Ein aufgelöstes Volumen als Kontrast zu den Gasometern Transparenz und Leichtigkeit als städtischer Übergang Der neue Turm bildet einen bewussten Kontrast zur Massivität der Gasometer. Die mächtigen Zylinder sind in ihrer Proportion gedrungen. Durch ihre Materialität unterstreichen die Ziegelfassaden die Erdgebundenheit der Gebäude. Das Volumen des Turms ist in Wandscheiben aufgelöst. Die Durchsichtigkeit der Scheiben verstärkt sich zu den Rändern und gibt der Fassade Leichtigkeit. Der Baukörper setzt sich aus Elementen zusammen, die gegeneinander sowohl in ihrer Lage als auch in der Höhe versetzt sind. Die Anordnung schafft eine räumliche Komplexität, die mit den Zylindern kontrastiert. Die Glasfassaden spiegeln den Himmel wider, sie geben dem Gebäude Leichtigkeit und Transparenz. Die vertikale Ausrichtung wird durch Lamellen aus Edelstahl an den Ost- und Westfassaden unterstrichen. Diese außenliegenden Lamellen dienen dem Schutz vor der direkten flach einstrahlenden Sonne. Der Turm wirkt filigran und aufgelöst. Hohe Aufenthaltsqualität der Außenräume Die Durchlässigkeit wird in der Erdgeschosszone betont. Der Turm vermittelt zwischen den unterschiedlichen Typologien des Stadtraums. Durch seine Öffnung zum Außenraum belebt er den öffentlichen Raum. Gemeinsam mit dem neuen Gebäude des Wiener Wohnens bildet er einen gefassten Platz, der sich zu den Gasometern öffnet. Die Platzgestaltung greift die Linearität des Turms auf und strukturiert die Fläche entlang des diagonalen Durchgangs. Die den Fußgängern gewidmeten Bereiche und Gehwege sind großzügig dimensioniert. Die Aufenthaltsqualität wird durch Sitzgelegenheiten und Pflanzen unterstrichen. Im Westen ist ein Café mit vorgelagerter Terrasse vorgesehen, an der Ecke Döblerhofstraße/RosaFischer-Gasse ist eine Geschäftsfläche situiert. Der direkte Kontakt zum Außenraum setzt sich im Gebäude fort. Die abgestuften Volumen bilden zugängliche Freiterrassen, Loggien ergänzen das Angebot an den Rändern der Wandscheiben. Die dem Turm zugeordneten Freiräume ermöglichen eine großartige Aussicht über die Stadt und das städtische Umfeld. Umgebende Glaswände schützen vor Wind, wodurch der Aufenthalt und auch die Bepflanzung möglich ist. Diese „grünen“ Zonen werten die Qualität der Innenräume auf. Die Loggien dienen im Fall einer Büronutzung als Wartezonen und Pausenräume, als Raucherbereiche. Im Falle einer Wohnnutzung ist jeder Wohnung mindestens eine Loggia zugeordnet. Die Außenräume sind mit Holz gedeckt. Für die Bepflanzung sind Tröge vorgesehen. Eine abgestufte Höhenentwicklung als städtischer Übergang Die Höhe von 75m wird überschritten, um mittels Abstufung der Dachflächen einen städtebaulichen Übergang zwischen den 65m hohen Gasometern und der bis zu 110m hohen MCG Plaza herzustellen. Die trapezförmige Grundform wird in parallele Schichten übersetzt, welche die seitlichen Fassaden gliedern. Im Innenraum ergiebt sich eine Gliederung in Zonen mit verschiedenen Raumtiefen (Einzelbürotiefen von 5,5m bis 7,5m) und eine Unterbrechung der Gänge mit Sichtbeziehungen nach aussen. Durch die Höhenabstufung des Gebäudes und die Rücksprünge in der Fassade bleibt die Belichtungssituation des angrenzenden Bürogebäudes mit Kundenzentrum von Wiener Wohnen den Vorgaben entsprechend erhalten. Restaurant und Küche sind im 1. Obergeschoss angeordnet. In der obersten Geschosszone werden Seminarräume und ein Auditorium