TECHNIK TECHNIK REISEJACKETS Nur Fliegen ist schöner J Reisejackets machen einfach Lust auf Urlaub. Versprochen. eder von uns kennt das Gefühl, arbeiten zu müssen, obwohl man doch eigentlich lieber Urlaub machen möchte – sei es der Zeltplatz mit gepflegtem Camping und der Geruch von Holzkohle, der Geschmack eines kühlen Bieres am Abend. Das Zirpen der Grillen dazu. Oder der Spaziergang am Strand, während sich die warme Luft des zu Ende gehenden Tages mit dem Geruch von Knoblauch und frischen Scampis mischt, der die beleuchteten Straßen einer spanischen Hafenstadt hinaufzieht. Wir setzen den Fuß vorsichtig in den Sand und es knirscht zwischen den Zehen. Der Geruch von Salzwasser und Neopren liegt auf der Haut – sie spannt etwas. Aber das ist nur die Bräune, versprochen. Das ist auf keinen Fall Sonnenbrand! Irgendwo ist derweil noch Sand im T-Shirt. Tja, all das machen die Plakate und Urlaubsbroschüren mit uns. Dabei sitzen wir mit in die Hände gestütztem Kopf am Schreibtisch und schauen hinaus. Weil wir doch arbeiten müssen. Und denken Sie an den Moment, wenn draußen vor der Flugzeugscheibe endlich Palmen auftauchen und Sie wissen: Sobald sich diese Tür dort öffnet, schlagen uns jene 25 Grad ins Gesicht, die wir den ganzen Winter über vermisst haben. Sie sind klein, leicht und unglaublich praktisch: Reisejackets. Dass nicht alle gleich sind, zeigen wir. Neun TopModelle im Vergleichstest. DIE PRODUKTE Eine Übersicht der Modelle, die in dieser Ausgabe zu finden sind. 84 tauchen.de 6/ 2013 WONACH WIR AUSWÄHLEN Um Ihnen den Überblick über die folgenden Produkte zu erleichtern, haben wir uns drei Symbole einfallen lassen, die Ihnen zeigen, was die Jackets von anderen abhebt. Kg DER KOFFER Er bedeutet: Dieses Jacket ist besonders klein oder gut zu zerlegen. Jedenfalls spart es Platz im Koffer, verfügt somit über kleine Packmaße und lässt sich problemlos und schnell verstauen. FOTO: F. MAGALAN Aqua Lung „Zuma“ Cressi „Travelight“ Halcyon „Traveler“ Hollis „SMS 50 Sport“ Mares „Hybrid Pure“ Oceanic „Biolite“ Scubapro „Go“ Seac Sub „Nick“ Subgear „Black Drake“ So geht es uns gerade. Sämtliche Urlaubsvorkehrungen haben wir durchgespielt, weil diesen Monat „Reisejackets“ auf unserem Programm steht. Die Tariermittel sollen klein, handlich und leicht zu verstauen sein. Aber stimmt das überhaupt in der Praxis? Neun Top-Modelle haben wir uns bestellt, Koffer geschleppt, um alles zu verstauen. Alles auf die Waage. Stimmen die Gewichtsangaben – und was können Taschen und sonstige Ausstattung wirklich? Fazit ist: Sehr kleine Jackets sparen schon mal am Auftrieb, eignen sich also eher für das flache Wasser. Die meisten Jackets im Test haben Normalgröße, auch Wings sind im Moment sehr angesagt. Allerdings sind diese auch meist größer und etwas schwerer. Bleibt zu raten: Wenn Sie ein „Zweitjacket“ für die Reise brauchen, denken Sie vorher genau nach, was Sie suchen – und welche Tauchgänge Sie damit planen. Was bleibt? Der Abschied. Jetzt, wo alle Jackets zurückgehen, bleibt der Eindruck, dass auch wir gerne jetzt etwas Urlaub hätten. Wir wünschen viel Spaß mit einer Sommerlektüre bei schönstem Wetter. Wir nehmen so