Von Zecken übertragene Krankheiten

Werbung
ÜBERSICHT 1
P RESSEINFORMATION
Von Zecken übertragene Krankheiten
Zecken können mit ihrem Stich zahlreiche Erreger übertragen. Einige wichtige
Krankheiten, die Verbreitung und der empfohlene Schutz sind in dieser Tabelle
zusammengestellt.
Krankheit
Verbreitung
Schutz
Babesiose
weltweit
Die Babesiose ist eine durch Zecken übertragene parasitäre Erkrankung,
die hauptsächlich bei Tieren vorkommt. Sie ist weltweit verbreitet,
besonders betroffen sind Rinder und Hunde. Menschliche Erkrankungen
sind möglich, aber selten. Die Babesien befallen die roten
Blutkörperchen und zerstören diese bei der Vermehrung. Nach einer
Inkubationszeit von 1-4 Wochen treten beim Menschen folgende
Symptome auf: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Anämie.
Kleidung,
Repellents,
Borreliose
Nördliche
Die Inkubationszeit ist sehr variabel und die Symptomatik
Erdhalbkugel
außerordentlich vielgestaltig. Man teilt die Erkrankung in 3 Stadien ein: und Australien
Im ersten Stadium können grippale Symptome und eine sich zunächst
flächenhaft, später ringförmig ausbreitende rötliche Hautveränderung
um die Bissstelle herum auftreten ("Erythema migrans" = Wanderröte).
Oft heilt dieses Stadium folgenlos ab.
Es kann aber auch in das 2. Stadium übergehen, das häufig durch
Nervenentzündung mit Lähmungen und brennenden Schmerzen
gekennzeichnet ist. Kinder erkranken vorwiegend an einer
Hirnhautentzündung, die bei Erwachsenen in Europa seltener auftritt.
Teilweise kommt es zu Herzentzündungen und rötlich-blauen Knötchen
auf der Haut (Borrelien-Lymphozytom).
Im 3. Stadium können Monate bis Jahre nach der Infektion schubweise
oder chronisch verlaufende Gelenkentzündungen folgen. Auch eine
bläuliche Pergamenthaut und seltener fortschreitende Veränderungen
des Zentralnervensystems mit Lähmungen können Zeichen dieses
Stadiums sein.
Das Infektionsrisiko steigt mit der Saugdauer der Zecke.
Kleidung,
Repellents,
entfernen
der Zecke
Ehrlichiosen
Die Ehrlichiose ist eine bakterielle, durch Zecken übertragene Erkrankung. Sie ist weltweit in den tropischen und subtropischen Regionen
verbreitet und kommt vorwiegend bei Tieren vor. Nach ca. 9 Tagen
kann es beim Menschen zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber,
Schüttelfrost und Kopfschmerzen kommen. Die Krankheit wird mit
Antibiotika behandelt.
Kleidung
Repellents
N-Amerika,
Europa
1
Fièvre boutonneuse
5-7 Tage nach dem Biss durch eine infizierte Zecke tritt für 5 Tage bis 2
Wochen Fieber auf, ein fleckförmiger, generalisierter Hautausschlag
(auch an Handflächen und Fußsohlen) kommt am 5. Tag hinzu. An der
Bissstelle entwickelt sich ein schwarzer Schorf "tache noire" mit
begleitender Schwellung der regionalen Lymphknoten, der sehr typisch
für diese Erkrankung ist.
Die Diagnostik erfolgt über den Antikörpernachweis im Blut.
Gebiete um das Kleidung
Mittelmeer und Repellents
das Schwarze
Meer
FSME
Regional in
1-2 Wochen nach dem Biss kann es zu einem grippalen Krankheitsbild Europa
kommen. In einem Teil der Fälle folgt nach kurzem, beschwerdefreien
Intervall eine Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündung (Meningitis,
Enzephalitis), die mit starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
Verwirrtheit und möglicherweise Koma einhergehen. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen in Süddeutschland (Baden-Württemberg,
Bayern) sowie Teilen von Österreich, der Schweiz, Skandinavien und
Osteuropa. Verwandte Viren finden sich auch im östlichen Sibirien und
dem angrenzenden China (RSSE). In Hauptverbreitungsgebieten sind
bis zu 5 % der Zecken Virusträger. Nicht alle Menschen, die von
infizierten Zecken gestochen werden, werden auch krank. In
Einzelfällen wurden Virusübertragungen durch infizierte Milch,
besonders von Schafen und Ziegen, beobachtet.
