschter
Arzneimittelwirkungen nach der SPC-Guideline
Englisch
Deutsch
%-Angabe
very common
sehr häufig
>10%
common
häufig
>1% bis <10%
uncommon
gelegentlich
>0,1% bis <1%
rare
selten
>0,01% bis <0,1%
very rare
sehr selten
<0,01%*
*Darin sind Einzelfälle enthalten, die nicht mehr gesondert
aufgeführt werden
auf S. 170
vor 1.2.2.4 Reserpin einfügen:
1.2.2.3.4 Aripiprazol
®
Aripiprazol (Abilify ) unterscheidet sich von den bisher beschriebenen atypischen Neuroleptika dadurch,
dass es an D2-Rezeptoren als Partialagonist/-antagonist wirkt. Außerdem ist es ein potenter 5-HT2AAntagonist. Ferner hat es keine anticholinergen und
nur geringe H1- und ·1-antagonistische Wirkungen.
Dieses Wirkprofil erklärt, warum Aripiprazol bei
Schizophrenen im mesolimbischen System infolge
des hohen dopaminergen Tonus als D2-Antagonist, im
mesokortikalen System dagegen wegen der verminderten dopaminergen Aktivität als partieller Agonist
wirkt, und warum es nur selten Gewichtszunahme und
auch nur gelegentlich orthostatische Dysregulationen
hervorruft.
auf S. 176
Aripiprazol wird rasch und gut resorbiert (Bioverfügbarkeit ca. 85%), die Proteinbindung beträgt über
99%, die Plasmahalbwertszeit 75 Stunden. Hauptmetabolit ist das noch wirksame Dehydro-Aripiprazol.
Die Dosierung beträgt 15–30 mg/Tag.
rechte Spalte nach (s. Tab. B 1–15) einfügen:
Citalopram und dessen S-Enantiomer Escitalopram,
auf S. 186
rechte Spalte, und S. 186, linke Spalte:
ganzes Unterkapitel 1.2.5.4 Kavapyrone streichen
(auf Anordnung des BfArM wegen Leberschäden aus
dem Handel genommen)
(Abilify®)
3
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 189
rechte Spalte, am unteren Ende einfügen:
1.2.6.3a Atomoxetin
Ein weiterer Wirkstoff zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndroms ist
Atomoxetin (Strattera®). Sein Wirkungsmechanismus
besteht in der selektiven Hemmung des (präsynaptischen) Noradrenalin-Transporters.
Atomoxetin wird rasch und vollständig resorbiert,
die Halbwertszeit beträgt bei extensiven Metabolisierern 3,6 und bei langsamen Metabolisieren 21 Stunden. Die Ausscheidung erfolgt vor allem renal als 4Hydroxy-Atomoxetin-Glucuronid.
Die Erhaltungsdosis für Kinder und Jugendliche
mit einem Körpergewicht > 70 kg liegt nach einer
Initialdosis von 40 mg/Tag bei 80 mg täglich.
Als Nebenwirkungen treten – oft vorübergehend –
insbesondere gastrointestinale Störungen und verminderter Appetit auf. Weitere unerwünschte Wirkungen
auf S. 211
sind Schlafstörungen, Mydriasis, Sinustachykardie,
Ejakulationsstörungen u.a.
Atmoxetin darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern angewandt werden. Vorsicht ist angezeigt bei der
gleichzeitigen Verordnung von ‚2-AdrenozeptorAgonisten und CYP2D6-lnhibitoren.
(Strattera®)
rechte Spalte, vor 1.5.8.1 „Schmerzgedächtnis“ einfügen:
1.5.1.7.1 Dronabinol
Die Gabe von Dronabinol (vgl. auch S. 193), einem
Stereoisomer von 9-Tetrahydrocannabinol (THC),
wird als vielversprechende additive Maßnahme in der
Schmerztherapie diskutiert. In Deutschland ist bislang
zwar kein Dronabinol-Fertigarzneimittel im Handel,
doch steht es als verschreibungsfähige Rezeptursubstanz (Betäubungsmittelrezept!) zur Verfügung. Da
vom Gesetzgeber keine Indikationsgebiete für Dronabinol angegeben sind, darf der Arzt die Substanz bis zu
einer Verordnungshöchstmenge von 500 mg in 30
Tagen verschreiben und zwar für jeden Krankheitszustand, bei dem er sich einen Therapieerfolg verspricht.
Positive Effekte des adjuvanten Einsatzes von Dronabinol werden vor allem bei spastisch bedingten
Schmerzen (z. B. bei Multipler Sklerose), neuropathischen und amputationsbedingten sowie Arthrose- und
Osteoporose-Schmerzen berichtet.
Als Wirkungsmechanismus nimmt man eine Wechselwirkung mit zahlreichen Neurotransmittern und
Neuromodulatoren über Cannabinoid-Rezeptoren
(CB1, CB2, s. Abb. B 1–26 und Tab. B 1–24) an. Neben
den Cannabinoid-Rezeptoren wurden auch endogene
Cannabinoide entdeckt (s. Abb. B 1-26), die vermutlich eine wichtige Rolle bei der Regulation immunologischer, gastrointestinaler, reproduktiver und kardiovaskulärer Körperfunktionen haben und darüber hinaus an Gedächtnisbildung, neuronaler Plastizität,
nozizeptiver Übertragung und Schmerzhemmung
beteiligt sind.
Nach peroraler Applikation ist die Bioverfügbarkeit
von Dronabinol wegen eines ausgeprägten First-PassEffektes mit 5-10 % sehr gering. Andere Applikations-
formen werden daher derzeit untersucht. Dronabinol
passiert die Blut-Hirn- und die Plazentaschranke und
tritt in die Muttermilch über. Außerdem verteilt es sich
in fettreiches Gewebe, aus dem es nur relativ langsam
wieder in die Blutbahn und andere Gewebe umverteilt
wird. In der Leber wird Dronabinol zu 95 % metabolisiert. Der Hauptmetabolit 11-Hydroxy-9-THC ist
ebenfalls pharmakologisch aktiv. Die terminale Plasmahalbwertszeit liegt bei 20-30 Stunden. Die Elimination der Dronabinol-Metabolite erfolgt zu einem Drittel renal, zu etwa zwei Dritteln fäkal.
Da die interindividuelle Ansprechbarkeit auf Dronabinol sehr variabel ist, wird eine einschleichende
Dosierung mit zweimal 2,5 bzw. zweimal 5 mg oral
/Tag mit einer Steigerung bis zu fünfmal 10 mg täglich
als Tageshöchstdosis empfohlen.
Als Nebenwirkungen werden Tachykardie und
Mundtrockenheit als Folge einer Wirkung auf die
Acetylcholin-Freisetzung und -Biotransformation
beobachtet. Außerdem werden ZNS-Effekte, u.a. eine
Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit und des Gedächtnisses, berichtet. Obwohl das Suchtpotential von
Dronabinol relativ gering sein soll, können schon nach
therapeutischen Dosen Entzugssymptome (Angst,
Unruhe, Schlaflosigkeit, Speichelfluss, Durchfall,
Erhöhung des Augeninnendrucks) auftreten. Außerdem ist eine physische Abhängigkeit möglich.
Bislang wurden bei der Kombination von Dronabinol mit einer Vielzahl von Medikamenten keine
klinisch relevanten Wechselwirkungen beschrieben.
Allerdings sind diesbezüglich weitere Untersuchungen notwendig.
4
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auf S. 221
rechte Spalte, vor dem Petitabschnitt: ganzen Abschnitt
Levacetylmethadol entfernen.
[Das Präparat wurde wegen nicht vorhersehbarer
schwerer Herzrhythmusstörungen bis hin zu Torsades
de pointes (paroxysmalem Kammerflattern vom Spit-
auf Seite 222
zenumkehrtyp) auf Empfehlung der Europäischen
Arzneimittelbehörde (EMEA) vom Markt genommen.]
linke Spalte, vor 1.5.2.6 Opioid-Agonisten/Antagonisten einfügen:
Zur Behandlung von Durchbruchschmerzen bei Patienten, deren Tumorschmerzen bereits mit Opioiden
behandelt werden, wurde Fentanyl als oral-transmukosales therapeutisches System (o-TTS) zugelassen
(ACTIQ®). Vorteil dieser Arzneiform ist der schnelle
Wirkungseintritt, der ähnlich schnell erfolgt wie nach
i.v. verabreichtem Morphin. Das Fentanyl-o-TTS ist in
6 Wirkstärken (200 µg, 400 µg, 600 µg, 800 µg, 1200
µg, 1600 µg) erhältlich.
auf S. 232
linke Spalte, vor Vergiftungen einfügen:
Wechselwirkungen mit anderen nichtsteroidalen
Antiphlogistika. Bei gleichzeitiger Einnahme von
ASS (zur Herzinfarktprophylaxe) und Ibuprofen kann
dieses vor ASS an das katalytische Zentrum der
Cyclooxygenase-1 binden, so dass je nach Einnahmemodus eine Aufhebung der kardioprotektiven Wirkung von ASS möglich ist. Patienten, die ASS in niedriger Dosis zur Herzinfarktprophylaxe einnehmen,
sollten daher bei entsprechender Indikation nicht mehr
als eine Einzeldosis Ibuprofen pro Tag erhalten und
diese mindestens 2 Stunden nach der Applikation von
ASS anwenden. Die gleichzeitige Zufuhr von Paracetamol, Diclofenac oder Rofecoxib beeinflusste die
thrombozytenaggregationshemmende Wirkung der
Acetylsalicylsäure dagegen nicht.
Abb. B 1–36a. Mechanismus der Cyclooxygenase -1-Hemmung durch Acetylsalicylsäure (ASS). Irreversible Acetylierung von Serin 529 und dadurch sterische
Hinderung des Zugangs von Arachidonsäure zum katalytischen Zentrum.
Cyclooxygenase 1 liegt physiologisch als Dimer vor. Aus Med. Mo. Ph. Jahrgang
25, Heft 4, April 2002, Seite 111.
auf S. 233
Abb. B 1–36b. Vorherige reversible
Belegung des katalytischen Zentrums
durch Ibuprofen verhindert den Zugang von Acetylsalicylsäure zur SerinBindestelle an Pos. 529
rechte Spalte, vor 1.5.2.1.4 Oxicame einfügen:
Dexibuprofen [S(+)-Ibuprofen, Deltaran®] ist das
rechtsdrehende, hinsichtlich der Prostaglandinsynthese-Hemmung aktive Enantiomer von IbuprofenRazemat. Dexibuprofen ist wie das Razemat zur
symptomatischen Therapie von Schmerzen und
Entzündungen indiziert, allerdings unterliegt es auch
bei niedriger Dosis noch der Verschreibungspflicht.
Die Tagesdosis beträgt bei leichten bis mäßigen
Schmerzen dreimal 200 mg, bei Dysmenorrhö bis zu
dreimal 300 mg und in der antirheumatischen Therapie bis zu dreimal 400 mg.
Neben- und Wechselwirkungen sowie Kontraindikationen entsprechen denen von Ibuprofen-Razemat.
5
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 233
unter 1.5.4.2.1.3 Arylpropionsäurederivate
(am Ende des Abschnitts) einfügen:
Mit Oxaprozin (Danoprox®, Dayrun®) wurde ein weiteres Propionsäurederivat als nichtsteroidales Antiphlogistikum, das in den USA bereits seit ca. 10 Jahren
zur Verfügung steht, nun auch in Deutschland zugelassen. Wie die anderen Substanzen dieser Gruppe ist
Oxaprozin ein nicht-selektiver CyclooxygenasenHemmer. Erwähnenswert ist seine lange Eliminationshalbwertszeit von 50–60 h.
Die Tagesdosis beträgt 600 mg bis maximal 1800
mg.
Indikationen, Neben- und Wechselwirkungen sowie
Kontraindikationen entsprechen denen anderer nichtselektiver COX-Hemmer.
auf S. 238
(Danoprox®, Dayrun®)
linke und rechte Spalte, gesamten Text 1.5.4.2.1 und Tab. B 1-32
ersetzen:
1.5.4.2.1.7 COX-2-selektive nichtsteroidale
Antiphlogistika („Coxibe“)
Für die antiphlogistischen, analgetischen und antipyretischen Wirkungen klassischer NSAIDs wird die
Hemmung der COX-2, für viele Nebenwirkungen
dagegen die der COX-1 verantwortlich gemacht.
Folglich war es das Ziel, mit selektiven Hemmern der
COX-2 nebenwirkungsärmere NSAIDs zu entwickeln. Solche Substanzen, die in therapeutisch eingesetzten Dosen nur die COX-2 hemmen, sind (z.T.
noch nicht oder nicht mehr zugelassen, vgl. Tab. B
1.32):
Celexoxib (Celebrex®),
Etoricoxib (Arcoxia®),
Lumaricoxib,
Parecoxib (Dynastat®),
wirkungen belastet als herkömmliche NSAIDs, aber
nicht nebenwirkungsfrei, da auch die COX-2 physiologische Funktionen ausübt. Nebenwirkungen, die am
häufigsten genannt werden, sind Infektionen der oberen Atemwege, Durchfall, Dyspepsie, Oberbauchbeschwerden und Kopfschmerzen. Periphere Ödeme
und eine Erhöhung des Blutdrucks treten ebenso häufig auf, gastrointestinale Komplikationen dagegen
seltener als bei herkömmlichen NSAIDs. Rofecoxib
und Valdecoxib wurden aufgrund einer erhöhten Rate
für kardiovaskuläre Ereignisse (Schlaganfall, Herzinfarkt) wieder vom Markt genommen. Die zugrunde
liegenden Mechanismen sind noch unklar. In jüngster
Zeit wurden Studien publiziert, dass auch einige nicht
selektive NSAIDs (z.B. Naproxen) vermehrt kardiovaskuläre Ereignisse verursachen, so dass unter Umständen alle NSAIDs, selektive wie nicht selektive
COX-Hemmer, mit diesem Risiko belastet sind.
Rofecoxib und
Valdecoxib.
Parecoxib ist ein wasserlösliches, parenteral applizierbares Prodrug von Valdecoxib. Die Pharmakokinetik der Substanzen ist in Tab. B 1–32 zusammengefasst.
Die Indikationen der „Coxibe“ sind prinzipiell mit
denen der nicht-selektiven NSAIDs identisch (s. S.
247), auch wenn bisher nicht alle Coxibe für das
ganze Anwendungsspektrum klassischer NSAIDs
zugelassen sind.
Infolge der fehlenden COX-1-Inhibition sind COX2-selektive Hemmer zwar mit weniger Neben-
(Arcoxia®)
6
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 238
linke und rechte Spalte, gesamten Text 1.5.4.2.1 und Tab. B 1-32
ersetzen:
(Dynastat®)
Tabelle B 1–32. Pharmakokinetische Kenndaten selektiver COX-2-Hemmer
Verteilungsvolumen (l)
tmax (h)
t1/2 (h)
Bemerkungen
Celecoxib
~ 400
2-4
6-12
Sulfonamidallergie
Valdecoxib
~ 50-90
2-4
6-11
nicht mehr im Handel
Etoricoxib
~ 120
~ 1-2
20-26
lange Halbwertszeit
Rofecoxib
~ 90
2-4
12-18
nicht mehr im Handel
Lumiracoxib
~ 13
1-3
2-6
noch nicht im Handel
tmax: Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration; t1/2, Eliminationshalbwertszeit;
auf S. 250
rechte Spalte, ganz unten einfügen:
Nach den neuesten Daten des deutschen Spontanerfassungssystems kann es unter der Therapie mit
Leflunomid häufig, das heißt bei 1–10% der Patienten,
zu einer Blutdruckerhöhung kommen. Deshalb muss
der Blutdruck vor Beginn und während einer Leflunomid-Therapie in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Ebenso wurde über zwar seltene, aber
schwere Leberschäden berichtet, so dass Leflunomid
nicht bei leberinsuffizienten Patienten eingesetzt werden soll.