lange Sonnencreme. Riecht dann nach Strand im Büro. Alexander Krützfeldt DAS GEWICHT Dieses Jacket zeichnet aus, dass es im Vergleich sehr leicht ist und wenig wiegt. Da Airlines häufig Übergepäck berechnen, ein wichtiger Faktor. Viele Jackets hier wiegen wenig. Aber dies wiegt weniger! DAS EURO-ZEICHEN Alle gezeigten Produkte sind hochklassig – und das hat seinen Preis. Das mit diesem Zeichen gekennzeichnete Jacket ist aber im Vergleich besonders günstig. Für manchen eine Kaufentscheidung. 6/ 2013 tauchen.de 85 TECHNIK REISEJACKETS TASCHEN UND BLEI Mit guten Taschen und einem tadellosen Bleisystem steht und fällt ein Jacket – gerade im Reisebereich. Daher haben wir hierauf ein besonderes Augenmerk gelegt: Wie gut funktioniert der Bleiabwurf, wie schnell ist das Blei draußen, wie fix ist die Bleitasche wieder verstaut – um sie auch unter Wasser, sollte sie absichtlich oder versehentlich herausgegangen sein, einfach wieder einsetzen zu können. Wie viel Stauraum bieten die Taschen und sind diese auch mit handelsüblichem Blei, welches auf Basen weltweit vorhanden ist, bestückbar? Taschen mit Reißverschluss sind zwar etwas umständlicher unter Wasser zu öffnen, halten aber oft länger als Klettverschlüsse, die bei Verschmutzung oft nicht mehr richtig schließen. Zuletzt auch: Gibt es Möglichkeiten für Trimmblei? Auf diese Dinge sollten Sie beim Kauf achten. WAS IST WICHTIG? Ein Reisejacket kann unheimlich viel Spaß machen: Es wiegt (fast) nichts, ist klein und überall sofort einsetzbar. Vier Dinge, die nützlich sind zu wissen und Fehlkäufe vermeiden können. tauchen.de 6/ 2013 as absolute Leichtgewicht im Test. Die Brustvergurtung beim „Zuma“ ist zwar etwas sporadisch und gewöhnungsbedürftig, aber Gewicht muss man eben überall sparen. Neben einem guten Rückenpolster bringt es das „Sure-Lock-II“-Bleisystem mit, das pro Seite vier Kilo herkömmliches Blei fasst. Trimmblei gibt es nicht. Das Rausziehen der Taschen klappt perfekt mit gutem Halt, das hineinschieben ist etwas kniffliger. Außerdem ist uns die „Fangschlaufe“ (oben links) aufgefallen, mit der man die Flasche am oberen Ende in die optimale Position zieht – nur nicht zu fest! Das „Zuma“ lässt sich flach wie ein Schlafsack zusammenrollen. POLSTER Die meisten Reisejackets sind mittlerweile am Rücken, manche auch an der Oberkörperbegurtung aufwendig gepolstert. Gerade im Shorty, aber auch sonst sehr angenehm und weich. Fazit: Schön. MATERIAL Viele Jackets sind aus Nylon und Cordura – dessen Garnstärke wird in Denier angegeben. Höhere Denier-Werte sorgen für mehr Robustheit, haben aber auch mehr Gewicht und sind teurer. STAB, ADV, WING: DIE UNTERSCHIEDE 86 D D-RINGE UND BEBÄNDERUNG D-Ringe sind sinnvoll, wenn man etwas mitnehmen möchte. Auch auf die Bebänderung sollte man achten: Ist sie verstellbar oder gibt es gar praktische Drehschnallen zum Justieren? Die „großen Drei“: Stabilizing-Jacket (links), ADV-Jacket (Mitte) und Wing-Jacket (rechts). Es gilt aber: leichte Abstriche beim Handling, weil sich die Luft in der Blase auch vor der Brust sammelt – so dass man sich fühlen kann wie der bekannte Michelin-Mann. Es gibt nur noch wenige klassische