Impfung
Kleidung
Repellents
Die Diagnose kann durch Antikörpernachweis im Blut gesichert werden.
Die Zahl der Erkrankungen in Deutschland nach Angaben des Robert
Koch-Instituts:
Jahr
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
Erkrankungen
313
288
238
546
432
274
276
239
256
Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber
Afrika, Asien,
Das Krim-Kongo hämorrhaghische Fieber (CCHF) ist eine von Zecken
SO-Europa
übertragene Viruserkrankung, die durch akut einsetzende
grippeähnliche Symptome wie Fieber, Erschöpfung und später
hinzutretender Blutungsneigung charakterisiert ist. Es kommt in
Osteuropa, Asien, Afrika und im mittleren Osten gehäuft vor. Das
Erregerreservoir sind pflanzenfressende Wild- und Hausiere.
Menschliche Infektionen sind relativ selten und treten meistens bei
Farmern, Schlachtern und Menschen auf, die mit infektiösem Fleisch in
Kleidung,
Repellents,
2
Kontakt waren. Die Letalität beträgt abhängig von der medizinischen
Versorgung 10 - 50%, wobei die Erkrankten meist in der 2. Woche an
Blutungen, Schock und Organversagen sterben.
Die Erkrankung kann über die Virusisolierung und Antikörpernachweis
im Blut diagnostiziert werden.
Kyasanur forest disease
Bei der Kyasanur Forest Disease (KFD) handelt es sich um eine akute
Virusinfektion von Menschen und Affen im Westen Indiens (Region
Mysore) und NO-Pakistan (Rawalpindi). Das natürliche Erregerreservoir
sind kleine Nager, von denen es durch Zecken auf den Menschen
übertragen wird. Im Endemiegebiet sind zumeist Kinder betroffen. 3-8
Tage nach der Infektion tritt plötzlich schwere grippeartige
Symptomatik mit hohem Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
auf. Häufig sind auch Husten und Bauchschmerzen, manchmal besteht
ausgeprägte Lichtscheu und stark erhöhte Schmerzempfindlichkeit der
Haut. Bei schwerer Verlaufsform kommt es nach einigen Tagen zu
genereller Blutungsneigung. Insgesamt sterben etwa 5% der
Betroffenen.
Die Diagnose erfolgt über Anzucht des Virus oder Antikörpernachweis
im Blut.
Indien (Region
Mysore) und
NO-Pakistan
(Rawalpindi)
Rocky Mountain Spotted Fever
Nordamerika
Das RMSF ist eine Rickettsiose, die hauptsächlich in Amerika auftritt
und von Zecken (Waldzecke) auf den Menschen übertragen wird. Die
Erreger, die natürlicherweise in Nagetieren und Hunden vorkommen
sind hochinfektiös, so dass bereits kleine Erregermengen, die mit dem
Biss übertragen werden, zur Erkrankung führen können. Die Erkrankung
beginnt nach einer Inkubationszeit von etwa einer Woche akut mit
Fieber, Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen, auch
Bindehautentzündung und Lichtscheu sind nicht selten. Atemnot und
Symptome einer Lungenentzündung kommen vor. Zwischen dem 3.
und 5. Erkrankungstag beginnt ein blutiger Hautausschlag. Apathie,
Verwirrtheit, Koma, Hör- und Sehstörungen kommen im
fortgeschrittenem Stadium vor. Gerinnungsstörungen und Blutungen
können mit zum Tod führen.
Diagnose durch Antiköpernachweis im Blut.
RSSE
siehe FSME
Kleidung
Repellents
Kleidung,
Repellents,
entfernen
der Zecke
Regional in
Impfung,
Russland/
Kleidung,
östliches
Repellents,
Sibirien und im
angrenzenden
China
Düsseldorf, 12. Mai 2010
Diesen Text finden Sie zum Herunterladen unter www.crm.de/presse in der Rubrik „Pressemappen“
Bei Veröffentlichung freuen wir uns über ein Belegexemplar:
CRM – Centrum für Reisemedizin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hansaallee 321, 40549 Düsseldorf
Kontakt: Gisela Hartmann-Kötting, Tel. 0211 – 904 29 61, E-Mail: [email protected]
3
Herunterladen