Der aktive Metabolit von Leflunomid ist ein CYP2C9Hemmstoff. Folglich werden ebenfalls über CYP2C9
metabolisierte Substanzen (z.B. Phenprocoumon) bei
gleichzeitiger Gabe mit Leflunomid langsamer abgebaut.
7
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 253
Anstelle der ersten beiden Abschnitte im Petit-Teil einfügen:
Adalimumab (Humira) ist ein völlig humanisierter
monoklonaler Antikörper gegen TNF-· mit im
Vergleich zu Infliximab niedrigerer Inzidenz zur
Antikörperbildung. Er wurde in Kombination mit
Methotrexat oder als Monotherapeutikum zur
Behandlung der rheumatoiden Arthritis bei Patienten
zugelassen, die auf andere DMARDs, einschließlich
Methotrexat, nicht angesprochen haben.
Die Dosierung beträgt 40mg alle 2 Wochen subkutan.
Anakinra. Anakinra (Kineret®), ein rekombinant hergestellter humaner Interleukin-1-Rezeptorantagonist, ist nach Etanercept, Infliximab und Adalimumab
der vierte im Handel befindliche „biologische
Zytokinhemmstoff“. Anakinra hemmt kompetitiv die
Bindung von Interleukin-1 (IL-1) an den Interleukin1-Rezeptor. IL-1 (s. S. 927) ist ein wichtiges proinflammatorisches Zytokin, dessen Konzentration bei
Patienten mit rheumatoider Arthritis in aktiven
Krankheitsphasen sowohl im Plasma als auch in der
Synovialflüssigkeit erhöht ist. Darüber hinaus ist bei
diesen Patienten die Konzentration des endogenen
Interleukin-1-Rezeptorantagonisten erniedrigt.
auf S. 263
Nach subkutaner Bolusinjektion beträgt die Bioverfügbarkeit von Anakinra 95%. Der Absorptionsprozess verläuft allerdings langsam. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 3–7 h erreicht. Die
Eliminationshalbwertszeit liegt bei 4–6 h.
Anakinra ist zur Behandlung der rheumatoiden
Arthritis in Kombination mit Methotrexat indiziert.
Die Dosierung beträgt einmal täglich 100 mg subkutan.
Als häufigste Nebenwirkung (ca. 70% der Fälle)
wird eine leichte bis mäßige Reaktion (Erythem,
Entzündung, Schmerzen) an der Einstichstelle beschrieben. Sehr häufig treten Kopfschmerzen auf.
Ferner wurden Blutbildveränderungen (Neutropenien) und Infektionen, möglicherweise als Folge der
Immunsuppression beobachtet.
Wechselwirkungen mit NAIDs, Gluccocorticoiden
oder anderen Basis-Therapeutika wurden bisher
nicht beschrieben. Vor der gleichzeitigen Anwendung
von Etanercept und Anakinra muss dagegen aufgrund
eines erhöhten Risikos von Neutropenien und
schwerwiegenden Infektionen gewarnt werden,
zumal die Kombination keinen zusätzlichen klinischen Nutzen im Vergleich zur Etanercept-Monotherapie gezeigt hat.
Ergänzung der Tab. B 1–36:
Tab. B 1–36. 5–HT1B/1D-Rezeptoragonisten (Triptane) im Vergleich
Sumatriptan
(Imigran®)
Zolmitriptan Naratriptan Rizatriptan Eletriptan
(AscoTop®) (Naramig®) (Maxalt®) (Relpax®)
Almotriptan Frovatriptan
(Almogran®) (Allegro®)
Einzeldosis
50–100 mg oral, 2,5 mg oral
25 mg rektal,
20 mg nasal,
6 mg s.c.
2,5 mg oral
5–10 mg
oral
40–80 mg
oral
12,5 mg oral 2,5 mg oral
Lipophilie
(+)
+
++
+
+++
+++
+
Orale Bioverfügbarkeit (%)
14
40
60–70
40–45
~50
~70
20–30
tmax (h)
1,5–2,5
2–3
2–3
1–1,5
1–1,5
2,2–2,5
2–4
t1/2 (h)
2
~3
6
2–3
4–5
3–4
~25
Ansprechquote (%) 50–70 oral
80 s.c.
60–80
60–68
62–71
64 (40 mg)
71 (80 mg)
57–70
37–46
Wiederauftreten
30–40 oral
von Schmerzen (%) 50 s.c.
30
27
30–35
21 (80 mg)
~25
20
(Almogran®)
(Allegro®)
8
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 273
rechte Spalte oben, ab 4. Zeile ändern:
...als die S-Enantiomere, wurde von Bupivacain
auch das reine S-Enantiomer in der Therapie eingeführt (Levobupivacin; Chirocain). Von Ropivacain ist
nur das S-Enantiomer im Handel.
auf S. 306
Tab. B 1-45: Tiagabin-Formel ändern:
auf S. 308
linke Spalte, unteres Drittel vor Als Nebenwirkungen einfügen:
Vor einiger Zeit erhielt Gabapentin auch die
Zulassung für alle Indikationen neuropathischer
Schmerzen im Erwachsenenalter.
Die Dosierung erfolgt individuell nach Verträglichkeit und Wirkung. Die erste Aufdosierung auf
900 mg/Tag sollte ca. 3 Tage dauern (1. Tag 300 mg,
2. Tag 600 mg, 3. Tag 900 mg). Die anzustrebende
auf S. 308
Tageszieldosis beträgt ab dem 6. Tag 1800 mg. Bei
Bedarf ist eine Steigerung auf 3600 mg/Tag möglich.
Bei niereninsuffizienten Patienten muss die Dosis
reduziert werden.
linke Spalte, ganz unten einfügen:
Ein Analogpräparat mit denselben Indikationen ist
Pregabalin (Lyrica®), das an eine Untereinheit von
spannungsabhängigen Calciumkanälen bindet und
dort [3H-]-Gabapentin zu verdrängen vermag.
(Lyrica®)
Die Dosierung beträgt initial 150/Tag und kann bei
Bedarf bis auf 600 mg gesteigert werden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung
erforderlich.
9
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 310
linke Spalte, vor 1.9.2.3.6. Hormone einfügen:
1.9.2.3.6 Levetiracetam
Das Piracetam-Derivat (s. S. 195) Levetiracetam
(Keppra®) ist das S-Enantiomer von Etiracetam. Es
wird nicht wie Piracetam als Nootropikum, sondern
als antiepileptisches Zusatzmedikament bei therapierefraktären partiellen Anfällen Erwachsener eingesetzt. Der Wirkungsmechanismus ist (noch) unbekannt.
Nach peroraler Einnahme wird Levetiracetam rasch
und vollständig resorbiert, die Bioverfügbarkeit liegt
bei nahezu 100%. Maximale Plasmakonzentrationen
werden nach etwas mehr als einer Stunde erreicht. Die
Substanz wird nur wenig metabolisiert, der Hauptmetabolit ist die freie Säure (Hydrolyse der Amidgruppe). Die Ausscheidung erfolgt fast ausschließlich
renal.
Die Dosierung beträgt initial zweimal täglich
auf S. 312
500 mg und kann bis auf zweimal täglich 1 500 mg
gesteigert werden.
Als Nebenwirkungen werden häufig Asthenie und
Somnolenz, ferner – deutlich seltener – andere zentralnervöse Störungen (u. a. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, depressive Verstimmung, Ängstlichkeit),
ferner gastrointestinale Beschwerden sowie Hautreaktionen beschrieben.
Relevante Wechselwirkungen wurden nicht beobachtet.
(Keppra®)
linke Spalte oben, letzter Satz im Petit-Abschnitt:
„Der Tremor verstärkt sich bei willkürlicher Muskelanspannung (Intentionstremor)“ streichen.
auf S. 318
rechts oben, Pramipexol-Formel:
in der Seitenkette NH anstelle N
N
H
(Sifrol®)
auf S. 318
linke Spalte, anstelle des bisherigen Petit-Abschnitts einfügen:
Apomorphin (vgl. auch S. 596) und S. 961), das in
Deutschland nicht als Antiparkinsonmittel im Handel
ist, eignet sich besonders zur Behandlung schmerzhafter Dystonien.
10
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 322
rechte Spalte, ganz unten einfügen:
Neurokinin-1-(NK1-)Rezeptorantagonist.
Aprepitant (EMEND®) hemmt die Stimulation des
NK1-Rezeptors durch Substanz P und verringert
dadurch die Symptome des Früherbrechens und vor
allem die des verzögerten Erbrechens bei einer hoch
emetogenen Chemotherapie. Es wird in Kombination
mit 5-HT3-Antagonisten und Dexamethason eingesetzt. Nach oraler Applikation wird es gut resorbiert.
Seine fast vollständige Metabolisierung erfolgt hauptsächlich über CYP3A4. Aprepitant induziert die
Expression von CYP3A4 und hemmt gleichzeitig dieses Enzym moderat. Dies führt zu potentiellen
Wechselwirkungen mit Pharmaka, die CYP3A4 blockieren, und mit solchen, die über CYP3A4 abgebaut
werden.
Die Dosierung beträgt 125 mg p.o. 1 Stunde vor
Beginn der Chemotherapie und je 80 mg an den Tagen
zwei und drei morgens.
auf S. 332
Häufige Nebenwirkungen sind Schluckauf,
Müdigkeit, Obstipation und Kopfschmerzen.
(EMEND®)
rechte Spalte, 6. Zeile von unten:
Wirkstoffe aus dieser Gruppe sind Etilefrin (Cardanat®, Effortil®, Etilefrin-ratiopharm®, Thomasin®
u.a.) und Oxilofrin (Carnigen®).
(Effortil® u.a.)
(Carnigen®)
auf S. 359
Tab. B 1–69:
Tiotropium-Formel ändern:
11
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 361
rechte Spalte, vor Pirenzepin einfügen:
Bei derselben Indikation werden Darifenacin
(Emselex®) und Solifenacin (Vesicur®), selektive
M3-Rezeptorantagonisten, in einer Dosierung von 7,5
(–15) bzw. 5 (–10) mg täglich eingesetzt.
(Vesicur®)
(Emselex®)
auf S. 362
Tab. B 1–70
auf S. 374
linke Spalte, vor Somatostatin und Octreotid einfügen:
Ein Analogpräparat ist Ganirelix (Orgalutran®).
auf S. 376
linke Spalte, ab drittletzter Zeile ändern:
tropin und Lutropin) gewonnen. Alle drei Gonadotropine werden außerdem gentechnologisch hergestellt.
auf S. 376
rechte Spalte, anstelle der 10. und 11. Zeile von oben:
Bei der zuletzt genannten Indikation wird neben
Menotropin auch rekombinant gewonnenes Lutropin
eingesetzt.
Abschnitt Handelspräparate:
Handelspräparate: Choragon®, Ovitrelle® und Predalon® enthalten Choriongonadotropin, Menogon® HP
enthält Urogonadotropin; in Puregon® und GONAL®
ist Follitropin und in Luveris® Lutropin enthalten.
12
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 379
rechte Spalte, vor 2.2.2 Hypophysenhinterlappenhormone einfügen:
Außerdem kann bei Akromegalen, bei denen eine
Operation oder eine Strahlentherapie sowie eine
Behandlung mit Somatostatin-Analogen keinen
Erfolg gebracht hat, Pegvisomant (Somavert®) eingesetzt werden. Pegvisoman ist ein gentechnologisch
gewonnener, pegylierter selektiver Wachtumshor-
monrezeptor-Antagonist, der subkutan appliziert
wird.
Die Dosierung der gut verträglichen Substanz
beträgt initial einmalig 80 mg, danach täglich 10 bis
maximal 30 mg, der IGF-I-Serumkonzentration entsprechend.
auf S. 390
2.3.4.3.1.3 Iodid-Ionen und Iod
anstelle Iodid-Ionen und Kaliumiodid
auf S. 393
linke Spalte, vor 2.4.3 Störungen der Nebenschilddrüsenfunktion
einfügen:
Teriparatid (FORSTEO®), ein gentechnologisch
hergestelltes, aus den Aminosäuren 1–34 bestehendes
Parathormon-Fragment, dient zur Osteoporose-Behandlung (s. S. 395 ff.). Außer zur Behandlung von
Frauen mit postmenopausaler manifester Osteoporose
wird es bei Männern zur Therapie einer primären oder
hypogonadalen Osteoporose mit hohem Frakturrisiko
auf S. 394
eingesetzt. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei ca. 1
Stunde. Als Peptid wird Teriparatid zu zahlreichen
Bruchstücken biotransformiert. Die Dosierung beträgt 20 µg/Tag subkutan. Als Nebenwirkungen wurden vor allem Übelkeit, Glieder- und Kopfschmerzen
sowie Schwindel beobachtet.
linke Spalte,2.4.4 Calcitonin (Thyreocalcitonin) einfügen:
Zur Behandlung eines sekundären Hyperparathyreoidismus bei dialysepflichtigen Patienten mit terminaler
Niereninsuffizienz wird außerdem als Teil des therapeutischen Regimes Cinacalcet (Mimpara®) eingesetzt. Die calcimimetische Substanz erniedrigt den
Parathormonspiegel durch Steigerung der Empfindlichkeit des Calcium-sensiblen Rezeptors auf extrazelluläres Calcium.
Die Dosierung beträgt initial 30 mg täglich und
kann bis zu einer Maximaldosis von 180 mg/Tag
gesteigert werden.
auf S. 394
rechte Spalte:
Zeile 12, streichen:
und die Umwandlung von Osteoklasten in Osteoblasten fördert.
auf S. 394
linke Spalte, ab 9. Zeile ergänzen:
Bisphosphonate,
Calcitonin,
Teriparatid (s. S. 393) und
Strontiumranelat.
(Mimpara®)
13
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 397.
in Tabelle B 2–4 unten einfügen:
Tab. B 2–4. Bisphosphonate
R1
R2
N
OH
CH2
Internationaler
Freiname
Handelspräparat
(Eingetragenes
Warenzeichen)
Zoledronsäure
Zometa
N
auf S. 397
linke Spalte einfügen:
nach Bisphosphonate mit einem basischen Heterocyclus:
(Risedronat, Zoledronsäure)
auf S. 398
linke Spalte:
anstelle der beiden letzten Zeilen ganz unten:
auf S. 398
Osteolysetherapie Clodronat, Ibandronat, Pamidronat
und Zoledronsäure zugelassen.
rechte Spalte:
vor dem Petit-Abschnitt einfügen:
auf S. 398
Zoledronat einmal 4 mg als Infusion.
rechte Spalte, ganz unten einfügen:
2.4.5.2.3 Strontiumranelat
Der neueste Wirkstoff zur Osteoporosetherapie ist
Strontiumranelat (Protelos®).Der Arzneistoff besteht
aus zwei Strontium-Ionen und einem Molekül
Ranelinsäure, einer Tetracarbonsäure. Er steigert den
Knochenaufbau und hemmt gleichzeitig die Knochenresorption.
auf S. 411
in Tab. B 2–8
unter II.