Stab-Jackets. Das ADV-Jacket oder „Hybrid“ ist die Mischform DAS PRODUKT GRÖSSE Es wurde ja schon so oft gesagt: Aber das Wichtigste ist, dass das Jacket passt. Die Bleitaschen sollten schön auf der Hüfte liegen, um gut erreichbar zu sein. Manche Jackets fallen größer aus. Anprobieren! AUFTRIEB Unterschieden werden bei Jackets herkömmlich drei Typen: das Stabilizing-, das ADV- und das Wing-Jacket. Das Stab-Jacket (auch: StabiJacket) gilt als ohnmachtssicher. Das bedeutet, es hält den Kopf auch bei einer Ohnmacht über Wasser wie einen Korken. AQUA LUNG „ZUMA“ Kg TECHNIK zwischen Wing und Stab – es hat auch an den Seiten einen Luftspeicher, nur die Brust bleibt frei. Viele moderne Tariermittel nutzen dieses Prinzip. Das Wing hat nur auf dem Rücken eine Blase, der Brustbereich bleibt frei. Es punktet mit seiner sehr guten Wasserlage. Alle Hersteller achten normalerweise beim Auftrieb, auch der „Kleinen“, auf die 15-Liter-Grenze. Es ist nicht so, als ob man mit einem Jacket, das knapp unter dieser Grenze liegt, sofort absäuft. Drei Dinge sollte man aber wissen: Erstens verliert ein Neoprenanzug mit steigender Tauchtiefe fast seinem gesamten Auftrieb und das kann einige Kilos ausmachen! Zweitens werden durch den Taucher im Jacket einige Prozent vom Auftrieb „blockiert“. Und drittens: Wer zum Tarieren viele Kilos ins Salzwasser schleppt, reduziert bei einem Jacket auch mal den gesamten Auftrieb auf Null. Typ: Wing Größen: XXS/XS–XXL/XL Material: 200er-Denier-Nylon mit 600er-Denier-Polyester Gewicht:1,9 Kilo Auftrieb: 15 Liter Doppelflaschentauglich: nein Anzahl D-Ringe: vier Taschen: faltbare Seitentasche Bleiintegriert: ja Trimmblei: optional Preis: 299 Euro www.aqualung.de TAUCHEN MEINT: Nicht ganz preiswert, aber leicht. Viel Auftrieb, bei sehr, sehr wenig Gewicht. Klasse! GEWICHT Details by Aqua Lung Ein wichtiger Punkt zur Bewertung von Reisejackets ist das Gewicht. Daher haben wir uns nicht an Herstellerangaben gehalten und die Jackets gewogen. Und siehe da: Viele Angaben weichen ab – und zwar zwischen 200 und 400 Gramm. Wir möchten keine Mutmaßungen anstellen, warum das so ist. Faktisch war ein Jacket im Test so schwer wie vom Hersteller angegeben, drei waren sogar leichter – alle anderen lagen drüber. Fürs Wiegen wurde jeweils der Inflatorschlauch entfernt. Power Zone der Shot FX: guter Vortrieb auch mit weniger Kraft Antibakterielles, kleineres Mundstück am Schnorchel Comfort Buckle System: leicht einzustellen und Haare verhaken nicht Bungee Straps: einfaches Anziehen der Flosse ABMESSUNGEN Wer in den Urlaub fährt, der will nicht viel schleppen. Und vor allem will er nicht viel bezahlen. Weil Gepäckstücke teuer sind und extra kosten, haben wir den Test gemacht: Wie gut lassen sich unsere Test-Teilnehmer verstauen? Mit einem handelsüblichen Koffer sowie einem Koffer, der als Handgepäck durchgeht, haben wir die Reisejackets konfrontiert. Ließen sie sich zusammenrollen und verpacken, war alles gut. Musste das Jacket aufwendig demontiert werden oder war gar sperrig, gab es Abzüge in der B-Note. Der Trend weist in eine Richtung: Einige Reisejackets passen in herkömmliche Rücksäcke, viele haben „Normalgröße“. 