„Mathematik ist spannend und ermöglicht vielfältige Perspektiven

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Grußwort
der Ministerin für Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-Westfalen,
Sylvia Löhrmann
„Mathematik ist spannend
und ermöglicht vielfältige Perspektiven“
Bundeswettbewerb Mathematik 2013
Preisverleihungen
11. November 2013
– Es gilt das gesprochene Wort. –
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Vor ein Paar tausend Jahren entdeckte Pythagoras in
der Natur bestimmte rationale Zahlenverhältnisse und
folgerte – ich zitiere: „Die Zahl ist das Wesen aller
Dinge“.
Anrede,
herzlich willkommen! Ich freue mich sehr, Sie und Euch
zur heutigen Preisverleihung des Bundeswettbewerbs
Mathematik hier in Aachen zu begrüßen.
Kommen wir noch einmal auf Pythagoras zurück. Auch
für ihn wäre der heutige Tag ein ganz besonderer Tag.
Er würde voller Begeisterung feststellen, dass sich auch
nach ca. 2500 Jahren Jugendliche intensiv mit
Mathematik beschäftigen, und heute zum 43.
Bundeswettbewerb Mathematik 41 Preisträgerinnen und
Preisträger aus vier Bundesländern hier in Aachen
zusammenkommen.
Besonders freuen würde sich Pythagoras darüber, dass
hier heute eine Reihe – für ihn symbolische – Zahlen
zugegen sind: die Vier, die Eins und die Drei.
Die Eins war für die Pythagoreer das Fundament aller
Zahlen. Sie hat, so der Gedanke, alle Zahlen aus dem
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am Anfang der Zeiten herrschenden Chaos
hervorgebracht.
Auch für mich als Ministerin hat die Eins eine wichtige
Symbolik. An vielen Stellen in Politik und Gesellschaft
diskutieren wir über Einheit und Vielheit, über
Individuen und ihre Begabungen und Talente, über
bestmögliche individuelle Förderung und Heterogenität
und stellen immer mehr fest:
Für ein chancengerechtes und leistungsstarkes
Bildungssystem müssen wir den Blick ganz besonders
auf die einzelne Schülerin, den einzelnen Schüler
richten. Und zwar so, wie sie oder er ist.
Chancengerechtigkeit, darauf kommt es an. Das zeigt
uns auch PISA wieder.
Ja, es gibt Fortschritte, und es ist gut, dass es
Fortschritte gibt. Aber es bleibt dabei: Wir müssen
konsequent daran weiter arbeiten, den Schulerfolg von
der sozialen Herkunft und von den deutlichen
geschlechtsspezifischen Unterschieden zu trennen. Wir
müssen gerechter werden – und zwar für alle.
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Gerechtigkeit. – Dieser für unser Bildungssystem so
zentrale Begriff wird für die Pythagoreer durch die Zahl
Vier ausgedrückt. Die Vier, die erste Quadratzahl, sei
ein Produkt gleicher Faktoren. Überhaupt galt bei den
Pythagoreern die Vier als ideale Zahl. Vierecke seien
geometrisch betrachtet klar und übersichtlich, mystisch
betrachtet vollkommen und festgegründet.
Modern gesprochen: Klar, übersichtlich, systematisch
und nachhaltig. Ja, so muss Schulentwicklung sein, zum
Wohle aller Kinder und Jugendlichen.
Meine Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,
kommen wir zur Drei. Die Drei war für die Pythagoreer
die erste Zahl, die einen Anfang, eine Mitte und ein
Ende hat und jeweils nur eines davon. Stellen Sie sich
einmal drei Punkte auf einer Strecke vor. Einer markiert
den Anfang, einer die Mitte, einer das Ende. Egal ob wir
sie von links oder rechts betrachten, der Anfangspunkt
ist nie zugleich Endpunkt und beide sind nie
Mittelpunkte.
Drei Runden müssen auch im Wettbewerb durchlaufen
werden; momentan ist die Mitte nach zwei Runden
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erreicht und diese zweite Runde beenden wir heute mit
einem krönenden Abschluss: mit der Preisverleihung an
die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger.