Insulinglulisin
Apidra
unter III.1
Insulindetemir
Levemir
Die Bioverfügbarkeit von Strontium beträgt ca 20%,
die Halbwertszeit ca. 60 Stunden. Die Ausscheidung
erfolgt renal und mit den Fäzes.
Die tägliche Dosis liegt bei 2 g peroral.
Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit und Diarrhö. Nahrung, insbesondere Milch und Milchprodukte, verringern die Bioverfügbarkeit.
14
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 413:
Miglitol-Formel ändern:
auf S. 415
linke Spalte:
schaft und Stillzeit ist Metformin kontraindiziert.
Außerdem darf es zwei Tage vor und zwei Tage nach
intravenöser Anwendung eines Röntgenkontrastmittels wegen der Gefahr eines akuten Nierenversagens
nicht gegeben werden.
anstelle von Zeile 4:
auf S. 417
linke Spalte, anstelle von 2.6.7.3.2 Repaglinid einfügen:
2.6.7.2.3.2 Glinide
Am Ende des Kapitels:
Ein Analogpräparat ist Nateglinid (Starlix®). Das stark
eiweißgebundene D-Phenylalanin-Derivat wird vorwiegend durch CYP2C9 metabolisiert. Die Dosierung,
jeweils zu den drei Hauptmahlzeiten, beträgt initial 60
mg und kann auf 120 mg gesteigert werden.
Repaglinid-Formel ändern:
(NovoNovum®)
auf S. 433
(starlix®)
rechte Spalte, Zeile 7:
drittels (anstelle monats)
auf S. 437
in der rechten Spalte, 5. Zeile von unten streichen:
Progesteron wird vor allem in der Leber hydroxyliert.
15
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 438
Tab. B 2-13:
In der Norethisteron-Formel die anguläre Methylgruppe an C-19 durch H ersetzen.
auf S. 439
Tab. B 2–13 (Fortsetzung):
Norgestimat-Formel-Formel ändern:
auf S. 440
linke Spalte, vor Indikationen einfügen:
Das 17·-Spironolacton-Derivat Drospirenon ist ein
neues Gestagen mit schwacher antiandrogener sowie
antimineralocorticoider Wirkung. Es wird in einer
Dosierung von 3 mg in Kombination mit Ethinylestradiol (30 µg) in Einphasenpräparaten zur Kontrazeption eingesetzt (Petibelle®, Yasmin®).
auf S. 441
rechte Spalte, nach 8. Zeile von oben:
Etonogestrel ist der Wirkstoff in einem Implantat
(Implanon®), das – am Oberam angewandt – einen
Konzeptionsschutz über 3 Jahre vermittelt.
rechte Spalte, anstelle der 14. Zeile von unten:
wiegend antiovulatorisch sowie nidationshemmend.
16
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 445
Tab. B 2–15 durch folgende Tabelle ersetzen:
Tab. B 2–15. Präparate zur Hormonersatztherapie
Estrogen
Gestagen
Handelspräparat
(Eingetragenes Warenzeichen)
Estrogen/Gestagen-Kombinationen zur oralen Therapie
Einphasenpräparate
Estradiol
Dydrogesteron
Femoston conti
Estradiol
Norethisteronacetat
Activelle, Kliogest N
Estradiolvalerat
Dienogest
Climodien
Estradiol
Dydrogesteron
Femoston
Estradiol
Medroxyprogesteronacetat
Osmil
Estradiol
Norethisteronacetat
Gynamon, Novofem
Estradiolvalerat
Cyproteronacetat
Climen
Estradiolvalerat
Levonorgestrel
Klimonorm, Östronara
Estradiolvalerat
Medroxyprogesteronacetat
Estrafemol, Gianda, Procyclo, Sisare
Estradiolvalerat
Norethisteron
Mericomb
Estradiolvalerat
Norgestrel
Cyclo-Progynova
Estradiol
Norethisteronacetat
Trisequens
Estradiolvalerat
Medroxyprogesteronacetat
Sisare 28 Tage
Zweiphasenpräparate
Dreiphasenpräparate
Reine Estrogenpräparate zur oralen Gabe
Estradiol
-
Estrifam, Estronorm, Femoston mono
Estradiolvalerat
-
Estradiol JENAPHARM, Gynokadin,
Merimono, Progynova
konjugierte Estrogene
-
Climopax mono
Estriol
-
Estriol JENAPHARM,
OeKolp; Ovestin, Synapause E
Präparate zur transdermalen Applikation
Estradiol
-
Cutanum, Dermestril, Estrabeta,
Estraderm TTS, Estradot, Estramon, Evorel,
Fem 7, Gynokadin Gel, GynPolar Gel,
Sandrena, Sisare Gel, Tradelia
Estradiol
Norethisteronacetat
Estalis sequi, Estragest TTS
Estradiol
Levonorgestrel
Fem7 Combi
Selektive Estrogenrezeptor-Modulatoren
Raloxifen
auf S. 448
-
EVISTA, Optruma
linke Spalte, vor 2.8.2. Testes einfügen:
Ein neuartiges Tokolytikum ist der Oxytocin-Antagonist Atosiban (Tractocile®). Er unterscheidet sich von
der physiologischen Substanz in vier Aminosäuren.
Die Substanz wird i.v. verabreicht, auf eine Bolusinjektion von 6,75 mg folgen Infusionen von 300 µg/min
über 3 Stunden und 100 µg/min über insgesamt maximal 48 h.
17
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 451
Strukturformel
Tab. B 2-16. Androgene durch nachfolgende Tabelle ersetzen:
R
Internationaler Handelspräparat (Einge- Dosierung
Freiname
tragenes Warenzeichen)
Testosteron
Androderm
Androtop Gel,
Testim Gel
auf S. 459
2,5–5 mg
transdermal/Tag
50 mg/Tag
Testosteronundecanoat
Andriol
40-160 mg/Tag p. o.
Testosteronenantat
Testosteron Depot 250 mg 250-750 (-1000) mg/Woche i. m.
Eifelfango
Testosteron-Depot
250-750(-1000) mg/Woche i.m
JENAPHARM
Testosteron Depot250 mg i.m. alle 2-3 Wochen.
Rotexmedica
linke Spalte, vor Wirkungen einfügen:
Ebastin (Ebastel®), Desloratadin (Aerius®) und
Levocetirizin (Xusal®) sind neue H1-Antihistaminika
der 2. Generation ohne prinzipielle Unterschiede zu
den bislang verfügbaren Vertretern dieser Wirkstoffgruppe.
Ebastin wird bei oraler Gabe gut resorbiert und bei der
ersten Leberpassage über CYP3A4 fast vollständig in
den aktiven Metaboliten Carebastin umgewandelt.
Konjugate von Carebastin werden mit einer Halbwertszeit von 17 Stunden renal ausgeschieden.
Die Indikationen entsprechen denen der anderen
H1-Antihistaminika der 2. Generation, die Tagesdosis
beträgt 10 mg.
Auch hinsichtlich der Nebenwirkungen lässt sich
Ebastin in diese Wirkstoffgruppe einordnen.
Bei gleichzeitiger Gabe von CYP3A4-Inhibitoren
ist ein Anstieg der Ebastin-Konzentrationen zu erwarten.
CYP3A4
(Ebastel®)
Desloratadin ist der wirksame Hauptmetabolit von
Loratadin. Aufgrund der höheren Rezeptoraffinität
und einer längeren Verweildauer beträgt die Desloratidin-Dosis (5 mg) nur die Hälfte von der der Muttersubstanz, die vom Originalanbieter vom Markt
genommen wurde.
Levocetirizin ist das aktive R-Enantiomer von Cetirizin. Da das S-Enantiomer inaktiv ist, kann die Dosierung gegenüber dem Razemat auf die Hälfte
(5 mg) reduziert werden.
(Aerius®)
18
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 468
Abb. B 3–3:
Die kurzen Pfeile zwischen LTC4 und LTD4 umdrehen.
COOH
15-LOX
12-LOX
15-HPETE
12-HPETE
Arachidonsäure
15-HETE
12-HETE
5-LOX
5-LOX
OOH
COOH
Lipoxine
A und B
5-HETE
5-HPETE
OH
O
H2O
COOH
COOH
Hydrolase
LTA4
LTB4
OH
Glutathion-Stransferase
Gly
γ−Glu
Cys
COOH
OH
LTC4
γ−Glutamyltranspeptidase
Glu
Gly
Cys
Cys
Dipeptidase
COOH
COOH
OH
OH
LTD4
auf S. 470
Gly
LTE4
Abb. B 3-6:
in der Dinoproston-Formel –COOH
(anstelle –COOCH)
auf S. 484
rechte Spalte, vor Kombinationspräparate einfügen:
Eisen(III)-hydroxid-Dextran-Komplex (CosmoFer®)
ist ein dem Ferritin nachempfundener Komplex, der
nach intravenöser Gabe in Leber und Milz in seine
Komponenten gespalten wird und dort langsam Eisen
freisetzt.
Die Substanz ist indiziert zur Behandlung eines
Eisenmangels bei nachgewiesener Intoleranz oder
mangelnder Wirksamkeit von oralen Darreichungs-
formen sowie bei klinischer Erfordernis zur raschen
Auffüllung der Eisenspeicher.
Die Dosierung beträgt zwei- bis dreimal wöchentlich 100 bis 200 mg.
Wie bei anderen parenteral verabreichten Eisenpräparaten können nach der Gabe schwere, möglicherweise letale, anaphylaktoide Reaktionen auftreten.
19
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 486
linke Spalte, nach dem Petit-Abschnitt einfügen:
Darbopoetin alfa (Aranesp®) ist ein rekombinantes
Erythropoetin mit einer Molmasse von 38500 Dalton,
das aufgrund seines höheren Kohlenhydratanteils
(51% im Vergleich zu 40% bei Erythropoetin) eine
längere terminale Halbwertszeit als rekombinantes
humanes Erythropoetin aufweist (25,3 Stunden im
Vergleich zu 8,5 Stunden).
Die Dosierung liegt bei 0,45 µg/kg Körpergewicht/Woche.
auf S. 502
linke Spalte, vor 4.1.7.2 Thrombozytenfunktionshemmer einfügen:
4.1.7.2a Anagrelid
Anagrelid (Xagrid®) erniedrigt die Thrombozytenzahl bei Risikopatienten mit essentieller Thrombozytämie. In der postmitotischen Phase der Megakaryozyten-Entwicklung verringert es die Ploidie, die
Reifung und die Größe der Megakaryozyten.
Zumindest ein Teil des Wirkungsmechanismus beruht
auf einer Hemmung der cAMP-Phosphodiesterase.
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt zweimal täglich 0,5 mg für mindestens eine Woche. Danach erfolgt
eine individuelle Dosiseinstellung anhand der Thrombozytenzahl (maximale Einzeldosis 2,5 mg).
auf S. 503
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Palpitationen, Flüssigkeitsretention und
Übelkeit.
(Xagrid®)
linke Spalte, zweite Zeile unter 4.1.7.2.2 ändern :
Adenosindiphosphat (anstelle Adenosinphosphat)
auf S. 509
rechte Spalte, nach Zeile 9 einfügen:
Das sulfatierte Pentasaccharid Fondaparinux
(Arixta®) ist ein synthetisch hergestellter, selektiver
Inhibitor des aktivierten Faktors X (Xa).
Fondaparinux verstärkt die durch Antithrombin vermittelte Hemmung des Faktors Xa, indem es selektiv
an Antithrombin bindet, um das ca. 300fache. Auf die
Thrombozytenfunktion hat es keinen Einfluss.
Fondaparinux ist indiziert zur Prophylaxe venöser
thromboembolischer Ereignisse bei Patienten, die sich
größeren orthopädischen Eingriffen an den unteren
Extremitäten unterziehen müssen. Studien zur Erweiterung dieser Indikation laufen.
Die Dosierung beträgt einmal täglich 2,5 mg subkutan.
Als Nebenwirkungen können neben einer erhöhten
Blutungsneigung auch Thrombozytopenien auftreten,
daher sollte die Substanz bei Patienten mit Heparininduzierter Thrombozytopenie nicht eingesetzt werden.
(Arixta®)
20
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 510
linke Spalte, vor 4.1.7.3.4 Vitamin-K-Antagonisten einfügen:
Ein weiteres Hirudin-Analoges ist Bivalirudin (Angiox®). Es wird zur Reduktion des Thromboserisikos
bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit nach einer
perkutanen Koronarintervention eingesetzt.
auf S. 512
Initial wird ein Bolus (0,75 mg/kg) intravenös
appliziert, gefolgt von einer i.v. Infusion (1,75
mg/kg/Stunde mindestens während der Dauer des
Eingriffs).
rechte Spalte, vor Streptokinase:
Tenecteplase (Metalyse®) ist ebenfalls ein rekombinanter fibrinspezifischer Plasminogenaktivator, der
im Vergleich zu t-PA an drei Stellen (Position 103, 117
sowie 296 bis 299; s. Abb. B 4–9a) modifiziert
wurde.). Diese Modifikation führt zu einer längeren
Plasmahalbwertzeit, einer höheren Fibrinspezifität
und einer geringeren Inaktivierung durch PlasminAktivator-Inhibitor-1. Die Substanz wird körpergewichtsbezogen in einer maximalen Dosis von 10 000 U
( = 50 mg Tenecteplase) verabreicht.
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Kringle 1
Kringle 2
T
Finger
K
Epidermal
Growth
Factor
Protease
Abb. B 4–9a: Tenecteplase (Metalyse®)
21
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 520
Abb. B 4–11:
In der Cholesterol-Formel Methylgruppe an C–19
ergänzen, Seitenkette an C–17 um eine CH2-Gruppe
verkürzen.
HMG-CoAReduktaseBlockade durch
CSE-Hemmer
Isopentenylpyrophosphat (C5)
HO
CH3 COOH
OH
Geranylpyrophosphat (C10)
Mevalonat
HO
Farnesylpyrophosphat (C15)
CH3 COOH
O
Squalen
(C30)
3-Hydroxy-3-methylSCoA glutaryl-CoA
Squalenepoxid
Acetoacetyl-CoA
(C4)
Acetyl-CoA
Lanosterol
(C2)
Cholesterol
HO
(C30)
(C27)
auf S. 520–522:
Cerivastatin (LIPOBAY®, Zenas®) streichen.
auf S. 522
Tab. 4–12:
Atorvastatin-Formel ändern
Das Präparat wurde aufgrund einer im Vergleich mit
anderen Statinen höheren Rate schwerer Nebenwirkungen (Rhabdomyolysen, insbesondere in Kombination mit Gemfibrozil) im August 2001 vom Markt genommen.
22
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 522
rechte Spalte, vor 4.1.8.2.2 Anionenaustauscherharze ergänzen:
4.1.8.2.1.a Cholesterolresorptionshemmer
Mit Ezetimib (Ezetrol®) wurde der erste Vertreter der
neuen Substanzklasse der Cholesterolresorptionshemmer zugelassen. Die Substanz hemmt selektiv die
intestinale Resorption von Cholesterol und verwandten Phytosterolen.