vorgeschlagen. Die feingliedrige Fassade Die Fassade ist auf einen Fassadenraster von 1,5m aufgebaut. Dieser unterteilt sich weiter in 1 Meter breite bzw. 0,5 m breite Elemente. Die Südwest- und Nordostfassaden : Die transparenten Bereiche sind als Dreifachverglasung mit integriertem Sonnenschutz ausgebildet, 50cm breite opake Öffnungsflügel zur individuellen Lüftung der Büros rhythmisieren die Fassade. Sie sind zurückgesetzt und bilden ein Relief an der Oberfläche des Turms. Die Loggien an den Rändern der Scheiben sind einfach verglast. Die seitlich raumhohe und am schmalen Ende 1m80 hohe Verglasung dient als Windschutz. Die Fassade wird auskragend über die Attika und die Ecken geführt und verstärkt so den aufgelösten Eindruck des Turms. Die Nord-west und süd-ost Fassaden : Die Fassaden sind ganzflächig als raumhohe Zweifachverglasungen ausgebildet, 50cm breite transparente Öffnungsflügel dienen der individuellen Lüftung der Büros. Außenliegende vertikale Lamellen aus gebürstetem Edelstahl schützen vor der tiefstehenden Sonne. Im Sockelbereich wird die Fassade als Nurglasfassade ausgebildet. Tragstruktur Das Hochhaus ist als Stahlbetonbau konzipiert. Der aussteifende massive Kern beinhaltet die Sicherheitstreppenhäuser, die Aufzüge sowie Technikschächte und Toiletten. Die Decken sind als unterzugsfreie Betondecken ausgebildet. Die Randstützen liegen direkt an der Fassade. Die Gliederung der Fassade ergibt sich durch das Vor- und Zurückspringen der Loggien, die als leichte Stahlkonstruktion von den Dachterrassen abgehängt sind. An der nord-östlichen Ecke springt die Fassade zurück, um einen geschützten Eingangsbereich zu schaffen. Im Foyerbereich sind die Randstützen zurückgesetzt. Eine aufgelöste Scheibenkonstruktion im ersten Obergeschoss erlaubt das Verziehen der Lasten. Tiefgarage Die Tiefgarage mit 3 unterirdischen Geschoßen bietet Platz für 133 PKW’s, davon sind 3 als Behindertenparkplätze ausgebildet. Im UG1 ist die Tiefgarage mit der Garage des Wiener Wohnen Gebäudes verbunden – die Aus- und Einfahrsrampe auf die Döblerhofstraße liegt genau in der Verlängerung der Verbindung der beiden Garagen und ermöglicht einen reibungslosen Ablauf. Brandschutz Es ist eine automatische Sprinkelanlage vorgesehen. Die beiden Sicherheitstreppenhäuser sind über einen gemeinsamen Rauchabschnitt vor den Aufzügen innerhalb von 40m von jedem Punkt eines Geschosses zu erreichen. Die Regelgeschosse werden in zwei Brandabschnitte von weniger als 800m² unterteilt. Ein Feuerwehraufzug befindet sich in der Schleuse des östlich gelegenen Sicherheitstreppenhauses. Haustechnik Die Lüftungsanlagen sind im Untergeschoss angeordnet. Die Nutzung von Erdwärme bzw. des Grundwassers als alternative Energiequelle wird vorgeschlagen. Die Kühlanlagen sind auf der obersten Dachebene situiert. Vertikale Schächte durchziehen das Gebäude im Bereich des Kerns. Durch die Verwendung eines durchgehenden Doppelbodens kann auf eine abgehängte Decke in den Büros verzichtet werden. Die sichtbaren Betondecken gleichen durch ihre Massenträgheit Temperaturspitzen aus und tragen zu einem angenehmen Innenraumklima bei. Motorisierte Öffungsflügel in der Fassade lassen lassen in den Sommermonaten das Gebäude nachts auskühlen. Sämtliche Leitungen werden rund um den Kern in einem abgehängten Technikkanal in Gangbreite geführt. Kontrollierte Raumlüftung wird über hybride Deckenelemente erzeugt.