Tumoren der Mamma - Campus Klinik Gynäkologie Bochum

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Hauptvorlesung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Diagnostik und Therapie
der Tumoren der Mamma
Häufigkeit
z
z
z
z
Häufigster bösartiger Tumor bei Frauen
2000 in Deutschland 49.000
Neuerkrankungen
Lebensrisiko für eine Frau in Westeuropa
an Brustkrebs zu erkranken ist 1 von 9
In Nordamerika und Europa 4-7 fach höher
als in Südostasien und Westafrika
Entstehung von Brustkrebs
z
Spontane Veränderung der Erbinfomation in der
Zelle
z
Familiär bedingte Veränderung der Erbinfomation
z
Umwelteinflüsse und Östrogene ?
z
Möglicherweise hat Gelbkörperhormon einen
schützenden Effekt
Risikofaktoren
z
Alter
z
Familiär
z
Umwelt – Ernährung
z
Hormonelle Faktoren
Hormonsubstitution
z Einnahmedauer
< 5 J. ohne erhöhtes Risiko (RR 1,08)
5-15 J. leichte Risikoerhöhung (RR
1,31)
> 15 J. leichte Risikoerhöhung (RR
1,56)
z Risiko normalisiert sich 5 J. nach Absetzen
z Risiko bei schlanken Frauen erhöht
z Gestagene nicht protektiv
Prädisponierende Gene
z BRCA-1
82% Mammakarzinomwahrscheinlichkeit
44% Ovarialkarzinomwahrscheinlichkeit
z BRCA-2
70% Mammakarzinomwahrscheinlichkeit
17% Ovarialkarzinomwahrscheinlichkeit
6% Brustkrebswahrscheinlichkeit bei Männern
Kriterien für BRCA-1/-2
Testung
z
z
z
z
z
z
z
Eine Frau unter 30 J. mit MaCa
Eine Frau unter 40 J. mit beidseitigem MaCa
Eine Frau unter 40 J. mit OvCa
Mindestens 2 Frauen mit OvCa oder MaCa, davon
eine unter 50 J. erkrankt
Ein männlicher Verwandter mit MaCa
Mutationsnachweis in 24%
Genanalyse in Verbindung mit eingehender Beratung
Regelmäßige Untersuchungen
z
Selbstuntersuchung in der 1. Zyklushälfte
z
Tastbefund im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung
z
Mammographie
z
Sonographie
Ab 40. Lebensjahr ohne Risiko und ohne Befund
regelmäßige Untersuchungen
Mammographie jedes 2.Jahr
z
Über 50. Lebensjahr bei erhöhtem Risiko
jährliche Mammographien
Selbstuntersuchung
z
1 x im Monat nach Regelblutung
z
Inspektion vor dem Spiegel
z
Abtasten bei feuchter Haut
Symptome
z
Tastbarer Knoten
z
Hautverdickung, Rötung, Schwellung
z
Einziehungen
z
„Orangenhaut"
z
Spannung – Schmerz Brustwarze
z
Verziehungen, Sekretabsonderungen Brustwarze
Abklärung unklarer
Tastbefunde
z
Selbstuntersuchung
z
Kontrolluntersuchung in der Frauenarztpraxis
z
Ultraschall
z
Mammographie
z
Kontrolle in der Klinik mit 2. Befundung der
Mammographie
z
Gewebeentnahme unter Ultraschallsicht (Stanzbiopsie)
z
Markierung
z
Operation sofortiger Gewebeuntersuchung
Mammographie
z
Ca. 10-15% der Karzinome fallen nicht auf
z
30% der invasiven Karzinome und der Karzinome
in situ enthalten Mikrokalk und haben eine sehr
gute Prognose
z
Bei 1 Mio. Frauen mit Mammographie werden
2700 der 3000 zu erwartenden Karzinome
entdeckt
2. Befundung
Mammographie
Ultraschall
z
Zur Zystenabklärung und bei soliden Tumoren in
dichtem Gewebe
z
Bei dichtem Brustdrüsengewebe
z
Nur zusammen mit der Mammographie
einsetzen, da die meisten Karzinome echoarm
sind
z
Dopplerultraschall zur Messung der
Blutgefäßbildung des Tumors
Lokalisation des
Mammakarzinoms
Einziehung der
Brustwarze
Knoten in
der Brust
tastbarer
Lymphknoten in
der Achselhöhle
Austreten
Austrete
Austreten
von
n von
von
Flüssigkeit
aus der
Brustwarze
Das Mammakarzinom
findet sich am häufigsten
im oberen äußeren
Quadranten.
Die
Hauptlymphstrombahn
zieht zu den
Lymphknoten in der
Achselhöhle.