Ezetimib ist indiziert (allein oder in Kombination
mit Statinen) zur Behandlung von Hypercholesterolämien sowie einer Sitosterolämie.
Nach oraler Gabe wird Ezetimib nicht über das P450-Enzymsystem abgebaut, sondern durch Glucuronosyltransferasen (s. S. 28 f.) zum Glucuronid verstoffwechselt, das ebenfalls die Cholesterolresorption
hemmt. Die Plasmaproteinbindung beträgt 99,7 %,
die Halbwertszeit der Ausgangssubstanz bzw. die des
Metaboliten 22 Stunden. Ezetimib kann daher einmal
täglich gegeben werden (Standarddosis 10 mg).
Als Nebenwirkung von Ezetimib wurde in Einzelfällen eine Erhöhung der Serumtransaminasen beobachtet, die im Allgemeinen asymptomatisch und
reversibel ist. Außerdem wurde über gastrointestinale
Störungen berichtet.
Kombination mit anderen Lipidsenkern. Da die
Hemmung der Cholesterolresorption zu einer gesteigerten endogenen Cholesterol-Synthese führt, ist die
Kombination von Ezetimib mit einem Cholesterolsynthese-Enzym-Hemmstoff (CSE-Hemmer; Statin; s.
S. 520 ff.) sinnvoll. Aufgrund der unterschiedlichen
Metabolisierungswege – CSE-Hemmer werden überwiegend über P-450-Enzyme abgebaut – treten bei der
Kombination keine pharmakokinetischen Interaktionen auf.
Die Kombination mit Fibraten erscheint aufgrund
der unterschiedlichen Angriffspunkte aus pharmakologischer Sicht ebenfalls geeignet. Da die Verträglichkeit der Kombination bisher aber nicht untersucht
wurde, wird die gleichzeitige Anwendung von Ezetimib und Fibraten (derzeit) nicht empfohlen.
(Ezetrol®)
auf Seite 523
in der rechter Spalte am Ende einfügen:
4.1.8.2.4 Sonstige
Omega-3-Säurenethylester (Omacor®) enthält Ethylester semisynthetisch hergestellter Omega-3-Fettsäuren. Wesentliche Inhaltsstoffe sind die Ethylester
von Eicosa- (EPA; 46%) und Docosahexaensäure
(DHE; 38%), die als „falsche“ Substrate der triglycerid-synthetisierenden Enzyme eine Senkung der
VLDL (s. S. 514 f.) bewirken. Das Präparat wird zur
Behandlung von Hypertriglyzeridämien, bei Typ
IIb/III-Hyperlipoproteinämien auch in Kombinationen mit Statinen (s. S. 520) eingesetzt, wenn eine
auf S. 533
Monotherapie mit diesen nicht ausreicht. Besonders
ist es bei Hypertriglyzeridämie nach Myokardinfarkt
indiziert.
Als Nebenwirkungen treten insbesondere gastrointestinale Störungen auf. Bei gleichzeitiger Gabe von
Antikoagulantien kann die Blutungszeit etwas verlängert sein. In diesem Fall ist eine sorgfältige Überwachung der Gerinnungsparameter indiziert. Aufgrund
der Möglichkeit einer mäßigen Erhöhung der LeberTransaminasen ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen Vorsicht geboten.
rechte Spalte, bei 4.2.2.4 Aldosteronantagonisten ergänzen:
(Spironolacton, Eplerenon)
auf S. 533
rechte Spalte, ab Zeile 8 ändern:
..... Aldosteronantagonisten (Spironolacton, Eplerenon,
s.S. 692 f.) bei der Therapie .....
23
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 570
linke Spalte vor Kapillaren, anstelle der zwei letzten Sätze im Petit
einfügen:
Mit Bosentan (Tracleer®) wurde nunmehr der erste
Vertreter dieser Stoffgruppe zugelassen. Bosentan ist
ein nicht-selektiver, dualer Antagonist an ETA- und
ETB-Rezeptoren. Da Studien bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz bisher keine deutlich positiven
Ergebnisse erbrachten, ist das Pharmakon vorerst nur
zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie indiziert.
Die Bioverfügbarkeit von Bosentan beträgt ca. 50
%, die Plasmaproteinbindung mehr als 98% und die
terminale Halbwertszeit etwa 5,5 Stunden. Die
Clearance von 8,2 l/Stunde erfolgt im Wesentlichen
durch hepatischen Metabolismus über CYP3A4 und
CYP2C9 (s. S. 22 f.). Durch Autoinduktion der verstoffwechselnden Enzyme nimmt unter Dauertherapie
die Clearance von Bosentan zu (Rückgang der Plasmakonzentrationen auf 50 bis 65% der ursprünglichen
Werte). In-vitro-Befunde zeigen ferner eine ausgeprägte Hemmung eines hepatischen Transportproteins, der Gallensalzexport-Pumpe (bile salt export
pump; BSEP).
Die Therapie wird mit einer Dosierung von 62,5 mg
pro Tag über vier Wochen begonnen, anschließend
wird eine Erhaltungsdosis von zweimal 125 mg pro
Tag angestrebt. Um einen möglichen, bisher aber nicht
nachgewiesenen Reboundeffekt zu vermeiden, sollte
die Substanz ausschleichend abgesetzt werden.
Die meisten Nebenwirkungen von Bosentan sind
mit der Hemmung der Endothelinwirkung erklärbar
(z.B. Kopfschmerzen und Flush). Eine besondere
Nebenwirkung von Bosentan besteht in einem dosisabhängigen Anstieg der hepatischen Aminotransferasen (Aspartat- und Alaninaminotransferase), die
möglicherweise im Zusammenhang mit der Hemmung der BSEP (s.o.) steht. Diese Enzymerhöhung
verläuft meist asymptomatisch und ist nach Dosisreduktion reversibel. Bei einigen Patienten wurde eine
Normalisierung der Leberenzyme trotz Weiterführung
der Therapie beobachtet.
Aufgrund der Induktion von CYP3A4 und CYP2C9
(s. S. 31 f.) werden gleichzeitig gegebene Arzneistoffe, die über diese Enzyme metabolisiert werden,
schneller abgebaut und wirken somit möglicherweise
abgeschwächt. Eine Dosisanpassung sollte in diesen
Fällen in Betracht gezogen werden. Bei gleichzeitiger
Gabe von Warfarin (s. S. 510) oder damit verwandten
Antikoagulantien, die durch CYP2C9 verstoffwechselt werden, sollte die INR (International Normalized
Ratio) engmaschig kontrolliert werden. Bei hormonalen Kontrazeptiva besteht die Möglichkeit eines
Verlusts der kontrazeptiven Wirkung durch die Enzyminduktion. Die gleichzeitige Gabe von CYP3A4und CYP2C9-Inhibitoren (z.B. Fluconazol), die zu
einer starken Erhöhung der Konzentrationen von
Bosentan führen können, sollte vermieden werden.
Aus demselben Grund ist die Kombination von
Bosentan und Ciclosporin kontraindiziert. Wegen des
hemmenden Einflusses von Glibenclamid auf die
BSEP sollte auch diese Substanz nicht gleichzeitig mit
Bosentan verwendet werden.
(Tracleer®)
24
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 576
Abb. B 4–28:
im rechten, grünumrandeten Teil der Abbildung
Valin durch Leucin ersetzen (eine zusätzliche CH2Gruppe einfügen).
Angiotensin I
Angiotensin II
Arg
Tyr
Val
✂
Asp
lle
His
Pro
Phe
Leu
His
Zn2+
Zn2+
N
CH3
HS
H2N
–
C
NH
N
H
C O
O
+
N
O
N
O
O
+
NH2
C O
O
H2N
NH
–
C
NH2
NH
Angiotensin-Konversions-Enzym blockiert durch Captopril
auf S. 594
ACE
Angiotensin-Konversions-Enzym spaltet Angiotensin I
Abb. B 4–32:
in der Flunaricin-Formel beide Fluoratome jeweils
in p-Stellung (nicht in m-Stellung)
auf Seite 581
am Ende Tab. B 4-30 (Fortsetzung) einfügen:
Tab. B. 4–30. AT1-Blocker (Fortsetzung)
Strukturformel
Internationaler
Freiname
Handelsname
(Eingetragenes
Warenzeichen)
Dosis
(mg)
Halbwertszeit (h)
Olmesartanmedoxomil
Olmetec,
Votum
10
10 – 15
25
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 596
am Ende der rechten Spalte einfügen:
Als weitere Phosphodiesterase-5-Hemmer – und damit als Sildenafil-Analoge – wurden Tadalafil
(Cialis®) und Vardenafil (Levitra®) zugelassen. Den
schnellsten Wirkungseintritt (ca. 20 Minuten nach Einnahme) der drei Substanzen besitzt Vardenafil, die mit
17,5 Stunden längste Plasmahalbwertszeit Tadalafil.
(Levitra®)
(Cialis®)
auf S. 596
am Seitenende:
Apomorphin. Ein zusätzlicher Wirkstoff, der zur
Behandlung einer erektilen Dysfunktion nicht injiziert
werden muss, sondern sublingual angewandt werden
kann, ist der bisher als Antiparkinsonmittel (s. S. 318)
und Emetikum (s. S. 961) eingesetzte Dopaminagonist
Apomorphin (Ixense®, Uprima®). Die vorwiegend an
D2-Rezeptoren angreifende Substanz wird in einer
Dosierung von 2–3 mg etwa 20 Minuten vor dem
beabsichtigten Geschlechtsverkehr unter die Zunge
gelegt. (Wegen des hohen First-pass-Effekts von Apomorphin bei peroraler Gabe ist diese Applikationsform erforderlich.)
Wie Sildenafil ist Apomorphin kein Aphrodisiakum, zum Erreichen der erwünschten Wirkung ist
daher eine sexuelle Stimulation erforderlich.
Bezogen auf die subkutane Verabreichung beträgt
die Bioverfügbarkeit bei Verwendung einer Sublingualtablette etwas weniger als 20%. Hauptsächliche
Biotransformationsprodukte sind Konjugate (Glucuronide, Sulfate) der Muttersubstanz sowie des
N-Desmethylprodukts. Die Plasmahalbwertszeit wird
mit ca. 3 Stunden angegeben. Die Ausscheidung
erfolgt sowohl renal als auch mit den Fäzes.
Bei den Nebenwirkungen, die bei mehrfacher
Applikation vielfach abnehmen, stehen Übelkeit
sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Blutdruck-
abfall im Vordergrund. Als weitere – meist nur
schwach ausgeprägte – unerwünschte Wirkungen
wurde über Rhinitis, Pharyngitis, Benommenheit,
Schmerzen, verstärkten Husten, Hitzewallungen,
Schwitzen u.a. berichtet.
Bei Patienten mit instabiler Angina pectoris, vor
kurzem erlittenem Myokardinfarkt, schwerer Herzinsuffizienz oder Hypotonie ist Apomorphin kontraindiziert. Doch kann es im Gegensatz zu Sildenafil
zusammen mit Nitraten angewandt werden, falls die
Dosis von 3 mg nicht überschritten wird. Gleichzeitige
Einnahme von Alkohol verstärkt die Gefahr einer Hypotonie. Zu vermeiden ist auch die Kombination mit
anderen zentral wirkenden Dopaminagonisten oder
Dopaminantagonisten.
(Ixense®, Uprima®)
26
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 607
rechte Spalte unten, vor Lungenemphysem einfügen:
Ähnlich wie bei Asthma bronchiale hat die Deutsche
Atemwegsliga ein Stufenschema erarbeitet, nach dem
die Therapie der COPD je nach Schweregrad erfolgen
soll.
Tab. B 1–5a. Schweregradeinteilung der COPD. Der Schweregrad der COPD wird nach der 1-Sekunden-Kapazität (FEV1),
dem Verhältnis FEV1/VC (VC: inspiratorische Vitalkapazität) und der Symptomatik beurteilt (nach Deutsche Atemwegsliga)
Schweregrad
Kriterien
0 (Risikogruppe)
• normale Spirometrie
• chronische Symptomatik (Husten, Auswurf)
I (leichtgradig)
• FEV1>80%, FEV1/VC<70%
• mit/ohne Symptomatik (Husten, Auswurf)
II (mittelgradig)
• 30%<FEV1<80%, FEV1/VC<70%
• mit/ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Dyspnoe)
III (schwer)
• FEV1<30%, FEV1/VC<70%
• FEV1<50% und respiratorische Insuffizienz oder Zeichen der Rechtsherzinsuffizienz
Tab. B 1–5b. Stufenschema für die Langzeittherapie bei COPD. Die Behandlung von Patienten mit COPD sollte sich vor
allem nach dem Schweregrad der Erkrankung richten (nach Deutsche Atemwegsliga).
Schweregrad
Medikamentöse Therapie
Nicht-medikamentöse Therapie
0
keine
Risikofaktoren meiden (Raucherentwöhnung)
I
Bei Bedarf Beta-2-Sympathomimetika
und/oder Anticholinergika
Schutzimpfungen
Beta-2-Sympathomimetika
und/oder Anticholinergika,
zusätzlich Theophyllin
Zusätzlich Rehabilitation:
Körperliches Training, Physiotherapie,
adäquate Ernährung, Patientenschulung
bei fehlender Besserung
II
Wie oben; ferner Therapieversuch
mit inhalativen Glucocorticoiden
über 3 Monate, Weiterverordnung
bei nachgewiesenem Therapieeffekt
III
Zusätzlich prüfen, ob eine
Langzeit-O2-Therapie angezeigt ist
auf S. 616
rechte Spalte oben:
anstelle des letzten Satzes vor 5.3.4. Stufenplan der
Asthmatherapie:
Viani® und atmadisc® enthalten die Kombination
Salmeterol und Fluticason-17-propionat, Symbicort®
ist eine Kombination aus Formoterol und Budesonid.
auf S. 653
linke Spalte oben:
Diphenoxylat (Bestandteil von Reasec®) einschließlich Formel streichen.
Weitere Möglichkeiten: Heimbeatmung,
Emphysemchirurgie, Lungentransplantation
27
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 657
linke Spalte, am Ende des dritten Absatzes ergänzen:
Vor einiger Zeit wurde Adefovir-dipivoxil (Hepsera®)
zur Behandlung der chronischen Hepatitis B bei
Erwachsenen zugelassen. Nach oraler Applikation
entsteht im Körper Adefovir, ein Adenosin-Monophosphat- und damit ein Nucleotid-Analogon, das in
der Zelle nach Umwandlung in das Diphosphat die
virale DNA-Polymerase hemmt. Da die humane DNAPolymerase erst bei vergleichsweise sehr viel höheren
Konzentrationen inhibiert wird, war erwartungsgemäß
die Substanz bei den klinischen Prüfungen relativ gut
verträglich.
Dosisabhängige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Nierenfunktionsstörungen. In bisherigen Untersuchungen (maximale
auf S. 658
Adefovir-dipivoxil (Hepsera®)
linke Spalte, anstelle des Petit-Abschnitts einfügen:
Für die Therapie der chronischen Hepatitis C sind ferner 2 pegylierte Interferone zugelassen, Peginterferon ·-2a (Pegasys®) und Peginterferon ·-2b
(PegIntron®). Bei der Pegylierung wird Polyethylenglycol kovalent an das entsprechende Interferon
gebunden mit dem Ziel, dass sowohl der enzymatische
Interferon-Abbau als auch die renale Ausscheidung
deutlich verlangsamt werden. Im Vergleich zu
auf S. 692
Dauer 48 Wochen) wurden keine Resistenzentwicklungen beobachtet.