6/ 2013 tauchen.de LINEA MASKE ZEPHYR SCHNORCHEL SHOT FX FLOSSE 87 www.aqualung.de/women TECHNIK TECHNIK REISEJACKETS CRESSI „TRAVELIGHT“ HOLLIS „SMS 50 SPORT“ DAS PRODUKT Kg Kg DAS PRODUKT D as „Travelight“ ist für Taucher geeignet, die lieber leicht reisen und dafür auf tiefe Tauchgänge verzichten können: Seine Vorteile sind die geringen Packmaße, sodass das „Travelight“ zur Not in einem kleinen Rucksack unterkommt. Die Polster sind angenehm (oben links), die Taschen an beiden Seiten, die über robuste Reißverschlüsse verfügen, bieten viel Stauraum. Diesen sollte man nicht überlasten, da der Auftrieb von Cressis Kleinstem gering ausfällt. Im prallen Zustand sitzt das „Travelight“ bereits etwas eng. In das gute Bleisystem (oben rechts), das sich super lösen und einstecken lässt, passen pro Tasche theoretisch auch acht Kilo. Mehr als vier auf jeder Seite sollte man aber wegen des Auftriebs von 9,2 Litern nicht mitnehmen. Typ: ADV Größen: XS–M Material: 210erDenier-Nylon Gewicht: 2,0 Kilo Auftrieb: 9,2 Liter (Größe M) Doppelflaschentauglich: nein Anzahl D-Ringe: sechs Taschen: zwei Bleiintegriert: ja Trimmblei: ja Preis: 369 Euro www.cressi.it Kg 88 tauchen.de 6/ 2013 * in Sidemount-Konfiguration EXPERTEN-MEINUNG DAS PRODUKT er auch im Urlaub nicht auf sein Halcyon verzichten möchte, für den gibt es jetzt das „Traveler“. Alle vom Halcyon bekannten „schweren Teile“ wie die Edelstahl-Backplate und die D-Ringe wurden durch schwarzes Aluminum ersetzt und sind so leichter. Auch die DIR-Mentalität scheint durch: Am „Traveler“ gibt es keine Taschen, ein bleiintegriertes System ist optional. Inflator (oben rechts), Schrittgurt, Harness. Mehr nicht. Über große Trimmbleitaschen (oben links) wird das Wing bestückt – allerdings kann man diese im Notfall nicht abwerfen. Das „Traveler“ kann mit relativ wenigen Handgriffen komplett für den Transport demontiert werden. Auch die prall gefüllte Blase stört nicht. Und die Polsterungen sind wirklich echte Oberklasse! m Gegensatz zum „SMS 50“ hat Hollis noch mal einiges verändert. Das Wichtigste: Der Inflator läuft jetzt wie im Sporttauchbereich über die Schulter nach vorne und nicht mehr mittig zur Brust. Damit wird das „SMS 50 Sport“ jetzt ein „Jedermann-Sidemount-Jacket“, denn die Umgewöhnung entfällt. Auch neu sind Extras wie die besser gepolsterte Begurtung. Für Sidemount-Freunde ist das „SMS“ ein toller Einstieg. Bei tiefen Tauchgängen oder dickem Anzug macht sich allerdings der geringe Platz für Blei (oben links), das nicht abgeworfen werden kann, sowie der geringe Auftrieb (oben rechts) bemerkbar. TAUCHEN MEINT: Tauchern, die viel Blei brauchen, sei abgeraten. Für FunDiver, die ein kleines, leichtes und bequemes Jacket für geringe Tiefen suchen: Tipp – dafür absolut genial! HALCYON „TRAVELER“ W I Typ: Sidemount-Wing Größen: Einheitsgröße Material: 1000erDenier-Cordura Gewicht: 2,9 Kilo Auftrieb: 10,5 Liter Doppelflaschentauglich: ja* Anzahl D-Ringe: acht Taschen: nein Bleiintegriert: optional Trimmblei: ja Preis: 549 Euro www.oceanic.de TAUCHEN MEINT: Ein tolles Sidemount-Wing – bitte nur etwas mehr Auftrieb und Bleiplatz, Hollis! Typ: Wing Größen: Einheitsgröße Material: 1000er-Denier-Cordura und PA-6-Nylon Gewicht: 3,0 Kilo Auftrieb: 14 Kilo Doppelflaschentauglich: nein Anzahl D-Ringe: vier Taschen: nein Bleiintegriert: optional Trimmblei: ja Preis: 666 Euro www.bts-eu.com TAUCHEN MEINT: Robust, schön, stark: Wer im Urlaub auf sein Halcyon nicht verzichten möchte, bekommt hier natürlich ein SuperWing. Aber groß und nicht ganz günstig. Halcyons halt. Details by Aqua Lung Klein, leicht und eng zusammenzufalten: Das sind die Werbeargumente für Reisejackets. Solange die Reise in Tauchgebiete mit Wassertemperaturen jenseits der 25 Grad Celsius Werner Scheyer aus Bretgeht, mag der Nutzen der ten, Mitarbeiter und Experte Gewichts- und Platzersparfür den „Divemaster“ und nis grundsätzlich prakTAUCHEN, taucht seit 1967 tisch sein, denn geringere und ist durch seine regelmäßigen Tauchtechnik-Seminare Auftriebe sind für Shorties bekannt. oder dünne Neoprenanzüge vollkommen ausreichend – wenn die Tauchtiefen nicht zu groß sind und der Taucher auf die richtige Tarierung achtet! Bei Reisen in weniger warme Tauchgebiete und Tauchtiefen über 30 Meter kommt das Jacket aber schnell an die Sicherheitsgrenzen. Dann sollte man sich die Auftriebswerte genau ansehen: Ein Neoprenanzug hat in 50 Metern Tiefe nur noch 15 Prozent seines Auftriebs wie an der Oberfläche, 85 Prozent muss dann das Jacket bringen. Zudem müssen noch Reserven vorhanden sein, muss man seinem Partner in der Not helfen. Beim Kauf also darauf achten, dass das Auftriebsvolumen im angezogenen Zustand mindestens 15 Liter beträgt. Die angegebenen Jacket-Auftriebe sind meist etwas zu hoch, da diese mit fast ausgebreiteter Blase gemessen wurden, ohne dass sich ein Taucher darin befand. 6/ 2013 tauchen.de Kleineres Mundstück: komfortabel während des Tauchgangs LEGEND LX SUPREME ACD TWILIGHT ATEMREGLER 89 www.aqualung.de/women TECHNIK TECHNIK REISEJACKETS MARES „HYBRID PURE“ SCUBAPRO „GO“ DAS PRODUKT M ares hat mit dem relativ großen „Hybrid Pure“ ein Wing für Taucher gemacht, die es facettenreich und kuschelig mögen: Die Polster an Rücken (oben links), Gesäß und an den Brustgurten sind sehr weich und machen das Wing auch nur mit Shirt gut betauchbar. Der Tragekomfort insgesamt ist sehr gut, weil alle „störenden“ Elemente auf den Rücken verdrängt wurden und sich das Wing wirklich wie ein gut geschnittener Rucksack trägt – auch bei praller Blase. Die Tasche ist der einzige Kompromiss, weil das „Pure“ an der Vorderseite reduziert ist – sie ist aber ausfaltbar. Das Wing ist auf Höhe des Gesäßes durchklappbar, um seine Größe beim Verpacken zu reduzieren. Das Bleisystem mit Trimm (oben rechts) bietet üppigen Platz. Typ: Wing Größen: XS/S, M/L und XL Material: 420erDenier-Cordura Gewicht: 2,7 Kilo (Größe M/L) Auftrieb: 15,3 Liter Doppelflaschentauglich: ja Anzahl D-Ringe: sechs Taschen: ausrollbare Tasche Bleiintegriert: ja Trimmblei: ja Preis: 319 Euro www.mares.com Kg 90 tauchen.de 6/ 2013 eben vielen facettenreichen Reisejackets fällt das Scubapro „Go“ angenehm auf: Es kann das, was es muss. Und nicht mehr. Es wiegt nicht viel, lässt sich sehr flach falten, sodass es entweder im Koffer kaum Platz