© Plaza & Janes, S. A., Barcelona
Bertelsamnn Lexikon Verlag, Gütersloh
Prognosefaktoren
z
z
Abschätzung des individuellen Risikos
Etablierte Prognosefaktoren
z Tumorgröße
z Lymphknotenstatus
z Histologisches Grading
z Histologischer Tumortyp
z Vaskuläre Invasion
z Hormonrezeptoren
Prognosefaktoren
z
Neue tumorbiologische Prognosefaktoren
z
z
z
z
z
z
z
z
S-Phase
Ki-67/MIB-1
HER-2/neu
EGF-R
P53
uPA/PAI-1
Angiogenese
Tumorzellnachweis im Knochenmark
Prädiktive Faktoren
z
Abschätzung des Therapieansprechens
z Alter/ Menopausenstatus
z Hormonrezeptoren
z Anzahl tumorbefallener Lymphknoten
z HER-2/neu
z EGF-R
z p53
z S-Phase, Ki-67/MIB-1
Optimierte individualisierte Therapie
Therapie I
z
Brusterhaltende Therapie in 70% aller Fälle
z
Tumorentfernung im Gesunden
z
Lymphknotenentfernung in der Achselhöhle
z
Nachbestrahlung des Drüsenkörpers
z
Antihormontherapie wenn erforderlich
z
Chemotherapie wenn erforderlich
Therapie II
z
Entfernung der Brustdrüse in 10-30% aller Fälle
z
Lymphknotenentfernung in der Achselhöhle
z
Keine Nachbestrahlung des Drüsenkörpers
z
Antihormontherapie wenn erforderlich
z
Chemotherapie wenn erforderlich
z
Wiederaufbau der Brust mit Eigengewebe
möglich
Empfehlung
z
Regelmäßige Untersuchung durch Frauenärztin/arzt
z
Regelmäßige Selbstuntersuchung
Im Zweifel: sofortige Kontrolle durch
Frauenärztin/-arzt!
z
Behandlung im Brustzentrum
Nachsorge
Jahre nach Primärtherapie
Anamnese
körperliche Untersuchung
Information
Selbstuntersuchung
alle anderen technischen
Untersuchungen
einschliesslich Labor und
Tumormarkern
1
2
alle
3
Monate
3
4
alle
6
Monate
5
6 und weitere
alle
12
Monate
monatlich
nur bei klinischem Verdacht
auf Rezidiv und/oder Metastasen
Nachsorge
Mammographie
Jahre nach
Primärtherapie
1
2
3
4 und weitere
nach brusterhaltender Operation
ipsilaterale Brust
kontralaterale Brust
alle 6 Monate
alle 12 Monate
alle 12 Monate
nach Mastektomie
kontralaterale Brust
alle 12 Monate
Qualitätsgesicherte
Brustkrebsbehandlung
im Brustzentrum
Knappschaftskrankenhaus
moderne Chemotherapie
+ 22%
Nachbestrahlung bei Brusterhaltender Therapie
+ 22%
Brusterhaltende Operation*
+ 20%
richtige Brustwandbestrahlung
+ 16%
Hormontherapie nach OP
+ 15%
Diagnosestellung vor der OP
+ 13%
ausreichende Lymphknotenentfernung
vollständige Tumorregistrierung
Bestimmung der Hormonempfindlichkeit
am Tumorknoten
*
+ 8%
+ 3%
+ 3%
0
10
20
% über dem Durchschnitt von 147 Kliniken in Deutschland
Das KKH Bochum belegt mit 86% Brusterhaltung Rang 3 unter 147 Kliniken (Durchschnitt aller Kliniken: 66%)
Benchmarking Bericht des Westdeutschen Brust-Centrum (WBC©) 2004
Die SentinelLymphonodektomie beim
Mammakarzinom
Die wichtigsten Prognosefaktoren
beim invasiven Mammakarzinom
sind die Tumorgröße und der
axilläre Nodalstatus !
Nodalstatus und Tumorgröße
Feldstudie
München
Die ALNE als Standard
ALNE = Axilläre Lymphonodektomie / SNB = Sentinel Node
Biopsie
Das Sentinel-LymphknotenKonzept
Lymphatic mapping
– präop. SN-Detektion -
2h n. Inj. v. 99m Technetium-markiertem kolloidalen Humanalbumin
Intraoperative Identifikation mit
der
Gamma-Sonde
SN-Anfärbung mit Patentblau
Pilotstudie – Ergebnisse des
Gesamtkollektivs
Sensitivität
Neg. Prädiktiver Wert
Falsch-Negativ-Rate
80 %
89 %
8%
_________________________________
Memory :
Sensitivität = Anteil positiver SN bei
nodal-positiven Pat.
Negativer
Prädiktiver
Wert
= Anteil nodal-negativer Pat.
bei negativem SN
Diskussion der eigenen
Ergebnisse
z
Die Sensitivität war abhängig von der
Tumorgröße und wurde schlechter mit
zunehmender Wahrscheinlichkeit eines
Lymphknotenbefalls
z
Entscheidende Störfaktoren bei höheren
Tumorstadien:
- peritumoröse Lymphangiosis
- Lymphbahnokklusion
- Überstrahlungsphänomene bei der Detektion ?
S3-Leitlinie der DKG
z
Die Sentinel-Lymphonodektomie ist keine
Standardtherapie und weiterhin nur in
klinischen Studien durchzuführen
z
Ein LOE bzgl. der Gleichwertigkeit von SNB
und systematischer ax. Lymphonodektomie
kann
noch nicht definiert werden
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