Peginterferon ·-2b enthält Peginterferon ·-2a eine
verzweigte Polyethylenglycol-Kette, wodurch die
Eliminationshalbwertszeit von ca. 30 Stunden bei
Peginterferon ·-2b auf ca. 80 Stunden erhöht werden
konnte (Halbwertszeit des Standard-Interferons 3–4
Stunden). Pegylierte Interferone müssen deshalb nur
noch einmal wöchentlich injiziert werden.
linke Spalte bei 7.4.3.1 Aldosteronantagonisten ab Zeile 5 ändern:
....verospiron®), dessen Metabolit Canrenon (bzw.
Kaliumcanrenoat, s.u.) und die Analogsubstanz
Eplerenon (Inspra®) Eingang in die Therapie gefunden haben.
auf S. 693
linke Spalte, vor 7.4.3.2 Cycloamidin-Derivate einfügen:
Eplerenon. Die Analogsubstanz Eplerenon zeichnet
sich durch geringere Nebenwirkungen (u.a. keine
Gynäkomastie) und Interaktionen im Vergleich mit
Spironolacton aus. Sie wird zusätzlich zur üblichen
Standardtherapie zur Verringerung des kardiovaskulären Mortalitätsrisikos bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion nach Herzinfarkt angewendet.
Die Behandlung wird mit 25 mg einmal täglich
peroral begonnen, die Zieldosis beträgt, ebenfalls einmal täglich, 50 mg.
(Inspra®)
28
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 696
rechte Spalte, vor Phytopharmaka einfügen:
(Proscar®)
(Avodart®)
Dutasterid (Avodart®) ist ein stärker wirkendes
Analogpräparat von Finasterid, das daher niedriger
(0,5 mg täglich) als dieses dosiert werden kann.
Während Finasterid nur die 5·-Reduktase vom Typ 1
hemmt, blockiert Dutasterid sowohl die Typ-1- als
auch die Typ-2-5·-Reduktase.
auf S. 696
rechte Spalte, am Ende des vorletzten Abschnitts einfügen:
Eine weiterer, zur Behandlumg der mittelschweren bis
schweren Belastungsinkontinenz von Frauen zugelassener Wirkstoff ist Duloxetin (Yentreve®), der sowohl
im ZNS als auch im sakralen Rückenmark die
Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin
hemmt. Dadurch wird der Harnröhrenschließmuskeltonus während der Speicherphase des Miktionsyklus
erhöht.
Duloxetin wird nach oraler Gabe gut resorbiert, die
Bioverfügbarkeit schwankt von 30–80%. Die Eiweißbindung ist mit 96% hoch. Dulexetin wird in hohem
Maße durch CYP2D6 und CYP1A2 metabolisiert und
vor allem in Form der Metabolite renal ausgeschieden.
Die Dosierung beträgt zweimal täglich 20–40 mg.
Als Nebenwirkungen können Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Übelkeit, trockener Mund, Obstipation oder
auch Diarrhö sowie Libidoverringerung auftreten.
Duloxetin darf nicht mit nichtselektiven MAOHemmern oder CYPlA2-Hemmstoffen angewandt
werden.
auf S. 706, Dipivefrin-Formel:
Substituent in p-Stellung am Aromaten enthält wie
der Substituent in m-Stellung eine Ester- und keine
Keto-Gruppe.
auf S. 707
rechte Spalte, anstelle von 8.5.1.5 Latanoprost:
8.5.1.5 Prostaglandine
(Yentreve®)
29
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 708
linke Spalte, vor 8.5.1.6 Osmodiuretika einfügen:
Eine chemisch mit Latanoprost nahe verwandte
Analogsubstanz ist Travoprost (Travatan®), ebenfalls
ein Ester-Prodrug.
Bimatoprost (Lumigan®) ist zwar ebenfalls mit
Prostaglandin F2· chemisch verwandt, jedoch ist es
kein Ester, sondern ein Amid und wirkt es solches.
Auch interagiert es nicht mit Prostaglandin-, sondern
mit Prostamid-Rezeptoren. (Prostamide sind erst vor
kurzem entdeckte körpereigene Substanzen, die an
der Regulation des Augeninnendrucks beteiligt sind.)
Bimatoprost verbessert sowohl den trabekulären als
auch den uveoskleralen Kammerwasserabfluss und
senkt daher den intraokularen Druck etwas stärker als
Latanoprost.
Die Nebenwirkungen entsprechen weitgehend
denen der anderen Prostaglandin-Derivate.
(Travatan®)
auf S. 710
(Lumigan®)
rechte Spalte, am Seitenende einfügen:
8.5.10 Verteporfin
Verteporfin (Visudyne®) ist ein lichtaktivierbares
Benzoporphyrin-Derivat (Photosensibilisator), das
zur Therapie der sog. feuchten Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) eingesetzt wird. Bei
dieser Erkrankung kommt es zu einer Exsudation aus
den Kapillaren der Choriodea (daher „feuchte“ Form)
sowie zu einer subfovealen chorioidalen Neovaskularisation (Einsprossung von chorioidalen Blutgefäßen
unter die Netzhaut).
Verteporfin wird intravenös infundiert, im Blut bindet es an Lipoproteine (LDL) und lagert sich als Komplex mit LDL vor allem an schnell proliferierende
Zellen, damit auch intraokular an das Endothel der
neugebildeten Gefäßen, an. Ca. 15 Minuten nach Begin der Infusion wird der Farbstoff gezielt im Auge mit
rotem Laserlicht aktiviert. Die bei seiner Rückkehr in
den Grundzustand freiwerdende Energie führt zur
Bildung von Singulettsauerstoff, der durch Zellschä-
digung und anschließende lokale Thrombosierung
einen Verschluss der krankhaften Gefäße – ohne signifikante Beeinflussung des umliegenden Gewebes –
bewirkt.
Verteprofin wird zu einem geringen Prozentsatz zur
Dicarbonsäure hydrolysiert, die Plasmahalbwertszeit
liegt bei 5–6 Stunden, die Ausscheidung erfolgt vorwiegend mit den Fäzes.
Die Dosierung beträgt 6 mg/m2 Körperoberfläche.
Als Nebenwirkungen wurden Sehstörungen (u.a.
unklares, verschwommenes Sehen, Gesichtsfelddefekte), Übelkeit, Pruritus, Rückenschmerzen während der Infusion sowie allergische Reaktionen beschrieben.
Bei Porphyrie und schweren Leberfunktionsstörungen ist Verteporfin kontraindiziert.
Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie
nach der Behandlung zwei Tage lang Augen und Haut
vor starker Lichteinstrahlung schützen müssen.
30
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
Abb. B 9–3:
PPA durch PEP ersetzen in der Legende zur Abbildung
%
50
II-1·-Suppression in Keratinozyten
auf S. 723
PC
40
PEC
BMV
DCE
30
PD
PEP
BM
DM
20
10
0
auf S. 724
10
20
30
IL-1·-Suppression in Fibroblasten
rechte Spalte, oben einfügen:
9.4.3.2a Immunsuppressiva
In jüngster Zeit wurde mit dem zur Behandlung der
Transplantatabstoßung dienenden Tacrolimus (s. S.
932f.; Protopic®) ein neues Therapieprinzip für das
atopische Ekzem etabliert. In gleicher Weise wirkt
auch ein weiteres Immunsuppressivum (Pimecrolimus; Elidel®). Die beiden 1%igen Cremezubereitungen sollen gut wirksam und verträglich sein.
Als Nebenwirkungen dominieren lokale Reizerscheinungen; eine Hautatrophie ist nicht zu befürchten.
(Elidel®)
%
40
31
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 727
in der rechten Spalte am Ende des Abschnittes 9.4.5.5
Immunsuppressiva einfügen:
Ein weiteres Immunsuppressivum für die Behandlung
der Psoriasis ist Alefacept (in den USA AMEVIVE®),
ein Fusionsprotein des humanen Lymphozytenfunktion-assoziierten Antigens 3 (LFA-3) und des Fc-Teils
von Immunglobulin G-1 (IgG1). Durch Bindung an
einen speziellen Rezeptor, den CD2-Rezeptor, blockiert der LFA-3-Teil die Aktivierung von T-Lymphozyten. Die Bindung von IgG1 an den Fc-Rezeptor
natürlicher Killerzellen führt dann zum Tod von
Gedächtnis-T-Lymphozyten, die in der Pathogenese
der Psoriasis eine große Bedeutung besitzen (s. nachstehende Abb. B 9–5a). Ergebnisse der bisherigen kli-
nischen Prüfung lassen eine lang anhaltende Besserung der Symptome erwarten.
Die Plasmahalbwertszeit beträgt mehrere Tage.
Alefacept ist bei chronischer mittelschwerer bis
schwerer Psoriasis indiziert, sofern diese auf eine
andere Behandlung nicht anspricht.
Die Verträglichkeit wird als gut bezeichnet; über das
vermehrte Auftreten von Infektionen bzw. Tumoren ist
noch keine abschließende Aussage möglich.
Bei allergischen Reaktionen gegen den Wirkstoff ist
Alefacept kontraindiziert.
Antigen-präsentierende Zelle
zerstörte
T-Gedächtniszelle
LFA-3
Alefacept
Antigen
Alefacept
CD2
T-Gedächtniszelle
Natürliche Killerzelle
Abb. B 9–5a. Zytotoxische Wirkung von Alefacept infolge einer Reaktion mit T-Zellen und natürlichen Killerzellen.
auf S. 730
rechte Spalte, vor 9.4.5.7 Benzoylperoxid und Azelainsäure einfügen:
9.4.5.6a Efalizumab
Efalizumab (Raptiva®) ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der an die CD11a-Untereinheit
von LFA-1 (lymphocyte function-associated antigen1), ein auf der Oberfläche von Leukozyten lokalisiertes Protein, bindet. Dadurch wird die Bindung von
LFA-1 an das Adhäsionsmolekül ICAM-1, das in den
Keratinozyten der Psoriasisplaques hochreguliert ist,
verhindert. Als Folge davon werden Psoriasis-Symptome abgeschwächt.
Efalizumab ist indiziert zur Behandlumg erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer
Psoriasis, die auf andere Therapiemaßnahmen nicht
angesprochen oder diese nicht vertragen haben.
Die Dosierung beträgt initial einmal 0,7 mg/kg,
danach wöchentlich 1,0 mg/kg subkutan.
Als Nebenwirkungen sind u.a. Leuko- und Lymphozytose, Arthralgien, grippeähnliche Symptome sowie
Anstiege der alkalischen Phosphatase und AlaninAminotransferase beschrieben.
32
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 731
rechte Spalte vor 9.4.9 Lichtschutzsubstanzen:
9.4.9a Wachstumsfaktoren
Ergänzend zur chirurgischen und enzymatischen
Wundreinigung kann eine Förderung der Wundheilung durch eine Lokaltherapie mit dem platelet deri-
auf Seite 733
ved growth factor (PDGF) erfolgen, der gentechnisch
gewonnen als Becaplermin (REGRANEX®) zur
Behandlung chronischer Ulzera zur Verfügung steht.
nach Tab. B 9-7 einfügen:
9.4.10 Photodynamische Therapie
Zur photodynamischen Therapie von Hauterkrankungen vgl. S. 906 in dieser Ergänzung.
auf S. 744
linke Spalte oben, Strukturformeln:
R1 = H; R2 = R3 = CH3: Á-Tocopherol
auf S. 793
rechte Spalte oben, Cephalosporin-C-Formel ändern:
auf Seite 798
linke Spalte, unter 11.3.1.1.3 Carbapeneme ergänzen:
Imipenem [in fixer Kombination mit Cilastatin (= ZIENAM®)],
Meropenem (Meronem®) und
Ertapenem (Invanz®).
Ertapenem-Natrium (Invanz®)
Rechte Spalte, am Ende des 2. Abschnitts ergänzen:
Ertapenem wird mit einer Halbwertszeit von 4 Stunden renal eliminiert.
Rechte Spalte, am Ende des 3. Abschnitts einfügen:
Ertapenem wird einmal täglich in einer Dosis von 1 g
als i.v. Kurzinfusion gegeben.
33
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 809, linke Spalte, vor 11.3.2.4 Chloramphenicol einfügen:
11.3.2.3.1 Ketolide
Auch die Ketolide, deren erster Vertreter Telithromycin (Ketek®) ist, können zu den Makroliden
gerechnet werden. Telithromycin wirkt gegen die häufigsten Erreger von Atemwegsinfektionen. Es unterscheidet sich von Makroliden durch eine Ketogruppe
an C–3 anstelle der Cladinose, wodurch eine hohe
Säurestabilität und ein geringeres Risiko einer Resistenzsteigerung erreicht wird.
Durch Eingriff in die Translation an zwei Punkten –
Blockade der Translokation der an tRNA-gebundenen
Aminosäurenkette von der Akzeptor- zur Donorposition der 50S-Untereinheit der Ribosomen und der
Domänen II und V der 23S-Untereinheit der ribosomalen RNA – wirkt das Ketolid vielfach noch bei Resistenz gegen Makrolide.
Telithromycin wird bei oraler Gabe im nüchternen
Zustand sowie auch nach einer Mahlzeit gut resorbiert, die Bioverfügbarkeit wird mit 57% angegeben.
Die Elimination erfolgt durch Metabolisierung über
CYP3A4 und andere Enzyme, die terminale Halbwertszeit beträgt 10 h.
Telithromycin dient zur Behandlung von Pneumonien, akuten Exazerbationen einer chronischen Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen.
Die Dosierung beträgt einmal täglich 800 mg.
Die Nebenwirkungen entsprechen denen der Makrolide. Wie diese ist auch Telithromycin ein starker
CYP3A4- und CYP2D6-Inhibitor und darf daher nicht
mit Arzneistoffen kombiniert werden, bei denen dadurch eine Kumulationsgefahr resultiert.
(Ketek®)
auf S. 813
rechte Spalte, Zeile 2:
an N-1 (anstelle an C-1)
auf S. 814
Haemophilus influenzae
streichen
linke Spalte unter Gruppe 2; Die Standardchinolone:
34
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 831
Abb. B 11–22 ersetzen:
Squalen
Allylamine
2,3-Oxidosqualen
(Squalenepoxid)
O
Lanosterol
HO
Azole
HO
Morpholine
HO
Fecosterol
HO
Morpholine
Episterol
HO
Ergosterol
HO
35
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 839
rechte Spalte, vor 11.4.5 Ciclopirox einfügen:
11.4.5a Glucansynthesehemmer (Candine)
Vor dem Hintergrund der zunehmend häufigeren
systemischen Pilzinfektionen sowie von Resistenzen
gegen Azol-Antimykotika (s. S. 775) infolge der Bildung einer strukturell abweichenden Lanosteroldemethylase und/oder von Effluxpumpen kommt der
Entwicklung einer völlig neuen Gruppe von Antimykotika, den sog. Candinen, große Bedeutung zu. Diese
blockieren die Synthese des essentiellen Pilzzellwandbestandteils 1,3-‚-D-Glucan durch irreversible
Hemmung der ‚-1,3-D-Glucansynthase. Die Pilze
sterben durch Aufbrechen der Zellwand. Candine
wirken daher ähnlich wie die antibakteriell wirksamen
‚-Lactam-Antibiotika.