Meine Damen und Herren,
liebe Preisträgerinnen und Preisträger,
als ich mich ein bisschen mit Pythagoras beschäftigte,
wurde mir wieder einmal deutlich: Mathematik ist
unglaublich spannend.
Wir leben in einer Welt von Zahlen. Wir messen und
werten und gewichten. Zahlen begegnen uns überall:
auf der Straße, in der Bank, beim Supermarkt an der
Ecke, bei der Post. Ohne Zahlen kein Adventskalender.
Keine Adressen, keine Seitenangaben. Kein Geburtstag,
keine Ferientermine. Keine Statistiken, keine Haushalte.
Ohne Zahlen liefe gar nichts.
Mathematik ist aber nicht nur unglaublich spannend,
Mathematik und mit ihr alle MINT-Fächer schaffen auch
Perspektiven.
Wir brauchen begeisterte, leistungsbereite, gut
ausgebildete junge Menschen, gerade für Mathematik,
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die Naturwissenschaften und für Technik. Einen
Fachkräftemangel können wir uns nicht leisten!
Liebe Preisträgerinnen und Preisträger,
Ihr seid ein tolles Beispiel für die Spitzenleistungen, die
wir erreichen können! Und der Bundeswettbewerb
Mathematik unterstützt Euch in Eurer Entwicklung. Er
gibt Euch die Möglichkeit, Eure individuellen Fähigkeiten
an anspruchsvollen Fragestellungen zu erproben und
Euch in Euren persönlichen Neigungs- und
Begabungsbereichen verstärkt zu engagieren.
Ihr habt auch erfahren, dass Erfolge in einem so
anspruchsvollen Wettbewerb Mehreres voraussetzen:
Wissen und Talent, Kreativität und
Durchhaltevermögen. Da braucht man Begabung, da
benötigt man zündende Ideen, keine Frage, aber ohne
die Bereitschaft, sich anzustrengen, und ohne Kondition
geht es nicht.
Und Ihr alle habt die Anforderungen des
Bundeswettbewerbs Mathematik mit Bravour bewältigt.
Meine Hochachtung gilt Euren hervorragenden
Leistungen!
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Heute gibt es zudem eine ganz besondere Siegerin
unter uns. Sie ist siebenmalige Bundessiegerin, was in
der Geschichte des Wettbewerbs einmalig ist.
Herzlichen Glückwunsch, Lisa Li.
Meine Damen und Herren,
liebe Preisträgerinnen und Preisträger,
Mathematik ist Schlüsselkompetenz und damit
Standortfaktor. Vom Smartphone zur Börse, von der
Computertomographie zur Verkehrsplanung, – alles ist
auch Mathematik.
Aber Mathematik ist noch mehr. Das zeigte uns schon
Pythagoras: Mathematik ist die reinste und zugleich die
angewandte Wissenschaft. Sie ist Denken als Kunst.
In diesem Sinne wünsche ich Euch, liebe
Preisträgerinnen und Preisträger, dass die Mathematik
in Eurem Leben weiter eine angewandte und kunstvolle
Rolle spielt und Euch weitere Bereicherungen bescheren
wird.
Allen Mitwirkenden, die die weite Welt der Mathematik
für Euch öffnen, möchte ich deshalb meinen herzlichen
Dank aussprechen.
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Ich danke allen Organisatorinnen und Organisatoren
und allen, die geholfen haben, den Bundeswettbewerb
Mathematik auszurichten.
Ich danke der Industrie und Handelskammer Aachen,
deren Gastfreundschaft wir heute genießen dürfen, und
dem Verein „Bildung und Begabung“, der unsere jungen
Talente hier unterstützt und begleitet.
Herzlichen Dank auch Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Kuratorium und im Aufgabenausschuss,
und Ihnen, Herr Langmann! Danke, dass Sie Jahr für
Jahr die reibungslose Abwicklung des Wettbewerbs
gewährleisten.
Nochmals meinen herzlichen Glückwunsch! Ich freue
mich auf unseren gemeinsamen Nachmittag!
Vielen Dank.
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