Stadt-Apotheke Jersbeker Str. 12 22941 Bargteheide Tel: 04532 / 83 12 Fax: 04532 / 25 16 5 Apotheker S.A.Baset Stadt-Apotheke Bargteheide – Jersbeker Straße 12 – 22941 Bargteheide Herba absinthii conc. Wermut Pflanze: Artemisia absinthium L. Familie: Korbblütler (Asterceae = Compositae) Der bis zu 1,20 m hohe Halbstrauch mit stark verzweigten Ästen ist in den trockeneren Gebieten von Europa und Asien heimisch. Die dreifach fiederteiligen Laubblätter sind an beiden Seiten seidig behaart. Die kleinen, gelben Blüten stehen in einer reichästigen, vielblütigen Rispe. Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten Blüten und oberen Sprossteile und Laubblätter. Charakteristisch sind der aromatische Geruch und der sehr bittere Geschmack. Der um 1900 vor allem in Frankreich gebräuchliche Absinthschnaps führte zu erheblichen Vergiftungserscheinungen und wurde dann in den meisten Ländern verboten. Im Zuge der Angleichung der Rechtsvorschriften innerhalb der EU ist die Verwendung von thujonhaltigen Spirituosen bei Einhaltung bestimmter Höchstgrenzen wieder erlaubt. Herkunft: Die Droge wächst in Europa, in Teilen Asiens, Nordafrika und in Nord- und Südamerika. Der Import erfolgt aus den ostund südosteuropäischen Ländern. Anwendung: Wässrige Auszüge in Form von Tee eignen sich wegen der die Verdauungssäfte anregenden Bitterstoffe zur Behandlung von Appetitmangel und Verdauungsstörungen, wie krampfartige Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen sowie zur Anregung des Gallenflusses. Für die in der Volksheilkunde propagierte äußerliche Anwendung bei schlecht heilenden Wunden oder Insektenstichen gibt es keine wissenschaftliche Belege. Dosierung: Ein halber Teelöffel (ein Teelöffel entspricht ca. 1,5 g) wird mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Zur Appetitanregung eine Tasse frisch bereiteten Tee eine halbe Stunde vor dem Essen, zur Förderung des Gallenflusses nach dem Essen trinken. Tagesdosis: 2 bis 3 g getrocknetes Wermutkraut Hinweise: Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! Nicht in höherer Dosierung oder über längere Zeit anwenden! Nicht geeignet zur Behandlung von Magen-Darmbeschwerden, die durch eine übermäßige Säureproduktion verursacht werden (z. B. Magengeschwür). Bei Gallensteinleiden können durch die Anregung des Gallenflusses Koliken ausgelöst werden. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche anhalten oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit dem Arzt empfohlen. Das im ätherischen Öl des Wermutkrauts enthaltene Thujon wirkt in höherer Dosierung als Krampfgift. Vergiftungserscheinungen äußern sich in Erbrechen, starken Durchfällen, Harnverhalt, Benommenheit und Krämpfen. Wässrige Auszüge (Tee) enthalten Thujon in geringerer Konzentration als alkoholische Zubereitungen (z. B. Liköre, Schnaps, Tinkturen). Wechselwirkungen: Nicht mit Arzneimitteln einnehmen, die die Krampfschwelle erniedrigen können, wie z. B. tricyclische Antidepressiva, Trazodon oder Phenothiazine. © 2008: Stadt-Apotheke Bargteheide