Erster Vertreter dieser Substanzklasse ist Caspofungin
(CANCIDAS®). Dabei handelt es sich um ein partial-
synthetisches Derivat des Lipopeptids Pneumocandin
Bo. Das Wirkungsspektrum umfasst Candida- und
Aspergillusarten, nicht aber Cryptococcus neoformans, dessen Zellwand nur wenig 1,3-‚-D-Glucan
enthält.
In-vitro-Versuche weisen auf eine synergistische
Wirkung mit Fluconazol und Amphotericin B hin.
Caspofungin ist bei oraler Gabe nur zu <1% bioverfügbar und muss daher parenteral gegeben werden.
Die Plamaeiweißbindung beträgt 80–96%, die Halbwertszeit ca. 9 Stunden. Die Substanz wird nahezu
vollständig biotransformiert.
Caspofungin ist indiziert bei invasiver Aspergillose,
die Dosierung beträgt am ersten Tag 70 mg, an den
Folgetagen 50 mg.
Als Nebenwirkung der – nach dem gegenwärtigen
Kenntnisstand – gut verträglichen Substanz wird ein
Anstieg des Serumkreatinins angegeben.
(CANCIDAS®)
auf S. 848
rechte Spalte, vor Idoxuridin einfügen:
Ein oral applizierbares Prodrug von Ganciclovir ist
Valganciclovir (Valcyte®).
(Valcyte®)
36
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 850
auf S. 850 rechte Spalte,nach 2. Zeile ergänzen:
Fusionshemmern,
nucleosidischen Reverse-TranskriptaseInhibitoren
(Nucleosiden, NRTI),
nucleosidischen Reverse-TranskriptaseInhibitoren
(Nucleotid-Analoga, NTRTI),
nicht-nucleosidischen Reverse-TranskriptaseInhibitoren
(Nichtnucleosiden, NNRTI) und
HIV-Proteasehemmern.
11.5.5.0
Enfuvirtid
Enfuvirtid (Fuzeon®), ein synthetisches, aus 36 Aminosäuren bestehendes Peptid, verhindert als Fusionshemmer die Übertragung des genetischen Virusmaterials in das Zytoplasma der Wirtszelle. Dadurch werden gesunde Zellen geschützt. Es ist indiziert in
Kombination mit anderen retroviralen Substanzen bei
AIDS-Patienten, bei denen es zu einer Resistenz
gegen die Standardtherapie gekommen ist oder bei
denen eine Unverträglichkeit gegen das vorausgegangene Therapieregime vorliegt.
Nach subkutaner Injektion beträgt die Bioverfügbarkeit ca. 65%, die Eliminationshalbwertszeit etwa 4
Stunden.
Die Dosierung beträgt zweimal täglich 90 mg subkutan.
Als Nebenwirkungen wurden neben Lokalreaktionen an der Injektionsstelle u.a. gehäuftes Auftreten
von bakteriellen Pneumonien, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Störungen der Geschmacksempfindung,
verminderter Appetit, periphere Neuropathien, Myalgien und Lymphadenopathien beschrieben.
11.5.5.1 Nucleosidische und nucleotidische
Reverse-Transkriptase-Inhibitoren
(NRTI und NTRTI)
Als Nucleoside zur HIV-Therapie dienen
Zidovudin (Azidothymidin, AZT), ein bereits 1964
synthetisiertes Thymidin-Analogon,
Abacavir,
Didanosin (Dideoxyinosin, DDI)
Lamivudin (3TC),
Zalcitabin (Dideoxycytidin) und
Emtricitabin.
(Emtriva®)
37
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 855
linke Spalte, vor 12.1.2 Antagonisten von Purin- und Pyrimidinbasen
einfügen:
Amprenavir (Agenerase®), Atazanavir (REYATAZ®),
Fosamprenavir (Amprenavir-Calciumphosphat-Ester;
Telzir®) und Lopinavir sind neuere HIV-Proteasehemmer. Das Handelspräparat von Lopinavir (Kaletra®) enthält eine kleine Menge Ritonavir (33,3
mg/Weichkapsel bzw. 100 mg/5 ml Lösung), das den
First-pass-Metabolismus von Lopinavir (durch
CYP3A) hemmt und dadurch dessen Bioverfügbarkeit
und Wirksamkeit erhöht.
Die Halbwertszeiten liegen von Amprenavir und
Fosamprenavir bei 7–10 Stunden, von Atazanavir bei
7–9 Stunden und von Lopinavir bei 12 Stunden.
Die oralen Tagesdosen betragen von Amprenavir
2400 mg, von Atazanavir 300 mg, von Fosamprenavir
1400 mg und von Lopinavir 800 mg.
Die Nebenwirkungen entsprechen denen der anderen HIV-Proteasehemmer, zusätzlich kann Lopinavir
Lipidstoffwechselstörungen auslösen.
(Agenerase®)
(REYATAZ®)
(in Kaletra®)
38
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 861
linke Spalte, anstelle des zweiten Petit-Abschnittes einfügen:
Ein neues Malariamittel ist die Kombination von
Artemether und Lumefantrin. Das Handelspräparat
Riamet® enthält die beiden Komponenten in einer
Menge von 20 bzw. 120 mg. Das Kombinationspräparat soll selbst in Gebieten mit Multiresistenz von P.
falciparum gut gegen Blutschizonten wirken.
Das Sesquiterpenlacton Artemether leitet sich von
Artemisinin, einem Inhaltsstoff von Artemisia annua,
ab. Über seine Endoperoxidstruktur tritt Artemether in
Wechselwirkung mit Häm-Eisen und gehört damit
ebenso wie Lumefantrin, einem Strukturanalogon von
Halofantrin, zu den Hämpolymerase-Inhibitoren.
Beide Substanzen wirken synergistisch, die Wirkung
tritt sehr rasch ein.
Artemether wird schnell, Lumefantrin dagegen
langsamer resorbiert. Einnahme mit einer Mahlzeit
fördert die Resorption beider Komponenten. Die
Plasmaproteinbindung ist bei Artemether mit 95,4%
auf Seite 885
hoch, bei Lumefantrin mit 99,9% sehr hoch. Über
CYP3A4/5 der Leber wird Artemether zum biologisch
aktiven Metaboliten Dihydroartemisinin demethyliert, Lumefantrin N-debutyliert. Die Plasmahalbwertzeit von Artemether beträgt nur 2 Stunden, die von
Lumefantrin dagegen mehrere Tage.
Die Kombination dient zur Behandlung der akuten
unkomplizierten Infektion mit P. falciparum. Innerhalb von 48 Stunden sind 24 Tabletten einzunehmen.
Die Nebenwirkungen entsprechen denen von Chloroquin, doch können auch – wie bei Halofantrin –
lebensbedrohliche Arrhythmien auftreten.
Riamet® ist bei Patienten mit Herzerkrankungen
(auch in der Familienanamnese; s. Halofantrin, S.
863), bei einer Behandlung mit CYP3A4-Inhibitoren
sowie mit Substraten von CYP2D6, das durch Lumefantrin gehemmt wird, kontraindiziert.
linke Spalte, vor 12.1.2 Antagonisten von Purin- und Pyrimidinbasen
einfügen:
Pemetresed (Alimta®) ist ein weiterer Folsäureantagonist, der für die Rezidivtherapie bei Patienten mit
nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom und in Kombination mit Cisplatin für die Primärtherapie des Pleuramesothelioms zugelassen ist.
(Alimta®)
39
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 887
rechte Spalte, anstelle des Petit-Abschnitts:
Tegafur/Uracil (UFT®) wird im Verhältnis 1:4 in
Kombination mit Calciumfolinat zur Primärtherapie
des metastasierten kolorektalen Karzinoms eingesetzt.
Tegafur ist eine Vorstufe von 5-Fluorouracil.
Nach seiner Bioaktivierung zu 5-FU mittels CYP2A6
wird der von der Dihydropyrimidindehydrogenase
(DPD) katalysierte 5-FU-Abbau dadurch gehemmt,
dass Uracil dieses Enzyms reversibel blockiert. Als
Folge dieser kompetitiven Hemmung steigt die 5-FUPlasmakonzentration. Außerdem wird die Zytotoxizität von 5-FU durch gleichzeitig gegebenes Calciumfolinat gesteigert.
Die Dosierung beträgt täglich 300 mg/m2 Tegafur
und 672 mg/m2 Uracil in Kombination mit 90 mg
Calciumfolinat oral.
Die Nebenwirkungen sind qualitativ denen von
5-FU vergleichbar, treten jedoch signifikant seltener
auf. Wie bei 5-FU besteht ein erhöhtes Toxizitätsrisiko
bei solchen Patienten, bei denen ein genetisch bedingter DPD-Mangel besteht.
Capecitabin (Xeloda®) ist ein ebenfalls ein Prodrug
von 5-Fluorouracil, das nach enzymatischer Abspaltung der Seitenkette in der Leber durch die im Tumor
vermehrt vorkommende Thymidin-Phosphorylase in
die Wirkform 5-Fluorouracil überführt wird. Die Substanz wird wie UFT® bei metastasierendem Dickdarmkrebs eingesetzt, wobei wiederum ein besseres
Ansprechen im Vergleich zu 5-Fluorouracil beobachtet wurde.
Die Dosierung beträgt 1250 mg/m2 zweimal täglich
über 14 Tage, gefolgt von einer 7-tägigen Therapiepause.
auf S. 903
linke Spalte, vor Aromatasehemmer einfügen:
Fulvestrant (Faslodex®) ist ein Estrogen-Rezeptorantagonist, der die Estrogen-Rezeptoren vollständig
blockiert und keine partielle agonistische Wirkung
aufweist. Seine Rezeptor-Affinität ist höher als die
von Tamoxifen (s.o.). Darüber hinaus verhindert die
lange Seitenkette von Fulvestrant Konformationsänderungen des Rezeptors, so dass Transkriptionsfaktoren nicht aktiviert werden können. Da auch die
Dimerisierung des Rezeptors durch Fulvestrant blockiert wird, kommt es zu einer vollständigen
Rezeptor-Deaktivierung. Der Rezeptor-AntagonistKomplex wird außerdem beschleunigt abgebaut, die
Folge ist eine Rezeptor-Downregulation.
Fulvestrant ist indiziert zur Behandlung
von postmenopausalen Frauen mit Estrogenrezeptor-positivem, lokal fortgeschrittenem
oder metastasiertem Mammakarzinom, bei
Mammakarzinom-Rezidiven während oder
nach adjuvanter Antiestrogen-Therapie sowie
bei Progression der Erkrankung unter der
Behandlung mit einem Antiestrogen.
Die Substanz wird einmal monatlich intramuskulär in einer Dosis von 250 mg verab-
reicht. Maximale Plasmakonzentrationen werden aufgrund langsamer Resorption aus der Injektionsstelle
erst nach sieben Tagen erreicht. Die Substanz wird
über CYP3A4 verstoffwechselt, ohne den Abbau
anderer Substanzen zu beeinflussen.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Hitzewallungen und Störungen im Gastrointestinalbereich (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö).
Fulvestrant ist kontraindiziert bei schwerer Einschränkung der Leberfunktion.
(Faslodex®)
40
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 905
linke Spalte, vor Asparaginase einfügen:
Arsentrioxid. Arsentrioxid (Trisenox®) wird bei
Patienten mit promyeloischer Leukämie (akuter Promyelozytenleukämie; APL), bei denen eine Therapie
mit Zytostatika bzw. Alltrans-Retinoiden keinen Behandlungserfolg gebracht hat, als letzte Behandlungsoption eingesetzt. Bei der Promyelozytenleukämie,
die durch eine chromosomale Translokation gekennzeichnet ist, wird ein Protein gebildet, das die Reifung
der Vorläuferzellen der weißen Blutzellen beeinträchtigt. Arsentrioxid schädigt dieses Protein und induziert
Apoptose (s. S. 876 ff.) von Leukämiezellen.
Im Rahmen einer Induktionstherapie wird Arsentrioxid täglich zunächst in einer Dosis von 0,15 mg/kg
intravenös gegeben, bis eine Knochenmarkremission
erreicht ist. Drei bis vier Wochen nach Ende der Induktionstherapie wird eine Konsolidierungstherapie eingeleitet, bei der ebenfalls 0,15 mg/kg an fünf aufeinanderfolgenden Tagen – gefolgt von zwei Tagen Pause
– verabreicht werden. Die Konsolidierungsphase wird
über fünf Wochen durchgeführt.
Die Nebenwirkungen von Arsentrioxid umfassen
Hyperglykämie, Hypokaliämie, Neutropenie und erhöhte Alaninaminotransferase-Plasmaspiegel. Zu beachten ist außerdem die Verlängerung der QT-Zeit, die
zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen kann
und insbesondere in der Kombination von Arsentrioxid mit solchen Medikamenten relevant ist, die
ebenfalls die kardiale Repolarisation verlängern (z. B.
Makrolide, Neuroleptika). Als spezifische Nebenwirkung kann ferner das so genannte Leukozyten-Aktivierungssyndrom (APL-Differenzierungssyndrom)
auftreten, das durch Fieber, Dyspnoe, Gewichtszunahme, Lungeninfiltrate und Pleura- bzw. Perikardergüsse gekennzeichnet ist. Die Behandlung dieser
Nebenwirkung erfolgt mittels hoher GlucocorticoidGaben.
Wegen der hauptsächlichen Ausscheidung über die
Niere ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion besondere Vorsicht geboten.
41
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 906
linke Spalte, vor Tretinoin einfügen:
Photodynamische Therapie. Unter einer photodynamischen Therapie versteht man die Behandlung mit
einem Wirkstoff, der durch Licht lokal aktiviert wird.
Temoporfin (Foscan®) ist eine aus der Gruppe der
Porphyrine stammende Substanz, die im Rahmen
einer solchen Therapie zur palliativen Behandlung von
Plattenepithelkarzinomen im Kopf- und Halsbereich
verwendet werden kann. Die Substanz wird in einer
Dosierung von 0,15 mg/kg Körpergewicht infundiert.
Nach einer Wartezeit von 96 Stunden wird der
Tumorbereich mit einem Laser der Wellenlänge 652
nm bestrahlt. Die dabei gebildeten hochreaktiven
Sauerstoffspezies sollen zu einer lokalen Apoptoseinduktion (s. S. 876 ff.) und damit zu einer Reduktion
des Tumors führen. Während der Behandlung kann
eine unerwünschte Aktivierung von Temoporfin auch
durch Tageslicht erfolgen. Die Patienten müssen daher
während der ersten 15 Tage nach einer TemoporfinInjektion Haut und Augen vor direktem Son-nenlicht
und heller Raumbeleuchtung schützen.
Temoporfin und seine konjugierten Metabolite werden über die Galle ausgeschieden. Die terminale
Halbwertszeit der Substanz beträgt 65 Stunden, die
Plasmaeiweißbindung >85 %.
Temoporfin darf bei Patienten mit Porphyrie (s. S.
108) nicht angewendet werden. Die gleichzeitige
Gabe weiterer photosensibilisierender Substanzen ist
zu vermeiden.