beansprucht oder sogar in einen Turnbeutel großen Sack passt. Das „Go“ hat sehr große Taschen mit robusten Reißverschlüssen (oben rechts) und ein Bleisystem, das alle im Test befindlichen Bleistücke fasste (oben links). Und: Da geht auch mal mehr rein pro Seite als die angegebenen 4,5 Kilo. Die drehbaren Schnallen auf der Brust sowie das bequeme Rückenpolster runden den Eindruck des Jackets ab. Typ: ADV Größen: XS–XL Material: 210erDenier-Nylon Gewicht: 2,6 Kilo (Größe M) Auftrieb: 19 Liter Doppelflaschentauglich: nein Anzahl D-Ringe: sechs Taschen: zwei Bleiintegriert: ja Trimmblei: nein Preis: 359 Euro www.scubapro.de TAUCHEN MEINT: Viel Auftrieb, viel Platz, alles dran: Mit dem „Go“ kann man nichts falsch machen. FAZIT DAS PRODUKT O N TAUCHEN MEINT: Guter Preis für ein klasse Wing-Jacket – und das nicht nur im Urlaub. Mares hat sich bei Entwicklung und Design viel Mühe gemacht. Das merkt man auch. OCEANIC „BIOLITE“ ceanic überrascht mit einem Mix: Beim „Biolite“ wurde Gewicht eingespart und auf schwere D-Ringe für Laschen mit Karabiner verzichtet (oben links). Dafür hat man aber bei den Taschen nicht gespart und sich eine robuste Variante mit Reißverschluss oben (zum Befüllen mit Blei) einfallen lassen, sodass das Blei im Notfall per Klick nach unten herausfällt (oben rechts). Diese Variante lässt sich auch unter Wasser sehr gut bestücken, weil das Jacket nicht mit nach hinten rutscht, wenn man die Taschen seitlich hineindrückt. In jede der Bleitaschen passen darüber hinaus vier Kilo handelsübliches Viereck-Blei, in die Trimmbleitaschen am Flaschengurt nochmals je zwei. Auch beim Tragekomfort und Polster schlägt es sich gut. Kg Kg DAS PRODUKT Typ: Wing Größen: XS–XXL Material: 840erDenier-Nylon Gewicht: 2,2 Kilo Auftrieb: 18 Liter Doppelflaschentauglich: nein Anzahl D-Ringe: drei Taschen: nein Bleiintegriert: ja Trimmblei: ja Preis: 389 Euro www.oceanic.de TAUCHEN MEINT: Was uns am „Biolite“ gefällt: Es ist ein kompaktes Wing mit viel Auftrieb bei wenig Gewicht. Dazu ist es robust und hat ein gutes und interessantes Bleisystem. Nach vielen Tagen steht fest: Das perfekte Reisejacket gibt es nicht. Entweder man kauft sich ein wirkliches kleines Ding, das Platz und Gewicht spart – dann fehlt einem Auftrieb für tiefe und Alexander Krützfeldt ist ambitionierte Tauchgänge. Technik-Redakteur bei Verzichtet man auf geringe TAUCHEN. Wenn er nicht Packmaße, kommt man in schreibt, hält er sich am die Kategorie der ReisejaCospudener See in Leipzig auf oder in Hemmoor. Jetzt, ckets, die etwas mehr wiefindet er, ist er urlaubsreif. gen und fast schon genauso groß sind wie „normale“ Jackets. Dafür bieten sie genügend Auftrieb, auch für tiefe Tauchgänge. Was also tun? In erster Linie nachdenken, was man braucht. Möchte man nur kurz ins Wasser und aufs Ausleihen an der Basis verzichten, dann eignen sich kleine Jackets. Taucht man im Urlaub viel und „heftig“, muss man weiter oben in den Regalen suchen. In diesem Bereich ist auch Sidemount eine Alternative. Allerdings bedarf das „freie“ tauchen mit Flaschen an der Seite einige Übung und kann ohne diese schnell zum Frust im Urlaub werden. Gestandene Sidemount-Taucher werden jetzt lächeln. Ist doch so. Und, zuletzt: Gute Kompromisse gibt es mittlerweile wie den so berühmten Sand am Meer. Die vorliegenden Jackets sind und waren alle empfehlenswert – weshalb wir sie ja auch ausgesucht haben. 