An Nebenwirkungen treten neben der generellen
Photosensibilisierung Schmerzen am Injektionsort
sowie Dysphagie und Gesichtsödeme auf.
Eine weitere, zur photodynamischen Therapie geeignete Substanz ist Methyl-5-amino-4-oxopentanoat
(Metvix® 160 mg/g Creme), der Methylester der 5Aminolävulinsäure, der zur Therapie aktinischer Keratosen und von Basalzellkarzinomen eingesetzt wird.
Bei aktinischen Keratosen handelt es sich um Verhornungsstörungen der Keratinozyten, die auf eine langjährige, chronische Lichtexposition zurückzuführen sind. Keratosen gelten als Präkanzerosen, die sich zu invasiven, epithelialen
Tumoren entwickeln können und somit behandlungsbedürftig sind.
Die relativ selektive Wirkung an Tumor- im Vergleich
zu normalen Zellen ergibt sich aus der stärkeren
Anreicherung von 5-Aminolävulinsäure-Methylester
im entarteten Gewebe und der geringen Eindringtiefe
von Rotlicht.
Das Prodrug wird in der Haut zu 5-Aminolävu-linsäure, einem frühen Baustein der Porphyrinsynthe-se
(s. S. 108), hydrolysiert. Im Rahmen der Hämsynthese entsteht der sehr starke Photosensibilisator
Protoporphyrin IX. Seine Licht-induzierte Anregung
führt zur Übertragung der Anregungsenergie auf
freien Sauerstoff in der Umgebung der Substanz und
damit wie bei Temoporfin zur Bildung von reaktiven
Sauerstoffspezies, insbesondere von Singulettsauerstoff. Dieses hochwirksame Zellgift spaltet oxidativ
C=C-Doppelbindungen. Schäden, die zum Zelltod
durch Nekrose und/oder Apoptose führen, betreffen
essentielle Zellstrukturen, z.B. Membranen und
Mikrotubuli. Aufgrund der kurzen Lebensdauer des
Singulettsauerstoffs soll die DNA dagegen kaum
angegriffen werden.
Zweimalige okklusive Applikation der Creme auf
die Läsionen und Bestrahlung mit Licht der Wellenlänge 570–670 nm (75 J/cm2) im Abstand von einer
Woche reduziert die Größe des veränderten Areals.
Als unerwünschte Wirkungen treten Zeichen einer
vorübergehenden lokalen phototoxischen Reaktion
(u.a. lokale Ödeme, Erytheme) auf.
Photochemische Reaktionen liegen auch der Photosensibilisierung von Dantrolen (s. S. 297) und Tetracyclinen (s. S.
806) sowie der PUVA-Therapie (s. S. 726) zugrunde.
(Foscan®)
(Metvix®)
42
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 906
rechte Spalte, vor 12.8. Radioaktive Isotope:
Bexaroten (Targretin®), ein Retinoid der 3. Generation ( s. S. 727), wird zur Behandlung von Hautmanifestationen beim kutanen T-Zelllymphom eingesetzt.
Die Substanz bindet an RX-Rezeptoren (s. S. 728) und
aktiviert diese, wodurch die Expression zahlreicher
Transkriptionsfaktoren sowie nachgeschaltete Prozesse der Zelldifferenzierung und Apoptose beeinflusst werden. Der genaue Wirkmechanismus beim
T-Zelllymphom ist unbekannt.
Die Dosierung beträgt 300 mg/m2.
Nebenwirkungen bestehen in erster Linie in ausgeprägten Hyperlipidämien (Triglycerid- und Cholesterol-Erhöhung) sowie Hypothyreosen. Die Substanz
wird durch CYP3A4 abgebaut und induziert dieses
Enzym möglicherweise selbst. Dementsprechend
wurde eine ausgeprägte Interaktion mit Gemfibrozil
beobachtet.
Bortezomib. Bortezomib (VELCADE®) ist der erste
zugelassene Proteasomen-Inhibitor und damit Vertreter einer neuen Substanzklasse. Es hemmt eine
definierte Untereinheit des Proteasoms (Chymotrypsin-artige Aktivität des 26S-Proteasoms), das für
den Abbau von zellulären Proteinen von zentraler
Bedeutung ist. Für einen solchen Abbau bestimmte
Proteine werden von der Zelle mit Ubiquitin markiert
und anhand dieser Markierung von dem 26S-Proteasom erkannt und abgebaut. Auf die Hemmung dieses
ubiquitären Abbauwegs reagieren insbesondere
Tumorzellen sehr empfindlich. Es resultiert eine
Veränderung der Faktoren, die den Zellzyklus kontrollieren, und damit ein eingeschränktes zelluläres
Wachstum. In der Folge sind die Fähigkeiten der
Tumorzellen zur Metastasierung reduziert, und es
kommt zur Apoptose.
Bortezomib ist zugelassen zur Behandlung von
Patienten mit multiplem Myelom, weitere Indikationsgebiete werden derzeit untersucht.
Als Peptid wird Bortezomib intravenös verabreicht.
Die Dosierung beträgt 1,3 mg/m2 Körperoberfläche
zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von 2 Wochen, gefolgt von einer zehntägigen Therapiepause.
Die häufigsten Nebenwirkungen sind gastrointestinale Symptome (Erbrechen, Diarrhö, Obstipation),
Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie) sowie
(Targretin®)
Neuropathien. Bei Diabetikern kann es zu Hyper- bzw.
Hypoglykämien kommen, so dass eine häufige Blutzuckerkontrolle indiziert ist.
Da Bortezomib ein schwacher Hemmstoff verschiedener Cytochrom-P-450-Enzyme (CYP1A2, 2C9,
2C19, 2D6 und 3A4) und damit ein mögliches Substrat
ist, sollte bei gleichzeitiger Gabe von Hemmstoffen
dieser Enzyme (z.B. Ketoconazol) oder Induktoren
(z.B. Rifampicin) eine engmaschige Überwachung der
Patienten erfolgen.
(VELCADE®)
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Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 907
linke Spalte, vor Zytokine einfügen:
Alemtuzumab (MabCampath®) ist ein gentechnisch
hergestellter, humanisierter IgG1-Antikörper, der auf
der Lymphozytenoberfläche an CD52 bindet und dort
zu einer zellvermittelten Zytotoxizität führt. Als Folge
davon kommt es zu einer Lyse der Lymphozyten.
Indiziert ist Alemtuzumab bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie.
Die (steigende) Dosierung beträgt 3 mg am 1. Tag,
10 mg am 2. Tag und 30 mg am 3.Tag, gefolgt von
30 mg dreimal pro Woche.
Als Nebenwirkungen treten insbesondere Symptome auf, die auf eine Zytokinfreisetzung zurückzuführen sind (Hypotonie, Rigor, Fieber, Dyspnoe). Eine
Prämedikation mit einem Antihistaminikum (Diphenhydramin) und einem Analgetikum (Paracetamol)
wird daher empfohlen. Als weitere Nebenwirkungen
werden opportunistische Infektionen beobachtet.
Außerdem können schwere Blutungen auftreten.
Cetuximab (Erbitux®) ist ein chimärer monoklonaler
IgG1-Antikörper gegen den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (Epidermal Growth Factor Receptor,
EGRF). EGFR-Signalwege sind an der Steuerung der
Überlebensfähigkeit von Zellen, des Zellzyklus sowie
der zellulären Invasion bzw. Metastasierung beteiligt.
Cetuximab, das an EGFR mit etwa 5- bis 10fach
höherer Affinität als endogene Liganden bindet,
hemmt die Funktion des Rezeptors und induziert dessen Internalisierung sowie die Apoptose von EGFRexprimierenden Tumorzellen. Außerdem wird die
Expression von Angiogenesefaktoren durch Tumorgewebe und dadurch die Neovaskularisierung von
Tumoren unterdrückt.
Cetuximab ist zur Therapie des fortgeschrittenen
kolorektalen Karzinoms nach Versagen einer Behandlung mit Irinotecan (s. S. 894 f.) indiziert. Für weitere
Indikationen befindet es sich in klinischer Prüfung.
Die Dosierung beträgt initial 400 mg/m2 Körperoberfläche, danach einmal wöchentlich 250 mg/m2
Körperoberfläche.
Als Nebenwirkungen wurden u.a. allergische Reaktionen, Konjunktivitis und Atemnot beschrieben.
Bevacicumab (Avastin®), ein humanisierter monoklonaler Antikörper, bindet an den Gefäßwachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor)
und hemmt dadurch die Wechselwirkung von VEGF
mit seinen Rezeptoren. Als Folge davon kommt es zu
einer Reduzierung der Tumorvaskularisation und
damit des Tumorwachstums. Die Behandlung mit
Bevacizumab führte dementsprechend zu einer ausgeprägten antitumoralen Aktivität bei einer Reihe bösartiger Tumore.
Die Dosierung beträgt 5 mg/kg alle 14 Tage als i.v.
Infusion.
Als Nebenwirkungen wurden u.a. Stomatitis, Hypertonie, Blutungen, Obstipation, Asthenie, Fieber,
Dyspnoe, intraabdominale Entzündungen und Hautveränderungen beschrieben.
Mit Ibritumomab-Tiuxetan (Zevalin®) wird erstmalig
ein Radiotherapeutikum mit einem Immuntherapeutikum bei der Behandlung von Tumorerkrankungen
kombiniert. Dabei wird der Betastrahler 90Yttrium
mittels eines Chelators (Tiuxetan) stabil an einen antiCD20-Antikörper (Ibritumomab) gebunden. Dieser
Antikörper wird bei CD20-positiven Non-HodgkinLymphomen eingesetzt, wenn die Behandlung mit dem
gegen die gleiche Zielstruktur gerichteten Antikörper
Rituximab (s.o.) nicht erfolgreich war.
Nach Gabe von Ibritumomab-Tiuxetan bindet der
Antikörper an die Zielstruktur auf dem Lymphom. Die
Reichweite der Strahlung von 90Yttrium (ca. 5 mm)
reicht bei entsprechender lokaler Strahlungsstärke, die
durch die Kombination mit dem Antikörper erreicht
wird, aus, um Zielzellen und benachbarte Zellen abzutöten. Zur Verhinderung, dass CD20-Strukturen auf
normalen B-Zellen durch Ibritumomab-Tiuxetan angegriffen werden und damit der tumorspezifische Effekt
vermindert wird, gibt man vor Behandlungsbeginn
eine geringe Dosis von Rituximab, die genügt, um die
Bindungsstellen der nicht-tumoralen B-Zellen abzusättigen.
Ibritumomab-Tiuxetan ist zugelassen zur Behandung eines nach Rituximab-Gabe rezidivierenden oder
Therapie-refraktären CD20-positiven follikulären
Non-Hodgkin-Lymphoms vom B-Zell-Typ.
An Nebenwirkungen treten insbesondere Fieber,
Infektionen sowie Blutbildveränderungen auf.
44
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 907
rechte Spalte, vor dem Petit-Abschnitt:
Imatinib. Imatinib (Glivec®) ist ein Hemmstoff der
Tyrosinkinase Bcr-Abl, deren Aktivität bei Patienten
mit chronisch myeloischer Leukämie (CML) deutlich
erhöht ist, wodurch die Proliferation weißer Blutzellen
stark zunimmt. Bcr-Abl entsteht durch reziproke GenTranslokation zwischen Chromosom 9 und 22 (wodurch es zur Bildung des so genannten PhiladelphiaChromosoms kommt). Imatinib hemmt die Bindung
von ATP an die Tyrosinkinase und verhindert so deren
Aktivierung.
Aufgrund der sehr positiven Studienergebnisse
wurde die Substanz in einem beschleunigten Verfahren von der FDA zur Behandlung von Erwachsenen
mit Bcr-Abl-positiver CML zugelassen. Derzeit läuft
eine Reihe von weiteren Untersuchungen bei verschiedenen Tumorarten.
Die Dosierung beträgt 400 mg/Tag bei der chronischen und 600 mg bei der akzelerierten Phase einer
CML.
auf S. 917
Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen
und Durchfälle sowie Störungen des Blutbildes.
Nach oraler Gabe wird eine hohe interindividuelle
Variabilität der Plasmakonzentrationen beobachtet,
die zum Teil auf die Biotransformation durch CYP3A4
zurückgeführt werden kann. Bei gleichzeitiger Gabe
von CYP3A4-Hemmstoffen oder -Induk-toren ist
daher Vorsicht geboten.
(Glivec®)
Abb. B 13–6 durch die folgende Abbildung ersetzen:.
(Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RobertKoch-Institut hat ihre Impfempfehlungen neu gefasst.
Der Impfkalender enthält nun auch generelle Empfehlungen für Erwachsene. Außerdem rät die Impfkommission bei mehr Erkrankungen als bisher zur Expositionsprophylaxe.)
Abb. B 13–6. Impfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Empfohlenes Impfalter und Mindestabstände zwischen Impfungen
aus: http://www.rki.de/GESUND/IMPFEN/IMPFEN.HTM?/GESUND/IMPFEN/STI_NEU.HTM&1
Impfstoff/
Antigen-Kombinationen
Alter in vollendeten Monaten
Geburt
2
3
1.
DTaP *
DT/Td
2.
4
3.
11-14
15-23
s.a)
Alter in vollendeten Jahren
4-5
9-17
ab 18 >
s.a.)
s.a.)
60
4.
b)
A
A
A
aP
Hib*
1.
s. c)
2.
3.
IPV*
1.
s. c)
2.
3.
A
1.
s. c)
2.
3.
G
HB*
MMR**
A***
s. d)
1.
2.
Influenza****
S
Pneumo-*****
S
kokken
45
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
A
G
S
a)
b)
c)
d)
Auffrischimpfung: Diese sollte möglichst
nicht früher als 5 Jahre nach der vorhergehenden letzten Dosis erfolgen.
Grundimmunisierung aller noch nicht geimpften Jugendlichen bzw. Komplettierung eines
unvollständigen Impfschutzes
Standardimpfungen mit allgemeiner Anwendung = Regelimpfungen
Zu diesen Zeitpunkten soll der Impfstatus
unbedingt überprüft und gegebenenfalls vervollständigt werden.
Ab einem Alter von 5 bzw. 6 Jahren wird zur
Auffrischimpfung ein Impfstoff mit reduziertem Diphtherietoxoid-Gehalt (d) verwendet.
Antigenkombinationen, die eine Pertussiskomponente (aP) enthalten, werden nach dem
für DTaP angegebenen Schema benutzt.
Siehe Anmerkungen ›Postexpositionelle HepatitisB-Immunprophylaxe bei Neugeborenen‹.
Abstände zwischen den Impfungen mindestens 4 Wochen; Abstand zwischen vorletzter
und letzter Impfung mindestens 6 Monate
**
Mindestabstand zwischen den Impfungen 4
Wochen
*** jeweils 10 Jahre nach der letzten vorangegangenen Dosis
**** jährlich mit dem von der WHO empfohlenen
aktuellen Impfstoff
***** Impfung mit Polysaccharid-Impfstoff; Wiederimpfung im Abstand von 6 Jahren
*
Um die Zahl der Injektionen möglichst gering zu halten, sollten vorzugsweise Kombinationsimpfstoffe
verwendet werden. Impfstoffe mit unterschiedlichen
Antigenkombinationen von D/d, T, aP, HB, Hib, IPV
sind bereits verfügbar. Bei Verwendung von Kombinationsimpfstoffen sind die Angaben des Herstellers zu
den Impfabständen zu beachten.
Anmerkungen zu den im Impfkalender aufgeführten Impfungen
Diphtherie. Ab einem Alter von 5 bzw. 6 Jahren (je
nach Angaben des Herstellers) wird bei Auffrischimpfungen und zur Grundimmunisierung ein Impfstoff
mit reduziertem Diphtherietoxoid-Gehalt (d) verwendet, in der Regel kombiniert mit Tetanustoxoid oder
weiteren Antigenen.
Haemophilus influenzae Typ b (Hib). Nach dem 12.
bzw. 15. Lebensmonat (Packungsbeilage beachten) ist
eine einmalige Hib-Impfung ausreichend. Ab einem
Alter von 5 Jahren ist eine Hib-Impfung nur in
Ausnahmefällen indiziert (z.B. bei funktioneller oder
anatomischer Asplenie).
Für die einzelnen Impfungen bei der Grundimmunisierung sollte – wenn möglich – ein Impfstoff mit gleichem Trägerprotein verwendet werden. Wenn jedoch
nicht bekannt ist, mit welchem Impfstoff zuvor geimpft wurde, weil der Handelsname nicht – wie erforderlich – dokumentiert wurde, muss die Grundim-
munisierung nicht erneut begonnen werden, sondern
kann mit jedem Hib-Impfstoff fortgesetzt werden.
Postexpositionelle Hepatitis-B-Prophylaxe bei
Neugeborenen von HBsAg-positiven Müttern bzw.
von Müttern mit unbekanntem HBs-Ag-Status.
Entsprechend den Mutterschafts-Richtlinien ist bei
allen Schwangeren nach der 32. Schwangerschaftswoche, möglichst nahe am Geburtstermin, das Serum
auf HBsAg zu untersuchen. Ist das Ergebnis positiv,
dann ist bei dem Neugeborenen unmittelbar post partum, d.h. innerhalb von 12 Stunden nach der Geburt,
mit der Immunisierung gegen Hepatitis B zu beginnen. Dabei werden simultan die erste Dosis HBImpfstoff und HB-Immunglobulin verabreicht. Die
begonnene HB-Grundimmunisierung wird einen
Monat nach der 1. Impfung durch eine 2. und sechs
Monate nach der 1. Impfung durch eine 3. Impfung
vervollständigt. Bei Neugeborenen inklusive Frühgeborenen von Müttern, deren HBsAg-Status nicht
bekannt und bei denen noch vor bzw. sofort nach der
Geburt die serologische Kontrolle nicht möglich ist,
wird unabhängig vom Geburtsgewicht ebenfalls unmittelbar post partum die Grundimmunisierung mit
HB-Impfstoff begonnen. Bei nachträglicher Feststellung einer HBsAg-Positivität der Mutter kann beim
Neugeborenen innerhalb von 7 Tagen postnatal die
passive Immunisierung nachgeholt werden. Nach
Abschluss der Grundimmunisierung von Neugeborenen ist eine serologische Kontrolle erforderlich (s. a.
Epid. Bull. 10/2000 und 8/2001).
Masern, Mumps, Röteln (MMR). Die Impfung
gegen Masern, Mumps und Röteln sollte mit einem
Kombinationsimpfstoff (MMR-Impfstoff) durchgeführt werden, in der Regel im Alter von 11 bis 14
Monaten. Bis zum Ende des 2. Lebensjahres soll auch
die zweite MMR-Impfung erfolgt sein, um den
frühestmöglichen Impfschutz zu erreichen. Steht bei
einem Kind die Aufnahme in eine Kindereinrichtung
an, kann die MMR-Impfung auch vor dem 12. Lebensmonat, jedoch nicht vor dem 9. Lebensmonat, erfolgen. Sofern die Erstimpfung vor dem 12. Lebensmonat vorgenommen wurde, muss die MMR-Impfung
bereits zu Beginn des 2. Lebensjahres wiederholt werden, da persistierende maternale Antikörper im 1.
Lebensjahr die Impfviren neutralisieren können.
Die Eliminierung der Masern ist ein erklärtes Ziel
der deutschen Gesundheitspolitik. Masern können eliminiert werden, wenn die Durchimpfungsrate gegen
Masern bei Kindern mehr als 95% erreicht. Diesem
Ziel sind bisher die Länder nahe gekommen, die eine
zweimalige Impfung im Kindesalter empfehlen und
dabei hohe Durchimpfungsraten realisieren. Hierzu
gehören die skandinavischen Länder, Großbritannien,
die Niederlande und die USA. Die STIKO empfiehlt
eine zweite MMR-Impfung seit 1991. Mit dieser sollen Immunitätslücken geschlossen werden. Die zweite
Impfung kann bereits 4 Wochen nach der ersten erfolgen. Bei Mädchen wird mit der zweimaligen MMRImpfung auch der unverzichtbare Schutz vor einer
46
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
Röteln-Embryopathie weitgehend gesichert. Selbst
bei anamnestisch angegebener Masern-, Mumps- oder
Rötelnerkrankung sollte die zweite MMR-Impfung
durchgeführt werden, da anamnestische Angaben über
eine Masern- oder Rötelnerkrankung ohne mikrobiologisch-serologische Dokumentation der Erkrankungen in der Regel unzuverlässig und nicht verwertbar
sind, und es in der Fachliteratur keine Hinweise auf
vermehrte Nebenwirkungen nach mehrmaligen
Masern-, Mumps- oder Rötelnimpfungen gibt. Eine
Altersbegrenzung für die MMR-Impfung besteht
ebenfalls nicht, sie kann daher in jedem Alter erfolgen.
Empfohlen wird die MMR-Impfung auch für alle
ungeimpften bzw. empfänglichen Personen in Einrichtungen der Pädiatrie sowie in Gemeinschaftseinrichtungen für das Vorschulalter und in Kinderheimen.
Eine zusätzliche monovalente Rötelnimpfung für
Mädchen ist nicht erforderlich, wenn bereits zwei
Impfungen mit MMR-Impfstoff dokumentiert sind. Ist
nur eine MMR-Impfung vorausgegangen, muss die
zweite möglichst frühzeitig bei allen Kindern und
Jugendlichen nachgeholt werden. Bei der Jugendgesundheitsuntersuchung ist sicherzustellen, dass alle
Jugendlichen zwei MMR-Impfungen erhalten haben.
Pertussis. In Anbetracht der Pertussis-Situation in
Deutschland und der Schwere des klinischen Verlaufs
Auf S. 929
eines Keuchhustens im Säuglingsalter ist es dringend
geboten, die Grundimmunisierung der Säuglinge und
Kleinkinder zum frühestmöglichen Zeitpunkt, d.h.
unmittelbar nach Vollendung des 2. Lebensmonats, zu
beginnen und zeitgerecht fortzuführen.
Empfohlen wird je eine Impfung mit einem Impfstoff,
der Pertussis-Antigene (aP) enthält, im Alter von 2, 3
und 4 Monaten und eine weitere Impfung im Alter
zwischen 11 und 14 Monaten. Das Nachholen oder die
Vervollständigung der Pertussis-Immunisierung wird
im Kindes- und Jugendalter empfohlen (Fachinformation beachten). Für bereits viermal gegen Pertussis
geimpfte Kinder bzw. Jugendliche ist im Alter von 9
bis 17 Jahren eine weitere Dosis (aP) angezeigt (s. a.
Epid. Bull. 17/2000).
Poliomyelitis. Der Polio-Lebendimpfstoff, die orale
Polio-Vakzine (OPV), wird wegen des – wenn auch
sehr geringen – Risikos einer Vakzine-assoziierten
paralytischen Poliomyelitis (VAPP) nicht mehr eingesetzt. Zum Schutz vor Poliomyelitis wird nur noch ein
zu injizierender Impfstoff, die inaktivierte Polio-Vakzine (IPV), mit gleicher Wirksamkeit empfohlen. Im
Alter von 9 bis 17 Jahren soll damit eine Auffrischimpfung erfolgen. Eine mit OPV begonnene
Grundimmunisierung wird ebenfalls mit IPV komplettiert.
Zeile Interferon-· 2a in Tab. B 13–8 einfügen:
Tab. B 13–8. Indikationen von Interferonen
Internationaler
Freiname
Handelspräparat
(Eingetragenes
Warenzeichen)
Indikation
Interferon ·-2a
Roferon-A
Haarzell-Leukämie, Hepatitis B und C, malignes Melanom, chronischmyeloische Leukämie, kutanes T-Zell-Lymphom, Nierenzellkarzinom,
follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom
Interferon ·-2a
Pegasys
Chronische Hepatitis C mit oder ohne Ribavirin
Interferon ·-2b
Intron A
Chron. Hepatitis B und C, chronisch-myeloische Leukämie, follikuläre
Lymphome, Karzinoid, malignes Melanom, multiples Myelom, Kaposi-Sarkom
Peginterferon-· 2b
PegIntron
Chronische Hepatitis C im Fall einer Ribavirin-Unverträglichkeit
Interferon-‚ 1a
Avonex, Rebif
Schubförmige Multiple Sklerose
Interferon-‚ 1b
Betaferon
Schubförmige Multiple Sklerose
Interferon-Á 1b
Imukin
Chronische Granulomatose
Interferon-‚, human
Fiblaferon
Fiblaferon Gel
Virusenzephalitis, Herpes zoster generalisatus, virale Innenohrinfekte mit
Gehörverlust, undifferenziertes Nasopharynxkarzinom
Feigwarzen (Condylomata accuminata bis 3 mm)
Inferax
Chronische Hepatitis C
Interferon-alfacon-1,
(sog. ConsensusInterferon)
Mit Ausnahme von Interferon-β, human werden alle Interferone rekombinant hergestellt
47
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf Seite 929
rechte Spalte, am Ende des ersten Absatzes einfügen:
Mittlerweile steht mit Pegfilgrastim (Neulasta®) auch
eine pegylierte Form des Wachstumsfaktors Filgrastim zur Verfügung. Bei der Pegylierung wird Polyethylenglycol kovalent an Filgrastim gebunden,
wodurch die renale Ausscheidung des Wachstumsfaktors verzögert wird. Durch die Pegylierung verlän-
auf S. 931
rechte Spalte, vor 13.4 Immunsuppressiva einfügen:
Glatirameracetat (Copolymer-1, Copaxone®) ist ein
Immunmodulator zur Behandlung der Multiplen
Sklerose (MS). Es besteht aus einem polymerisierten
Gemisch der vier wichtigsten Aminosäuren des basischen Myelinproteins im selben Verhältnis wie im
Myelin. Es ist indiziert zur Reduktion der Schubfrequenz bei Patienten mit MS, die ohne Hilfe gehfähig sind und bei denen mindestens zwei Schübe mit
neurologischen Funktionsstörungen während der letzten beiden Jahre auftraten. Glatirameracetat eignet
sich wie auch die ß-Interferone hauptsächlich für
Patienten mit relativ wenig Behinderungen in einem
frühen Stadium der Erkrankung. Das Gemisch der verschiedenen Polypeptide moduliert Immunprozesse,
die für die Pathogenese der MS verantwortlich gemacht werden.
Als Wirkungsmechanismus vermutet man, dass die
Substanz das Autoantigen aus seiner Bindung an den
MHC-Komplex und an spezifischen Effektorzellen
verdrängt und die Zahl von Suppressorzellen, die die
auf S. 931
gert sich dementsprechend die Filgrastim-Halbwertszeit von ca. 4–6 Stunden auf 15–80 Stunden, ohne dass
sich die pharmakologische Aktivität ändert. Pegfilgrastim kann daher weniger häufig als Filgrastim injiziert werden.
Entzündung im ZNS unterdrücken können, erhöht.
Mit dem Wirkungseintritt der Substanz ist in frühestens 3 Monate nach Therapiebeginn zu rechnen.
Zur Pharmakokinetik am Menschen liegen nur relativ wenig Erfahrungen vor. Subkutan appliziertes
Glatirameracetat wird gut absorbiert, der überwiegende Teil der Dosis wird bereits im Gewebe abgebaut.
Die Dosierung beim Erwachsenen beträgt einmal
täglich 20 mg subkutan.
Als Nebenwirkungen sind vor allem Reaktionen an
der Injektionsstelle beschrieben. Als „sofortige PostInjektionsreaktion” traten subjektive Luftnot mit
Engegefühl im Thorax, Angst, Gefäßerweiterung,
Herzjagen und Brustschmerzen auf. Ferner wird häufig über Herzklopfen, Vasodilatation, Synkopen und
Tachykardie berichtet. Auch Übelkeit, Angst und
Schwitzen werden häufig beobachtet.
Über Wechselwirkungen ist noch wenig bekannt.
rechte Spalte, vor 13.4.1 ergänzen:
13.4.1 Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus,
Everolimus
auf S. 933
rechte Spalte, vor 13.4.2 Glucocorticoide letzte Satz im Abschnitt
Sirolimus streichen. Danach einfügen:
Everolimus. Everolimus (Certican®) ist ein synthetisches Derivat von Sirolimus und nach diesem der
zweite TOR-Inhibitor. Wirkungen, Wirkungsmechanismus und Nebenwirkungen von Everolimus sind
daher mit Sirolimus vergleichbar.
Die orale Bioverfügbarkeit von Everolimus ist größer und seine Halbwertszeit geringer als die von
Sirolimus. Wie dieses wird Everolimus hauptsächlich
durch CYP3A4 metabolisiert. Es kann dehalb zu Interaktionen mit CYP3A4-Induktoren oder -Hemmern
kommen.
(Certican®)
48
Ergänzungen 2002 – Mitte 2005 zu „Mutschler Arzneimittelwirkungen“, 8. Auflage, 2001
auf S. 944
Spalte Ferucarbotran in Tab. B 14–3 aufnehmen:
Tab. B 14–3. Eisen-(II/III)-Oxid- und Mangan-haltige MRT-Kontrastmittel
Internationaler
Freiname
Handelspräparat
(Eingetragenes Warenzeichen)
Applikation
Anwendung
Ferristen (=Eisenferrit)
Abdoscan
oral
zur Abgrenzung des Darms
Eisen-(II/III)-Oxid
Endorem
i. v.
zur Darstellung von Lebertumoren
Eisen-(II/III)-Oxid
Lumirem
oral und rektal
zur Markierung des Verdauungstrakts
Mangafodipir
Teslascan
i. v.
zur Darstellung von Leberzellkarzinomen und Lebermetastasen
Ferucarbotran (Eisen(II/III)-Oxid)
Resovist
i. v.
zur Darstellung fokaler
Leberläsionen
auf S. 945
rechte Spalte, vor 14.3 Kontrastmittel für die Sonographie:
Ferucarbotran (Resovist®) besteht ebenfalls aus paramagnetischen Eisen-(II)- und Eisen-(III)-Oxidpartikeln, die mit einer Carboxydextranschicht ummantelt
sind. Dadurch kann eine Aggregation der Eisen-Oxidpartikel verhindert und die Stabilität der kolloidalen
wässrigen Suspension garantiert werden.
Als Nebenwirkungen wurden hauptsächlich
Schmerzen, Vasodilatation (Wärmegefühl) und Parästhesie (Kältegefühl) beschrieben.
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
gegenüber Dextran ist Ferucarbotran kontraindiziert.
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