6/ 2013 tauchen.de Details by Aqua Lung i3 Controller Reißverschlusstaschen am Jacket Soul i3 sind leicht zu erreichen Einfaches Tarieren ohne auf die Tauchlage achten zu müssen Wrapture Harness SystemTM Einfach im aufrechten Gang die Pressluft­ flasche tragen SOUL i3 JACKET 91 www.aqualung.de/women TECHNIK TECHNIK REISEJACKETS Details by Aqua Lung SEAC SUB „NICK“ Kg DAS PRODUKT V orab: Das „Nick“ ist ein klasse Wing. Allerdings ist es auch das schwerste im Test und teurer als vergleichbare Produkte. Laut Seac Subs eigener Angabe haben sie „auch kein richtiges, reines Reisejacket“ im Programm. Trotzdem: Seac präsentiert ein solides Wing mit Tasche (oben rechts) und guter Passform. Besonders das „Q&S“-Bleisystem (oben links) mit dem Klick-Mechanismus auf der Schiene präsentierte sich im Test als das beste und komfortabelste. Ran, ab – kein Problem. Selbst unter Wasser und mit dicken Handschuhen. Nichts erschüttert diese Schiene. Laut Seac passen vier Kilo in jede der Taschen. Im Test war allerdings noch reichlich Spiel für bis zu vier weitere Kilo – Trimmbleitaschen gibt es nämlich nicht. Typ: Wing Größen: XS–XL Material: 500erDenier-Cordura Gewicht: 3,9 Kilo (Größe L) Auftrieb: 20,4 Liter Doppelflaschentauglich: ja Anzahl D-Ringe: vier Taschen: zwei (ausfaltbar) Bleiintegriert: ja Trimmblei: nein Preis: 449 Euro www.seacsub.com TAUCHEN MEINT: Sehr gutes Wing von Seac mit herausragendem Bleisystem. Allerdings von Preis, Größe und Gewicht nur bedingt reisetauglich. Aber: Wer Platz hat, hat damit Freude. SUBGEAR „BLACK DRAKE“ Kg DAS PRODUKT D as „Black Drake“ von Subgear hat wie viele Jackets in unserem Test eher „Normalgröße“ und im ganz prallen Zustand kommt man leider nicht mehr in seine beiden Taschen an den Seiten. Das war es dann auch mit der Meckerei: Das Bleisystem lässt sich von oben befüllen, ist damit sehr praktisch und im Notfall hilfreich, weil das Blei nach unten herausfällt (oben rechts). Es bietet auch sehr viel Platz, den man aber nicht komplett ausreizen sollte. Die Schnallen an den Brustgurten lassen das Jacket überdies mitwachsen (oben links). Das „Black Drake“ trägt sich trotz seiner „Normalgröße“ körperschnittig und sitzt sehr körperbetont. Zusammen mit dem satten Auftrieb, dem günstigen Preis, weil Reisejackets ja oft „Zweitjackets“ sind, ein Hit. 92 tauchen.de 6/ 2013 Typ: ADV Größen: XS–XL Material: 420er-Denier-Nylon und 500er-Denier-Cordura Gewicht: 2,6 Kilo (Größe M) Auftrieb: 22 Liter Doppelflaschentauglich: nein Anzahl D-Ringe: drei Taschen: zwei Bleiintegriert: ja Trimmblei: nein Preis: 259 Euro www.subgear.de Women`s Line by Aqua Lung. Details und Innovationen für mehr Komfort und einfache Bedienung für Taucherinnen. TAUCHEN MEINT: Preis, Leistung, Verarbeitung, Auftrieb – super. Einzig die Taschen bleiben ein Manko. Aber Korallen sind auch ohne Backup-Maske, Reel und Dekotabelle gut sichtbar. www.aqualung.de/women 6/ 2013 tauchen.de 93